Mami... mamacita... amor

Der Name sagt es: Beziehungsgeschichten die Ihr uns erzählen wollt und zu denen Ihr eventuell Rat sucht.
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Mona37plus
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von Mona37plus »

Hallo ihr Lieben,

ich bin seit einem Jahr mit einem Kolumbianer zusammen und nun geht es zum ersten Mal zusammen in sein Heimatland.
Mein Freund ist Sportler und hat u.a. deswegen dort einen sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis, der zu 92% aus weiblichen Personen besteht.

Mir fällt immer wieder auf, dass mich der Umgang und die Art und Weise der Konversation zwischen meinem Freund und seinen "besten sowie anderen Freundinnen" mir doch ein bisschen zu "persönlich" vorkommt. Er versucht mir dann immer zu erklären, dass ist normal.
Da ich im Internet nicht wirklich fündig dazu geworden bin, schreibe ich jetzt hier, in der Hoffnung auf ein bisschen mehr Klarheit bevor ich dann in Kolumbien einen "Kukturdchock" nach dem nächsten bekomme. 🙈

Wie sind also eure Erfahrungen? Wie begrüßen sich für Freunde und Bekannte? Welche Begriffe werden normaler benutzt?

Z.B.ist es normal, wenn eine (oder besser mehrere) Freundin(nen) schreiben "te amo / te amo muchoooooo"... ich vermisse dich sehr... Du bist der beste usw. Oder man Freundinnen "amor" nennt ( weil man deine feste Freundin "mor" nennt, was lt.ihm die Verniedlichung ist und man deswegen andere "amor" nennen kann)...an "mami" habe ich mich mittlerweile ja gewöhnt...

Ich hoffe ihr versteht, worum es mit geht und würde mich über Antworten und Erfahrungen hierzu freuen.

Lg Ramona
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Ernesto
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von Ernesto »

Hola mamita mi amor como estas? :blu:

Mona37plus :wil:

Bei vielen ist es normal wildfremde Menschen mit Amor, mami etc. anzusprechen. Meist sind das Leuten aus der unteren Mittelschicht.

Wenn du seine Korrespondenz liest, dann weist du doch sicherlich was ausser dem te amo noch in der Mitteilung steht?
Virtuell lieben sich in Kolumbien einfach alle ;-)

Wenn es eine lasche Aussage ist, kein Problem. Steckt jedoch mehr dahinter, kann es zu einem grossen Problem werden.

Ich weiss ja nicht, wer oder was er ist, was er macht und Sportler ist ein weitreichender Begriff.

Wenn ich deinen Text lese, dann ist er der Star und die Mädels sind seine Fangemeinde. Da muss man schon mal ein Auge zudrücken.

Wenn ihr euch wirklich liebt, dann solltet ihr darüber intensiv sprechen. Er müsste etwas mehr Abstand zu seinen weiblichen Fans gewinnen, was nicht immer ganz so einfach ist und viele auch gar nicht wollen!

Ich drücke dir die Daumen.

desertfox
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von desertfox »

...und am schlimmsten in meinen Augen ist der Ausdruck "mami" und "papi" mit welchen Mädchen und Jungs angesprochen werden ;-(((

Mir kommt auch vor als wenn das was von der unteren Mittelschicht (oder oberen Unterschicht) ist. Wie ist die Meinung der Kolumbiancher hier dazu?
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Karibikotto
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von Karibikotto »

Papi und mami in einem Paar sind einfach nur Koseworte wie Schatz oder Bär.
Meine Frau sagt immer Papi zu mir. War anfangs ungewohnt, nun gefällt es mir.

desertfox
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von desertfox »

Solche Koseworte von Erwachsenen an Erwachsenen sind ja OK für mich, aber von Erwachsenen an Kinder kommt mir schon etwas seltsam vor...

Dolfi
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von Dolfi »

Ich war auch bass erstaunt als ich zum ersten mal mitbekam, wie eine Frau ihren kleinen Sohn "Papi" nannte.

Gordi_K
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von Gordi_K »

Also es ist ähnlich wie in DE - und zwar unterschiedlich. Auch in DE ist es eine "Plicht", den Freund/die Freundin "Schatzi" zu nennen... Daher ist es nicht einfach zu generalisieren.

Meine Erkentniss - mi amor, mi reyna, mi bebé verwenden durchaus die einfachen Leute täglich wie die Deutschen "Hallo". Z.B. unter Kollegen ist es normal, dass er sie "mi amor" anspricht - in DE wäre es "quasi Vergewaltigung". Auch Witze des Chefs, dass die junge Mitarbeiterin ab jetzt seine Freundin sein muss werden als Witze verstanden - und es ist nichts mehr dahinter als Humor. Solche Witze wurden auch immer so kommuniziert, dass sogar ich als Europäer verstanden habe, dass der Chef mit meiner Freundin in Wirklichkeit nichts haben will...

Meine Freundin und ihren Freundinnen geht jedoch unheimlich auf die Nerven, wenn die Kolumbianer sie mi amor, mi bebé etc. ansprechen. Auch in Kolumbien spricht der junge Geltleman die Frau nicht mi bebé, sondern in ähnlichen Form wie in DE. Ich bin nicht unbedingt ein Partymensch und behalte immer Abstand - aber mein Gefühl ist, dass es den Kolumbianerinnen eher gefällt - da wenn man sie nicht gleich Bebé anspricht, dann deuten sie es als Wertschätzung. Soweit ich weiß, viele Beziehungen in der Umgebung meiner Freundin wurden von der jungen Dame beendet, da ihr die Wertschätzung gefehlt hat. Wir mir der Freundin sprechen uns liebvoll an - aber es ist unsere Erfindung. Mi amor oder papi würde ich nicht aushalten - und meine Novia auch nicht.

Alles im Allen - viele Kolumbianer reden mit den Frauen tatsächlich auf einer sehr persönlichen und familiären Art und Wiese, jedoch je gebildeter, desto weniger ist es der Fall. Da es auch vielen Kolumbianerinnen nicht gefällt, sehe ich es als völlig rechtfertigt, das mit deinem Freund zu besprechen und klare Grenzen setzen. Eine schöne gebildete Kolumbianerin würde es auch nicht dulden - zumindest in Valle de Cauca, an der Küste mag es anders sein.

Baiker
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von Baiker »

An der Küste läuft das etwas lascher. Dennoch wird gewaltig unterschieden, von wem was kommt. Wenn eine Mutter papi zum ihrem Jungen sagt, finde ich das überhaupt nicht schlimm, eher aufmunternd, um zu zeigen das der Junge schon groß ist. Schlimm finde ich die Typen, die am Straßenrand sitzen, nichts zu tun haben und jedem Rock nach pfeifen und mamasota grölen. Mamasota steht für, was für eine tolle Frau.

tico
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von tico »

Der Begriff "Mami" oder "Papi" drueckt erst mal eine wesentlichere Naehe zum betreffenden Menschen aus, eine Vertrautheit die der Begriff "Amor" etwa nicht hergibt.
Papi ist ja auch der Mann und viele Frauen nennen ihre maennlichen Kinder auch "Mi Baron" und denken dabei weder an ein Schloss noch an Zaster sondern an den Stolz den sie beim anblick des Sohnes haben. So ist auch der Papi bei Kindern zu verstehen.
Es ist uebrigens ein Trugschluss nur in der Unterschicht sage man so etwas. Dann wart ihr noch nie in der Oberschicht.

Dass Deutsche schwerste Probleme mit seelischer Naehe haben ist allgemein bekannt. Sie sind kuehl, distanziert und wollen am liebsten (sehr pauschalisierend) alles notariell beglaubigt sehen.
Monaplus, du bist in einer anderen Kultur und hast dich dieser Kultur anzupassen. So wie man von Auslaendern in Deutschland das gleiche verlangt.
Der Latino traegt sein Herz auf der Zunge.
Ich verstehe nicht was es da entruestenswertes gibt.

Was anderes ist wenn er fremd geht. Solange es aber bei Spruechen bleibt - was ist das schon, ein paar Woerter! Kleine dumme Eifersucht.
Latinos sind keine Deutschen oder Hollaender, ihre psychische und soziale Struktur ist komplett anders.

Im uebrigen "te amo" hat keinen Stellenwert. Es sind Sprueche, verstehst du, nichts als Sprueche.
Ich lebe 23 Jahre hier und blicke doch ein wenig durch. Also nimms hin und freu dich

FreeLibertarian
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Mami... mamacita... amor

Beitrag von FreeLibertarian »

Sehe das ähnlich wie tico, außer daß mir ein "te amo" meiner Frau gegenüber anderen Männern schon zu denken geben würde. Unseren Hund nennt meine Frau auch mit Vorliebe "papi" oder "papito"... :lol:
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