Hallo Jürgen
Ich denke du hast doch eine gute Grundeinstellung zum Ganzen so, dass dir - so wünsche ich dir - dein vorhaben doch gelingen sollte. Wer weiss, vielleicht sitzen wir in ein paar Jahre mal gemeinsam auf einer Veranda und stossen mit einer "Club Colombia" an.
Ich möchte an dieser stelle auch noch darauf aufmerksam machen, dass in Kolumbien sich einiges am bewegen ist. Das Land scheint in einem signifikanten Entwicklungsprozess zu stehen.
Als repräsentatives Beispiel kann man sicher den Änderungsprozess erwähnen, den Medellin und dessen Umgebung durchgemacht hat. Medellin hat Veränderungen durchgemacht wie kaum eine andere Stadt Weltweit. Nicht um sonst wurde vor ein paar Jahre Medellin von der City Bank und vom Wall Street Journal zur "innovativsten Stadt der Welt" gekürt.
Damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass du damit rechnen Musst, in 10 und mehr Jahren, ein „anderes“ Kolumbien als das heutige anzutreffen. Wie es sein wird ist kaum vorauszusehen,
dies sowohl wirtschaftlich, wie auch politisch. Also alles andere als optimale Voraussetzungen um sich auf sicher für einen ruhigen Lebensabend einzurichten.
Ich bin jedoch ziemlich zuversichtlich.
Finanziell musst du vor Augen behalten, dass das Verhältnis €/COP stark schwanken kann.
Innert kürzester Zeit, können deine Einkünfte in Euro 20 oder mehr Prozent an wert gegenüber dem COP verlieren. Das Gegenteil von dem was im letzten Jahr geschehen ist.
Wie es steuertechnisch mit Einkünfte aus Deutschland aussieht kann ich dir nicht sagen. Die Schweiz hat mit Kolumbien ein Doppelbesteuerungsabkommen. Interessant sind dabei Einkünfte aus offiziellen Renten die - im Gegensatz zu anderen Einkunftsquellen - bis zu einem sehr hohen Betrag (ich weiss jetzt nicht mehr wie viel, jedoch sind es über 300 mio COP/Jahr) steuerfrei sind.
Asien und Kolumbien sin zwei total verschiedene Welten. Denke alleine an den Bürgerkrieg den Ernesto oben angesprochen hat. Total andere Kultur, andere Religion usw.
Wobei bei der Konflikte sich die Situation gegenüber noch von 10/15 Jahre massiv beruhigt hat, laut dem was Freunde und bekannte berichten, die in betroffenen Gebiete leben.
Zudem gibt es Gebiete und Ortschaften die von dem Ganzen nichts abbekommen. Viele haben sich auch erfolgreich gegen das Einbringung von Gruppierung - egal welcher Orientierung - erfolgreich gewehrt. Darüber wird aber kaum gesprochen.
Im Fall von Thailand, ist es Zwar für Ausländer nicht möglich Land oder Wohnungen zu Kaufen, aber es gibt alternative Lösungen die doch interessant sind, wie man - natürlich legal - an Land oder sonst Immobilien kommen kann. Der Weg über die Gründung einer Firma wurde jedoch vor einigen Jahren massiv erschwert. Ich habe einen Cousin der 2004 oder 2005 noch über diesen Weg gehandelt hat. Heute gibt es aber sehr interessante Alternativen (auch ohne gleich heiraten zu müssen).
Thailand wäre aber nicht mein Ding… Da bevorzuge ich schon di „cultura latina“. Schliesslich habe ich ja auch lateinisches Blut in mir!
Immobilienkauf usw. in Kolumbien läuft alles über meine Frau und die Familie erledigt das Bürokratische, was das Ganze unheimlich erleichtert.
Du kannst dir auch den Residenten status als Auslandsinvestor erwerben. Da musst du ein Kapital von 650 Mindestlöhne oder mehr in Kolumbien investieren und du bekommst das Residentenvisum. das sind Aktuell (2016) rund 450 mio COP, zum jetzigen Wechselkurs entspricht dies an ca. 130’000 bis 135’000 €
Wir ziehen nach Kolumbien weil meine Gattin von dort kommt und wir dort viele Freunde und ihre Verwandte haben, mit denen ich mich bestens verstehe. Meine Familie - zumindest die nähere Verwandtschaft - ist dagegen wörtlich ausgestorben. Bleibt „nur“ meine Mutter.
Familie, Freunde und Bekannte, sprich ein gutes, solides und integres Sozialnetz vor Ort sind es, die uns bewegen nach Kolumbien zu ziehen. Wir machen diesen Schritt einige Jahre vor der Pensionierung, damit wir auch noch etwas davon haben, solange wir fit genug sind.
Obwohl ich bis im März dieses Jahres - als ich zwei Wochen dort war - nie Kolumbien besuchen konnte, bin ich mit Land und Kultur seit Kindheit ziemlich vertraut, denn meine Familie war bis in den 80er Jahre dort geschäftlich tätig. Im 2003 habe ich meine jetzige Gattin kennengelernt, als sie in Deutschland Urlaub machte. Im 2004 haben wir bereits geheiratet. Also alles in allem, keine schlechte Voraussetzungen um in Kolumbien Fuss zu fassen.
Kommende Woche fliege ich bereits wieder nach Kolumbien, leider nur für 10 Tage.