die erste Reise:
eigentlich waere es ja der 16. aber das war so eine Sache...
am Flughafen von Bogota warteten bereits mein Kumpel und unser Kontakt den wir dort hatten. doch auf dem Flug von Zuerich nach New York hiess es nach 3 Std Flug: "in ner halben Std. landen wir".
tatsaechlich landeten wir dann in England. Feuerwehr und Ambulanzen standen bereit. 2 aeltere Menschen wurden auf Bahren aus dem Flugzeug gebracht. 2 Std. spaeter gings weiter, klar, dass ich meinen Anschlussflug nach Bogota somit verpasst hatte und erst am daruaf folgeneden Tag dort sein wuerde. am 17.12.2004. ich keine Ahnung hatte wie mit Kolumbien Kontakt aufnehmen.
10 Jahre, von unmittelbar nach dem Buergerkrieg bis heute, alles schlicht alles komplett am A...
es ist recht schwierig diese Veraenderungen welche das Land durchmacht gescheit nieder zu schreiben damit dritte diese Wahrnehmen.
am einfachsten nehme ich dazu die Strasse. jeder bewegt sich darauf.
vor 10 Jahren musste man ueberall immer auf die Schlagloecher achten, denn Strassen wurden zumeist nur notduerftig verschlimmbessert. mit vorkriegs Kompressoren wurden schlechte Stellen vielleicht 1x1m aufgespitzt und mit Kaltem Belag zugeflickt und angestampft.
ab ca. 2007 sah man des oeftern Bobcats mit vorne dran ein Abbauspecht (grosser Spitzhammer) jetzt wurden die schlechten Stellen bereits 3x3m aufgerissen und mit heissem Belag geflickt.
2009 sah man des oeftern Bagger ganze Strassen aufreissen und dann mit Greader (heissen glaub ich die Dinger) wurde ein neuer Unterbau verteilt und zu guter Letzt wie bei uns neuer Belag eingebaut.
ca. 2011 sah ich dann zum ersten Mal jene Maschinen wie man sie bei uns auch sieht. welche den alten Belag aufraspeln und direkt in LKWs verladen. jetzt war Kulumbien in der Gegenwart angelangt.
hier in Medellín wurde ca. 2003-6 die Autobahn hinauf zum Flughafen gebaut. kaum fertig schon hier und dort Erdrutsche welche die halbe Piste verschuetteten. eigentlich bis heute musste man immer wieder die Haenge sanieren, Lawinen Verbauungen erstellen. damals wurden erst mal Huetten gebaut, wo die Arbeiter drin hausen konnten. dann 2,3 Jahre spaeter wurden sie frueh morgens mit Picups aus der Stadt hoch gefahren. und heute, heute sind die Arbeiter motorisiert, gerade erst vorgestern als ich zum Flughafen hoch musste zaehlte ich an einer Baustelle 5 Motorraeder.
der Verkehr:
vor 10 Jahren sah man fast ausschliesslich nur Fahrzeuge welche bei uns im Museum stehen. Hoechst selten groessere Traks. Pechschwarze Rauchwolken verpufften aus ihren Auspuffrohren. am Berg fuhren diese alten Fahrzeuge maximal schrittempo und es war ein eifaches sie zu ueberholen. ich mag mich noch gut erinnern an meine erstmalige ueberquerung des Passes zwischen Armenia und Ibagué (2006) die obersten 2km standen alle 100-200m Autos mit qualmenden Motoren am Strassenrand. sieht man heute natuerlich kaum mehr, war aber fuer mich damals sehr eindruecklich. mit alten R4 usw fuhr man herum. nach und nach gab es immer mehr schoene grosse und moderne Traks, welche entsprechende Motorenleistungen haben, dass ich manchmal am Berg verzweifle bis ich so einen endlich ueberholen konnte. Nachts fuhren viele Fahrzeuge ohne Licht herum. hat sich hier in Medellin vor allem die letzten 2 Jahre gigantisch verbessert.
ausserhalb der Grosstaedte verdient der Mensch weniger, entsprechend hat es dort viel mehr Motorraeder und weniger Autos. ich mag mich noch an die Sprueche des Kolumbianers erinnern: "Freiheit, Freiheit kann ich dann geniessen wenn ich "mein" Motorrad habe und fahren kann wohin ich will". so war diez denn fuer mich der kolumbianische Traum. im Strassenverkehr von Medellín gab es vor 10 jahren nur sehr wenige Motorraeder, doch jaehrlich mehr. heute zaehle ich gut und gerne jedes 3 Fahrzeug als Motorrad. an den Kuestenstadten und deren Vororten war diez eher umgekehrt. fast nur Motorraeder oder Fahrraeder, wenige Autos.
vor 10 Jahren setzte man sich hauptsaechlich in verrostete Taxis, oft gingen Tueren oder Fenster nicht richtig. heute, heute hat es hier fast ausschliesslich kleine moderne Stadttaxis.
bis vielleicht 2009 konnte man problemos stockbetrunken Auto fahren, keiner kuemmerte sich darum. ab 2010 wurde diez hier in Medellín rigoros unterbunden. Nov und Dez 2010 musste ich 7 Mal ins Roehrchen blasen (in der CH noch nie). absolut jede Nacht wurde ich von der Polizei angehalten, eine Nacht sogar deren 3 Mal (2 davon in Grosskontrollen). seither nehme ich mein Auto NIE mehr Nachts ab 22Uhr aus der Garage. (ist mir zu bloed mit korrupten Polizisten zu feilschen, denn auch wenn es nie was zu holen gab so versuchten sie es jedes Mal. regelmaessig hiesse es: "du bist betrunken" nie hatte ich nur einen schluck Alkohol gehabt).
ich persoenlich meine: mit der versch...enen Korruption der Polizei kamen die Ladrones zurueck (Kleinkriminelle)
2004 in Bogota: da rannte ich zusammen mit meinem CH Kumpel um mein Leben, eine Gruppe dunkler Gestalten hinterher. es waren ja nur noch 200m bis zu unserem Hotel. uff.
2006 wurde ich Nachts in Neiva von 4 Polizisten bis zu meinem Hotel begleitet, damals war dort das Stadtzentrum Nachts Autofrei. ansonsten wuerd ich behaupten: das sicherste Kolumbien war zwischen 2005 bis 2010. hier in Medellín konnte ich problemlos an die Strasse stehen und in irgend ein Taxi steigen. rund um die Uhr und ueberall !!! leider stelle ich bei den Taxifahrern fest, dass sie wieder sind wie in den Anfangsjahren. ist ja nichts schlimmes, eher das Gegenteil, aber es gibt mir zu denken. denn: in den Anfangsjahren warteten die Taxifahrer (in jeder Stadt vor allem Cali) bis ich meine Haustuer hinter mir geschlossen hatte.
zwischen 2007 und 2012 war diez in keiner Stadt mehr der Fall, jetzt auf einmal beginnt es wieder. es ist ein schlimmes Anzeichen von Sicherheit der Gegenwart.
nach 2010: seither nimmt die Kleinkriminalitaet dramatisch zu. und die korrupte Polizei ist fast machtlos dagegen. Ladrones wagen sich aus ihren barrios auch immer mehr in Stadteile wo der internationale Tourismus verkehrt. und es wuerde mich nicht wundern wenn mehr und mehr Touristen in Kolumbien mit solchen ihren schlechten Erfahrungen machen werden. gegenwaertig hat die Sicherheit -und vor allem an den Orten wo der Tourist Nachts hin geht- noch ueberhand. aber wie lange noch. gegenwaertig stimmt die Sicherheitslage noch. fuer den auslaendischen Touristen. ich pers. gebe dem vor allem hier in Medellín aber maximal noch ein Jahr...
10 Jahre eine radikale Veraenderung. quer durch.
2004 waren es sagenhafte 400 000 Auslaender welche Kolumbie besucht hatten.
2013 waren es deren 3,8 Milionen und in den ersten 6 Monaten von 2014 deren 4,1Milionen.
wenn ich mich an 2005 zurueck erinnere: ich konnte jede Nacht in den Parque lleras (Medellin) ausgehen. wenn es hoch kam traf ich dort deren max 2 Auslaender pro Woche. heute sind dort 50% aller = Auslaender.
spezifisch bezogen auf Medellín:
praktisch jeder der Medellín besuchte sollte die Avenida Poblado kennen. oder la mila de oro. zwischen Hotel Dan und dem Oviedo gab es damals nur auf der einen Seite einen gepflasterten Gehsteig. die Strasse war nicht wirklich richtung getrennt und ein Gruenstreifen in der Mitte schon gar nicht vorhanden. das heutige Riosur eine Ruine und dahinter bis zum top modernen Santafe und weiter waren nur Wiesen. ca. 2007 wurde dort jene Bruecke gebaut. zwischen Hotel Dan und dem Oviedo gab es nur jenen Torre wo heute des Buero von Avianca drin ist. ansonsten gaehnende leere. auch ein CC Plantino, der 2. Teil vom CC San Diego und der 2. Teil vom CC el tesoro wurde erst in den letzten 5 Jahren erstellt. auch das la strada usw usw, im Hardrock Café war zuerst ein Laden, spaeter war es ein Video Geschaft ehe es umgebaut wurde.
damals gab es nur die Gondelbahn hinauf nach Santo Domingo. und leider auch heute noch: wenn der auslaendische Tourist Medellín besucht gilt jene als ein Muss. (wenn man Slums sehen will). stimmt gar nicht. dort rund um die Gondelbahn ist es heute ueberall Estrato 2-3. wenn man Slums sehen will muss man zur gegenueber liegenden Gondelbahn gehen. jene bei San Javier. und in vielleicht 2-4 jahren sind dann bereits 2 neue Gondelbahnen gebaut. die eine erschliesst dann Octobre 12. der wohl aermlichste und gefaehrlichste Stadtteil Medellins.
Zukunftsmusik? eine Tramlinie in Medellín?!?
NEIN Gegenwart. man ist mitten drin am Bauen. erste Projekte waren 3-4 Stationen. heute sind bereits deren 11 geplant.
wo ein Bogota 20 - 50 Jahre braucht nur um zu planen, nimmt man in Medellín die Zukunft in die Hand und baut dafuer. mich triffte es als dass ich mich darán beteiligen muss. jeder Eigentum Besitzer bekam in den letzten Tagen einen Einzahlungsschein. und vor Wochen eine Auflistung wieso man wieviel bezahlen muss. gehen tut es um die Hauptverbindungsstrassen hinaus aus Poblado. wo der Strassenverkehr seit laengerem an sein Limit gestossen ist, es an allen Knotenpunkten und Hauptverkehrszeiten zu riesigen Staus kommt. ueberall dort sollen jetzt Viadukte gebaut werden. ich empfinde das ganze als gut und Zukunftsorientiert. komplett zum Gegensatz jener Stadt aus welcher ich komme. Zuerich, wo bekloppte Gruene sich gegen alles was Zukunft und Verbesserung von Wohnqualitaet ist, aber Betonbauten beinhaltet sich quer stellen, ganze wundervolle Projekte einer handvoll Deppen wegen nie realisiert werden. wo es schlicht verpasst wird Strassen richtig zu bauen, fuer die Zukunft unserer Kínder. denn den menschen und sein vehikel kriegt niemand von der Strasse, im Gegenteil ueberall auf der Welt wird es immer nur mehr.