Zweite Kolumbien(rund)reise / Teil 1 / Reiseerfahrungen

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cualquier
Kolumbienfan
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Registriert: Mi 13. Jul 2011, 16:06

Zweite Kolumbien(rund)reise / Teil 1 / Reiseerfahrungen

Beitrag von cualquier »

So, ich bin seit bald zwei Wochen im Land und habe jetzt mal die Gelegenheit, einen Zwischenstand zu posten.
Die ersten drei Naechte habe ich in Bogota verbracht, mir das Zentrum angesehen. Auf dem Monserrate war ich auch oben. Und trotz bewoelktem Himmel haben ich und 2 Kumpel direkt nen Sonnebrand bekommen. Liegt wohl an der Hoehe (3100m). Die spuert man uebrigens, also ich hatte zumindest deutlich erhoehten Puls und maechtig Durst.
Danach war ich noch in der Salzkathedrale, von der ich ein bisschen enttaeuscht war. Es ist zwar ein riesiges unterirdisches Gewoelbesystem, aber sehr touristisch und die Attraktionen dort wiederholen sich. Also viele Gebetsstellen mit erlaeuchteten Kreuzen hinterneinander. Was ich interessant fand ist, dass dort immernoch Salz abgebaut wird.

Nach Bogota gings in den Amazonas. Das Klime dort war nicht so schlimm, wie ich erwartet habe. Zwar feuchtwarm, aber nicht unertraeglich.
edit: Die Palmari Lodge konnte ich leider nicht besuchen, da ich zu spaet eine Antwort erhalten habe und dann schon dort war.
Die erste Nacht habe ich im Hostal Mahatu verbracht. Die Anlage ist ganz schoen, am Rand von Leticia gelegen und mit viel Gruen aussenherum. Der Besitzer war allerdings etwas seltsam, zu den einen Gaesten sehr freundlich, zu anderen irgendwie komisch. Und einen kleinen Kettenhund haelt er sich im hinteren Teil der Anlage und somit versteckt vor den Augen der Besucher, die im Poolbereich frei herumlaufende Hunde und Katzen streicheln. Also ich kanns nicht empfehlen. gibt auch billigere Alternativen zentraler gelegen. Leticia sollte im Uebrigen auch nur als Ausgangspunkt fuer Touren genutzt werden. Die Stadt an sich finde ich nicht sehr ansprechend. Sehr heiss, da alles in Beton gegossen ist, teils verschmutzt und den Amazonas repraesentiert sich finde ich auch nicht sehr gut. Der Hafenbereich ist kaum als solcher zu erkennen. Liegt vielleicht auch daran, dass der Wasserstand sehr niedrig ist. Aber groessere Anlegestellen bzw. gepflegte Uferabschnitte habe ich nicht gesehen.
Am zweiten Tag bin ich direkt mit dem Schnellbot nach Puerto Narino gefahren. Dazu sollte man sich ein paar Stunden vorher ein Ticket holen, das gibt es in der Naehe des kleinen Polizeipostens nahe beim Fluss. Das Boot selbst faehrt aber gut 500 Meter weiter flussabwaerts ab. Da Niedrigwasser ist, mussten wir von der urspruenglichen Ablegestelle ein Kleinboot anheuern, dass uns zur eigentlichen schwimmenden Ablegestelle gebracht hat. Darauf wird man aber nicht hingewiesen, sondern muss irgendwie selbst draufkommen. Auf dem Amazonas herrscht weniger Verkehr, als ich es mir vorgestellt habe. An den Ufern sieht man regelmaessig kleinere Holzboote mit Fischern, aber Warenverkehr ist mit gaenzlich entgangen. Auf jedenfall ist der Amazonas ein gewaltiger Fluss, das peruanische Ufer kann man zwar erkennen, aber einen Menschen dort koennte man beispielsweise nicht mehr ansatzweise erkennen. Puerto Narino selbst ist auch noch relativ touristisch, da es ein vorzeige-Oekodorf ist. Es fahren keine Fahrzeuge, die Wege sind dafuer aber meist auch viel zu schmal. Muelleimer stehen auch ueberall herum und der Ort ist alles in allem gut gepflegt. In Puerto Narino gibt es ein paar Hotels und Hostels, von denen aus man Touren buchen kann. Ich bin allerdings in ein Hotel ca. 5 Bootsminuten ausserhalb gefahren. Da war der Dschungel dann tatsaechlich direkt vor der Haustuer. Es ist ein tolles Gefuehl, wenn Papageien kreischend ueber einem von Baum zu Baum fliegen. Dazu hat man im Alto de Aguila noch einen sehr guten Ausblick auf den Fluss und dessen Verlauf, da es an der Spitze eins Huegels gebaut wurde. Im Hotel bzw. darum herum lebt auch ein relativ zahmer Papagei und Totenkopfaffen. Beide krabbeln auf den Arm und lassen sich fuettern. Sie sind aber nicht an das Hotel gebunden, koennen sich also frei in der Umgebung bewegen. Naja durch das Fuettern werden sie natuerlich in gewisser Weise an das Hotel gebunden. Enten, ein Hund und Katzen leben auch noch dort. Vom Hotel aus kann man Touren buchen und zwar beispielsweise eine 2-3 stuendige Dschungeltour zufuss fuer nur 10.000 cop. Das bekommt man nirgends billger. Deshalb auch mein Tipp: So wenig wie moeglich von Leticia aus buchen, lieber selbst versuchen erstmal so weit wie moeglich auf eigene Faust zu kommen. Je weniger Touristen es hat, desto billger wird es. Bei der Dschungeltour haben wir auch noch ein "Indianerdorf" besucht. Solche Comunidades sind natuerlich nicht mit Indianerdoerfern zu vergleichen, wie man sie sich vorstellt. Die Menschen dort leben mit Strom, haben Motorsaegen und tragen keine traditionelle Kleidung mehr. Fuer die "traditionellen" Indianer muss man nach San Martin im Amacayacu Nationalpark fahren (angeblich reine Touristenshow).
Was ich auch noch gemacht habe, war eine halbtaegiger Ausflug mit dem hoteleigenen Holzboot zu den beiden Seen in der Naehe von Puerto Narino. Alles fuer 25000. Ist alles ganz schoen anzuschauen. Auch dabei haben wir eine Comunidad besucht. Dort wohnt momentan sogar eine Deutsche, die sich in einen Einheimischen verliebt hat. Zum Schluss haben wir auch noch die rosa Delphine gesehen. Aber nicht wie ueblich in den Seen, sondern wegen des Niedrigwassers direkt auf dem Amazonas. Die Tiere sind nicht so zutraulich, wie man das aus Filmen kennt. Sie tauchen immer nur fuer kurze Zeit auf, fuer mich nicht lange genug, um ein Foto machen zu koennen.
Was das Hotel auch noch anbietet, ich aber nicht gemacht habe, ist eine halbtaegige Fusswanderung nach San Martin. Die Zimmer haben uebrigens 25000 pro Person gekostet.
Am letzten Tag habe ich noch einen dieser hohen Baeume bestiegen. Beim km 10 gibt es auf der linken Seite eine Lodge, Omagua glaube ich heisst sie. Auf deren Grundstueck, ca. 500 Meter im Wald drinnen befinden sich der Baum. Man seilt ich erst auf einen Baum hoch und geht dann ueber eine Haengebruecke auf den naechsten Baum, alles in einer Hoehe von gut 25 Metern. Vom zweiten Baum aus bin ich dann ueber eine Drahtseil ueber den Dschungel hinweg zu einem anderen Baum gerauscht, mit so einer Schienenkonstruktion. Am dritten Baum hat man sich dann wieder abgeseilt. Alles in allem ein tolles Erlebnis, und die 25000 cop dafuer fand ich auch in Ordnung.

Jetzt bin ich momentan in Taganga. Vom Hocker haut es mich leider nicht muss ich sagen. Viele Touristen und ein gewoehnlicher Strand, der stellenweise sogar relativ verschmutzt ist. Die vielen Alternativen bzw Hippies sorgen mit ihrer Musik und ihren Verkaufsstaenden zumindest fuer ein gewisses Flaire. Ich werd wohl bald in den Taironapark aufbrechen. Hier in Tagange kann man nicht so viel sehen.

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