Die deutsche Kohlekommission beschloss am 24. Januar 2018 mit dem sogenannten Kohlekompromiss den Ausstieg aus der Kohleproduktion bis zum Jahr 2038, also in knapp zwanzig Jahren. In Kolumbien ist das Ende bisher noch weniger in Sicht: Mit 69.000 Hektar, einer Fläche so groß wir fast hundert Fussballfelder, ist El Cerrejón im Norden Kolumbiens der größte Steinkohletagebau Lateinamerikas und einer der größten weltweit. Die Lebensgrundlage für die Menschen, die hier weiterhin wohnen, ist nach 30 Jahren Förderung weitgehend zerstört. Besonders hart betroffenen sind die indigenen Gemeinden der Wayuú.
Ende November 2018 versammelten sich in einem Seminar- und Tagungshaus in Hüll im Norden Deutschlands unter dem Titel „Wenn nur die Kohle zählt“ Aktivist*innen, Forscher*innen und Anwohner*innen aus Kolumbien und Deutschland, um sich über den Kohleabbau und seine Folgen auszutauschen. Auch Sindy Paola Bouriyuu, Sprecherin der indigenen Gemeinde der Wayuú, nahm an dem Seminar teil. Ihr Wohnort liegt nur wenige Kilometer von der riesigen offenen Steinkohlemine El Cerrejón entfernt. „In diesem Gebiet sind Kinder gestorben, weil sie den Staub, den die Mine permanent abstößt, eingeatmet haben oder weil sie Lungenprobleme bekommen haben“, berichtet Sindy. Der Cerrejón ist ein offener Tagebau und sie wohnen mittendrin. Das einzige, was sie schütze, dass sie nicht ganz in die Dörfer eindringen, ist der Fluss Ranchería, der eine wichtige Wasserquelle ist, fügt sie hinzu.
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Quelle: npla
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