Die Trennung Panamas von Kolumbien vor 120 Jahren

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Eisbaer
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Die Trennung Panamas von Kolumbien vor 120 Jahren

Beitrag von Eisbaer »

Die Trennung Panamas von Kolumbien war ein Ereignis, das sich am 3. November 1903 ereignete, nach dem Tausend-Tage-Krieg, und das zur Ausrufung der Republik Panama führte.

Panama hatte sich 1821 von der spanischen Krone unabhängig gemacht und sich der Großkolumbien angeschlossen, einem Staat, der auch das heutige Kolumbien, Venezuela und Ecuador umfasste. Großkolumbien brach 1830 auseinander, und Panama blieb Teil Kolumbiens.

In den folgenden Jahrzehnten gab es in Panama immer wieder Bestrebungen nach Unabhängigkeit. Dies war vor allem auf die geografische Lage Panamas zurückzuführen, das an der schmalsten Stelle Mittelamerikas liegt und somit einen idealen Ort für den Bau eines interozeanischen Kanals darstellte.

Die Vereinigten Staaten waren an einem solchen Kanal sehr interessiert, da er den Seeweg zwischen dem Atlantik und dem Pazifik erheblich verkürzen würde. Die USA hatten bereits 1850 einen Vertrag mit Kolumbien unterzeichnet, der den Bau eines Kanals durch Panama erlaubte. Allerdings konnte sich Kolumbien nicht auf eine Route für den Kanal einigen, und das Projekt wurde zunächst nicht umgesetzt.

Anfang des 20. Jahrhunderts begannen die USA, sich wieder für den Bau eines Kanals in Panama zu interessieren. Die Regierung von Kolumbien lehnte jedoch einen neuen Vertrag mit den USA ab, da sie befürchtete, dass die USA zu viel Einfluss auf Panama gewinnen würden.

Daraufhin unterstützten die USA die panamesischen Separatisten, die am 3. November 1903 die Unabhängigkeit Panamas von Kolumbien ausriefen. Die USA erkannten die neue Republik Panama sofort an und entsandten Truppen, um die Unabhängigkeit Panamas zu schützen.

Kolumbien versuchte zunächst, die Trennung Panamas mit Gewalt zu verhindern. Allerdings wurden die kolumbianischen Truppen von den US-Truppen besiegt.

Am 18. November 1903 unterzeichneten die USA und Panama den Hay-Bunau-Varilla-Vertrag, der den Bau des Panamakanals erlaubte. Der Panamakanal wurde 1914 eröffnet und hatte einen großen Einfluss auf die globale Schifffahrt.

Die Trennung Panamas von Kolumbien war ein kontroverses Ereignis. Kritiker werfen den USA vor, dass sie sich in die inneren Angelegenheiten Kolumbiens eingemischt und die panamesische Unabhängigkeit nur gefördert haben, um ihre eigenen Interessen am Bau des Panamakanals durchzusetzen.

Befürworter der Trennung argumentieren, dass Panama ein Recht auf Unabhängigkeit habe und dass die USA nur geholfen hätten, dieses Recht durchzusetzen. Außerdem weisen sie darauf hin, dass der Panamakanal von großem Nutzen für die globale Wirtschaft ist und dass die Trennung Panamas von Kolumbien somit auch ein positives Ereignis war.

Unabhängig von der kontroversen Geschichte ist die Trennung Panamas von Kolumbien ein wichtiges Ereignis in der Geschichte Lateinamerikas. Die Unabhängigkeit Panamas hat die Entwicklung des Landes zu einem modernen und demokratischen Staat ermöglicht.
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