Zwischen Intervention und Identität: Die geopolitische Konfrontation zwischen den USA, Venezuela und Kolumbien

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Eisbaer
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Zwischen Intervention und Identität: Die geopolitische Konfrontation zwischen den USA, Venezuela und Kolumbien

Beitrag von Eisbaer »

Die militärischen Spannungen zwischen den USA und Venezuela haben sich in den letzten Jahren deutlich verschärft. Bereits während der ersten Präsidentschaft von Donald Trump wurde eine mögliche militärische Intervention in Venezuela diskutiert. Trump äußerte mehrfach öffentlich, dass eine Invasion eine Option sei, insbesondere im Kontext der politischen Krise und Menschenrechtsverletzungen unter Nicolás Maduro. Laut Berichten hätte eine solche Operation über 100.000 US-Soldaten erfordert und wäre mit erheblichen Risiken verbunden gewesen, darunter der Umgang mit zerstörter Infrastruktur, bewaffneten Milizen und internationaler Kritik.

In der zweiten Amtszeit Trumps wird die Rhetorik gegenüber Venezuela erneut verschärft. Der US-Außenminister Marco Rubio unterstützt eine harte Linie und betont, dass alle Optionen zur Entfernung Maduros vom Tisch bleiben sollten. Die USA versuchen zudem, die Aktivitäten der venezolanischen Bande „Tren de Aragua“ als Vorwand für strengere Maßnahmen gegen venezolanische Migranten zu nutzen.

Parallel dazu kritisiert Venezuela die militärische Zusammenarbeit zwischen den USA und Guyana, insbesondere den Ausbau von US-Militäranlagen in der umstrittenen Esequibo-Region. Die venezolanische Regierung sieht darin eine Provokation und eine Bedrohung ihrer territorialen Ansprüche.

Vor diesem Hintergrund veröffentlichte der kolumbianische Präsident Gustavo Petro am 10. August 2025 ein Video des venezolanischen Militärs, in dem die USA als „suprematistische Regierung“ verurteilt werden. Petro unterstützte die Botschaft und bezog sich auf das historische Konzept der „Gran Colombia“, indem er schrieb, dass das verbleibende Militär in diesem Gebiet die Werte der Menschlichkeit und Freiheit hochhalten solle. Er betonte, dass Kolumbien und Venezuela „dasselbe Volk, dieselbe Flagge, dieselbe Geschichte“ seien.

Petros Äußerungen stießen auf breite Kritik in Kolumbien. Viele sahen darin eine indirekte Unterstützung für die autoritäre Regierung Maduros. Petro verteidigte sich mit dem Argument, dass jede militärische Operation ohne Zustimmung der betroffenen Länder eine Aggression gegen ganz Lateinamerika und die Karibik darstelle.

Insgesamt zeigt sich eine komplexe geopolitische Lage, in der die USA ihre Interessen in der Region zunehmend mit militärischen Mitteln verfolgen, während Venezuela und nun auch Kolumbien sich rhetorisch und symbolisch dagegenstellen. Die historische Bezugnahme auf „Gran Colombia“ dient dabei als ideologisches Fundament für eine regionale Einheit gegen äußere Einmischung.
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Dolfi
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Zwischen Intervention und Identität: Die geopolitische Konfrontation zwischen den USA, Venezuela und Kolumbien

Beitrag von Dolfi »

Zum Thema ein sehr interessantes Video aus Spanien: https://www.youtube.com/watch?v=YhDAI2AAiqE
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