Ein besonders bemerkenswerter Aspekt ist der vollständige Bevölkerungsaustausch, der sich vor rund 2000 Jahren ereignete. Forscher nehmen an, dass neue Bevölkerungsgruppen aus Mittelamerika einwanderten und damit die ursprüngliche genetische Linie vollständig verdrängten. Diese neuen Gruppen brachten unter anderem die heute bekannten Chibcha-Sprachen mit.
Die Studie stellt bisherige Annahmen über die Kontinuität der südamerikanischen Bevölkerung infrage. Frühere Modelle gingen davon aus, dass sich genetische Merkmale über Jahrtausende hinweg relativ stabil entwickelt hätten. Die neuen genetischen Befunde weisen jedoch auf ein komplexeres Migrations- und Austauschmuster hin.
Die Entdeckung wurde von einem internationalen Forscherteam unter Beteiligung kolumbianischer Institutionen durchgeführt und in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht. Die Wissenschaftler betonen, dass genetische Merkmale nicht gleichbedeutend mit kultureller Identität sind – ein wichtiger Hinweis im Umgang mit der Geschichte indigener Gemeinschaften.
Quellen:
- Wissenschaft.de: „Unbekannte Population früher Jäger und Sammler entdeckt“
https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/unbekannte-population-frueher-jaeger-und-sammler-entdeckt/
- Archäologie Online: „Genetische Spurensuche in Kolumbien“
https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/genetische-spurensuche-kolumbiens-fruehe-jaeger-und-sammler-verschwanden-vollstaendig-6300/
- Focus Online: „6000 Jahre alte Population verschwindet spurlos“
https://www.focus.de/wissen/6000-jahre-alte-population-in-kolumbien-verschwindet-spurlos-ungewoehnlich_c3d6e568-6a3e-40c3-a015-3d02a1b8a95a.html