Landwirtschaft in Kolumbien

Allgemeines zu Land und Leuten und die vielen Fragen, die nichts direkt mit der Reise zu tun haben.

Cordilero
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von Cordilero »

⇒ Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

da ist Bio und Permakultur ja schon durchaus verbreitet. In Deutschland allerdings kaum.
Ist nicht ganz so, es gibt viele Biohoefe, Biolaeden, Einkaufen auf dem Bauernhof, Demeter usw.!
Du sprichst von Deinem naeheren Umfeld, ich kenne das Gebiet dort vor allem um Molagavita. Mir gefaellt es dort super, kann auch verstehen, das Du dort wohnst ( komme selber aus einem Mittelgebirge) Ich bin nicht oefter zu Besuch in Molagavita, da die Finca nur zu Fuss zu erreichen ist und der Rueckweg steil den Berg hochgeht, zu steil und zu weit. Jetzt gibt es die Finca sowieso nicht mehr, weil ein Erdrutsch dort alles unter sich begraben hat, leider.
Gesundheit der Rinder:
Ich weiss natuerlich, das Rinder auf der Weide unter normalen Umstaenden wesentlich gesuender leben. Nur hier in Kolumbien gibt es Gebietsweise so viele Zecken und Fliegen, welche die Rinder krank machen (Anaplasmosis). Die Kolumbianer versuchen das einzudaemmen, aber das ausbringen von Gift und das "baden" der Rinder in Gift kann ja auch nicht Bio sein. Es wird sehr viel Antibiotika verabreicht (Oxicilin) hier kann das ja jeder ohne Kontrolle kaufen, gibt es in jedem Landhandel. Antibiotika und Hormona machen auch keinen Biohof. Bei kontrollierter Fuetterung im Stall passiert das nicht und die Zecken werden im Silo nicht ueberleben. Fliegen koennen durch Fliegenfaenger im Stall kontrolliert werden. Ein ausreichender Auslauf soll den Rindern natuerlich zur Verfuegung stehen, am besten nach der Daemmerung.
Ein Traktor, Pflug, Saemaschine und ein Erntehelfer (Kartoffelroder, Ladewagen, Maishaecksler, Maehwerk, Frontlader, Anhaenger, Heckschaufel, Redbohrer, Jauchewagen macht die Finca nicht zum Chemiehof, bleibt trotzdem alles Bio oder sogar noch mehr. Natuerlich nicht in den Bergen wo Du wohnst, geht ja nicht. Aber man muss das Landesweit sehen und nicht nur Regional. Uebrigens wird auch in der Schweiz und Oesterreich und Bayern Gras mit der Sense gemaeht und in den Stall gebracht. Hat den Hintergrund, Tiere auf der Weide koennen nur die Haelfte des vorhandenen Futters nutzen, weil der Rest zertrampelt und durch Urin und Kot verschmutzt wird und das fressen die Rinder,Schafe und Ziegen nicht.

Gruesse

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albi
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von albi »

re
hallo cordilero ,du machst da mit den rindern einen "denkfehler " ,die kolumbianer die rinder haben ,ich kenne einen der hat so 400 ,ernaehren ihre rinder nicht nur mit gras ,sondern im wesentlichen mit haehnchenmist
das ist jetzt kein witz ,ich konnte es auch kaum glauben.der freund von uns kauft dazu tonnen weise diesen mist
ich finde das absolut pervers
bei mir ist jetzt das projekt "landwirtschaft " entgueltig gestorben ,da ich keinen landarbeiter gefunden habe
dazu kommt noch ,dass mir vermutlich der nachbar oder ein arbeiter mein stromkabel zum bach fuer die wasserversorgung geklaut hat
schon wieder 500000 peso weg . ich wollte uns und die finca mit bachwasser versorgen und am bach eine neue art wasserturbine einbauen ( wirbelkraftwerk ) was sie hier nicht kennen
oder als alternative haette ich noch eine quelle ,dafuer habe ich schon ein gehaeuse mauern lassen mit gitter
aber die diebe hier bekommen ja alles kaputt wenns drum geht die teuere pumpe zu stehlen ,da mach ich mir heute keine illusionen mehr,also oeffentliche wasserversorgung extrakt 5 ,das heisst viel zu teuer um was zu bewaessern.
auf dem land ist sowieso alles teuere ,strom ,wasser ,internet
den fincas wird hier fast der luxusextrakt bei der versorgung aufgedrueckt
naja wieder mal ein paar nette projekte an der wirklichkeit gescheitert ,zb das wasserkraftwerk
ja nun muessen meine kolumbianer hier im haus mal lernen das wasser einzuteilen :lol:
,weil das mit der oeffentlichen wasserversorgung dauert , nix mehr mit 3 kubikmeter wasser am tag verschwenden,wie vorher,vorher hat man ja das wasser den ganzen tag laufen lassen (ich hab die pumpe abends immer wieder hochgetragen ,oder der arbeiter)
und auch das kostet geld ,weil die pumpe ca 1kw braucht und das jeweils 2 stunden fuer 3 kubikmeter
jetzt heisst es ::: wer verschwendet der legt erst mal 100 meter stromkabel aus ,schleppt die 20kg wasser pumpe ueber 30 hoehenmeter an den fluss ,verbindet sie, pumpt wasser hoch und dann das ganze wieder ruckwaerts nach oben,sehr schweisstreiben vor allem wenn die steilen stufen aus erde noch klitschig sind
und wer das nicht will ,der geht eben fuer gewissen geschaefte auf die finca und nimmt den spaten mit
mich juckt das nicht die bohne,und ohne jeden tag duschen kann man auch leben
man sollte nicht meinen wie schnell man auch hier lernt den wasserverbrauch einzuschraenken,wenn es denn sein muss
ich bin wieder sehr gehaessig oder ?? naja ich war mal offizier bei der BW ,zwar unfreiwillig aber immerhin irgendwas hat abgefaerbt :lol:
albi

Cordilero
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von Cordilero »

@albi

hihihi aber bist Du sicher, das Du nicht ein Troll bist? Deine Geschichten sind ja amuesant zu lesen, aber doch ein wenig realitaetsfremd. Uebrigens, Stromkabel kann man auch in der Erde verbudeln und da stolpern die Diebe nicht so schnell drueber.
Nicht jeden Tag Duschen? Bei der Hitze dort, na ja, ich weiss nicht, glaube da wirst net lange freude an Deiner Frau haben, die laeuft so schnell weg, so schnell kannste nicht gucken und ausserdem wird sie ueberall verbreiten, die Deutschen sind schmutzig, weil die sich nicht baden! Oh je!

:-)

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albi
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von albi »

jaja cordilero
glaubst du ein troll wuerde hier schreiben??
ich bin fast 56ig ,ich habe es nicht mehr noetig irgendwelchen mist zu schrieben dazu ist mir meine zeit zuschade
alles leider pure realitaet
ich habe nicht mehr die kraft manche sachen allein zu machen ,zb nach einer sehr schlimmen operation
das vermurkste dach von meinem haus werde ich wohl allein machen muessen ,nachdem niemand hier den verstand hat ,das zu machen
ich lebe ja nun schon seit 7 jahre hier
wenn du mir helfen willst ::: ein zimmer habe ich immer frei
wenn ich irgendwelchen schrott schreiben will !! mann da fallen mir bestimmt anderne foren ein
naja wenigstens habe ich seit tagen das visum indefinido
hat 300 dollar gekostet und die reise nach bogota
also eine menge geld und viele probleme
glaub mir eins :: bloed bin ich auf keine fall ,ich habe so gesehen in D. einige staatliche qualifikationen ,die sehr schwer zu bekommen sind ,inklusiv das vertrauen des staates
und das in mehrfacher hinsicht ,also nicht nur in einer art
ich mag das jetzt hier nicht auflisten
auf jeden fall !! du wirst dich in der hinsicht in keinem fall mit mir messen koennen
ich hatte gerade den fall ,ich wollte agrochimicos kaufen !! dazu braucht man seit neustem eine prescription von eine
agronomo( LANDWIRSCHAFTS berater ) naja !! den lasse ich mal dumm kommen ( aber den kenne ich )
sollte mir so einer dumm kommen DANN GEHT ES MAL RICHTIG LOS
LIEBER BERATER DANN SCHREIB MIR MIR MAL DIE FORMEL FUER HEXACHLORCYCLOHEXAN AUF
ODER 2,4 DICHLORPHENOXYESSIGSAEURE UND DAZU BITTE NOCH DIE CHEMISCHE SYNTHESE
ich schwoere dir dann ist ruhe
ich hab sowas studiert und das auf die hardcore art ,da kommt mir auch hier keiner dumm
kommt mir einer dumm den nehme ich auseinander dass die fetzen fliegen
glaub mir das,UND WENN ES DARAUF ANKOMMT DANN MACHE ICH MIR DAS INSEKTIZID" DDT" SELBER
NULL PROBLEM,wenn ich die vorstufen kaufen kann
ich hab lang genug chemie studiert
immer schoen vorsichtig sein ,jemand als troll zu bezeichenen wenn du nicht weisst was der andere vorher gemacht hat
:lol: albi

Bergfan
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von Bergfan »

@albi, du klingst unglaublich frustriert, aber auch du wirst nicht erreichen, dass Kolumbien sich ändert. Das können die Kolumbianer vielleicht mal, aber wir könnens nicht und sind auch nicht zuständig. Wir sind Gäste und werden es bleiben auch wenn man uns hier begraben sollte.

makopp5
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von makopp5 »

albi
ich wundere mich nicht, dass die Leute, die fuer dich arbeiten schlecht sind. So wie du sie behandelst, wundert mich dies nicht. Das schlimmst was du machen kannst ist den Leuten das Duschen zu verbieten und sie staendig zu bestrafen. Sie werden bestimmt deswegen auch Hinweise an die Diebe geben, wo es bei dir etwas zu holen gibt.

Cordilero
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von Cordilero »

@albi

Sag mal, so was Du von Dir erzaehlst scheinst ja ein sehr gebildeter Mensch zu sein. Hast Chemie studiert, hast staatliche Qualifikationen und vieles mehr. Nur in Deiner Wut oder Deinem Frust, ich weiss es nicht, kriegst es nicht mit, wenn jemand einen Scherz macht. Falls Du es nicht gesehen hast, war das mit dem Troll eine Scherzhafte Frage, erstens an dem Smilie zu erkennen (am Schluss des Beitrags, sollte ein Hinweis darauf sein, das nicht alles Ernst genommen werden soll) und zweitens an dem Fragezeichen.
Was soll eigentlich das Ding mit dem - Du wirst Dich nicht mit mir messen koennen- ? Kennst mich ebensowenig wie ich Dich! Wir koennen ja mal in 5 Jahren Bilanz machen, was ein jeder von uns hier geschafft hat. Titel aus Deutschland habe ich auch incl. Uniabschluss. Aber was sagt das? Gar nix, weil das einzige was Du dafuer machen musst ist auswendig lernen und dann hast den Titel, und? Was hier zaehlt ist das Vermoegen mit dem Menschen "Kolumbianer" umgehen zu koennen. Nur so kommst Du vorwaerts.
Auch immer diese Hinweise was etwas kostet wie z. Bsp. mit dem Visa! Ich habe dieses Visa bereits seit ein paar Jahren und viele andere hier auch, ist nichts besonderes, brauchst nur 5 jahre an einem Stueck hier sein und dann bekommst das Ding. Sei nicht so verbittert, ueberleg mal wie das wird wenn Du mal einige Jahre aelter bist! Da wird dieser Gemuetszusatnd nicht besser wenn Du nicht hart daran arbeitest und einen weg findest das ganze locker anzugehen. Ich habe den Vorteil, vor Jahren das schon in Spanien gelernt zu haben und hier kann mich nichts mehr aufregen. Auch die Kolumbianer sind zu vielen zu motivieren, das geht aber nicht mit Druck und Ueberheblichkeit. Eher so wie ein guter Vater seinem Sohn etwas beibringt von dem der Sohn aber nicht ueberzeugt ist. Uebrigens ist diese komische Drohung am Schluss Deines Beitrages auch so eine komische Sache. Hatte eigentlich grad angefangen, Deine Beitraege mit Interesse zu lesen und vielleicht auch ein wenig den Sarkasmus rauszulesen, aber nun bin ich nicht sicher ob das auch weiterhin der Fall ist. ABER vielleicht hast was in den falschen Hals bekommen oder auch beim ersten lesen nicht so verstanden wie es gemeint war. Wenn Du nicht so weit weg waerst, wuerde ich sagen, komm auf ein Bier vorbei. Dazu gibt es bei mir immer Leberkaese Roggenmischbrot.
Im Gepraech und mit einem guten Gefuehl im Magen, kann man ueber viele Dinge, ueber die man sich Tagtaeglich aergert, auch mal herzhaft lachen und das wiederum erleichtert das Leben erheblich und auch den Gemuetszustand.
Uebrigens Danke fuer die Einladung, nur bin ich mir nicht ganz sicher, wie das gemeint war. Auf Dein Dach steig ich nicht drauf, haette Angst, das dies zusammenkracht *lol*
In dem Sinne
So long.

P.S.
Du weisst ja sicherlich: Jede gewonnene Diskussion ist ein verlorener Kunde oder ein verlorener Freund! Hier kannst nicht mit der Brechstange arbeiten, weil die Kolumbianer brauchen uns nicht, die haben vorher gelebt und tun das nach uns auch noch.
C6H3Cl2.O.CH2.COOH :P

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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von albi »

hallo cordilero
so wie ich dich mit dem troll missverstanden habe ,so ist es dir mit meiner drohung gegangen ,das war dann auch mehr
ironie als ernst ,ich hatte auch einen smilie druntergesetzt.heute morgen hab ich dann unser hausmaedchen / hausdame
dann gefragt ob sie einen regentanz kennt und uns den beibringen kann ,damit es regen gibt und wir kein wasser hochpumpen muessen ( sie ist pure indianerin ).
wir mussten dann doch pumpen und ich habe dann erst mal das steife dicke kabel (calibre 10) mit den steckern verpfrimmelt ,ein verdammtes geschaeft
naja ich werde diese lebensgefaehrlichen verbindungen durch gute aus D. ersetzen
den guadual habe ich angefangen mit deutschen batteriebetrieben alarmen zu spicken ,die hatte ich noch rumliegen
und demnaechst wird das kabel eingegraben was in so einem bambuswald nicht einfach ist
mein kleingarten auf tischen funktioniert jetzt wenigsten trotz der schlechten erde ,da ich angefangen habe "terra preta" zu produzieren und die zumische sodass im gegensatz zu vorher fast alles waechst ,speziell salat der hier extrem teuer ist ,da er nicht angebaut wird ,der absolute hit fuer meine frau ist der eichblattpfluecksalat
das meiste saatgut kaufe ich im elsass ,da billiger ,mehr saat pro tuete hat und besser waechst als das aus D.
vielleicht noch ein tip ( mal wieder eine neue idee von mir)mir rasiert irgendwelches getier immer die frisch gekeimte saat ab und oft komplett.nun bin ich auf die idee gekommen einfach etwas Raffaga-pulver auf die pflanzen zu streuen und seither ist ruhe,diese pulver laesst sich uebrigens recht vielseitig einsetzen ,hier wird es meist nur gegen ameisen genommen.naja wenigstens in agrochemie sind sie hier gut und man bekommt alles und dazu noch spottbillig
uebrigens vielleicht weiss du fuer was man das insektizid Regent ( auch Gaucho )alles einsetzen kann??
ich bin aber kein grosser freund von viel gift ,ich benutze es nur im absolut schlimmsten fall
meine frau kam heute auf die idee " warum wendet ihr euch denn nicht an die deutsch-kolumbianische handelskammer um den import und verkauf von gebrauchten kleintraktoren in form einer firma zu organisieren?"
auch vielleicht eine gute idee
albi

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albi
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von albi »

re
chemie ist zunaechst mal ein trockenes thema ,wie vieles was man so lernt,aber in der chemie gibt es doch so einige nette bereiche ,chemie ist eher etwas sehr kreatives bei fortgeschrittenem wissen
genauer darauf eingehen,was ich da gemacht habe, will und darf ich hier nicht,aber ein teil der mich immer interessiert hat liegt zwischen chemie ,botanik und medizin,soviel verrate ich mal
aber nur mal so zum spass 2,4 dichlorphenoxyessigsaeure kann man duchaus auch als wachstumshormon einsetzen
in der entsprechenden konzentration,was ich auch schon gemacht habe in vitro
eine meiner spezialitaeten sind in vitro kulturen ,von orchideen und auch pilzen essbare und " nicht essbare"
aber das war nur hobby ,die kultur essbarer pilze geht hier im heissen leider nicht
aber das hauptthema waren aber immer ochideen und immer nur die vermehrung von seltenen naturarten
ich habe viele neu entdeckte naturarten zum ueberhaupt ersten mal kuenstlich aufgezogen und viele aus kolumbien
allerdings habe ich das vor jahren in D. gemacht ,nicht hier da mir dazu mein geraet fehlt (die sterilbank)
und der zugang zu 6000 orchideenarten den ich in D.hatte,um an die samen zu kommen
kolumbien hat in etwa 2500 arten ,insgesamt gibt es auf der welt etwa 35000 arten in 850 gattungen

Cordilero
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Re: Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von Cordilero »

Tja wenn das so ist, dann geht ja vielleicht doch mal eine Runde Bier mit Leberkaese :lol:

Petrfo
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Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von Petrfo »

Hallo meine Lieben ein herzliches Servus aus Österreich
Da ich gan neu im Forum bin mus ich euch allen gratulieren, zu den TOLLEN BEITRÄGEN bzw. Hilfestellungen.
Ich hätte an eu eine Frage: Ist es in Kolumbien heute (2014 ) noch immer so schwer iene vernüftige Landwirtschaftliche Produktion in Sachen- Rinderzucht, Geflügelwirtschat als im Jahre 2011 ?
Haben die Bauern noch immer keinerle Maschiene (Traktoren, Heulader, Kreiselwendler uws.).
Gruß an alle

Don-Pedrinio
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Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von Don-Pedrinio »

hahaha der ist gut,
Kolumbien ist in diesem Bereich viel komplexer als irgend ein anderes Land der Erde.
ich versuche es dir ein bisschen zu umschreiben. bestimmt vergesse ich diesen oder jenen wichtigen Aspekt der Landwirtschaft. aber in grossen Zuegen:

zu aller erst musst du zwischen Grossbauern Betrieben und "von der Hand in den Mund Bauer" unterscheiden.
letzteres ergibt sich sehr oft anhand der Topografie des Landes. mit den drei riesigen Gebirgsketten quer durchs Land, wo hunderte von Kilometern keine Strasse exisitiert, dafuer unueberwindbare Berge, Schluchten und Urwald. wohin sollen dort die Bauern ihre Ernten bringen? solche Bergbauern haben nicht sehr viele Entwicklungsmoeglichkeiten. dafuer hingegen aber auch nie hunger, denn ihr Boden ist oft sehr fruchtbar und sie koennen quer durch das Jahr hindurch abernten.

als Beispiel zur Ernte:
ich wurde an der Kueste vor Jahren zur Besichtigung einer grossen Bananenplantage eigeladen. dort erntet man 4 Mal jaehrlich (am selben Baum). der ganze Betrieb ist so organisiert, dass jede Arbeitsgattung dazu das ganze jahr hindurch gemacht wird. ganz einfach indem man vor Jahren nicht ueberall gleichzeitig erntete. so entstand dass man jede Woche andere riesige Felder erntet. oder besprueht, usw. eine Gruppe Arbeiter macht nichts anderes als tagtaeglich Bananen fuer den Transport nach Uebersee in Container verladen.

im Norden des Landes stellt fehlender Niederschlag dafuer aber grosse Hitze und Duerre ein anderes Problem dar. in den Steppen und umso weiter noerdlich gibt der Boden nicht viel mehr her als Viehzucht. sobald es richtung Gebirge geht wird der Boden fruchtbarer, es ist auch mehr Wasser vorhanden, bzw. kann einfacher Wasser auf entsprechede Felder umgeleitet werden. hier findest du ueberall deine ersehnten Traktoren. wie auch im dept Valle de Cauca, von Pereira via Cali bis hinauf nach Popayán.

ganz anders wird es dann im verbotenen Niemandsland. jenseits der Gebirgskette von Bogota, wo es bis vor wenigen Jahren hiess: zona desmilitariasado. Tabu fuer auslaendische Touristen. in den Depts Casanare, Meta, Guaviare, Caqueta, Putomayo ist die Grundinfrastruktur vorhanden (viele Strassen). in jenen Depts gibt es viele weite Flaechen und vor allem oft und starker Niederschlag. als ich jene Gegenden vor 4 Jahren bereiste bin ich in einen Tropenregen geraten wie ich einen solchen noch nie zuvor erlebte. zwischen Villavicencio und San Jose del Guaviare konnte ich waehrend 1 Std kaum schneller als 20km/h fahren. so schnell wie der Regen kam so schnell scheinte danach wieder die Sonne. in allen diesen depts findest du jegliche Art von Ackerbau. und riesigste Flaechen. in der Naehe von Yopal bin ich Kilometerweit an Erbeerfeldern entlang gefahren (ist mir speziell in Erinnerung geblieben). in allen diesen depts findest du viele viele kleinere Buernbetriebe welche allesamt laengst mit Traktoren handwerken.

zurueck zum Gebirge. wer als Tourist das Land durchquert passiert vorwiegend Gebirge. so dass seine Meinung vom fehlenden Traktor entstehen kann. Kleinbauern welche entlang von wichtigen Verkehrsadern wohnen, haben die Moeglichkeit ihre Ernten an die Strassen zu bringen und abholen zu Lassen. wo es neben der Strasse mit 45 Grad und mehr die Boeschung hoch oder runter geht, es nichts anderes hat als Pfade, manchmal ein Paar km weit Landwirtschaftswege, ist es gar nicht Moeglich etwas anders zu haben als ein Muli oder Pferde. so ist es auch nicht wunderlich, dass diese Tiere einem durchreisenden Touristen auffallen. (ging mir selbst ja nicht anders).
2009 war ich im Choco unterwegs. viele Orte Lassen sich nur ueber Wasser erreichen. aber auch dort fand ich damals Traktoren.

natuerlich sind die kolumbianischen Bauernbetriebe nicht so modern ausgeruestet wie jene in Europa. zum Glueck nicht, denn im Gegensatz zu Europa ist das billigste Werkzeug in Kolumbien die menschliche Hand. fuer viele Menschen ohne Arbeit wichtig, dass sie irgendwohin gehen koennen um zu arbeiten.
auch wenn es Heisst: Zona Cafetera (Manizales,Pereira, Armeina)
so wird auch in Antioquia sehr sehr viel Kaffee angebaut. und ernten von Kaffeebohnen ist Maschinell fast nicht moeglich, denn Kaffee wird vor allem an Haengen angebaut. in den letzten Jahren haben sich zwangslaeufig sehr viel desplazados aus dem Choco rund um Medellín nieder gelassen. viele dieser arbeiten fuer 12 bis 17000 Pesos Tageslohn in Kaffeeplantagen zwischen Medellín und dem Choco.

ein wesentlicher Punkt der gegen Traktoren als solches spricht:
die weite des Landes. sobald es gebirig wird, sind entsprechende Verarbeitungs Betriebe bis zu 50km weit entfernt. soll der Kleinbauer mit einem Traktor dahin fahren? oder waere es nicht gescheiter, dass er seine Produkte auf Kleintransporter verlaed. ein Transporter, der wesentlich schneller fahren kann?
als Beispiel dazu:
ich fuhr von Popayán nach tierra dentro. die Fahrt nach tierra dentro dauerte damals 8Std. mehrmals musste ich damals (2007) Militaer und Guerilla Kontrollen passieren. in jenen Gegenden sind Indios zu Hause und diese ernten bis auf 4000m u M. Kartoffeln. entlang der Strasse koennen sie ihre gefuellten Saecke deponieren. bzw. mit Mulis von entfernten Feldern her bringen. nicht wie bei uns entet man da Tonnenweise am Tag sondern ein para wenige Saecke voll. irgendwann wird der Kleinlaster bestellt der die Saecke abholt. hier ein Traktor? wozu?

im dept Cordoba (Monteria) hat es sehr viele Grossgrund Besitzer. wenn du dort auf Nebenstrassen faehrst ist das haeufigste Verkehrsmittel dem du begegnest der Traktor. dort wird vor allem Viehzucht betrieben und Getreide geerntet.

Rinderzucht und Gefluegelwirtchaft:
zu Kolumbien sagt man, dass es 44 Mio Einwohner und mind. drei Mal mehr sprich 150 Milionen Rinder und Kuehe gaebe.
Bogota, Medellín oder Cali sind Milionenstaedte, wo ein Produkt Ei bzw. Milch fast zum wichtigsten gehoert fuer den Menschen. daher ueberleg dir deine eigene Frage nochmals: "ist es Moeglich eine vernuenftige Gefluegelwirtschaft aufzubauen." meine Gegenfrage: wie haetten so viele Menschen ueberlebt, wenn diese nicht schon seit Jahren vorhanden ist? nur eben nicht so modern wie in Europa, wo Gesundheitsministerien solche staendig kontrollieren.

auch Gemuese und Schnittblumen gehoeren zur Landwirtschaft. jeder der schon mit dem Flugzeug in Bogota landete sah solche riesige Gemueseplantagen. in Medellín sind es vorwiegend Schnittblumen Plantagen welche man aus dem Flugzeig sieht. wie kommt es, dass ich in Oesterreich seit Jahren Orchideen aus Kolumbien kaufen kann, wenn deiner Meinung nach die Landwirtschaft Kolumbiens einem Europa um 1000 Jahren hinterher hinkt? ein Land Venezuela von der Landwirtachaft Kolumbiens abhaengig ist !

haben die Bauern immer noch keine Traktoren....
sie haben bestimmt keine Heulader, dies kann ich mit gewissheit sagen !!!!
wozu brauchst du Heu in Oesterreich? bzw gibt es in Kolumbien den selben kalten Winter wie in Europa?
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Macondo
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Landwirtschaft in Kolumbien

Beitrag von Macondo »

Danke für die treffende Analyse Don Pedrinio. Ein wesentlicher Faktor, der mich bisher bewog KEINE Finca zu kaufen sind die hohen Grunstückspreise hier im Eje Cafetero. Ich kenne etliche Großgrundbesitzer, die wirklich dick im Geschäft sind. Die Mindestsummen, die wir besprachen zB ab wann rentiert sich dies und jenes Geschäft (Rinder-Geflügel etc.)? -waren weit entfernt von der Investitionssumme, die ein normal sterblicher aufbringen kann. Ein Großgrundbesitzer sagte mir mal, daß zB unter 500 Tieren das Geschäft (Fleisch) nicht rentabel sei. Pro Rind sollte man 1 cuadra kalkulieren (6400m2), dies differiert wiederum von der Bodenqualität. 1 cuadra kostet bei uns locker im Schnitt zwischen USD 20-50.000.-. Natürlich gibt es preiswertere Gegenden als das Eje Cafetero. Im Llanos ist es billiger.
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