Muss eine Entscheidung treffen Kolumbien oder Deutschland

Der Name sagt es: Beziehungsgeschichten die Ihr uns erzählen wollt und zu denen Ihr eventuell Rat sucht.

Bergfan
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von Bergfan »

⇒ Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Ws gibt Europäer in Kolumbien und es gibt Wege hier gut zu leben. Drum hab ich auch geschrieben: mach was du kannst. Klar kann deine Idee funktionieren, aber eine Frage: du hast geschrieben, dass du 2 Kinder hast. Wie alt sind die? Bist du da noch unterhaltspflichtig? Wenn ja, dann hiesse das, dass du nicht nur genug für dich selber verdienen musst, sondern auch noch genug um den Unterhalt in Euros zu zahlen und Geld für Flüge um die Kinder mindestens 2mal im Jahr zu sehen. Und das sofort oder du brauchst genug Erspartes nicht nur für dich sondern auch für deine Kinder. Und das denke ich mir, wird nicht einfach werden beim kolumbianischen Lohnniveau.

Cordilero
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von Cordilero »

Ein Wurststand muesste so ca. 3 mio pesos abwerfen (Gewinn). Das reicht zum normal leben. Je nachdem wieviel Du an sonstigen abnehmern findest kannst Du Dein Einkommen steigern. Vielleicht machst mal einen Wursstand auf mit guter Qualitaet und gutem Service, bietest auch Wurst zum mitnehmen an. Also Vacuum verpackt fuer Zuhause zum braten.

Wenn es laeuft, kannst ja an anderer Stelle einen zweiten aufmachen usw. so solltest Du dort gut leben koennen. Aber bleib bei der Qualitaet und bei den "normalen" Preisen. Die Kolumbianer schmeissen viel Soja; Mehl und minderwertiges Fleisch in Wurst und so schmeckt diese auch. Man kann auch Qualitaet zu guten Preisen produzieren, Rohstoffe sind guenstig. Am besten Du nimmst aber gleich mal 10 Kilo von Gewuerzen aus Deutschland mit. Evtl. ferig gemischt vom Hersteller, dann hast immer die gleiche Qualitaet.

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waldmann
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von waldmann »

Meine Kinder sind 10 und 13.
Unterhaltspflichtig bin ich. Meine Ex hat aber einen guten und festen Job.
Bezahlen muss und will ich natürlich.
Aber es kann auch nur gezahlt werden was geht.
Ich muss mein Leben auch noch bestreiten können.
Ich hatte mir auch die Option gegeben für 4-5 Monate in Deutschland zu arbeiten und 7-8 Monate in Kolumbien.
Ich habe einen Onlinehandel für Kamineinsätze.
Den konnte ich auch gut aus Kolumbien bedienen als ich dort war.
Mit einem Tigo Stick ist das alles kein Problem.
Zum anderen arbeite ich als Subunternehmer im Winterdienst.
Das wären die 4-5 Monate in Deutschland.
Des Weiteren können meine Kinder in den Sommerferien oder wann sie wollen zu mir kommen.
Vielleicht finden sie es in Kolumbien auch Interessant.
Zur Wurst.
Aber ich denke dass wenn man genug Abnehmer für die Wurst hat es möglich sein sollte.
Natürlich müssten dazu Massen verkauft werden.
Hier war es möglich 4500 Stück in 4 Wochen auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen.
Leider war dass nicht mein Auftrag sondern der von meinem Bruder.
So etwas sollte bei so vielen Einwohnern irgendwann mal möglich sein.
Meiner Meinung nach mehr.
Ich rede nur von den Hotels und Restaurants.
Der Grillstand käme noch hinzu.
Ich habe lieber mehr Arbeit als zu wenig.
Kommt natürlich auf die Essgewohnheiten an.

Cordilero, das was du geschrieben hast habe ich mir auch gedacht.
Wenn einer gut läuft könnte man den zweiten eröffnen.
u.s.w.
mit den Gewürzen ist eine gute Idee.
Die kann mein Bruder mir auch nach bedarf schicken.
Ich denke an Pfeffer.
Es gibt unterschiedliche Qualität.
Ich fand unseren Aromatischer wie den in Kolumbien.
Auch kleine Abweichungen von den Gewürzen ergeben einen anderen Geschmack.
Ein Paket mit DHL dauert 8-10 Tage.
Habe ich schon probiert.
Klappt hervorragend.
Mit Sendungsverfolgung und Status.
Sogar in Kolumbien.
Perfekt.
Jetzt muss ich hier „nur“ noch meine Fleischerei verkaufen.
Dann werde ich es auf jeden Fall erst mal für 2-3 Monate probieren.
Hier sind die Abgaben an dass Finanzamt und die kosten für Personal einfach zu hoch.
Auch machen einen die extrem steigenden Fleischpreise in Deutschland das Leben schwer.
Es bleibt für viel Arbeit zu wenig über.
Die Motivation hier weiter zu arbeiten geht gegen Null.
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jungleman
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von jungleman »

Also einfach so die Wuerstl herzustellen und die an Hotels und Restaurants verkaufen ist nicht. Du brauchst zum Weiterverkauf (also ausserhalb deiner Wurstbude) ein sogenanntes Registro Sanitario vom INVIMA und auch die Verpackung musst Du dort genehmigen lassen. Die Buerokratie hier ist sehr viel komplizierter als in Deutschland. In deinem Fall eigentlich nur von einem Anwalt zu machen. Spaetestens wenn dein erster Anwalt allerdings erstmal nur seinen Vorschuss kassiert hat und dann erst mal gar nichts mehr passiert wirst du merken das man hier sehr viel Geduld braucht. Wenn du zum achten Mal zum gleichen Amt gehst wegen dem gleichen Anliegen und danach zum achten Mal mit einer neuen Antwort nach Hause kommst und merkst es geht einfach nicht weiter wirst Du wahrscheinlich schon im Internet nach Heimfluegen schauen. Aber vielleicht laeuft es bei Dir ja auch alles mal viel einfacher, es sagt ja keiner das es nicht moeglich waere. So, also wenn alles wie am Schnuerchen laeuft und Du es sogar nach acht Monaten geschafft hast die Noetigen Maschinen zu besorgen (ja die gibts auch hier, aber eben teuer), gemerkt hast das Du Deine Gewuerzmischungen auch nicht einfach so importieren kannst aber jetzt hast Du rausgefunden wie Du die trotzdem irgendwie zu Dir bekommst und faengst mit der Produktion an. Spaetestens jetzt wirst Du feststellen das der Bauer nichts frisst was er nicht kennt. Haett ich doch nur auf Empanadas gemacht denkst Du jetzt, die verkaufen sich ja millionenfach! Jetzt hast Du aber die ganzen Maschinen fuer die Wurstproduktion... also, nach zwei Monaten des Verzweifelns stellst Du fest das es in Cartagena tausende Touristen und auch viel mehr Expats gibt. Sagen wir mal das El Bistro dort kauft Deine Wuerste auch, weil die Jungs nett sind und als Deutsche wissen was Qualitaet ist. Die verkaufen jetzt sagen wir mal hundert Wuerste in der Woche. Du denkst wenn Du jetzt in die grossen Hotels reinkommst (denn viele Restaurants bei denen deine Wuerste ins Angebot passen gibt es leider nicht). Die verlangen jetzt von Dir einen Warenkatalog mit den technischen Daten zu Deiner Wurst. Gut, machst Du eben auch den, ein Funken Motivation ist ja noch da. Dann hoerst Du nichts mehr von denen und denkst ...ausser Spesen nichts Gewesen.... weil die melden sich nicht und Du kommst einfach nicht rein ins Sortiment weil Du hast keine Palanca. (Connections). Sagen wir mal Dir geht die Puste nicht aus und Du bleibst hart am Ball und nach 2 Jahren hast Du einen kleinen aber guten Kundenstamm. Auch wenn es hart war zweimal in der Woche bis Cartagena zu fahren um laeppische hundert Wuerste zu verkaufen wobei Dich der Transport mehr kostet als Du gewinnst aber Du suchst ja jedes Mal noch nach neuen Kunden, deswegen gibst Du nicht auf. Jetzt merkst Du das es auch hier so etwas wie ein Finanzamt gibt, heisst DIAN. Dein Buchhalter hat ein paar Fehler gemacht, machen die naemlich alle. Jeder Fehler kostet 450.000 Pesos plus 30 Prozent Zinsen. Und das Du Deine Firma mit 60 mio Pesos Kapital angemeldet hast damit Du dafuer Dein Visum bekommst und die wollen, obwohl Du noch nie Geld verdient hast Einkommenssteuer von Dir. Naemlich angenommene 3% von Deinem Kapital, weil die sagen einfach 3% verdient doch jeder Depp mindestens mit seinem Kapital. Du wirst das Gefuehl nicht los das die Buerokratie die Einzige ist die an Deinem Geschaeft bisher was verdient hat.
Jetzt denkst Du wenn Du 200.000 Euro mitgebracht haettest, von anfang an die teuren und guten Anwaelte sich um die Buerokratie gekuemmert haetten, Du Deine Gewuerzmischungen mit lokalen Wuerzen gemischt haettest, die Produktion gleich in Cartagena wo die Touristen sitzen aufgebaut haettest, wenn Dunicht nur auf deine Rauchwuerste (fuer die Du das Rauchhholz kompliziert aus Deutschland importierst weil auch hier die Buerokratie nervt) konzentriert haettest, sondern mit einfachen Chorizos angefangen haettest weil es fuer die einen grossen Markt gibt, ja dann haette das ganze Unternehmen vielleicht auch geklappt. In dem Moment kommt die Ansage das Du in 30 Minuten in Frankfurt landen wirst und endlich deine Kinder die Du so vermisst hast wieder in die Arme nehmen kannst und Du freust Dich einfach nur auf die. Das Deine ganze Kohle in Kolumbien irgendwie versickert ist und Du waehrend der Zeit wie eine arme Sau gelebt hast obwohl Du doch so viel Kohle mitgebracht hast ist jetzt wurst. Dich freut nur das Du deinen Onlinehandel in Deutschland schoen weitergemacht hast und nicht gleich Hartz 4 beantragen musst. Aber ein Abenteuer wars allemal.
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Bambus
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von Bambus »

Auch 2 oder 3 Monate probieren das wird nichts bringen. In Kolumbien laufen die Muehlen sehr, sehr langsam. Und wenn es dann den Leuten nicht schmeckt, dann ist es sowieso schneller vorbei als es angefangen hat.

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waldmann
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von waldmann »

Frage:
Lebt ihr in Kolumbien?
Arbeitet ihr in Kolumbien?
Alles selber erlebt was ihr schreibt?
Bekannte oder Frau aus Kolumbien?
Warum alles so negativ?
Auf jemanden hereingefallen?
Keine Hilfe und Unterstützung vom Lebenspartner oder Familie bekommen?

Ich denke auf meine Fragen gibt es auch Antworten.
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jungleman
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von jungleman »

Warum das ganze negative Gerede? Weil es halt nicht so leicht ist wie man sich das wuenschen wuerde. Aber natuerlich gibt es auch ganz tolle Erfolgsgeschichten! Aber von denen ist keiner nach Lateinamerika gekommen mit der Idee mit ein paar Rauchwuersteln reich zu werden. Das waer ja auch so als wolle einer von hier nach Deutschland gehen und mit Sancocho verkaufen reich werden. haha. Also, zu den Erfolgsgeschichten, da kannst ja mal selber im Internet ein bisschen forschen wie (und wann) die angefangen haben. Leicht war es fuer keinen aber viel harte Arbeit hat am Ende zum Erfolg gefuehrt.
Ich kenne da mal die folgenden:
-Marcel Federer in Quito, Ecuador --> gut-federer.com
-Paul Benz in Quito, Ecuador --> lasuiza.net
-Hans Koller (ehemals Koller, heute Koyomad) in Bogota, Kolumbien --> koyomad.com
-Heinz Riesen, Euro-Suisse, Gacheta, Kolumbien (keine webpage, gibt aber Presse-Artikel im Netz)
das sind nur die die ich persoenlich kenne, gibt sicher noch viele andere. Viel Glueck.
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jungleman
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von jungleman »

jajaja
ausserdem produziert glaube ich Heinz Riesen die Wuerste fuer den, war zumindest frueher so. Aber jetzt reden wir ueber ne Wuerstlbude statt Produktion von Embutidos.

Max
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von Max »

Jungleman hat schon recht, das hat mit Negativ nix zu tun, es ist eine Beschreibung wie ich Sie besser nicht hingekriegt hätte, ist bei uns dasselbe mit der Capitania de Puerto, am Ende könnte ich da arbeiten, weil die Typen einfach immer nur einen Teil sagen.
Die Beschreibung von Jungleman ist absolut zu 100% richtig, nicht negativ, so ist es halt hier.

Max
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jungleman
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von jungleman »

Wir reden hier aber glaub von der Produktion von Deutschen Wuersten, oder? Natuerlich muss man immer und ueberall hart arbeiten um Erfolg zu haben. Und diesen kann man auch in Kolumbien haben, das streitet doch niemand ab.

Frueher war das alles mal nicht so schwer. Und die Erfolgsgeschichten die ich oben mal aufgezaehlt habe sind zumeist zu einer Zeit hierhergekommen als man noch machen konnte was man wollte. Die hatten noch den Vorteil das sie mit die ersten waren die auf Hygiene und Qualitaet wert gelegt haben. Mittlerweile sind die Regulierungen hier so bescheuert das es leider einfacher ist in Europa zu produzieren. Sorry, aber wenn ein Koch im Restaurant einen tapaboca tragen muss... Das schlimme ist ja das diese Gesetze zum Grossteil absoluter Schwachsinn sind, also in der Fleischverarbeitenden Industrie wollten die (INVIMA, haben es aber nicht als Gesetz durchbekommen) Gesetze erlassen die strenger sind als in der Schweiz. Das Resultat waere gewesen das die Metzger so hohe Investitionen haetten taetigen muessen das nur die selben Reichen von immer diese haetten taetigen koennen, das Fleisch dort teurer waere als in der Schweiz, und das das gemeine Volk sich sein Fleisch halt vom illegalen Fleischer an der Hintertuer kaufen muesste, wobei natuerlich die Hygiene nur noch schlimmer waere als heute.
Mich hat mal einer gefragt was ich aus der Heimat vermisse. Nach einigem Ueberlegen war meine Antwort kurz und einfach: die Logik.

Bergfan
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von Bergfan »

Ich finde es verantwortungslos von waldmann zu sagen: Wer nichts hat, hat nichts und meine Frau hat einen guten job, da fehlt den Kindern ja nix. Und so schön skype auch ist, es kann den direkten Kontakt nicht ersetzen.
Wenn man auswandert und da eben Aussicht auf eine gute Arbeit und ein gutes Gehalt und Urlaubsanspruch hat, dann kann man das vielleicht machen. Aber auswandern und seine Kinder einfach am andern Ende der Welt lassen und sich drauf verlassen, dass die Mutter und der deutsche Staat es schon regeln werden, kann ich nicht gut finden. Und die "Schwarzseher" haben halt auch so ihre Erfahrungen gemacht. Über Nacht reich werden kann man in Kolumbien eher selten, viel Geld und Nerven verlieren ist wesentlich einfacher zu schaffen. Insbesondere auch, als Waldmann noch nichtmal gut Spanisch kann. Ich gehör da lieber zu denen die sagen: überleg dir das besser, so ist das kein Plan sondern zu naiv gedacht.

@waldmann: ich lebe in Kolumbien und wir können unsere drei Kinder hier auch ernähren, weil mein Mann und ich beide gute jobs haben. Wir könnten sogar sehr gut leben, wenn wir in Bogota leben wollten, da könnten wir sofort gute jobs haben, wir haben beide gesuchte Qualifikationen, aber mir ist Bogota zu gross und zu kalt. Málaga ist wunderschön, allerdings fehlen uns hier ein paar wichtige Dinge und wir werden die nächsten Jahr nun doch in Österreich leben und dann eben wieder irgendwann hierher zurück zu kommen. Kolumbien ist toll in vielen Facetten, aber es ist eben trotzdem ein Entwicklungsland.
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Renato
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von Renato »

Käsekrakauer hab ich noch nie gehoert. Aber jetzt mal im Ernst, das essen oder der kolumbianische Fast-Food wie Empanadas oder Arepas sind sowas von unterirdisch schlecht, dass Essen einfach gut laufen muss. Aber kein Restaurant. Sondern lieber Zulieferer von Restaurants. Aber nur Wuerste ist auch zu wenig. Es gibt ein Schweizer in Choachi, dort gehe ich ab und zu vorbei und kaufe ein. Der verkauft:

- Salsiz
- Landjaeger
- verschiedene Wuerste
- guter Schinken
- Salami
und noch einiges mehr.

Die Qualitaet von so Wurstwaren ist in Kolumbien immer noch sehr langweilig und schlecht. Mach ne kleine Fabrik auf in Barranquilla. Brauchst nur ein Kuehlraum und ein Arbeits/Fabrikationsraum, danach gehst du auf Tour und suchst Kunden. Hast du ca. zweihundert fuenfzig tausend Fastfood Staende die du besuchen kannst an der Kueste. Alle diese, die nach dumpfen Empanadas fritiert in 4 tage altem Oel stinken. Diese koennen dann durch dich die Qualitaet verbessern.

Anderes Beispiel der EURO SNACK in der Calle 85 in Bogota. Wer kennt den? Ich geh ab und zu dorthin. Aber die Qualitaet ist nicht Europaeisch wuerde ich sagen, da offenbar einfach die gleichen Zutaten, welche es braucht fuer einen TOP KEBAB hier nicht zu kriegen sind oder selbst fabriziert werden muessten. Kebab in Zuerich im Niederdorf beim Food Point ist zwar auch schon ca. 7 EURO teuer aber immer lecker.......... Ich gehe aber trotzdem zum EURO SNACK weil die Qualitaet fuer Fastfood immer noch um Welten besser ist als anderer Fastfood.

Du brauchst aber etwas Kohle. Naemlich soviel:

- Aufbau des Geschaeftes
- Geld um zu Ueberbruecken bis du von deinem Geschaeft leben kannst.

Viele Kolumbianer machen die teuersten Geschaefte auf und gehen dann pleite weil sie nach 4 Monaten immer noch keine schwarze Zahlen schreiben. Ein Geschaeft braucht Zeit. Aber wenn Du offensiv agierst, sprich Du mit Deinen Wuersten zu anderen hingehst, dann hast Du Dein Schicksal wenigstens in den eigenen Haenden. Und musst nicht warten bis die Kunden zu Dir kommen.

Ich wuerde aber keinen Wurststand eroeffnen. Sondern viel mehr eine kleine Fabrik und diese (die Wuerste) verkaufst Du dann an Kunden. Dazu ne Website die online Bestellungen erlaubt, das wird auch irgendwann mal kommen hierher....

VORBILD muss UELI HOENESS sein....... Der ist auch Wurst Millionaer.
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jungleman
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von jungleman »

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jungleman
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von jungleman »

Aqui conocerás la Verdad ! DESPIERTA ! ELEVA TU NIVEL DE CONCIENCIA !

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waldmann
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von waldmann »

Erst mal zu deiner Anschuldigung dass ich meine Kinder alleine lassen und alles meiner Ex Frau und dem Staat überlassen würde.
Wenn du die Hintergründe nicht kennst sollte man nicht vorschnell urteilen.
Ich habe während meiner langjährigen Bundeswehrzeit sehr viel darüber gelernt.
Ich Urteile nicht vorschnell.
Mann macht nichts ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen.
Ich bin nicht dumm.
Ich habe mit beiden darüber gesprochen.
Niemand außer mir wird für meine Kinder Zahlen.
Auch du nicht von deinen Steuergeldern. Du sowieso nicht weil du in Österreich wohnst.
Aber vielleicht hast du auch mal an andere Familien gedacht wo der Mann oder die Frau aus beruflichen Gründen sehr oft und für lange Zeit von der Firma im Ausland arbeiten müssen.
Ist er deswegen ein schlechter Vater oder sie eine schlechte Mutter?

Im Moment kann ich „nicht mal gut Spanisch“. Aber ich habe eine sehr gute Partnerin die mir mit allem hilft.
Auch Spanisch werde ich lernen.
Vielleicht gab es bei dir viele Negative Erfahrungen aber die muss ich nicht teilen.
Ach ja. Mit den Gewürzen ist dass kein Problem.
Kann ich ohne Probleme schicken lassen.
Frag beim Konsulat nach.

Danke Renato.
Nach so viel negativem etwas Positives zu hören ist gut.
Ich denke mit einer größeren Produktion ist es ein eben so langer Weg.
Aber es ist eine sehr gute Idee.
Um die Örtlichkeiten wird meine zukünftige sich kümmern wenn es soweit ist.
Sie kennt sehr viele Leute durch ihre Firma.
Was du mit dem essen sagst ist vollkommen richtig.
Deswegen fingen meine Überlegungen auch an.
Ein Beispiel.
Jemand hat im Internet geschrieben das es am Rio Magdalena guten Fisch zu essen gibt.
Das habe ich meiner zukünftigen Frau erzählt.
Sie sagte es ist nicht gut sondern nur teuer.
Ich wollte aber unbedingt hin.
Das ende vom Lied, sie hatte absolut recht.
Es war in keiner weise mit dem essen in Santa Marta zu vergleichen.
Ich bin nicht wählerisch.
Ich habe sehr gutes essen in Kolumbien gegessen.
Es sagt mir alles zu.
Wenn du nicht in Kolumbien wohnen würdest hätte ich dir mal Käsekrakauer geschickt.
Ich weiß dass Eigenlob stinkt. Aber ich bin mir absolut sicher dass sie super ist.
Leider ist es hier dass Problem dass man keine Chance hat in große Märkte herein zu kommen.
Wegen der Dumpingpreise ist die Qualität oft sehr schlecht.
Ich weiß wovon ich spreche da ich weiß was die reinmachen.
Und gerade deswegen bin ich von meinem Produkt überzeugt.
Danke nochmals.

Cordilero
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Re: Ich muss eine Entscheidung teffen Kolumbien oder Deutsch

Beitrag von Cordilero »

Hallo Waldmann

da ich schon einige Jahre hier bin und auch angefangen habe Wurst herzustellen, kann ich Dir einiges aus eigener Erfahrung erzaehlen. Wursten habe ich angefangen, weil ich das gerne esse und das Zeug was die hier verkaufen ist einfach ungeniessbar. In Deutschland wuerde keiner das Zeug anruehren incl. Zenu und die anderen Grossen in diesem Geschaeft. Ich musste mir das alles selber beibringen, habe Stunden im Internet gelesen und mal so 100 kilo Fleisch verprobiert, einiges konnte man essen, anderes war zum wegschmeissen bis ich irgendwan kapiert habe wie es funktioniert. Auch war mal ein deutscher Metzgermeister hier und ich habe sehr viel mit ihm geredet und er hat gemeint, meine theorie ist super, fehlt nur noch das praktische und das habe ich nun auch drin. Alle meine Nachbarn und Familienmitglieder essen gerne was ich produziere, insbesondere sehe ich bei den kleinen in der Familie, ob das Zeug was ich mache gut ist oder nicht. Nachbarn kaufen auch regelmaessig von mir. Ist alles nicht so schlimm, mit Gehnehmigungen usw. ich mache das als "Casera" und da gibt es keine Probleme, unter 80 mio Pesos im Jahr zahlst von vorneherein keine Steuern. Kannst also schon mal vergessen. Produktion im Stile einer deutschen Metzgerei und die Produkte dann an Hotels, Restaurantes verkaufen, kannst mal abhacken, die wechseln nicht einfach "ihre" Zulieferer. Am besten ist ein Imbiss denn Du nach und nach ausbauen kannst. Da verdienst auch das meiste an Deinen Produkten, verkaufst Du die Wuerste an Hotels kannst 100% von den Produktionskosten draufschlagen, verkaufst diese im eigenen Imbiss, sind es 200%. Das ist der Unterschied. Verdienst mehr und hast weniger Stress. Uebrigens, alles was mit Kaese ist kannst super verkaufen, die Kolumbianer sind verrueckt auf Kaese. Ich mache immer wieder mal Pizzaleberkaese, kommt auch gut an. Die sagen alle das ist schinken :-) weil es allen so gut schmeckt. Hier bei mir wird ja nicht so viel "Carne fria" gegessen, was an der Kueste scheinbar das Gegenteil ist. Hier wird 80% der Produktion an die Kueste transportiert, weil hier essen die jeden Tag Bohnen, Reis und Fleisch.
Uebrigens was Deine Kinder betrifft, das musst Du ganz alleine Entscheiden und ich finde es keineswegs gut, wenn Leute die weder Dich noch Deine Familie noch die Umstaende kennen, sich hierueber ein Urteil erlauben und Moralaposteln spielen. Jeder Mensch lebt nur einmal, muss mit einem Leben auskommen und was hat er davon, wenn er ungluecklich lebt, wenn er im Alter wegen der verpassten Chancen verbittert ist und sagen kann. "Ich habe mein Leben nicht leben koennen oder duerfen". Auch Vaeter haben Beduerfnise und ein Recht auf leben.
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