Reisebericht mit dem Wagen ab Medellín (Antioquia) nach Mocoa (Putumayo)

Ein kolumbienerfahrener Schweizer berichtet von seinen Erkundungen und Touren mit dem Wagen quer durch Kolumbien.
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Don-Pedrinio
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Reisebericht mit dem Wagen ab Medellín (Antioquia) nach Mocoa (Putumayo)

Beitrag von Don-Pedrinio »

Wie angekündigt habe ich die Tour nach Mocoa gemacht.
Nebst den beiden Hauptzielen: LAGUNA DE LA COCHA und MOCOA haben mich ein paar Reisedetails interessiert.

Bild
EINLEITUNG:

Bewusst hatte ich keinerlei Karten mit dabei, sondern wollte mich 100% nur auf das Google Maps auf meinem Smartphone verlassen können.
Okay das meiste meiner Strecke kannte ich ja auch schon von früheren Fahrten.
Obschon ich gerade irgendwo las, dass dieses mit unter ungenau oder gar falsch sei, hat es mich in den Städten Buga, Pasto, Neiva und Armenia Haar genau richtig herumgeführt. Inklusive Einbahnstrassen usw. manchmal stimmten die Meter Distanz Angaben für links oder rechts abbiegen nicht ganz genau und wenn ich falsch fuhr hat es mir in den Städten sofort korrekte ersatzrouten angegeben. (@Ernesto sorry: gewisse Dinge spuckt kein Googeln aus, sondern man lernt diese nur auf der Strasse und im täglichen Leben kennen.)
Irgendwo las ich mal: «also bei uns im eje cafetero funktioniert das GPS einwandfrei»
Diese Angabe ist Richtig und wiederum irreführend.
Auf der Strecke ab Popayan bis Pasto sowie Pasto nach Mocoa sowie Mocoa bis Neiva fallen Internetverbindungen teilweise komplett aus. Auf dieser Strecke in jeweils grösseren Orten hat man während dem fahren kurz Internet (kommen WhatsApp oder Facebook Meldungen). Wenn man ein GPS nutzen will muss man aber dazu 5 Minuten anhalten ehe das GPS auf dem Natel genaue Angaben hochgeladen hat wie: Distanz, Ort, Alternativroute, usw. manchmal sucht es und sucht und sucht.
Im Wesentlichen kann man zu GPS sagen: wo die Population hoch ist, wo es alle 10 km Dörfer hat und ein gut abgedecktes Funknetz vorhanden ist, da funktioniert ein GPS einwandfrei. Immer. Sobald man aber durch Bevölkerungsarme Gegenden fährt (Kolumbien und dessen Süden zum Beispiel), über Berge und durch Täler und Schluchten, dann beginnt das GPS zu spucken, bzw. um es nutzen zu können muss man in Orten anhalten.
Sobald man eine Stadt erreicht, funktioniert es einwandfrei. Strassenführungen die nicht jünger als 1 Jahr alt sind, werden komplett richtig angegeben.
meine Begleitung sagte Mal: «höre hin, dein Natel spricht mit dir, ich glaube, dass es in deiner Sprache ist». «nein, da ist nix». 500 Meter später: bei der nächsten Kreuzung links abbiegen (das GPS war offenbar immer noch eingeschaltet. hahaha

2. überrascht haben mich die vielen ausländischen Motorradfahrer. Mindestens 7 Mal sind mir solche mit weissen quadratischen Nummernschildern begegnet. Zumeist erkennt man sie anhand der vollbeladenen Motorrädern und dass sie allesamt sehr anständig unterwegs waren (genügend Abstand zum Vordermann) alle mit Licht fahrend und jeweils gute Motorradkleidung tragend.

3. da es Teil von Fragen war: Allrad oder nicht. Auf der Strecke Pasto Mocoa habe ich duzendweise Kleinwagen gekreuzt. (wenn ich es hinkriege, dann poste ich Fotos von dieser sehr eindrücklichen Gebirgsstrasse). Diese fahren auf solchen Kiesstrassen eben extrem langsam und lassen schnellere Allrad Wagen auch immer sofort überholen.
Für mich ist somit klar: anstelle von einem überteuerten Allrad lieber ein paar PS mehr unter der Haube.

4. wie genau stimmen meine geplanten Strecken mit dem Machbaren überein.
Grundsätzlich ging ich davon aus, dass ich schneller unterwegs bin als die Zeit Angaben vom GPS von Google Maps. Grössten Teils stimmt dies (war im Mittel knapp 1 Std schneller), ich fahre eher scharf und halte mich recht wenig bis überhaupt nicht an Geschwindigkeiten. Es gibt aber IMMER unvorhergesehene Hindernisse die dich Zeit kosten. Von Neiva Richtung Ibague bin ich mehrfach 180 gefahren. 80 sind erlaubt und praktisch niemand hat sich auf dieser Strecke darangehalten. Die Motorräder waren durchwegs mit knapp über 100 unterwegs.
Thema schnell fahren / nicht an die Geschwindigkeit halten. Dazu würde ich generell behaupten: die meisten Camionettas auf weiten Überlandstrecken fahren im Mittel 100 bis 120. Eher weniger darüber bis 140. Noch schneller: sehr wenige (meistens schöne teure Audis und BMWs). Ich: meistens 130 wenn es geht, zum Überholen schneller (um mehrere LKWs zu überholen wird daraus dann eben oft 180). Mein Auto: Hiunday Veracruz V6, 3,8 Liter.

Polizei Kontrollen:

Diese sieht man in den allermeisten Fällen von weitem. Mehrere Rotweisse Polygone in der Mitte der Strasse. Auf den ganzen 2500 km wurde insgesamt 4 Mal geblitzt.
Wie man sich verhalten sollte (eine Annahme von mir mit der ich sehr gut fahre): nicht Ruckartig abbremsen. Sondern schon von weitem langsam herabbremsen (auf 70-80), auch wenn dann die Polygone doch keine Polizeikontrolle waren. Die Polizeikontrolle sehr langsam durchfahren, falls nötig tun, als wollte man unwissend anhalten. Die Kameras welche von der Polizei genutzt werden gleichen oft Ferngläsern. Und ich glaube, dass sie nicht weiter als 200m Distanz fotografieren können. Solche Kontrollen finden zumeist auf offenen langen Geraden statt. Wenn du dich auf die Strasse und nichts Anderes Konzertierst, erkennst du diese rechtzeitig und bis du in ihrem Radarfeld bist hast du deine Geschwindigkeit genug gedrosselt.
Angehalten wurde ich in 7 Tagen ein einziges Mal. Mit Aussteigen und Gepäckkontrolle. Auf der Strecke Mocoa – Pitalito. (da wurde jeder angehalten und mehrere Polizeihunde schnüffelten nach Drogen um die Autos herum...)
Hingegen bei Polizei freiwillig halten und sie nah dies oder jenem fragen, das tue ich ab und zu. Zumeist kriege ich klare Antworten. Mittlerweile selten werde ich gefragt: woher kommst du.

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