Kolumbienforum

In einem offenen Brief hat der ehemalige Außenminister Álvaro Leyva Präsident Gustavo Petro scharf attackiert. Leyva wirft ihm vor, von seinem engsten Umfeld manipuliert zu werden und Macht zu missbrauchen. Besonders explosiv ist der Vorwurf einer angeblichen Drogenabhängigkeit des Präsidenten – ein Problem, das Leyva während Petros Paris-Aufenthalt 2023 beobachtet haben will. Zudem kritisiert er die zunehmende Isolation Petros innerhalb seiner eigenen Regierung und macht vor allem Laura Sarabia und Armando Benedetti für deren negativen Einfluss verantwortlich. Der Brief enthüllt tiefe Risse im Regierungslager und deutet auf eine schwere interne Krise hin.

Leyvas Vorwürfe haben in Politik und Öffentlichkeit eine hitzige Debatte ausgelöst. Petro und seine Familie wiesen die Anschuldigungen entschieden zurück und betonten, der Paris-Besuch sei privat-familiärer Natur gewesen. Die Kontroverse unterstreicht die wachsenden Spannungen in der kolumbianischen Regierung und wirft Fragen über deren Stabilität auf.

Quellen: El Colombiano, El Heraldo

Die Veröffentlichung des ausführlichen Artikels in einem britischen Pressemedium war kein Zufall. Denn die Zeitung erwähnte nicht nur die Vorwürfe gegen den Präsidenten, sondern betonte auch, dass das Land „der größte Kokainproduzent der Welt“ sei.

Pressebericht in Spanisch:
Hasta Londres llegó la carta de Álvaro Leyva contra Petro: la acusación de drogadicción puso el foco en Colombia
Link: https://www.infobae.com/colombia/2025/04/23/hasta-londres-llego-la-carta-de-alvaro-leyva-contra-petro-la-acusacion-de-drogadiccion-puso-el-foco-en-colombia/

Die jüngsten Anschuldigungen des ehemaligen Außenministers, der kolumbianische Präsident sei drogenabhängig, werfen viele Fragen auf. Angesichts der politischen und gesellschaftlichen Bedeutung solcher Äußerungen stellt sich die Frage, ob dahinter ein gezieltes politisches Manöver steckt.

Hat die Regierung bereits Stellung bezogen? Und wie reagiert die Bevölkerung auf die Vorwürfe? Besonders interessant ist, wie internationale Medien wie die Financial Times mit ihrer großen Leserschaft diesen Bericht einordnen und welche Auswirkungen er auf das internationale Image Kolumbiens haben könnte.

Was meint ihr dazu?

Kolumbiens Ex-Außenminister wird zum schärfsten Kritiker seiner früheren Regierung.

Pressebericht in Spanisch:
Álvaro Leyva desata un vendaval político al señalar a Petro de tener una adicción a las drogas
Link: https://elpais.com/america-colombia/2025-04-24/alvaro-leyva-desata-un-vendaval-politico-al-senalar-a-petro-de-tener-una-adiccion-a-las-drogas.html

Mir ist ein Interview von Gustavo Bolívar, Direktor von "Prosperidad Social" und enger Vertrauter von Präsident Petro, im Radiosender Caracol aufgefallen.

In diesem Gespräch äußerte Bolívar seine Kritik an Regierungsbeamten, die während ihrer Amtszeit von den Vorteilen ihrer Position profitieren, jedoch erst nach ihrem Ausscheiden aus der Regierung öffentlich Kritik am Präsidenten üben. Er bezeichnete dieses Verhalten als illoyal und betonte, dass dies seiner Meinung nach nicht akzeptabel sei.

Bolívar nutzte die Gelegenheit, um einen Appell an die Mitglieder der Petro-Regierung zu richten: „Ich appelliere an die derzeitigen Minister, Direktoren und hohen Regierungsbeamten: Wenn Ihnen die Regierung nicht gefällt, treten Sie zurück. Wenn Sie etwas zu sagen haben, sagen Sie es.“

Was die Hintergründe dieses Skandals betrifft, so habe ich keine weiteren Informationen und möchte auch keine Vermutungen anstellen.

Wenn man nichts mehr zu verlieren hat, dann wird schmutzige Wäsche gewaschen.

Doch Petros eigentliches Problem ist nicht sein Privatleben, sondern seine schwache Führungsleistung. Seine veralteten Ideen, seine widersprüchliche Politik, seine Korruptionsskandale und sein unberechenbarer Stil haben Kolumbien auf einen gefährlichen Weg politischer Konfrontation und finanzieller Instabilität geführt.

Pressebericht in Spanisch:
El presidente de Colombia tiene mayores problemas que acusaciones de drogadicción
Link: https://www.bloomberglinea.com/opinion/el-presidente-de-colombia-tiene-mayores-problemas-que-acusaciones-de-drogadiccion/

Der ehemalige Außenminister des jetzigen Präsidenten betonte, dass dieser Probleme mit Drogenabhängigkeit habe. Er sagte auch, dass dies kein persönliches Problem sei, sondern ein Problem für das Land, da es seine täglichen Aufgaben beeinträchtige.

Pressebericht in Spanisch:
Leyva publica explosiva carta hablando de incidentes de Petro en Italia, Chile y China: “presidente, está usted enfermo”
Link: https://www.elcolombiano.com/colombia/alvaro-leyva-carta-gustavo-petro-incidentes-del-presidente-en-italia-chile-y-china-JH27318991

Die Konfrontation des Präsidenten mit seinem ehemaligen Außenminister reiht sich ein in eine Reihe von öffentlichen Anschuldigungen und kontroversen Briefen, die die Spannungen zwischen den beiden Politikern verschärft haben.

Pressebericht in Spanisch:
Petro acusó a Álvaro Leyva de conspirar con el ELN en Venezuela: “No fue a hablar de paz, sino a ver cómo tumba al presidente”
Link: https://www.infobae.com/colombia/2025/05/09/petro-acuso-a-alvaro-leyva-de-conspirar-con-el-eln-en-venezuela-no-fue-a-hablar-de-paz-sino-a-ver-como-tumba-al-presidente/

Der ehemalige Minister Wilson Ruiz hat die Klage eingereicht. Er forderte eine Klarstellung der Aussagen des ehemaligen Außenministers über ein angebliches Drogenproblem des Staatschefs.

Pressebericht in Spanisch:
Abren nuevo proceso contra el presidente Petro por cartas de Álvaro Leyva
Link: https://www.elheraldo.co/colombia/2025/05/28/abren-nuevo-proceso-contra-el-presidente-petro-por-cartas-de-alvaro-leyva/

4. Juli 2025 | STANDARD Verlagsgesellschaft

Ein Ex-Außenminister Kolumbiens reiste in die USA, um die Republikaner für den Sturz von Präsident Petro zu gewinnen. Nun haben beide Länder ihre Botschafter zurückgerufen.

Pressebericht in Deutsch:
https://www.derstandard.at/story/3000000278116/putschplaene-von-ex-minister-befeuern-krise-zwischen-kolumbien-und-den-usa