Hier eine Aktualisierung zu meinem ausführlichen Bericht vom 22. April 2015. (
Link) Mittlerweile (ich weiß nicht, seit wann) hat sich der Prozess zumindest bei Bancolombia-Kunden geändert. Während ich noch vor zwei Jahren nach Eintreffen der Überweisungssumme bei Bancolombia ERST mit einem Mitarbeiter der "mesa de dinero" von Bancolombia den Wechselkurs (US-Dollar zu kolumbianischen Pesos) verhandeln musste, um danach in meiner Bancolombia-Filiale die Dokumente abzugeben, die belegen sollten, dass das Geld aus sauberen Quellen (in meinem Fall damit teils dt. Kreditvertrag, teils eigene Einkünfte über Jahre) stammt, läuft das mittlerweile wohl andersherum: ERST "proceso de validación" mit den ganzen Papieren in der Bancolombia-Filiale, danach Verhandeln (bzw. Annehmen des etwas weniger schlechten Wechselkurs) mit den Leuten von "mesa de dinero". (Auch wenn mir die Mitarbeiter der Bancolombia-Hotline versichert haben, es sei alles beim Alten, weiterhin müsse erst mit "mesa dinero" verhandelt werden, der Mann von der "mesa de dinero", der mir zugeteilt sei, habe keine Ahnung. Totales Chaos, wie oft bei Bancolombia.)
Die neue Situation ist mit einem großen Risiko verbunden: dem Währungsrisiko. Genauer: Der kolumbianische Pesos ist eine sehr volatile, also stark schwankende Währung. Und wenn sich dann der Prozess der Validierung in der Filiale so lange hinzieht, wie gerade bei mir, dann muss man schon gute Nerven haben. In zwei, drei Wochen kann man da schon mal locker 5 oder gar 10 Prozent seines Geldes verlieren (natürlich auch gewinnen). Das Risiko ist also durch diese Änderung, zumindest für Bancolombia-Kunden, deutlich gestiegen.
Und ich möchte noch eine andere Warnung aussprechen:
Ich rate dringend davon ab, große Geldsummen auf das eigene Bancolombia-Konto aus dem Ausland zu überweisen, wenn man sich in dieser Zeit gar nicht in Kolumbien befindet und das Geld recht bald benötigt. Es sei denn, man kennt die Filialleiterin ("gerente" ist doch die Filialleiterin, oder?) persönlich. Sie oder er, der Filialleiter, entscheidet nämlich allein darüber, ob die eingereichten Dokumente als Beleg der sauberen Geldquellen genügen.
In meinem Fall bin ich (noch) in Deutschland. Ich darf die Dokumente deshalb auch digital, als PDF, an die Filialleiterin per E-Mail schicken. Ihre E-Mail-Adresse habe ich von einem Herrn von der "mesa de dinero" bekommen. Er empfahl mir aber, sie erst einmal zu fragen, welche Dokumente sie genau benötige. Das habe ich eine ganze Woche lang vergeblich versucht. Per E-Mail-Anfrage an die Filialleiterin (gerente). Außerdem per Anrufen in der Fililale. Ich wurde nie direkt zu ihr durchgestellt. Sie sei immer beschäftigt gewesen, hieß es. Es wurden meine E-Mail-Adresse und meine deutsche Handynummer notiert. Ohne Ergebnis. Auch die stellvertretende Filialleiterin (subgerente) hat sich nie bei mir gemeldet. Ich habe dann aus Verzweiflung einfach alle Dokumente (dieselben wie vor zwei Jahren, auch mit den Übersetzungen) gescannt und als ein PDF an die gerente, die subgerente und CC: andere Leute von Bancolombia, darunter eine Frau vom "comercio internacional", per E-Mail geschickt. Offiziell hat la/el gerente 5 Werktage zur Prüfung Zeit, ist mir erklärt worden. Keine Ahnung, ob das stimmt bzw. verbindlich ist. Die 5 Werktage sind, wenn ich richtig rechne, am kommenden Dienstag vorbei. Eine Frau von der "mesa de dinero" sagte mir am gestrigen Freitag, das Geld sei immer noch nicht von der Fialialleiterin freigegeben worden. Sie wolle ihr mal schreiben und sie fragen, wann damit zu rechnen sei. Am Montag werde ich wieder nachhaken.
Wenn der Wechselkurs so bleibt bzw. der Dollar weiter an Wert im Vergleich zum Pesos verliert (ich habe im Dollar-Hoch gekauft/überwiesen), dann habe ich recht viel Geld verloren, einige Millionen COP. Und das nur, weil eine Filialleiterin unprofessionell ist und nicht mal eine E-Mail beantwortet oder eine am Telefon für sie hinterlegte Nachricht. Dass sie meine Dokumentation als PDF erhalten hat, weiß ich, weil mir das nach zwei Stunden Telefonieren und Warteschleifen eine Mitarbeiterin der Fililale am Telefon bestätigt hat.
Es handelt sich übrigens weiterhin um die Fililale in der calle 53, Galerías, Bogotá. Dort in der Nähe habe ich früher gewohnt. Ich empfehle dringend, ein Konto in einer Bancolombia-Filiale in einem edleren Viertel mit mehr internationalem Publikumsverkehr zu eröffnen. Mir kommt die Filiale in Galerías doch sehr provinziell vor. (Allerdings muss ich ihr zugute halten, dass 2015, als ich die Dokumente persönlich vorbeibrachte, das Geld innerhalb weniger Stunden freigegeben wurde. Aber E-Mails werden ja öfter in Kolumbien ignoriert ...) Und/oder ein gutes Verhältnis zur/zum "gerente" aufzubauen. Andernfalls kann es großen Ärger wie bei mir geben.
Ich werde mittelfristig mein Konto bei Bancolombia auflösen. Ich habe auch viel zu viele Probleme mit dem Online-Banking (jedenfalls, wenn ich es aus Deutschland betreibe).