Leben in Santa Marta / Magdalena / Kolumbien

Tipps und Fragen von Auswanderungswilligen und Leuten, die den Schritt schon gewagt haben.
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majufela
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Leben in Santa Marta / Magdalena / Kolumbien

Beitrag von majufela »

Hallo Miteinander.
Ich spiele seit langen mit dem Gedanke nach Kolumbien auszuwandern, aber wie jeder der auswandern möchte, muss das ganze vorher gut überlegt sein.
Wo wir gerne, leben würden und möchten, wäre in Santa Marta, ich habe viele Berichte über Europäer gelesen, die nach Kolumbien, besser gesagt, nach Santa Marta gegangen sind und von der Stadt sehr begeister sind.
Ich habe einigen Fragen, die ich gerne in diesen Forum, Dank eure Erfahrungen und Hilfe, beantwortet bekomme.
Wie sieht es aus, in dem Gesundheitswesen, wie kann man, die ganze Familie gut versichern, was für Versicherungsmöglichkeiten gibt es, Grundversicherung, Zusatzversicherung, was kostet das im Monat ungefähr für eine 4 köpfige Familie.
Wie hoch sind die Mieten, Strom, Wasser, Telefon Rechnungen.
Ich denke, dass man mit 1,5 bis 2 millones Pesos, gut leben kann, klar, ohne viel Luxus oder was meint ihr?
Und wie ist die Sicherheitslage, allgemein in Santa Marta?
Für eure Hilfe und Antworten, bedanke ich mich sehr.
Suerte y que la pasen bien.

Max
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Leben in Santa Marta / Magdalena / Kolumbien

Beitrag von Max »

Ich wohne in Taganga, je nach dem wo Du wohnen willst, kanns es schon teuterer werden, da solltest Du dich mehr an Volker wenden er wohnt in Rodadro und hat da mehr Ahnung von wegen Preisen. Sicherehit ist normal und bei den Karankenkasssen da mußt du halt schauen was Du brauchst. Du brauchst dann schon a größere Wohnung, und ich denk mal das da es da knapp werden klann mit 2 Mio.

Saludos
Max
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Renato
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Leben in Santa Marta / Magdalena / Kolumbien

Beitrag von Renato »

Krankenkassen sind grösstenteils untauglich. Ich war bei SaludTotal, die waren katastrophal. Die beste soll COLSANITAS sein. Doch es ist sicher möglich eine gute Versicherung abzuschliessen für die ganze Familie. Kolumbien ist aber nicht so günstig wie Du denkst, es wird immer teurer und teurer. Wenn Du eine schöne Wohnung willst, Komfort und ab und zu gut essen dann brauchst Du schnell mal 4 Millionen. Für mich alleine. Ich weiss deshalb nicht, ob Du mit 1.5 Millionen die ganze Familie meinst oder eine Einzelperson. Da würde ich die Kosten eher auf 6 Millionen schrauben. Das braucht man mit einer Familie von 4 Personen.

Sicherheit ist kein Problem in Santa Marta.
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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Wo bist du jetzt versichert? Sollte sich majufela selbst anschauen. 2 Millionen können sehr viel sein oder auch nichts!
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Renato
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Beitrag von Renato »

Hallo Ernesto
Salud Total war eine Katastrophe. Ich habe 2 Mal die Erfahrung damit gemacht. Einmal haben die mich einfach so lange warten lassen bis ich keine Schmerzen mehr verspuerte. Das andere Mal wollte ich eine einfache Cita bei einem Spezialisten, wurde 3 Wochen aufgeschoben. Fazit: Das klappt nicht.
Momentan habe ich keine, habe aber EMI. Und die schicken innerhalb 1 Stunde einen Arzt zu Dir nach Hause. Aber klar, Spitalaufenthalt ist nicht inklusive.
Wenn Du fuer eine 4 köpfige Familie planst so brauchst Du einiges an Geld.
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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

EMI ist nicht mehr oder weniger als ein brauchbarer Zusatz der zumindest da ist wenn du schnell Hilfe brauchst.
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Renato
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Beitrag von Renato »

Ja, wenn so etwas 2 Mal passiert dann bringt es nix. Sprich ich musste 2 Mal ein Arzt bezahlen um behandelt zu werden. Die Kosten von Salud Total waren deshalb für die Katze.
Oder wie kann es sein dass wenn Du z.B. einen Augenarzt brauchst es 3 Wochen dauert bis Du zum Spezialisten kannst?
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Renato
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Leben in Santa Marta / Magdalena / Kolumbien

Beitrag von Renato »

Barranquilla hat sich sicher stark verbessert und ist wohl die einzige Grosstadt an der Küste, welche eben internationale Schulen zur Verfügung stellt.
Für 1 Million kriegt man da sicher eine angenehme Wohnung, oder?
Ich würde zum leben wohl auch Barranquilla vorziehen. Santa Marta ist relativ klein. Unter der Woche tot. Cartagena ist halt Tourismus pur. Und von den Mieten
wohl sehr teuer. In Barranquilla findet man gute Viertel wie z.B. El Prado.

santamarta
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Beitrag von santamarta »

Hallo Majulela,

in Santa Marta zu leben hat was, ganz sicher. Die Stadt hat zwar 400.000 Einwohner und ist die Hauptstadt des Departamentos Magdalena. Die Menschen verteilen sich aber auf mehrere Dörfer. Die Ausläufer der Sierra Nevada gehen wie die Finger einer gespreizten Hand in die Karibik über und die Menschen leben in den Flächen zwischen den Fingern. Es ist irgendwie wie ein großes Dorf, man läuft sich immer mal wieder über den Weg.
Mein Hauptgrund hier zu leben sind aber weder das gute Wetter (seit Mitte Dezember permanenter Sonnenschein ohne einen Tropfen Regen bei 30 Grad) oder die fantastische Natur sondern die hier lebenden Menschen, die Costeños. Die haben zwar die Arbeit nicht erfunden und sind auch nur mäßig zuverlässig aber freundlich, offen und hilfsbereit. Der Umgang mit diesen Menschen ist Lebensqualität!

Erst die gute oder die schlechte Nachricht ?

Ich bin bei der COLSANITAS krankenversichert und begeistert. Beim Preis/Leistungsverhältnis einer Grundversorgung einfach klasse. Umgerechnet 30 Euro für die Krankenversicherung einer Familie, incl. halbjähriger Zahnpflege, ist unschlagbar. Dafür ist aber keine freie Arztwahl und viel Bürokratie hinzunehmen. Du brauchst erst einmal zwei Genehmigungen verschiedener Stellen für eine weiterführende Untersuchung und jeder Termin kostet zusätzlich umgerechnet 90 Eurocent. Wenn mal eine schwerere Erkrankung kommt, solltest du in der Lage sein die besonderen Behandlungen privat zu bezahlen. Eine umfassende Absicherung der COLSANITAS kostet monatlich etwas mehr als 200 Euro.

Deine Finanzplanung kannst du komplett knicken. Eine möblierte Mietwohnung mit zwei Schlafzimmern, ca. 60 bis 80 qm, kostet in Rodadero (zweite oder dritte Reihe, nicht direkt am Meer) oder im Bario Bavaria - incl. Administration, Strom, Gas und Wasser - ca. 1.500.000 Pesos monatlich. Mit 12 Monatsvertrag, kürzer wird es teurer. Man kann auch in einfachere Umgebungen ausweichen, muss dann aber auch deutliche Qualitätseinbußen hinnehmen. Und jede Hausfrau, die den Standard deutscher Küchen gewöhnt ist, wird über kurz oder lang Mordgedanken schmieden, wenn sie auf einmal in Zustände gerät, die denen in Europa vor 100 Jahren ähneln.

Die Lebensmittel- und Verbrauchsgüterpreise sind nur unwesentlich günstiger als in Deutschland. Es gibt hier keinen Aldi !
Obst und Gemüse, Bohnen und Reis sind sehr günstig und ermöglichen der einfachen Bevölkerung das Überleben. Wurst und Käse sind bei eingeschränkter Qualität aber deutlich teurer und Körperpflegeprodukte werden fast vollständig importiert und in Gold aufgewogen.
Selbst ohne Auto solltest du für eine vierköpfige Familie Kosten von 2.000.000 Pesos monatlich, auch bei leichten Qualitätseinbußen, einplanen.

Die Arbeitssituation hier ist schwierig, es gibt fast nur die Landwirtschaft und der erst aufkommende Tourismus.
Der Mindestlohn beträgt 573.000 Pesos monatlich, auch qualifizierte Angestellte verdienen selten mehr als 1.500.000 Pesos.
Die Lösung ist die Selbstständigkeit, du solltest aber Rücklagen haben, um die Anfangsjahre durchzustehen. Auch hier funktioniert kein Unternehmen auf Anhieb !

Ich hoffe, ich habe nicht zu viele illusionen zerstört ;-).

sonnige Grüße von der Küste
Berge ? - Mehr als Deichhöhe ist überflüssig ! (Jan Fedder)
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Kamachi
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Beitrag von Kamachi »

Moin majufela :D
also, ich würde Barranquilla Santa Marta immer vorziehen; es sei denn Du möchtest im Tourismusgeschäft arbeiten.
Wenn Du nur rund 2 Mio COP im Monat zur Verfügung hast, ist die Stadt in Atlantico dem teuren und sehr touristischen Santa Marta vorzuziehen.
Barranquilla bietet auch deutlich mehr und Du hast eine höhere Wohnqualität.
Meiner Meinung nach bist Du mit 2 Mio hart am Limit hier durchzukommen. 3 sind ok.
Bevor Du auswanderst, empfehle ich Dir zu prüfen, wie gut und kontinuierlich Du Deinen Lebensunterhalt hier verdienen kannst.
Bedenke: Es gibt in Colombia kein soziales Netz.Hast Du kein Geld, verlierst Du hier alles.
Wohnungen, Strom, Wasser - die servicios publicos und Dein Wohnraum werden sofort gekündigt,wenn Du im Zahlungsverzug bist.
Krankenkassen in Colombia sind mit Vorischt zu geniessen, allerdings notwendig.
Zumindest wirst Du versorgt und die Kasse zahlt Notfallbehandlungen.Ansonsten wartest Du relativ lange auf Arzttermine und die Qualität lässt zu wünschen übrig.
Wie lange hast Du schonmal in der Karibik Kolumbiens gelebt? Bist Du mit der kolumbainsichen Costeno-Kultur vertraut?
Ist Dein Spanisch ausreichend ? Hast Du einen Plan " B" falls es nicht so klappt wie Du es Dir vorstellst?

Ich wünsche Dir alles Gute und komm mal zum Deutschanstammtisch bei Jürgen, Restaurant Paraiso, Taganga; jeden letzten Mittwoch im Monat.
Chaooo,
Willi
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Karibikotto
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Leben in Santa Marta / Magdalena / Kolumbien

Beitrag von Karibikotto »

Auch sollte jemand der an der Karibikküste leben will sehr genau wissen ob auch die gesamte Familie mit dem Klima zurecht kommt, denn dies ist noch lange nicht jedermanns Sache.
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Kamachi
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Beitrag von Kamachi »

Moin ;-)
Karibikotto, da gebe ich Dir recht.
Und es gibt noch vieles mehr, womit Auswanderer zurechtkommen müssen.
Wenn ihr eine gute Krankenkasse abschliessen möchtet, redet mal mit Max.Ich werde auch wechseln.Die EPS`es sind wirklich nicht der Brüller.
Noch etwas zum hier leben wollen:
Den Deutschen in Dir kannst Du nicht völlig ausmerzen und das bedeutet Probleme, wenn Du, wegen was auch immer, mit Kolumbianern, insbesondere Leuten aus Santa Marta oder noch schlimmer, Taganga, zusammenarbeiten musst.
Ob es Handwerker sind oder Geschäftskontakte - da sind Nerven und Kontrolle gefordert.
Kolumbien ist nicht mehr annährend so günstig wie es war; von was möchtest Du denn hier leben ?
Viel Glück, saludos,
Willi
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