Die kolumbianische Regierung ist besorgt über die Ankunft Zehntausender von Migranten aus dem Nachbarland Venezuela. «Die Einwanderer, die in unser Land kommen, sind vielleicht das grösste Problem, das wir momentan haben», sagte Präsident Juan Manuel Santos am Montag in einem Interview des Radiosenders Blu. Die hohe Zahl der Flüchtlinge stelle eine finanzielle Belastung dar und die Fähigkeit des Landes sinke, die Migranten aufzunehmen.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Kolumbien oder Brasilien die Venezolaner nicht ins Land gelassen hätten. Alle jene fehlen nun in Venezuela um, ich sage es einmal so, den Druck auf die Regierung zu erhöhen.
Ich denke, das die Leute in erster Linie an sich und ihre Familien denken. Santos reagiert ganz gelassen. In einem Interview meine er, das er auf Geld von aussen warte. Ich wünsche Kolumbien PETRO als neuen Präsident, der könnte was ändern
Im Kampf gegen die unkontrollierte Migration haben kolumbianische Sicherheitskräfte eine Reihe illegaler Grenzübergänge nach Venezuela geschlossen. "Wir haben 17 Grenzübergänge blockiert. Dort können nun keine Fahrzeuge oder Personen mehr passieren.
Ich verstehe jeden aus Venezuela, der nur noch weg will aus seinem Land. Für Kolumbien wird es aber wirklich langsam zu einem Problem.
Bei jedem Aufenthalt in Kolumbien empfinde ich die Spannung zwischen Einheimischen und den Zuwandereren als stärker geladen. Es trifft wiederum die ärmsten und immer mehr haben schon ihre eigenen Erfahrungen gemacht.
Unsere Hausangestellte in Santa Marta, welche im Tageslohn für uns arbeitet, hat die letzten 15 Jahre jede Woche ein Tag für eine andere Familie geputzt.
Einmal konnte sie nicht, da wurde schnell Ersatz aus Venezuela gefunden und schwarz beschäftigt. Es wurde ihr dann mitgeteilt, dass sie gerne weiter für die Familie arbeiten kann, aber zu den neuen Konditionen. 15000 Peso pro Tag, für knapp 11 Stunden Arbeit und alleine der Transport kostet sie rund 4000 Peso.
Ähnliches ist einem uns bekannten Koch wiederfahren. Nach 7 Jahren auf die Strasse gestellt. Begründung, die zwei neuen "Mitarbeiter" würden zusammen nicht mal so viel kosten wie er alleine.
Und der Konkurrenzkampf um Arbeitsplätze zwischen Lokalen und Venezolanern wird halt härter als in anderen Konstellationen, weil beide Seiten dieselbe Sprache beherrschen.
Ja mein guter cm81, aber daran ist nicht der Venecuelaner schuld, sondern jener der die alte Hausangestellte zwingt schlechtere Konditionen anzunehmen. Es muesste ja eigentlich du selbst gewesen sein, wenn du von "unsere Hausangestellte" schreibst.
Das Problem kenne ich aus Costa Rica. Wir haben zigtausende illegale , die meisten aus Nicaragua. Wenn der Tico 1000 Colon pro Stunde bekommt, nimmt der Nikki 500 Colon und die Sache ist klar. Wir haben auch die Spannungen. Den Venecuelanern, die aus dem Versuchsballon der Chavez,schen Gehirnwaschanstalt fluechten kann man das nicht zum Vorwurf machen. Zumal, es liegt im Wesen des Menschen dorthin zu gehen, wo der Tisch gedeckt ist.
Ich denke ja auch, die Weltgemeinschaft muesste Venecuela isolieren, keinen Cent mehr geben, um so den Zusammenbruch zu foerdern. Der Unterschied zwischen DDR und Venecuela ist halt, dass die hier scharf schiessen....
Niemand ist eine Insel, die Laender sind untereinander verknuepft, da kann man nicht einfach sagen den Nachbarn lassen wir nicht rein.
Wie es in Kolumbien ist weiss ich nicht, ich weiss aber dass es bei uns Arbeiten gibt, fuer die sich der Tico zu gut fuehlt (Kaffee pfluecken etwa). Und die macht der Nikki. So ist beiden geholfen. Vielleicht ist das auch bei euch moeglich?
In Kolumbien greifen nicht alle Gesetze. Leider! Ausbeutung kann jedoch sehr teuer werden.
Als wir noch in Kolumbien lebten zahlten wir unsere Hausangestellte gut, denn es war für uns eine Person des Vertrauens. Gut bezahltes Personal arbeitet auch gut! Das zumindest ist unsere Erfahrung. Wir, das sind meine Frau und ich.
Ah pardon cm81, das habe ich wirklich ueberlesen mit der anderen Familie. Ich habe mich ehrlich gesagt auch schon gewundert gehabt. Also entschuldige bitte.
Dennoch koennte das -vielleicht- eine kleine Entspannung bringen, wenn man den Menschen aus Venezuela erlaubt bestimme Arbeitsbereiche zu belegen.
Das "C" in Venecuela entstammt der Entwoehnung Z und K zu schreiben. Und manchmal tippe ich sehr schnell und dann kommts zu Wortspielereien sag ich mal..... (Frueher sagte ich, ich habe in Deutsche eine 1 , ich kann mir Fehler erlauben!)
Danke für die Richtigstellung spitfire88. Wir werden uns sicher nicht daran beteiligen einfache Leute noch weiter auszubeuten.
Arbeitsbewilligungen würden vielleicht helfen. Jedoch sehe ich das Problem eher darin, dass nur wenige einheimische die Arbeitsbedingungen auch einhalten. Offenbar scheinen da die wenigsten Konsequenzen zu fürchten. Obwohl eigentlich eine einfache Anzeige für den Arbeitgeber schon problematisch werden könnte.
@ Karibikotto
Ich gebe dir absolut recht. Eine Person des Vertrauens sollte man unbedingt anständig bezahlen. Da profitieren beide Seiten davon.
Solche Leute findet man nicht so einfach.
Bei uns (in ca. 6 Wochen bin ich weg) leben ja viele Nikkis. Ohne Arbeitsbewilligung. Was mir aber gefaellt, ist, dass sich viele Frauen hinstellen, zuhause kochen, meinethalben gefuellte Tortillas oder Kuchen oder sonstwas, und das dann am Mercado-Central verkaufen. Die Ordnungsbehoerden machen manchmal Stichpoben ob das Essen auch den gesundheitlichen Anspruechen genuegt (Hygiene), aber ansonst floriert das. Mit gefaellt das, weil es zeigt, dass die Menschen nicht in die Kriminalitaet sondern arbeiten wollen. Das respektiere ich, wobei mir egal ist ob die legal oder ilegal sind.
Gibt es denn aehnliches in Kolumbien? Oder so: waere das nicht ein Weg?