Kolumbienforum

Gestern traf ich mich mit einem guten Bekannten auf ein Feierabendbier in einer Tienda im Barrio, in der auch SIM-Karten verkauft werden. Plötzlich tauchte eine mobile Truppe junger Leute in Tigo-Uniformen auf, die den Bestand an SIM-Karten überprüften.

Mein Bekannter nutzte die Gelegenheit, um eine neue SIM-Karte zu kaufen - diesmal direkt bei den Tigo-Mitarbeitern. Er fragte, ob sie die neue SIM-Karte auf seinen Namen registrieren könnten. Eine freundliche junge Frau versicherte ihm, dass dies kein Problem sei. Sie nahm ihr Diensthandy, scannte den QR-Code auf der neuen SIM-Karte und gab die persönlichen Daten meines Freundes ein. Nach wenigen Minuten war der Vorgang abgeschlossen und er bezahlte die SIM-Karte. Der Preis betrug 3.000 Pesos und beinhaltete 2 Stunden kostenloses Internet.

Heute haben wir die App „MiTigo“ installiert und überprüft, ob die SIM-Karte auf seinen Namen registriert ist. Dies war nicht der Fall. Die Registrierung erfolgte auf den Namen einer uns unbekannten Person aus Bogotá. Eine Überprüfung ergab, dass diese Person tatsächlich existiert und die entsprechende Cédula besitzt.

Mein Bekannter nimmt das Ganze sehr gelassen und möchte es dabei belassen.

Was meint ihr dazu?

Sehr dubios das Ganze. Aber wo kein Kläger da auch kein Richter.
Kann es für die Person in Bogota Probleme geben wenn zu viele SIM Karten auf seinen Namen registriert sind
Kann es für deinen Bekannten ein Problem werden, ich denke eher nicht. Zumal du ja als Zeuge zugegen warst wie er sie gekauft hat.
Ich sehe es hier wie dein Bekannter, ganz entspannt.

Als Käufer von personalisierten Waren sollte man sich immer eine Rechnung oder Quittung ausstellen lassen. Es kann vorkommen, dass die SIM-Karte eines Tages nicht mehr funktioniert oder dass man beim Wechsel von Prepaid auf Postpaid feststellt, dass die SIM-Karte eigentlich nicht dem Käufer gehört. Bei unwichtigen Telefonnummern wäre das kein großes Problem. Möchte man jedoch eine Nummer langfristig behalten, sollte man entweder eine Reklamation einreichen oder, angesichts der örtlichen Bürokratie, die SIM-Karte entsorgen und im offiziellen Tigo-Shop eine neue erwerben.

Wir hatten vor kurzem einen sehr ähnlichen Fall. Meine Frau hat eine Sim-Karte bei Tigo gekauft und auf Nachfrage (einen Monat später) stellte sich heraus, dass die SIM auf ihren Namen lief, aber die Cédula nicht komplett korrekt war. Eine Stelle hatte gefehlt. Der Tigo-Mitarbeiter meinte, dass er nichts machen kann und es jetzt "in den Händen Gottes" liegt. Die Person, zu dem die Cédula gehört, muss sich melden und die eine Anzeige erstellen. Solange läuft das jetzt weiter. Das war für uns unglaublich als wir das gehört haben. Sie hat die Karte dann aber via Chat kündigen können.
Für mich ist es aber unglaublich und scheint bei Tigo komplett normal zu sein, falsche Daten, Pläne usw. einzutragen, um die Leute abzuzocken.