Frage nach Rat (2011) | glücklich verheiratet (2020) | Ein liebevoller Rückblick

Der Name sagt es: Beziehungsgeschichten die Ihr uns erzählen wollt und zu denen Ihr eventuell Rat sucht.

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iamgerman
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Nach dem Verlassen des Busses, gibt es an der Straße vor Tayrona ein kleines Restaurant Viel gibt es dort nicht. Aber was es gibt ist echt lecker. Nach eine Stärkung fahren wir im Minibus die letzten Kilometer bis zum Eingang des Nationalparks. Zwei Tickets gekauft und los geht's. Es geht bergauf, das merkt man. Ich bin fir und Einiges gewohnt aber ich safte vom feinsten. Kommt mir so vor als sei ich ein Sieb. Oben in den Mund schütte ich Pepsi light oder Wasser rein und irgendwie scheint sie direkt wieder aus meinem T-Shirt rauszulaufen. Mittlerweile laufen wir durch Dschungel, Aber auf semibesfestigten Pfaden. Immer wieder liegen größere abgebrochene Äste oder die Ausleger großer Baumwurzeln auf unserem Weg. Ich achte darauf wo ich meine Füße hinsetzte. Dabei fällt mir au wir sind nicht die Einzigen die sich bei dieser Hitze abmühen. Ganze Kolonien von Ameisen sind fleißig und scheinen den halben Dschungel asl zerkleinertes Blattwerk davon zu tragen. Ich muss Lachen, denn das sieht von weitem eigentlich nur die grünen Blätter die da auf dem Ast laufen. Irgendwie muss ich an Monty Python denke. Schaue noch mal auf die Ameisen und sage, Jeder nur ein Kreuz Jungs😂. Oben in den Bäumen huschen Affen lang. Scheu sind die Gesellen aber eben auch neugierig. Am Boden fallen mir immer wieder große Löcher auf. Faustgroß etwa. Warte man, Spinn ich jetzt. Ich schwöre in dem Loch hat sich was bewegt. Ich trete näher sehen kann ich nichts. Es vergehen vielleicht 15 Minuten. Da jetzt hab ich wieder gesehen. Ich spinne doch nicht. Diesmal trete ich ganz langsam aus einem Winkel der keinen Schatten wirft heran. Ich sehe ein Bein. Es ist weiß. Erst denke ich Spinne. Aber meine Frau klärt mich auf. Das sei eine Krabbenart oder so was. Die beißen oder zwicken meint sie. Naja, wegen mir denk ich. Nike sei dank, Ich bin gerüstet. Die Steigung nimmt zu. Ich höre tosende Geräusche die ich nicht identifizieren kann. Oh doch jetzt es es mir klar. Es ist das Meer. Noch ein paar zehn Meter, Nun kann ich sehen. Wir blicken aus einer Höhenlage auf die See runter. Dieser Ausblick. Mein Gott. So muss Kolumbus die Region vorgefunden haben. Völlig unberührt. Ich wühle in meinem Rucksack und freue mich das ich nicht Kolumbus bin. Der hatte sicher keine semikalte Pepsi😂. Wir genießen noch eine Weile die Aussicht. Küssen uns. Und los geht's. Ab nun geht's mehr oder weniger abwärts. Nach dem Abstieg sind wir nah am Meer. Wir laufen schon teils am Strand. Ich frage mich was hinter der nächsten Biegung liegt. nach ein paar Minuten laufen sehe ich, Hammer. Das ist die vielleicht schönste Bucht die ich in meinem Leben gesehen habe. Der Playa Cabo San Juan del Guía. Wir beschließen hier zu blieben. Essen Proviant aus dem Rucksack. Es folgen wirklich schöne Stunden im tollen karibischen Wasser. Wir haben Spaß. Irgendwie denke ich man, Wie Adam und Eva im Paradies, und beiße in den letzten Apfel. 😁 Es ist halb sechs. Man merkt langsam die Sonne wird müde. Nicht schlimm, wir nämlich auch. Noch haben wir was vor uns. Auf dem Plan den wir am Eingang erhalten haben sehe ich ein Zeltplatz. Dahin kämpfen wir uns durch. Zwischen den Bäume wird's mittlerweile richtig dunkel. Zum Glück hab ich eine T-Lampe dabei. Autsch. die Lampe hat wohl nen Schlag abbekommen. Sie macht mir deutlich sie hat fertig. Ich habe Ersatz. Ein kleine mit Handkurbel. Das geht an sich ganz gut. Allerdings leuchte sie scheinbar immer nur 10 Sekunden. Ich komme aus dem Kurbeln also gar nicht mehr raus. Zumindest sehen wir was. Und hören kann uns auch jeder soviel steht fest 😁. Wir erreichen den Zeltplatz. Am Eingang sitzt ein Park Ranger. Der starrt in meine Richtung sobald ich ihn entdecke. Wahrscheinlich denkt er, Junge dieser Gringo. Kurbelt sich durch die Dunkelheit wie ein Idiot 😁😂. Wir organisieren unseren Zeltplatz. Ich baue fix auf. Wir haben Glück. Wir sind ganz nah am Meer. Von hier im Zelt kann man die Wellen hören. Wir legen uns mit dem Kopf an das Ende mit Eingang. Der Sternenhimmel ist herrlich. Alles klar zu sehen. Wir genießen die Stunden. Reden viel und küssen uns ständig. Und irgendwann schließen wir das Zelt.......

Als ich Abends beim Klang der Wellen so da liege, meine Frau schlafend neben mir, ist mir klar. Ich habe einen der schönsten Tage meines Lebens erlebt.

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iamgerman
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Erste Fotos sind auch mal da.

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Woyzeck
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Beitrag von Woyzeck »

Schicke Fotos!

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iamgerman
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Beitrag von iamgerman »

Ich schreibe mal weiter, so wie es die Zeit erlaubt.
Die Tage und Wochen vergehen schnell, viel zu schnell, ich erlebe die schönste Zeit meines Lebens. Und die kommt tatsächlich nach Schicksalsschlägen in Europa. Ich merke ich habe meine Seelenverwandte gefunden. Wir reden unglaublich viel, über alles. Ich genieße jede Sekunde wie eine Droge.
Es könnte perfekt sein. Doch leider holt uns die Wirklichkeit viel zu früh und rabiat ein. Ich muss zurück nach Deutschland. Es ist nicht so das ich es will. Doch zu diesem Zeitpunkt spreche ich noch immer kein spanisch. Jedenfalls nicht gut, wie auch nach 4 Wochen. Manches klappt aber ich könnte mit dem Level nie hier arbeiten denke ich. Es gibt nur einen Weg. Ich muss einen Job finden. Den Transit weg vom Militär ins Zivilleben finden. Dann können wir in Europa zusammen sein. Das erscheint mir damals logisch und verantwortungsbewußt, ja sogar planbar. Wie ich mich irren sollte...

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März 2014

..wieder in Deutschland. Ich will meine Colombiana, koste es was wolle. Sie ist mein Leben.

Die Kälte umarmt mich. Klimatisch und emotional. Ich merke mein Körper ist wieder in Deutschland. Er fühlt sich wie ein Zombie an. Habe ich mein Herz doch so fern liegen gelassen. Bin ich ein Idiot? Bin ich gar naiv? Nein sicher nicht. Ich habe schon alles gesehen, um mir mein Bild vom Leben zu machen. Ich sah den Tot durch die Arbeit beim Militär. Ich sah Betrug in meiner ehemaligen Ehe, sah das materielle Leben im Hamsterrad.
Heute sind wir noch da, morgen schon faulen wir im Boden vor uns hin. Irgendwer sagte mir mal, nur zwei Dinge sind sicher von dem Zeitpunkt an, an dem wir geboren werden. Erstens zahlst Du Steuern und zweitens wirst du auf jeden Fall sterben.
Was bleibt ist das Menschen sich Unserer erinnern. Gute Menschen, Familie, unser Clan. Ich denke ich habe das begriffen. Habe ich doch gesehen wie ein befreundeter Amerikaner sein Leben riskierte um meines im Kampf zu retten. Er ist noch heute mein bester Freund. Für Josh würde ich mein Leben geben. Und er für mich wie ich mit meinen Augen sah.
Auch war ich schon einmal verheiratet. Mit einer Deutschen. Ein hypokritischer Mensch, die sich am Ende mit ihrer besten Freundin vereinte um mich zu betrügen, wahrscheinlich deren Ehemann genauso. Habe keinen Kontakt mehr, aber auch sie sind geschieden. Schade wenn man keine Ehre hat.
Aber am Ende verliert ihr, nicht ich. So dachte ich es mir damals und es wurde wahr.
Jahre später lies mir meine Ex durch einen gemeinsamen Freund die Botschaft vermitteln, sie bereue ihren Schritt und wie ich denn heute darüber denke würde. Meine Antwort war damals. "Sag ihr abseits von meiner eigenen Mutter ist sie sicherlich die einzige Frau mit der ich niemals etwas anfangen würde." No way.
Das alles passierte weit vor dem Glück das ich in Kolumbien fand, Ich war Jahre allein. Allein heißt ich lebte allein. Ich war nicht ohne Frauen, das war immer leicht. Sie empfinden mich als attraktiv. Aber irgendwie wollte es in Europa nicht wirklich für was Ernstes passen. Ich bin halt nicht der Typ für 1 night stands. Will ich nicht. Mein Wille für das große Ganze war da. Die eine tolle Beziehung. Aber die Frau dafür war nicht da. Heute weiß ich, wahrscheinlich gibt es diesen Typ Frau in Europa gar nicht. Ich will sicher nicht europäischen Frauen dissen. Ich rede lediglich davon was für mich passt. Rede über meine Erfahrungen. Das heißt wahrscheinlich wollt ihr mich auch nicht für was Ernstes. Also entspannt euch und werdet nicht böse über die Worte.
Zu viele nicht gewollte one night stands, zu viele Hoffnungen auf eine ernste Zukunft. Das alles in einer Welt in der Menschen sich in Straßencafés und Bars treffen um zu erzählen welches neue Handy sie haben. Ich liebte diese Bars uns Discos einst. Als ich sehr jung war. Jung und naiv. Es war so einfach Frauen kennenzulernen. Ein Fleischmarkt. Später hasste ich diese Orte. Die selben Frauen hörten oft nicht damit auf, obwohl sie in einer Beziehung waren.
Das mag für manche ein Paradies sein. Nicht für mich. Ich bin doch kein Sexobjekt. Habe ein Herz. Ich empfinde keine Freude daran zu bemerken das ich auf eine leere Hülle reinfalle.
So vertiefte ich mich in meine Arbeit. Ich war viel Übersee.
Aber nun sind wir im Jahr 2014.
Sie ist so anders als alle Frauen die ich je in Europa oder in USA kannte. Sie hat konservative Werte. Das passt. Sie ist ehrlich. Materiell ist schön aber kein Muss für sie. Sie ist das perfekte normale Mädchen, aber im Körper einer Göttin. Und das Wichtigste ist, sie ist mein bester Freund. Ich habe meinen Traum real gemacht.
Das will ich nun für immer.
Sie ist etwas ganz Besonderes.
Ich merke das mein Herz springt wenn ich an sie denke. Ich will das diese junge Frau, dieser eine Mensch, von nun alles Gute im Leben erfährt. Ich habe mein ganzes Leben gekämpft.
Nun fängt der wichtigste Kampf an.
Wie können wir zusammen sein?
Was kann ich tu um sie dauerhaft glücklich zu machen?




Zwei kurzzeitig nacheinander geschriebene Beiträge automatisiert zusammengefügt. Skript powered by Datacom ©2020
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