[Diskussion] Präsidentenwahl - Kolumbien 2022

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Hamid
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Beitrag von Hamid »

⇒ Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Thema Schwarzmalerei hab ich sausengelassen. Aber bei den Einflussfaktoren, die den Wert einer Währung beeinflussen war ich anwesend. Ein neuer kolombianischer Präsident als alleiniger Grund mit dem Namen Petro wurde da nicht genannt.

Das Investoren abwarten, bis eine neue Regierung in Lateinamerika ihr Gesicht zeigt, gehört dazu. Aber Petro ist für den Wertverlust von 2.277 im August 2012 bis zu dem im April 2022 und der Jugendarbeitslosigkeit nicht verantwortlich.

Das viele Panik schieben und sogar das Land verlassen wollen ist der Desinformationen und dessen Besitzern geschuldet.
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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Schwarzmalerei steht bei einigen an erster Stelle!
Was den Währungskurs angeht, vertraue ich lieber auf die gerade veröffentlichte Analyse von BBVA Research / Bloomberg.
Ich erinnere mich noch gut, als Juan Manuel Santos zu Kolumbiens Präsident wurde, sagten einige hier im Forum - erst wenn Uribe zurück ist, dann investieren sie wieder in Kolumbien. Wie schon an anderer Stelle gesagt, ich wünsche Gustavo Petro eine glückliche Hand bei seinen Entscheidungen. Weiter sage ich, schlimmer als es war kann es nicht werden. ;-)
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Fusagasugeno
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Beitrag von Fusagasugeno »

Da gebe ich Dir vollkommen recht Ernesto. Schlimmer kann es nicht werden, ich habe ja gesagt die Rechten haben es sich verdient. Nur muss man sich auch klar sein, was zumindest kurzfristig mit der Währung passiert, und das ist nicht Petros Schuld sondern das fehlende Vertrauen der Oberklasse in den Wechsel oder halt auch die fehlende Bereitschaft etwas zum Gellingen beizutragen. Ich habe da ganz heftige Diskussionen innerhalb der Familie (gehobene Mittelklasse), aber die Einsicht fehlt. Ich hoffe es gelingt Petro das Vertrauen der Wirtschaft in seinem Programm mitzunehmen. Denn ohne diese geht ein Wandel nicht.
Die 8 Prozent diese Woche haben nur einen Grund; Kapitalflucht. Massnahmen die das Verursacht haben gibt es ja noch keine.
Eres feliz, eres Fusagasugeño :-)

Genuasd
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Beitrag von Genuasd »

"Ein neuer kolombianischer Präsident als alleiniger Grund mit dem Namen Petro wurde da nicht genannt."
wer sagt das denn?

Nico
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Beitrag von Nico »

@Genuasd

Glboetrotter gibt in seinem Beitrag vom 25. Juni 2022 der kommenden "antikapitalistischen Regierung" die Schuld°. Somit beschuldigt er Gustavo Petro! Auch die rechtsgerichtete Presse ist voll von Beschuldigungen dieser Art.

Mag sein, dass der Sieg von Petro den vorübergehenden Anstieg des Dollars beiträgt, aber er ist nicht die Hauptursache dieser Situation.
Die Vereinigten Staaten sind einer Rezession sehr nah. Die Inflationsrate von achteinhalb Prozent ist enorm hoch und wirkt sich auf die Währung aus. Man muss beobachten, was die USA tut, damit die Inflation und somit die Zinssätze nicht weiter in die Höhe schießen.

Genuasd
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Beitrag von Genuasd »

ich bin nicht Glboetrotters Meinung, aber so hat er es eben auch nicht gesagt.
Sein Satz beginnt mit: "Der kolumbianische Peso bald bei 5'000 oder 6'000 gegen den Euro wegen steigender Inflation und..."
So fair sollte man schon sein und ehrlicherweise wird es für Petro schwierig mit Reformen in so einer Situation, die gerade noch entspannt ist.

Die Inflation brodelte schon lange, man hoffte dass es sich von alleine wieder beruhigte und die großen FED + EZB haben zu lange an der Nullzins-Politik festgehalten, bis der Ball ins Rollen kam.
Realistisch ist eine Entspannung kurzfristig eher nicht - im Gegenteil.
Wenn Europa im Herbst/Winter die Gas-Knappheit zu spüren bekommt und in der Situation Putin den Hahn einmal richtig abdreht.. hat wenig mit Schwarzmalerei zu tun, sondern ein sehr realistisches Szenario.
Die BRICS-Staaten sind plötzlich wieder ein Thema... Indien & Co. freuen sich.

Petro kann da nichts für, er wird am Ende nur die arme Sau sein, die es abbekommt.
Vielleicht entspannt sich ja noch dieses Jahr alles wieder, wir haben Weltfrieden, stabile 2% Inflation und niedrige Zinsen :bitte:

Glboetrotter
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Beitrag von Glboetrotter »

So schwarz sehe ich den Devisenkurs bei 5'000 Pesos innert Monaten auch nicht.
Wer schon länger in Kolumbien ist und/oder sich mit der Wirtschaft der letzten 30 oder 40 Jahren befasst hat, erkennt automatisch den fallenden Peso. 1998 um 500, 1999 um 800, 2001 um 1'100 gegen USD usw
Meiner Ansicht nach ist der Peso stabil oder sogar stärker bei höheren Erdölpreisen; teilweise seit ungefähr 2003, was weltweit zu höherer Inflation führt unter anderem, jedoch in Kolumbien auch zu mehr Dollareinnahmen, die man dann in Pesos tauscht. Ein fallender/tiefer Erdölpreis über Wochen/Monaten führt zu einem schwächeren Pesokurs.

Kürzlich las ich eine Bankenvorhersage. In 10 Jahren soll der Kurs um 4'700 sein, erinnere ich mich. Darüber schmunzle ich gerne, Komödie.
Ein Kurs um 10'000 Pesos in 5 Jahren ist nicht unwahrscheinlich. Lassen wir uns überraschen.
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nordman
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Beitrag von nordman »

Ich bin kein Oekonom aber ein schwacher COP hat auch seine Vorteile, naemlich fuer den Export und die Turistikbranche zb. Der Import von Waren kann dagegen problematisch werden allerdings aendert sich fuer den normalen "Buerger" im Alltag nichts-erstmal. Ich und meine ganze Familie, Freunde, Bekannte sind explizit fuer Petro und Francia und die Sympatien fuer die beiden sind bei jedem Gespraech deutlich zu spueren. Trotzdem ist es fuer mich klar und damit habe ich auch gerechnet, dass der Kurs des COP bei seiner Wahl deutlich nachgeben wird. Wie er sich weiter entwickelt haengt nicht nur von den zu erwartenden Enwicklungen in Kolumbien ab, wie zb. die umfassenden Reformen in vielen Bereichen. Ganz offenbar sind viele Parteien und Organisatoren bereit, vieles davon mitzutragen-von Links bis halb Rechts. Das sich bis jetzt lediglich die Uribisten klar als Opposition registriert haben laesst zu mindest hoffen, dass die Einsicht, dass Veraenderungen absolut notwendig sind, die Ueberhand ueber politische Parolen erlangt. Hoffentlich ! Denn auch ein gewisser Konsens bei groesseren Veraenderungen hat Einfluss auf das Vertrauen und die Aktzeptanz der Politik und damit auch auf den Devisenkurs. Ganz entscheiden werden meiner Meinung nach die Haltungen der USA und der EU zu Petro sein. Biden und Blinken waren ja blitzschnell in der Leitung aber trotz ihrer warmen Worte ist es wohl sicher so, dass sie sich ueber Petros Wahlsieg alles andere als freuen, ebenso wie die meisten Politeliten in Europa. Ein hoher Oelpreis ist sicher gut fuer den COP aber noch besser waere, wenn mehr von den Profiten dort beim Volk ankommen wuerde. Das Petro die Grenze zu Venezuela oeffnen will und gestohlenes Eigentum zuruckgeben will wird dem dem COP ebenfalls nicht schaden.

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