Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

"Schaffe schaffe häusle baue" ...
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saphiry
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von saphiry »

Hallo,

versuche momentan Infos dazu zu bekommen, ein Haus bauen zu lassen (Barranquilla und Umgebung). Wollen ein Grundstück kaufen, einen Architekten anheuern und uns das Haus genau nach unseren Vorstellungen bauen lassen. Soll definitiv etwas "gehobener",d.h. gute Materialien, ca. 180-250 Quadratmeter groß und mit Garten (und evtl. Pool, kommt auf die Kosten an). Hier ist ein gutes Beispiel wie wir uns unser Traumhaus vorstellen:

Bild

Was kann man da preislich erwarten? Und hat irgendjemand hier Erfahrung mit Hausbau in Kolumbien, kann von Preisen und/oder Architekten etc. berichten?


Vielen Dank.
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Macondo
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Macondo »

ANHAND DES FOTOS MACHE ICH FOLGENDE ÜBERSCHLÄGIGE SCHÄTZUNG:

FÜR DIE GROSSE VARIANTE:
GRUNDSTÜCK IN SCHICKI MICKI CONDOMINIO 1000 M2, CA COP 150.000.000
GEBÄUDE CA 2.000.000.-/M2, SOMIT COP 500.000.000 (BEI 250 M2)
SWIMMING POOL, COP 100.000.000

CA COP 750.000.000 (ZZGL ARCHITEKT)

ES IST NOCH "LUFT NACH UNTEN", ZB, KLEINERES GRUNDSTÜCK (750 M2), KLEINERES HAUS (180 M2), KEIN SWIMMING POOL
FÜR DIE KLEINE VARIANTE:

CA COP 450-500.000.000
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Toska
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Toska »

Sieht schick aus, das Bild. Aber bei dem vielen Glas rundum ist das der reinste Selbstbedienungsladen. Ist für Kolumbien eher nicht zu empfehlen, sofern keine Mauer ums Anwesen ist und da ständig der private Wachschutz Patrouille geht.
--
Grüße, Toska
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Nasar
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Nasar »

Hohe Mauern, Wächter, da fühlt man sich im im Knast :lach:
Fünf sind geladen, zehn sind gekommen, gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen.

hoffnung_2013
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von hoffnung_2013 »

Also, das Haus ist sehr schick, keine Frage.

Aber wie schon meine Vorredner schrieben, bin ich mir nicht sicher, ob ein solches Haus ist in Kol. sinnvoll
Da brauchst du nicht nur ein Wächter, sondern eine ganze Armada. Sicher, die kannst du dir leisten, aber denke bitte daran, dass auch die Wächter hier Kontakte zur Unterwelt haben (siehe den Fall mit dem Italiener in hier Medellin/Poblado).

Nicht, das du meinst, ich gönne dir das Haus nicht (das ich mir ganz sicher nicht leisten kann), aber würde es dir noch mehr gönnen in Deutschland.
Trotzdem viel Glück!
Gruß
P.

vegas
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von vegas »

@Macondo

was du hier erzählst stimmt nicht so ganz, habe märz 2015 ein grundstück gekauft 2004qm für 41.000 franken in einem condominio und für ein schönes haus mit pool rechne ich nochmals mit 120-130 tausend, wenn du eben niemanden kennst hast ca 30% ausländerzuschlag.

@hoffnung_2013

Leute die solch ein scheiss erzählen haben keine ahnung von dem land. ich wohne seit jahren dort. wenn man in einem condominio wohnt braucht man keine wächter. und die sicherheitslage hat sich in den letzten jahren drastisch verbessert.
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Ernesto
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Ernesto »

vegas :wil:

hast dir das Foto im ersten Beitrag richtig angeschaut? Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Kalkulation von @Macondo aufgeht. Die Währung hier ist der COP und nicht der CHF! Klar, dass man in einem bewachten "Condominio" keinen eigenen Wächter braucht, ausser du wärst Fussballer, Politiker oder Mafioso ;-)

vegas
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von vegas »

das haus im ersten beitrag ist ja grob gesagt ein rechteckiger betonlotz mit viel Glas, das kostet ca. 100 tausend franken sprich ca 320 millionen peso ein pool 10 auf 20 meter kostet fertig 70.000.000 pesos und du, du super schlauer, weiss selber das in col der peso das zahlungsmitter ist, da ich aus der schweiz nach col ausgewandert bin, rechne ich immer alles in franken, um zu vergleichen, und leute lebt zuerst einmal ein paar jahre in col bevor ihr euch hier äussert und wie ein experte die sachen erklären wollt
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Fusagasugeno
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Fusagasugeno »

Ach nee, zum Neuen Jahr ein neuer Troll
Eres feliz, eres Fusagasugeño :-)
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Macondo
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Beitrag von Macondo »

:lach: :-D :happy:
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Don Maximo
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Don Maximo »

:dan: aber ich schliesse mich Macondo an... :lach: :lol1:
Virtus Junxit Mors Non Separabit

Don-Pedrinio
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Don-Pedrinio »

@vegas,
typisch CH Art kommt in diesem Forum nicht gut an, erst recht nicht, da viele Muehe mit Kopfrechnen haben. es fuer sie an ihre geistigen Grenzen stoesst wenn sie von sFr. in Euro umrechnen muessen und dann noch in Pesos. bleib daher beim Col Pesos.

Macondo hat uebrigens ein Haus (so wie es auf dem Foto darstellt) in Estrato 6 berechnet. fuer meine Verhaeltnisse etwas hoch berechnet aber ich bin ja nur Laie.

hingegen finde ich es gut, dass du das mit den 30% erwaehnst, auch wenn sich der Herr *********** aus ********* krumm lacht, auch er wurde einst in seinen ersten Jahren in Kolumbien beschissen (ich glaube kaum dass er sowas heute noch zugeben wuerde). waere allerdings fuer jeden andern wichtig, wenn er dereinst selber bauen moechte.
denn die meisten von uns bauen nur ein Mal in ihrem Leben. und hier in Kolumbien hat es diesbezueglich andere Gesetze als in EU.

ich hatte damals im ersten Winter ( 12/13) mindestens 30% Auslaenderzuschlag. beim Maurer wie 1/2 Jahre vorher bei einem Schreiner.

von beiden lernte ich, dass ich besser selber umbaue und wenn ich Hilfe brauchte, ich solche via Bekannte von Bekannten beiziehe. und nicht solche die mir von irgendwelchen dritten empfohlen wurden, denn wenn jene dritte nicht in irgend einer Art mit dir Verwandt sind, dann bist du fuer sie immer das eine: ein reicher Auslaender der genug Zaster hat entsprechend mehr zu bezahlen.
und wenn du die Zeit dazu hast selber umzubauen, dann kannst du von den vielen verschiedenen Handwerk Berufen viel lernen, auch wenn du am Anfang glaubst: das krieg ich nie hin.
dass alles mehr kostet faengt schon bei den kleinsten Detailen an und dabei hat jeder die Moeglichkeit solches zu unterbinden. naemlich beim Kauf der Baumaterialien. wie war das damals, es wurden mir irgendwelche Rechnungen praesentiert, von Lieferanten die ich selber in der Stadt kaum finden wuerde. erst als ich dann selber die Materialien einkaufte (unten im Homecenter) wurden diese Hals ueber Kopf viel billiger.

waehrend dem ganzen umbauen habe ich mehrmals die Handwerker gewechselt. zuletzt hatte ich den Schwager eines Kumpels und der war viel billiger als alles andere zuvor.

30% - Auslaender Zuschlag = fuer mich stimmt diese Behauptung 100%-ig.
ich habe waehrend der ganzen Umbauzeit mehrere US Bauleiter / Architekten kennen gelernt. alle im Homecenter... kaum wuerden diese sich die Muehe nehmen dort Bamaterialien ein zu kaufen, wenn ihre Unternehmer solche zu selbigen Preisen auf die Baustelle bringen ...


Anmerkung der Moderation:

Die mit ******* gezeichneten Namen wurden auf Wunsch der genannten Person entfernt.

Oswaldo
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Ernesto
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Ernesto »

Ich dachte, das Thema hätte sich erledigt. Nun denn, im Netz habe ich das Originalobjekt lt. Foto gefunden. Ab 1.161.650.000 COP wird es angeboten. Daher möchte ich nochmals sagen, das ich die Kalkulation von @Macando treffend finde, da sie ja sie nur als Anhaltspunkt gedacht war und es wird auch jedem klar sein wird, das es nach Standort und Qualität des Materials zu gewaltigen Preisdifferenzen kommen kann, daher kann auch der Preis von @vegas hinkommen ;-)
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ue50er
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von ue50er »

Hallo an Alle,

weiss nicht ob das noch hier her passt.
Finde das Thema sehr interessant und möchte versuchen meinen Senf dazu zu geben

Zu den Kosten etc. kann ich natürlich gar nix sagen.
Was aber meiner Meinung nach ein bisschen zu wenig Beachtung gefunden hat ist folgendes.

Bevor man sich überhaupt an solch ein Projekt traut ob mit Architekten oder was weiß ich etc. würde ich auf folgende Dinge achten:
Vorausgesetzt natürlich das diese Dinge nicht schon in Verträgen etc. berücksichtigt wurden!

- örtlichen Bebauungsplan (falls es sowas gibt, auch hier in D nicht immer vorhanden)
- Zufahrtswege, Zufahrtsberechtigung
- Energieversorgung (reicht die überhaupt etc.), Abwasserentsorgung etc. etc.
- Bodenbeschaffenheit, als auch Bodenbeschaffenheit in der Umgebung
- Was möchte ich bauen z.B. mit Keller, ohne Keller,
- benötige ich Horizontalsperren etc.
- möchte ich neubauen oder ein Bestandshaus umbauen oder nur die Grundplatte des Bestandshauses verwenden

- benötige ich einen Architekten, wenn ja was kann dieser, kommt er eher aus dem Neubau, der Sanierung oder dem Bauen im Bestand (hier in D eine echte katastrophe zum Teil wen man hier einen typischen Neubauarchtiekten für einen Komplettumbau eines 100 jährigen Mehrfamilienhauses nimmt

- Welche Art von Materialien möchte ich verwenden (Rohbau) , Ziegel, Beton, ??? welche Mauerstärken müssen es sein und welche Stärken wären am sinnvollsten (Lärmschutz, Wärmeschutz etc)
- welche Raumhöhen usw.
- Welche Dämmung am Dach, was für ein Dach

Das ganze würde hier ein Buch füllen auf die Dinge die man sehr aufpassen müsste.
Das fängt schon bei der Wahl des Grundstückes an

Ich wäre da also sehr vorsichtig und wünsche allen die solch ein vorhaben planen und durchführen viel Erfolg und das nötige Glück

Don-Pedrinio
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Hausbau in Kolumbien / Wer weiss was?

Beitrag von Don-Pedrinio »

hahahaha der ist gut, rundum.

mal sehn, beginnend mit dem 100 jaehrigen Mehrfamilienhaus das umzubauen ist.
ich weiss nicht wie weit D fortgeschritten ist bezueglich Architekt und Planung und Bauleitung und Umsetzung.

das einzig mir bekannte Bauobjekt ist der Flughafen Berlin und soviel ich darueber gehoert habe wird dort eher einem Schlippstraeger und Politiker zugehoert als einem fundierten Bauleiter.

@ue50er, in der CH sind hier krasse Unterschiede, kaum ein Architekt ist wirklich faehig saemtliche spezifischen Detaile zu zeichnen geschweige denn diese auch ohne Spaetschaeden umzusetzen. vor allem wird in der heutigen Zeit immer wieder ausser Acht gelassen, dass verschiedene Materialien unterschiedlich arbeiten und speziell bei den 4 Jahreszeiten die wir in Europa haben. zudem gibt es quasi ein Buch mit Loesungenvorschlaegen, viele Architekten nutzen solches wenn sie etwas neues planen. Planen ist aber nicht umsetzen, denn jedes Objekt ist verschieden. ein kleines Detail etwas anders und schon muesste der Grundbeschrieb angepasst werden. hier kommt der versierte Bauleiter zum Zug, er wird jenes erkennen und mit den verschiedenen Handwerkern loesen wissen. zumeist handelt es sich bei solchen Detailen um moegliche Wasserschaeden die abzuwenden sind. beispielsweise bei Terassen, Uebergaenge von verschiedenen Grundobjekten (eine nicht beheizte Tiefgarage mit beheizbaren Raeumlichkeiten) neu verwendete Materialien, Fenster oder Tueren welche nicht mehr jenen alten Detailen entsprechen, usw,

in Kolumbien hast du diese 4 Jahreszeiten nicht. sondern als solches eine einzige aber mit 2 generellen unterschiedlichen Wetterverhaeltnissen. Regenzeit (Winter) und Trockenzeit (Sommer). der Rest ist die Klimazone in der Gebaut wird. denk daran, Kolumbien liegt quasi auf dem Equator und wo auch immer so ein Haus steht, es herrscht dort das ganze Jahr ueber ein selbes Klima. und die Schwankungen der Temperaturunterschiede ist hierbei von Ort zu Ort verschieden. in Bogota wohl ca. 20 Grad zwischen dem waermsten Sonnentag und der kuelsten Regennacht. in Medellin sind es noch 15 Grad, in Cali und der Kueste ca. 10 Grad.

100 jaehrige Mehrfamilienhaeuser stehen in EU oft unter Denkmal Pflege und da waere es mehr als angebracht erst mal einen spezialisierten Architekten zu suchen als hau ruck drauf los. und auch einen solchen nehmen auch wenn er 20-30% teurer ist als ein Neubauer, unter dem Strich wird er und sein Projekt billiger sein als alle andern Pfuscher. denn Pfusch am Bau kostet und kostet viel und zumeist zu Lasten des Eigentuemers. leider gibt es aber in der CH wenige Arch. Bueros welche sich auf das eine oder andere spezialisiert haben, darueber hinaus kommt hinzu dass man heutzutage den Beruf Arch studiert und nicht mehr via mehrere Berufe hinter einander erlernt. vieles was geplant wird kommen aus den Federn solcher Studierter und sind sehr oft jenseits von Machbar. Architekten in der CH legen Wert auf: dem Objekt seinen pers. Stempel aufsetzen sei es durch Farbe oder spezifische Schnoerkel, welche dann am Objekt den Moeglichkeiten der verschiedenen Handwerkern angepasst werden muessen. und macht in der CH der Arch solches selber.... naja zum Glueck scheint heute morgen hier in Medellin die Sonne.

ein 100 jaehriges Gebaeude in Kolumbien.... das entspricht etwa einem estrato 2-3 steht zumeist im Zentrum der Staedte und oft in Quartieren die ein Auslaender meiden sollte. (so nebenbei). natuerlich findest du auch hier 100 jaehrige Gebaeude ausserhalb, die man nur umbauen kann (vor allem in kleineren touristischen Doerfern). sie sind zumeist maximal 2 Stoeckig und an der Strasse wo der Tourist vorbei schlendert, da darf nichts veraendert werden. ausserdem sind in den meisten solcher Haeuser irgendwelche Geschaefte oder Hotels unter gebracht. hier wird die alte Substanz oft so belassen wie sie ist. radikal umgebaut, solches konnte ich mir noch nie ansehen gehen, habe eigentlich auch keinen Bock drauf. ich kriege schon Kopf und Bauchschmerzen wenn ich zusehe wie sie generell bauen, egal welcher Handwerker.


mal zu deiner riesen Liste, quer durch heraus gepickt:

zu aller erst kommt mir in den Sinn, dass es von Region zu Region unterschiedlich ist, dass die jeweiligen Grundmaterialien genutzt werden. beispielsweise in der Kaffeezone oft Wert darauf gelegt wird, dass man beim Bau eines Landhauses viel mit Bambus baut.
in Medellin mit Tonziegel und an den Kuesten oft mit Zementsteinen, jajaja und in der Guajira bauen die Indianer mit Stroh und Lehm. ausschliesslich Holz verwenden oft Neuzuzuegler einer Stadt, dann wenn sie unerlaubter Weise in Estrato 1 ihre Huetten erstellen. sieht man hier in Med zum Beispiel wenn man zum Parque arvi hoch faehrt. tsja und es wird sogar mit Plastik gebaut. 4 Pfosten, 4 Dachstreben und alles mit Plastikplanen ueberzogen. das ist der Stil des desplazados der an den Hauptverbindungsstrassen ein neues Heim baut. die Plastikplanen hat der Desplazado von vorbei fahrenden Trakfahrern, welche diesen solche schenken. auch wenn letzteres sehr traurig klingt, oben im Gebirge (Region Santa Rosa de Cabal) und auf der Hauptstrecke Medellin - Cartagena stehen solche Behausungen zu hunderten. Holz und Plastik zum Schutz vor Wind und Wetter. solcher Baustil sollte uns bewusst bleiben, denn es gehoert zum traurigen Leben vieler Kolumbianer. Pastikplanen werden auch sehr oft benutzt um Gemuesegaerten zu ueberdachen.

grundsaetzlich wird nach amerikanischem Stil gebaut und in vielen Staedten hierbei ein wesentlicher Faktor Erdbebensicherheit darstellt. Bogota, die Atlantikkueste und Medellin sollen nicht so stark Erdbeben gefaehrdet sein wie zum Beispiel die Kaffeezone, so dass dort problemlos 20 Stoeckige und noch hoehere Tuerme gebaut werden duerfen. in Cartagena bis 30 und noch hoeher, wobei hier natuerlich in Felsigen Untergrund fundiert werden muss. amerikanischer Stil ist Skeletbau. alle Tragkonstruktionen werden vorgebaut, Stuetzpfeiler, Treppenhaeuser und Liftschaechte muessen in Massiv Beton gebaut werden, teilweise auch Querwaende um horizontale querstabilitaeten zu erlangen. entsprechend eben der Normen der jeweiligen Stadt. die Decken werden praktisch in ganz Kolumbien im Kasettenverfahren gebaut (heisst fuer den Laien: in der Form von 4 Eckigen Hohlkoerper Kisten werden Unterzuege als Tragkonstruktion gebaut und darueber eine sehr duenne Decke. maximal 15cm stark. dadurch erhoeht sich die Geschosshoehe gegenueber Europa um ca. 30cm. alles wird in einem Guss betoniert. Laerm, bzw. Koerperschall uebertragung wird Null Beachtung geschenkt. quer durch, auch bei spaeteren Zwischenwaenden nicht. ganz spezielle Telefone stellen Lueftungsschaechte dar, praktisch jeder Stock und jedes Bad oder Kueche ist hierbei mit den andern Stockwerken verbunden. in Europa wird jede WG mit eigenen Lueftungsrohren bis uebers Dach hinaus gebaut, so dass dieser Laermuebergang von WG zu WG nicht sein sollte. sollte... und je nach Qualitaet (schlecht) des Wohnturmes kann man in Kolumbien eben seinen Nachbarn hoeren was er gerade tut... mal besser, mal schlechter. meine Nachbarin ueber mir, die zieht morgens um 6 ihre Strassenschuhe neben dem Bett an, dann rennt sie in der WG umher bis sie das haus verlaesst und wenn ich gerade wieder aus Europa komme, dann erwache ich die ersten Tage deswegen, bis ich mich wieder daran gewoehnt habe.

was moechte ich bauen... (Keller) wuuaaaa ich moechte einmal ein Haus sehen, wo ein echter Keller gebaut wurde, wer kann mich mal zu so einem hin einladen.... ????

naechste Frage: Waermeschutz... jajaja ich habe in meiner WG in Medellin das ganze Jahr ueber eine meiner Balkontueren offen, na ? mit welchen Waermedaemmungen wurde hier wohl gebaut???
in Medellin sind die meisten Waende mit 10 cm Steinen gebaut. Wohnungstrennwaende in meinem Haus mit 2 x 10cm.
die Fassade da wo ich wohne mit einem 12cm dicken Stein. innen etwas mehr als uebliche 2cm verputzt. thats it.

guter Mann, willst du dich als ausgewiesener Architekt aufdraengen? dann komm erst mal her und schule dich bezueglich bauen auf dem Equator und ganzjaehrigen identischen Klima.

Waermedaemmung auf dem Dach... tsja, das waere was fuer dich. vor allem an der Kueste wo in armseeligen Doerfern viele Haeser mit einem Wellblechdach erstellt wurden, darunter ganzjaehrig Temperaturen herrschen von 30 + Graden.... (etwas uebertrieben ausgedrueckt).

was hattest du da noch, ach ja horizontalsperren.

ich finde es noch witzig wie man hier in Medellin Parkhaeuser baut. praktisch immer wird die Baugrubensicherung (Ruehlwand) komplett roh gelassen. zwischen dieser und den Parkdecks laesst man einen Spalt von 20-40 cm wo die Ruehlwand auf natuerliche Art das eindringende Wasser durchlaesst und dieses der Wand hinunter fliessen laesst und auf der Sohle es mit Rinnen gefasst und zu einem Pumpenschacht geleitet wird. wenn du hier europaeischen Perfektionismus willst, dann musst du hier besser weg schauen. selbiges gilt bei Massgenauigkeiten in Baedern und Kueche.....

wie war das mit deinem 100 jaehrigen Haus. Perfektionismus kostet und kostet viel. in Europa haben wir vor 100 Jahren auch noch nicht viel davon gehalten, der Perfektionismus ist in Europa ein Wohlstandsuebel des 21. Jahrhunderts. und krummes erstellen vor 100 Jahren bei einer Totalsanierung eben entsprechend etwas mehr kostet. auch wurden dort vor 100 Jahren Decken im Hurdis Verfahren gebaut, wenn man jetzt an dieser alten Substanz veraendern will, dann geht das eben nicht ganz einfach. Hurdis ist ein System das sich zusammen haelt und will am es unterbrechen, dann muessen staatische Last- Umverteilungen in Kauf genommen werden = mit massiven Kosten verbunden.

was ist das naechste, ach ja Abwasser Entsorgung.

also wenn du ein Landhaus baust und weit herum kein anderes Haus steht, wie waere es mit dem Versuch dieser Faustregel: wie weit soll ich eine Leitung ziehen bis mich meine versickernden Abwasser in meiner Nase nicht mehr stoeren.... natuerlich bist du Europäer und eine solche Umweltverschmutzung kommt fuer dich auf keinen Fall in Frage, naja dann erklaer dies erst mal allen Campensinos in ganz Suedamerika. Mal sehn wie lange es dauert bis du einen lebzeitigen Landesverweis einhandelst.

natuerlich wurdest du kaum an so einem Ort bauen, kaum kann man dich als Aussteiger qualifizieren. so wirst du (wenn ausserhalb einer Grosstadt leben wirst) eher eine Parzelle eines condonimo kaufen wo bereits alle Strassen und Versorgungen bis an dein Grundstueck hin erstellt sind.

danach kannst du Ortsueblich bauen. mit etwas mehr Taschengeld ist es dir ueberlassen ob dein Haus spaeter mal aussieht als sein das Dach in den Boden hinein gebaut und zum Himmer reichen die Fundamente dessen. oder in andern Worten: jeder wird nach seinen Fantasieen bauen sofern er seine Ausnutzungziffer und seine finanziellen Moeglichkeiten nicht uebersteigt.

so, wie du siehst, die meisten deiner Fragen und Angstvorstellungen ergeben sich aufgrund den Topografischen Begebenheiten. bauen in der Stadt bedeutet oft Stockwerkwohneigentum wo du lediglich an den Raeumlichkeiten mitplanen kannst. (wenn du frueh genug bist, ansonsten: waerst nicht der erste der eine Neubauwohnung umbaut). selbstverstaendlich darfst du bei Wunsch und nach deinen Beduerfnissen Daemen, sei dann aber nicht total ueberrascht, wenn du deinen Daemstoff aus Europa oder USA erst einfuehren musst.

allerdings und als kleiner Tipp, bevor du dein Geld aus dem Fenster wirfst, fahr doch mal ein bisschen umher, nicht zum Baumarkt, sondern ausserhalb der Stadt und besuche die vielen kleinen Betriebe und deren Ausstellungen. und wenn du jetzt Geld ausgeben willst, dann tue es mit der Wahl von ganz speziellen und wundervollen Produkten aus Porzellan, Gips, Ton, Holz oder Eisen.

ganz ganz ganz am Schluss: ich habe noch nie eine wirkliche Unterkellerung gesehen. womit ein Grundproblem aus Europa sehr einfach geloest ist... Eindringendes Wasser und Schaeden die damit verbunden sind... wenn du fuer deine Modeleisenbahn einen Bastelraum brauchst oder fuer deine Weine einen kuehlen Raum, dann kaufe eine groessere Parzelle und baue in die Breite statt in die Tiefe unter dem Strich so oder so billiger. ein wesentlicher Punkt: wir haben Platz, viel Platz. und reicht der nicht aus so wie es in den letzten Jahren in Medellin der reiche Kolumbianer handhabt, dann wird umgezogen, die alte 30-50 jaehrige 100 - 150m2 Wohnung an Gringos wie mich verkauft und dann wird in eine 200 - 400m2 Wohnung etwas weiter oben umgesiedelt, welche den neuen Beduerfnissen oder dem noetigen status Symbol entspricht.

auch wenn es laecherlich klingen mag: es ist gang und gaebe im oberen el Poblado von Medellin kaum noch Wohnungen gebaut werden mit weniger als 200m2.

selber planen:
auch das gibt es. demnaechst zieht ein CH Buerger in sein Eigenheim, oben in Santa Elena. ein Eigenheim das er selber gezeichnet hat und wo er eben mit den oertlichen Unternehmern fortlaufend in der Umsetzung plante. ich habe es 3 Mal besucht und werde jetzt nach meiner Rueckkehr nach Kolumbien nochmals anschauen gehen. auf seine persoenliche Anfrage hin, wie er das Hangwasser von seiner Haustuere weg kriegt.

und tatsaechlich in einem NICHT BEWACHTEN condonimo. weswegen ich dammals bei meinem ersten Eintrag dachte bei vegas handle es sich um diesen Freund.
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