Álvaro Uribe, sorgt mal wieder für Schlagzeilen. Obwohl er im August 2025 in erster Instanz zu zwölf Jahren Hausarrest verurteilt wurde – wegen Zeugenkorruption und Prozessbetrug – will er bei den Parlamentswahlen 2026 erneut für den Senat kandidieren.
Uribe, der einst als starker Mann der kolumbianischen Politik galt, wurde im sogenannten „Prozess des Jahrhunderts“ schuldig gesprochen. Die Richterin Sandra Heredia sah es als erwiesen an, dass Uribe versucht hatte, Zeugen zu manipulieren, um sich von Vorwürfen über Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen reinzuwaschen.
Trotzdem bleibt er politisch aktiv – und sein Parteichef Gabriel Vallejo vom „Centro Democrático“ kündigte an, dass Uribe auf Platz 25 der Wahlliste stehen soll. Natürlich nur „wenn die juristischen Umstände es zulassen“.
Rechtlich ist das tatsächlich möglich: Solange das Urteil nicht rechtskräftig ist – und das ist es noch nicht, da eine Berufung läuft – darf Uribe kandidieren. Das sorgt für hitzige Debatten im Land: Die einen sehen darin ein Zeichen von politischer Resilienz, die anderen ein Problem für die Glaubwürdigkeit der Institutionen.
Die Wahlen finden am 8. März 2026 statt. Ob Uribe bis dahin tatsächlich antreten darf – und ob die Wähler ihm noch einmal ihr Vertrauen schenken – bleibt spannend.
Die Ankündigung, dass Álvaro Uribe trotz laufender Verurteilung wieder für den Senat kandidieren will, wirbelt ordentlich Staub auf – und das nicht nur in politischen Kreisen.
Uribe polarisiert. Für viele ist er ein Held des Kampfes gegen die FARC und ein Symbol für Sicherheitspolitik. Für andere steht er für autoritäre Tendenzen und dunkle Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen. Seine Kandidatur könnte die politische Debatte erneut radikalisieren – mit hitzigen Diskussionen in Medien, sozialen Netzwerken und auf der Straße.
Dass jemand mit einem laufenden Verfahren auf der Wahlliste steht, wirft Fragen auf: Wie unabhängig ist die Justiz wirklich? Wird das Urteil durch politische Macht beeinflusst? Viele Bürger könnten das Vertrauen in die Institutionen verlieren, wenn sie den Eindruck haben, dass „die Mächtigen machen können, was sie wollen“.
Uribes Präsenz könnte die Dynamik der Wahlen stark beeinflussen. Seine Partei, das „Centro Democrático“, könnte durch seine Kandidatur Stimmen gewinnen – oder verlieren, je nachdem, wie die Öffentlichkeit reagiert. Auch andere Parteien müssen sich nun strategisch neu aufstellen.
Wenn Politiker trotz schwerwiegender Vorwürfe weiterhin Einfluss nehmen können, könnte das ein gefährliches Signal senden: Straflosigkeit wird normalisiert. Das könnte junge Politiker entmutigen und die politische Kultur weiter erodieren.
Ob Uribe tatsächlich gewählt wird oder nicht – allein seine Kandidatur ist ein Test für Kolumbiens Demokratie.