Fernando Vallejo Rendón | Schriftsteller, Regisseur und Drehbuchautor

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Eisbaer
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Fernando Vallejo Rendón | Schriftsteller, Regisseur und Drehbuchautor

Beitrag von Eisbaer »

Fernando Vallejo Rendón ist ein in Kolumbien geborener Schriftsteller, Regisseur und Drehbuchautor, der für seine vielseitigen künstlerischen Beiträge bekannt ist. Er wurde am 24. Oktober 1942 in Medellín, Kolumbien, geboren.

Vallejo verbrachte einen Großteil seiner Jugend in seiner Heimatstadt, bevor er an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá studierte. Dort absolvierte er ein Studium der Philosophie und Literatur, das seine intellektuelle Entwicklung stark prägte und ihm die Grundlagen für seine spätere Karriere als Schriftsteller bot.

Seine schriftstellerische Karriere begann in den 1960er Jahren, als er erste Werke veröffentlichte. Vallejo ist für seine provokativen und kontroversen Romane bekannt, die oft politische und soziale Themen ansprechen. Eines seiner bekanntesten Werke ist "La virgen de los sicarios" (Die Jungfrau der Auftragsmörder), das 1994 veröffentlicht wurde. Dieser Film beschäftigt sich mit der Gewalt und dem Verfall in seiner Heimatstadt Medellín und sorgte international für Aufsehen. Die kolumbianischen Behörden stellten die Produktion des Films vor enorme Schwierigkeiten, so dass Vallejo beschloss, den Film in Mexiko zu drehen. Das fertige Werk durfte in Kolumbien nicht gezeigt werden, da die nationale Fernseh- und Kinokommission Vallejos Film als „Gewalt provozierend“ einstufte und zensierte. Nach diesem Vorfall beschloss Vallejo, Kolumbien zu verlassen. Seitdem lebt er in Mexiko, wo er weitere Filme über Kolumbien drehte.

Neben seiner Arbeit als Schriftsteller hat sich Vallejo auch in der Filmindustrie einen Namen gemacht. Er führte Regie und schrieb Drehbücher für verschiedene Filme, darunter "Perder es cuestión de método" (Verlieren ist eine Frage der Methode) aus dem Jahr 2004. Seine Filme sind oft ebenso kontrovers und provokativ wie seine Romane.

Fernando Vallejo ist ein Schriftsteller, der sich nicht scheut, unbequeme Themen anzusprechen und gesellschaftliche Probleme kritisch zu beleuchten. Seine Arbeiten sind geprägt von einer starken persönlichen Stimme und einem unverwechselbaren Stil, der ihn zu einem der bedeutendsten Autoren Kolumbiens und Lateinamerikas gemacht hat. Trotz seiner kontroversen Ansichten und seiner oft pessimistischen Sicht auf die Welt hat er eine treue Leserschaft und zahlreiche Preise und Auszeichnungen für sein Werk erhalten.

2009 äußerte er in einem Interview mit El Espectador den Wunsch, in Medellín zu sterben: "Ich möchte in Kolumbien sterben, in dem Haus, in dem ich geboren wurde, in der Calle Perú im Stadtteil Boston".

Im Jahr 2022 reiste er nach Medellín in sein Haus, angeblich um zu sterben. Doch auch mit 80 Jahren findet ihn der Tod nicht, nicht einmal in der Pandemie. Er schreibt einen neuen Roman, diesmal über das Medellín, das er vorgefunden hat, diese Stadt, die er zu gleichen Teilen hasst und liebt. Ein Roman gegen Daniel Quintero, den größten Idioten, der hier je regiert hat, und eine schonungslose Kritik am größten Bordell der Welt. Mit 80 Jahren hat Fernando Vallejo immer noch Lust, alles in Schutt und Asche zu legen.

Fernando Vallejo war gerade nach Mexiko zurückgekehrt, als seine Haushälterin ihm mitteilte, dass sie Angst habe. Das alte Gebäude in der Amsterdamer Straße hatte sich in den letzten Tagen bewegt. Die Bewegungen waren so plötzlich, dass sich sogar einige Möbelstücke verschoben hatten und Bilder auf den Boden gefallen waren. Vallejo, der müde war, sagte der Frau, sie solle sich keine Sorgen machen, das Schlimmste sei vorbei. Wenn sich die Erde bewegt, dann nur einmal.
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