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Die kolumbianische Senatorin Piedad Córdoba ist tot

Verfasst: Sa 20. Jan 2024, 20:16
von Eisbaer
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Die kolumbianische Senatorin Piedad Córdoba ist am heutigen Samstag, den 20. Januar 2024, im Alter von 68 Jahren in Medellín verstorben. Sie erlag einem Herzinfarkt.

Córdoba war eine der bekanntesten Politikerinnen Kolumbiens. 1999 wurde sie von der paramilitärischen Organisation Autodefensas Unidas de Colombia (AUC) entführt und ging wegen der Bedrohungen nach ihrer Freilassung zunächst für einige Monate nach Kanada. Sie war Mitglied der Liberalen Partei und später des Pacto Histórico, einer linken Koalition, die bei den Wahlen im Jahr 2022 die Präsidentschaft gewann. Sie wurde vor allem für ihre Arbeit für die Opfer des bewaffneten Konflikts in Kolumbien bekannt. Auch war sie eine der wichtigsten Vermittlerinnen zwischen der Regierung und den Guerillabewegungen und half bei der Freilassung von zahlreichen Geiseln.

Córdoba war auch eine umstrittene Figur. Sie wurde mehrfach wegen Korruptionsvorwürfen angeklagt, aber nie verurteilt. In den letzten Jahren war sie auch wegen ihrer Nähe zum venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in Kritik geraten.

Sie war eine charismatische und leidenschaftliche Politikerin, die sich für die Rechte der Armen und Unterdrückten einsetzte. Córdobas Tod ist ein Verlust für die kolumbianische Politik.

Der Tod von Piedad Córdoba wurde von Politikern aus allen Lagern betrauert. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro erklärte, dass sie eine "große Kämpferin für die Gerechtigkeit" gewesen sei. Der ehemalige Präsident Juan Manuel Santos würdigte Córdoba als "eine der wichtigsten Figuren in der Geschichte Kolumbiens".

Auch aus dem Ausland kamen Beileidskundgebungen. Die US-Botschafterin in Kolumbien, Julie Chung, bezeichnete Córdoba als "eine mutige und entschlossene Frau, die sich für Frieden und Versöhnung in Kolumbien einsetzte".

Die Beisetzung von Piedad Córdoba findet am Dienstag, dem 23. Januar 2024, in ihrer Heimatstadt Medellín statt.