Diskussion zur Regierung unter Gustavo Petro

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Max
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Diskussion zur Regierung unter Gustavo Petro

Beitrag von Max »

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Na da werden bestimmt noch a paar schöne Sachen rauskommen, morgen kommen dann wohl die Antworten von der Laura.
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Don Maximo
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Diskussion zur Regierung unter Gustavo Petro

Beitrag von Don Maximo »

@Dolfi Auch in Kolumbien herrschte, wenn auch nur kurz, eine Diktatur. Gustavo Rojas Pinilla kam 1953 durch einen Putsch an die Macht und hielt sich bis 1957.
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Bogotano
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Diskussion zur Regierung unter Gustavo Petro

Beitrag von Bogotano »

Habe mir die Zeit genommen die Beiträge von Petro auf Twitter zu überlesen, da kommt bei mir schnell der Eindruck, dass er gerne hetzt. Ein Agitator könnte man sagen. Petro kennt das Wort Selbstkritik nicht und neigt gerne zur Leugnung der Realität. Mit seinen Reden vom Balkon und der sozialen Mobilisierung scheint, dass ihm das Vorgehen von Chávez im Sinn liegt. Ich denke, er sollte Gabriel Boric als Vorbild sehen!
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Montana
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Diskussion zur Regierung unter Gustavo Petro

Beitrag von Montana »

Gustavo Petro ist kein Diktator.
Ein Diktator hätte die gegen ihn gewandten Politiker aus Alvaro Uribes Reihen längst zum Teufel geschickt.
Er hat es sehr schwer, da die Mächtigen des Landes gegen ihn sind. Mit Hilfe rechts kontrollierter Medien und Politiker wird versucht, Gustavo Petro zu zerstören. Alles wird gegen ihn gedreht, egal wie. Wen interessiert es, was die Schuhe seiner Frau oder seine Armbanduhr kosten, keinen Mensch!
Lasst euch nicht in den Mediensumpf der kolumbianischen Presse ziehen.
Weder Boric noch Chávez sollten sein Vorbild sein, er muss seinen eigenen Weg finden.

Glboetrotter
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Diskussion zur Regierung unter Gustavo Petro

Beitrag von Glboetrotter »

Seinen eigenen Weg finden, links und sozialistisch? Gibt es irgend ein sozialistisches Land, dass gut funktioniert oder funktionierte? Bitte nicht mit Haiti oder Portugal vergleichen. Und was hat er bisher den Armen im Land gebracht?

Man merkt in Kolumbien, dass die Besucherzahl in den Restaurants seit Monaten geringer wird. Auch die Inlandflüge sind nicht mehr so gut gebucht wie im Jahr 2022, trotz dass es die grosse Konkurrenz von VivaAir nicht mehr gibt.

Dolfi
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Diskussion zur Regierung unter Gustavo Petro

Beitrag von Dolfi »

Ich gehe in Deutschland auch kaum noch essen wegen der hohen Preise.

Die extreme Ungleichheit in Kolumbien ist sicher ein großes Problem, in einem eigentlich reichen Land, dass sich durchaus ein Sozialsystem leisten könnte, dass die Kriminalität vermindern könnte. Aber die Reichen wollen das nicht, und die Linken sind zu doof, um wirklich etwas effektives dagegen zu tun.

Als die Regierung von Evo Morales in Bolivien an die Macht kam, wurde der gesamte öffentliche Dienst entlassen und durch Angehörige seiner Partei ersetzt. Ähnliches lief ja auch in Venezuela.

Hoffen wir dass Petro klüger ist.

Hamid
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Beitrag von Hamid »

@Glboetrotter

Ich halte deine These für einen typischen Holzschnitz von der Rechten und den Liberalen in einer typischer monothematischen Weise, Petro ein gewolltes defarmierendes Aussehen zu verpassen - weil er links ist, muss er ja so sein, wie Maduro & Co.

Man nehme einen Containerbegriff - Links - und packt alles negative damit verbundene der Vergangenheit hinein, vergisst aber nicht den Staub und die Motten - fertig ist das Gespenst Kommunismus. Jetz fehlt nur noch eine Karikatur: Petro mit Frisur und Bart von Karl Marx. Oder ein Video von der KI, in dem Petro Lehnin, Stalin oder Honecker Audios nachspricht.

Du: „[...]Gibt es irgend ein sozialistisches Land, dass gut funktioniert oder funktionierte?[...]" - alle Gesellschaftsformen versagen. Auch die Demokratie läuft nicht rund. Wer hat hier wohl Schuld daran - die Linken?

Du: „[...]Man bemerkt in Kolumbien, dass die Besucherzahl in den Restaurants seit Monaten geringer wird. Auch die Inlandflüge sind nicht mehr so gut gebucht wie im Jahr 2022, trotz dass es die grosse Konkurrenz von VivaAir nicht mehr gibt.[...]" - hier einen direkten Zusammenhang zu Petro zu kreieren ist eigentlich zum totlachen, gäbe es nicht schon zu viele Märchen, die sich als fundierte Wahrheit verbreiten und vermehren.

Politiker fürchten Machtverlust und das Abstellgleis in der Vergessenheit. Echte gute Reformen traut sich leider nur eine handvoll unter ihnen. Denn meistens sind die Länder und ihre Kassen in schlechtem Zustand. Da führen Reformen immer zu unbequem Einschnitten in der Bevölkerung. Und welcher Politiker will sich hier opfern, wenn die Früchte erst nach seiner Abwahl vom politischen Gegner als die seinigen verkauft werden und viele Deppen in der Bevölkerung es auch noch glauben. Deswegen gibt es gelegentlich nur kleiner Verbesserungen auf Sicht.

Aber Menschen mit Visionen und Idealen zum Guten aller opfern sich, werden aber leider hemmungslos in Presse und von der Opposition aufgerieben - in D immer wenn die Union raus ist. Petro ist einer der sich traut.

Stell dir vor, man würde ihn gewären lassen, dass Land mit seinen Wahlversprechen zu gestallten. Mal ganz in ruhe und fair - Verfassungsänderung ausgeschlossen.
Doch leider erreichen seine politischen Gegner genügend nützliche Torombolos über ihre Medienkanäle, was zur permanenten Lähmung des Landes und Geiselhaft der Bevölkerung führt - wohl eher das der Grund, warum so mancher bemerkt haben will, die Restaurantes seien nicht gut besucht?
Aber vielleicht sind ja nur die sich am Hintern krazende Küchenchefs schuld.

Nico
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Beitrag von Nico »

Mal abgesehen von der ausführlichen Erklärung @Hamid's zu den sich am Hintern kratzenden Küchenchefs ist ein Großteil des Volkes unzufrieden und leidet unter den ständig steigenden Preisen. Der Dollar ist runter, der Sprit geht trotzdem hoch. Alles wird teurer, das Gehalt bleibt unverändert.
Heute war ich beim Friseur. 1000 Pesos teurer geworden! Alle, die noch vor ein paar Monaten nur das beste von PETRO sprachen, sind unzufrieden mit dem, was von ihm kommt. Ich kann es verstehen, denn ich lebe bei einer einheimischen Familie, die gerade so über die Runden kommt. Da auch die Mototaxis erhöht haben, geht man zu Fuß, dazu kommt ... keine Arbeit, kein Einkommen!

Hamid
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Beitrag von Hamid »

Die Weichen für den heutigen Zustand des Landes wurden von allen vor Petro gestellt. Er kam jetzt zu falschen Zeit; Auswirkungen von Corona; Weltweite Inflation; usw; Er hat sich überschätzt und verkalkuliert. Er glaubte für seine Agenda einen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu finden und für schnelle kleinen wirksame und spürbare Ergebnisse in kürzester Zeit sorgen zu können, die ihm weitere Sympatie bei neuen Wählern gebracht hätten. Denn tatsächlich bräuchte er oder jemand anderes 8, im besten Fall 12 Jahre im Amt. Doch bei diesem Gegenwind kam der Zug nie für ihn an. Denn Teil der linken Idiologie ist es den Klassenkampf zu überwinden. Doch der ist für keine Seite zu gewinnen, da der Mensch um sich ständig in seinem Wert bestätigen zu können Feindbilder aufrecht erhalten muss - die Linke ist der Feind aller anderen Parteien in Kolumbien, da hält auch kein PH.

@Nico - es tut mir leid für deine Gastfamilie und deinem Gerechtigkeitsgefühl, aber es wird keinen Messias mehr geben. Niemand wird etwas verändern können. Auch nicht Petro, denn seine Wähler erwarten Ergebnisse, die er wegen vieler Kräfte im Land nicht mehr liefern kann. Der Mensch ist nicht so intelligent. Er möchte lieber die 1000 Bananen jetzt, als lebenslänglich täglich eine. Nicht ohne Grund sagte Ghandi: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier."

Es wird immer bei die da oben und die da unten bleiben.

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