Frage nach Rat (2011) | glücklich verheiratet (2020) | Ein liebevoller Rückblick

Der Name sagt es: Beziehungsgeschichten die Ihr uns erzählen wollt und zu denen Ihr eventuell Rat sucht.

Genuasd
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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet

Beitrag von Genuasd »

⇒ Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Eine wirkliche sehr interessante Geschichte, mitten aus dem Leben und das über, (oder nach) so viele Jahre berichtet wird, ist wirklich toll und danke dafür.
Viele andere werden vielleicht etwas aus deinen Erfahrungen mitnehmen und bleibt nur zu sagen: herzlichen Glückwunsch, du scheinst dein Glück gefunden zu haben.

Berichte gerne weiter, ich konnte noch nicht alles lesen, aber was ich gelesen habe war sehr interessant.

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iamgerman
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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet

Beitrag von iamgerman »

Werde also weiterschreiben. Nach einer langen und herzlichen Begrüßung von allen Anwesenden der Familie ist schnell ein Taxi am Flughafen organisiert. Ein paar Dinge sind irgendwie überall auf der Welt gleich haha. So die Taxis vorm Flughafen. Ich versuche hier und da aus dem Fenster zu schauen. Neugierig versuche ich ein paar Blicke ich auf die große Stadt, die nun für den nächsten Monat mein zu Hause sein wird zu werfen. Draußen kann man nicht viel erkennen. Es ist längst dunkel. Allerdings interessiert mich die Frau an meiner Seite natürlich auch viel mehr. Ich freue mich darauf sie zu küssen. Denke mir, Am besten wenn wir aus dem Taxi sind. Aber wünsche es mir jetzt schon. Und siehe da. Den Wunsch konnte sie scheinbar lesen 😍🤣. Vom Rest der Fahrt hab ich nicht mehr viel mitbekommen. Von der tollen Frau neben mir, die nun seit 2015 meine Ehefrau ist umso mehr. Wir kommen an unserem Ziel an. Ein kleines Appartement. Möbliert und vorher über das Internet gefunden und gebucht. Laura hat sich vor Ort davon vorher überzeugt, das es gut in Schuss ist. Die erste Nacht ist so schön. Obwohl ich tot müde bin ist an schlafen gar nicht zu denken. Dafür lieben wir uns zu sehr. Nach all dem Warten den vielen Gesprächen und der Sehnsucht lassen wir nun unsere Körper sprechen. Details bleiben hier. Der Gentleman schweigt. Aber spätestens jetzt ist klar, ich bin bis über beide Ohren verliebt. Bisher war es das Internet. Nun ist es real. 💕

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Der nächste Morgen, ich wache auf und werde so begrüßt wie ich mir nun für den Rest meines Lebens wünsche. Mit te amo und tienes hambre haha. Erstes erwidere ich leidenschaftlich mit einem Kuss. Auf das zweite, das Frühstück freue ich mich sehr. Bei aller Begeisterung war ich gestern meinem Magen ein schlechter Freund. Scheinbar habe ich ihn aufs schlimmste betrogen. Jedenfalls teilt er mir das mit nicht enden wollenden Geknurre mit. 😂 Aber zuerst möchte ich duschen. Seit gestern Abend weiß ich bereits was das bedeutet. Die Duschen, wenn man das so nennen will sind mehr oder weniger ein Rohr in der Wand, aus dem in hohem Bogen eiskaltes Wasser erbarmungslos auf den verwöhnten Nordeuropäer trifft. Der Strahl ist mangels Duschkopf so hart, dass ich mir denke, Mensch Clearasil brauchst du nie wieder. 🤣Aber sauber wird man. Und wach definitiv auch. Nach der Dusche wartet ein wunderbares Frühstück auf mich. Zum ersten mal esse ich die leckeren Dinge, die ich in den nächsten Jahren so lieben werde. Arepa, butifarras und na klar Rührei natürlich. Wie ich es so mag ertränke ich die Eier in Tabasco. Ich sehe das es zu erstaunen führt. Heißt es nicht wir Europäer essen nicht gern scharf. Naja ich schon. Wir genießen die Zeit, küssen uns ständig und beginnen Pläne für den Tag zu machen. Einkaufen steht an. Der Kühlschrank will gefüllt werden. Laura hatte zwar ein paar Sachen ins Apartment gebracht. Aber nun wollen wir uns richtig organisieren.





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Holger78
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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet

Beitrag von Holger78 »

sehr schöne Berichte. Barranquilla ist eine sehr schöne und vielseitige Stadt. Meine Frau kommt auch aus der Stadt. Gespannt warte ich auf deine weiteren Berichte.

Woyzeck
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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet

Beitrag von Woyzeck »

Wie genau hast du sie denn kennengelernt, wenn der Kontakt vor dem (übrigens sehr unterhaltsam) geschilderten Aufeinandertreffen scheinbar nur übers Internet bestand? Doch nicht etwa auf einer Online-Plattform für audiovisuelle Erwachsenenunterhaltung?

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Offtopic
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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet
von OliCO» 30. N0v 2020, 16:16

Die Frage war durchaus berechtigt, denn wir haben hier diesbezüglich schon so unsere einschlägigen Erfahrungen ... ;) Nix für ungut und alles Gute für die Zukunft!

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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet
von Ernesto» 30. Nov 2020, 16:40

Ich fand die Frage vollkommen unberechtigt, sogar störend in diesem Thema, denn nur weil einige von euch sich auf solchen Schmuddelseiten herumtreiben, tut dass der Grossteil bestimmt nicht. ;-)

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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet
von MMMatze» 30. Nov 2020, 10:52

so wie @ Woyzeck die Frage formuliert hat, fand ich sie schlichtweg übergriffig. Man darf ja fragen , aber bitte nicht so unterschwellig vorw.urwsvoll

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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet
von Woyzeck» 30. Nov 2020, 17:20

Unberechtigt? Übergriffig? Was seid ihr denn für verkrampfte Typen?
Ich hätte weder ein Problem damit, noch würde ich ihm einen Vorwurf machen, hätte iamgerman die Frage mit ja beantwortet... und ich habe auch nicht den Eindruck, dass er sich dadurch in irgendeiner Form angegriffen fühlt.

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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet
von Genuasd » 30. Nov 2020, 17:42

@ Woyzeck
Wie viele Frauen hast du in den letzten Jahren denn mal wirklich aus dem bekannten Video internet chat in live getroffen?
Mach doch mal Butter bei die Fische, bei dir spielt sich anscheinend alles nur virtuell ab und so entstehen dann solche Nachfragen.

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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet
von Woyzeck » 30. Nov 2020, 18:15

Bin seit einem halben Jahr in einer Fernbeziehung mit einer chica webcam und werde sie voraussichtlich im März kommenden Jahres in Bogotá besuchen, sofern die Pandemie es zulässt. Werde dann natürlich auch hier berichten als Entschädigung für den bislang fehlenden Praxisbezug meiner Beiträge und der meisten anderen Beiträge hier im Forum, die sich auf das Thema beziehen.

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Ich brauche mal euren Rat Leute (2011) - Mittlerweile (2020) glücklich verheiratet
von Genuasd» 30. Nov 2020, 18:31

Das beste was du machen kannst, siehst ja was sich so ergeben kann und sehr viele Mütter in Kolumbien haben bildhübsche, leidenschaftliche und charakterlich tolle Frauen. Gibt natürlich auch die Golddigger, aber filtert man schneller als im Netz.







Anmerkung der Moderation:

Um das schöne Thema nicht kaputtzumachen und es übersichtlich zu halten wurden die Bemerkungen zur Frage des Mitglieds @Woyzeck abgetrennt und hier zusammengefasst.

Oswaldo

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Beitrag von iamgerman »

@Woyzeck

Nein so habe ich sie natürlich nicht kennengelernt. Ich will da Niemanden zu nahe treten, aber ich hätte auch nicht vermutet auf einer Online-Plattform für audiovisuelle Erwachsenenunterhaltung wie du es nennest, eine Frau kennen zu lernen, mit der irgendwer mehr als 30 Minuten verbringen möchte. Mein Ding ist das eh nicht. Mittlerweile lernen sich ja auch in Deutschland die Meisten im Internet kennen.
Tatsächlich hat sich das alles durch Zufall ergeben. Ich habe im Rahmen meiner militärischen Arbeit Kontakt mit einem Australier gehabt. Ein wirklich netter Kerl. In einer freien Minute saßen wir zusammen und unterhielten uns. Und irgendwann erzählt er mir von jener Internetpartnerseite einer australischen Firma. Ich nahm das alles nicht ernst. Monate später hab ich mich erinnert und einfach mal angemeldet. Das führte dann irgendwann zum Kontakt. Und das lief irgendwie auch anders als sich das Viele vielleicht vorstellen. Sie hatte keine Foto. Ich wurde für einen Fake gehalten haha. Ja Hallo. Mich hab gereizt was sie geschrieben hatte. EIne wunderbare Person dachte ich. Und wir beide sprachen perfekt englisch. Und so fing Alles an. Als wir uns dann mal auf der Kamera unterhielten da wars geschehen um uns. Damit meine Ich tatsächlich unterhalten. :D



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Genuasd
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Beitrag von Genuasd »

@ iamgerman
Das mit dem Englisch ist am Anfang ganz angenehm, aber ich selbst habe die größten spanischsprünge mit einer Kolumbianerin gemacht die nur spanisch konnte.
Ist dann wieder von Nachteil, wenn man dann Pläne hat nach Deutschland zu gehen, so wie in deinem Fall.
Wie ist denn dein spanisch, mal so aus Interesse?

OliCO
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Beitrag von OliCO »

So war es bei mir auch, meine erste Beziehung sprach sehr gut Englisch, so hatte mein Spanisch kaum Fortschritte gemacht. Dann meine zweite Beziehung, da MUSSTE ich Spanisch sprechen, und nun beherrsche ich es nach 2 1/2 Jahren schon auf sehr hohem Niveau.

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Beitrag von iamgerman »

Alles gut. Ich habe die Frage bewusst beantworten wollen. Denke natürlich tolerant jedem das seine. Für mich sind solche Seiten halt Nichts. Habe die ganze Sache anfangs eher sehr locker gesehen als ich mich auf der empfohlenen Seite anmeldete. Ich war nicht mit der Absicht im Internet unterwegs die Frau fürs Leben kennen zu lernen. Aber da eben der Platz an meiner Seite vakant war. Und das auch schon seit einiger Zeit, wollte ich auch nichts ausschließen. Im Grunde war ich im Netz mit der gleichen Einstellung unterwegs, wie im täglichen Leben. Augen auf wer dir begegnet hab ich immer gedacht. Irgendwann, möglicherweise ....

@Genuasd
Mittlerweile spreche ich spanisch fast fließend, aber ich mache Fehler bei der Konjugation der Verben. Dennoch komme ich im Alltag völlig klar. Kann jede Konversation fließend halten. Das alles im Costeno-Dialekt natürlich. Ich werde den Bericht später oder Morgen weiterschreiben. Eines schon mal vorab. Einfach war der gemeinsame Weg nicht. Denn die Welt, Deutschland im speziellen hat uns große Widerstände in den Weg gelegt. Mein spanisch ist ein Relikt der Der Zeit als ich Deutschland dann verzweifelt zunächst völlig den Rücken kehrte, nur um eine Zukunft mit ihr zu haben, und um dann gemeinsam irgendwann mit ihr zurückzukehren. Aber soweit will ich noch nicht vorausgreifen. Wir sind ja noch ganz am Anfang des Berichts. Aber unser Wille und die Liebe zueinander haben am Ende alles möglich gemacht. Wobei wir unsere Geschichte ja nun noch immer jeden Tag weiterschreiben. 😎

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Nun wieder zum Bericht.
Mittlerweile wirklich in Kolumbien angekommen steht ein großes Ereignis bevor. Wir sind bei Ihrer Familie eingeladen. Kurz habe ich die wichtigsten Personen ja schon gesehen. Vorgestern am Flughafen, als man mir einen rührenden Empfang bereitete. Aber nun sind wir daheim eingeladen. Ich möchte natürlich einen guten Eindruck hinterlassen. Habe einige kleine Geschenke mitgebracht. Nichts Großes, aber eben Gastgeschenke wenn man so will. Meine Laura ist leider Halbweise. Ihr Vater starb vor Jahren bei einem Autounfall. Ihre Mutter, gläubige Christin wie ich selbst, hat die drei Kinder seit nunmehr mehr als zehn Jahren allein durchs Leben gebracht. Mir ist klar, was das in einem Land wie Kolumbien ohne soziales Netz bedeutet. Ich habe größten Respekt. Wir machen uns auf den Weg. Ein Taxi ist schnell gerufen. Schnell hat man mir erklärt, das man nur offizielle Taxis über die Zentrale oder de App rufen soll. Das sei vertrauenswürdig und somit sicher. Die wirklich lange Taxifahrt genieße ich sehr. Die Stadt ist riesig. Aber alles wirkt irgendwie größer als in Deutschland. Hektischer und überall ist Leben. Und alles funktioniert wunderbar, irgendwie jedenfalls. Die Größe der Stadt und die Hektik erinnert mich an die USA. Und doch kann man es nicht wirklich vergleichen. Kolumbien ist eben doch so ganz anders. Hat einen ganz besonderen eigenen Charme. Mir fallen tausende Dinge auf, auf die ich so ganz nebenbei achte. Ich denke daran, wie wir in Deutschland darauf achten, das ja jede Bordsteinkante eben und bündig zur Nächsten ist. Hier hingegen scheint jedes Haus seine eigene Höhe bei Gehweg und Bordsteinkante zu haben. Manche verzichten auf den Gehweg gar ganz. Da muss ein Fußgänger kurz auf die Straße springen um das Haus zu passieren und seinen Weg fortzusetzen. Funktionieren tut das hier alles reibungslos. Ich frage mich warum wir daheim in Deutschland so engstirnig sind und schmunzle. Vorgärten sucht man hier oft vergebens, denn an deren Stelle befindet sich bei den meisten Häusern eine kleine Terrasse nach vorne. Manche sitzen draußen. Ein glücklicher Zeitgenosse grillt auf einer ebensolchen Vorgarten-Terrasse und ich denke, oh man ein Steak, was würde ich dafür jetzt geben. Natürlich weiß ich noch nicht das ich am Ende des Tages aus Höflichkeit gefühlt eine ganze Kuh gegessen haben werde. 🤣
Nach einer Fahrt von ca. 25 Minuten kommen wir am Ziel an. Unser Apartment liegt ziemlich weit im Norden von Barranquilla, unweit vom Einkaufszentrum Buena Vista. Das ihrer Familie liegt hingegen eher mittig in der Stadt. Wir kommen an. Laura sagt ich solle sie das Taxi zahlen lassen. Manche Taxifahrer würden mehr nehmen wenn es Ausländer sind. Und das wolle sie nicht. Dass gefällt mir, denn es passt zu mir. Diese kleine junge wunderschöne Frau, hat nicht nur das Herz am rechten Fleck. Nein sie lässt sich auch die Butter nicht vom Brot nehmen. Genau wie ich. Aus dem Taxi ausgestiegen finden wir uns in ihrem Heimat Barrio wieder. Ich bemerke sofort Musik. Nicht eine, nein viele Verschiedene. In etlichen Häusern läuft Musik. Zumeist kolumbianische Vallenatos. Neben uns fährt ein Auto mit jungen Latinos vorbei die mich im Vorbeifahren neugierig mustern. Ich selber merke die Bässe die aus einer Bass box aus dem offenen Kofferraum Ihres Autos kommen mehr im Bauch als in den Ohren. Die Box leuchtet wie ein Weihnachtsbaum auf Steroiden. Ebenso die Rücklichter, die scheinen zur Musik zu tanzen. Ich bin fasst neidisch, haben diese Lichter doch mehr Rhythmus als ich. Ich frag mich noch was der deutsche TÜV wohl sagen würde als auch schon eine Tür aufgeht.





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OliCO
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Beitrag von OliCO »

Ja, im letzten Absatz sehr gut das Leben in Barranquilla beschrieben. Je niedriger das Estrato, desto größer die Boxen und desto bunter müssen sie blinken ;) Kenne ich noch sehr gut aus meiner eigenen Zeit in Quilla in La Esmeralda (Estr. 1). :D

*

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Beitrag von iamgerman »

Der erste Abend bei der Familie:
Wir betreten gemeinsam das Heim meiner Liebsten. Ich denke heute es reflektiert sehr genau die Lebensumstände vieler kolumbianischer Familien. Der Zusammenhalt der Familien ist enorm. Die Einkommen in Kolumbien sind um ein vielfaches niedriger als uns unsere deutsche Gewohnheit suggeriert. Es scheint das viele Familien die hohen Kosten des Alltags damit zu bewältigen versuchen, indem sich mehrere Teile einer Familie einen Wohnsitz teilen. Ich sollte das noch häufig sehen, wen auch immer ich kennen lernte. Oft teilten sich zwei Familien ein Apartment. Oder vielleicht zwei Schwestern zusammen eine Wohnung mit ihren Kindern.
Eines ging mir aber sofort durch den Kopf. Du kommst aus Deutschland, dem Rekord-Land der Singlehaushalte. In Deutschland gibt's mehr Singlehaushalte als in Kolumbien Familien. Das hatte ich so mal gehört oder gelesen. Nun glaube ich es. Allein sein? Einsamkeit? hier? Nein!!!! Hier bist du Teil von Etwas. Und ich sollte in den kommenden Jahren erfahren das das nicht endet wenn die Haustür zu geht. Es ist herzlich. Meine besten Freunde hatte ich bis zu diesem Tage durch die Arbeit gefunden. Die Freundschaften die sich entwickeln, wenn man zusammen im Krieg kämpft, findet man im Zivilleben meiner Meinung nach nicht. Sie sind von besonderer Qualität. Das ist meine persönliche Meinung und Erkenntnis und ich möchte damit Niemanden auf dem Schlips treten oder beleidigen.
Aber Familie, das hat in Kolumbien eine tiefe Bedeutung. Eine Bedeutung die ich achte und die mich ungemein anzieht. Vielleicht auch weil ich eben so geworden bin wie ich bin, durch die Erfahrungen und durch den Job.
Im Falle meiner Familie sah es dann so aus das die Mutter meiner Laura, mit den zwei Brüdern meiner Frau und mit einer Schwester und deren Lebensgefährten sowie samt ihren drei Töchtern zusammen lebte.. Meine Laura selbst hat zwei Brüder einer ist 1 1/2 Jahre älter, der andere 6 Jahre jünger.
Nachdem ich alle begrüßt hatte, bat man mich am Kopf der Tafel Platz zu nehmen. Das hab ich als Gast als große Ehre empfunden. Materielle Dinge spielen für mich eigentlich keine große Rolle. Ich sehe Geld als gedruckte Freiheit, Als Mittel um Probleme zu vermeiden, nicht als etwas das wir horten sollten bis zum letzten Tage. Ich meine wo kommt Geld eigentlich her? Irgendwer hat mal ein Brot gegen eine Wurst tauschen wollen. Haben sich deswegen alle das Haus bis zur Unterkante Dach mit Wurst vollgestapelt, wenn sie Gewinne hatten. Ihr versteht liebe Freunde. Für mich ist es Mittel zum Zweck. Dennoch fällt mir auf wie toll das Appartement eingerichtet ist. Es hat Stil. Diese Erkenntnis unterstützt für mich eine fundamentale Sichtweise die ich schon lange hatte. Schließlich hab ich von Lehmbehausungen im Einsatz in Afghanistan bis hin zu Penthouse Apartments in Houston oder NY vieles gesehen. Menschen haben Stil oder nicht, und das hat nichts mit Geld zu tun.
Das essen wird serviert. Es gibt Steaks....jaaaa. Dazu Reis und Salat. Was Letzteres betrifft bin ich völlig bekloppt. Ich bin nun 42 Jahre und mein ganzes Leben erklären mir alle möglichen Leute wie ungesund ich lebe. Ich solle mehr Salat essen. An jenem Abend esse ich die Blumen trotz Widerwillen. Ich bin sicher ich hätte sie aus Höflichkeit sogar mit Vase gegessen. Der Schertz sei mir gegönnt, denn ich bin Fleischfresser. Was mir da an Steaks aufgetischt wird ist vom Feinsten. Ich denke, man solches Fleisch kriegst du in Europe nur, wenn du Kobe übers Internet bestellst. Aber wer macht das schon bei dem Preis?
Es gibt einige interessante Gespräche. Alle wollen viel über Europa wissen. Der Lebensgefährte der Schwester, der Mutter meiner Frau kommt nicht zur Ruhe mir immer wieder zu sagen das er für eine deutsche Firma gearbeitet hat. Die hätten Früchte, vor allem Bananen nach Deutschland exportiert. Sein Chef sei Deutscher gewesen. Der beste Chef den er je hatte sagt er. Ich merke das mir eine enorme Sympathie entgegen gebracht wird. Ich fühle mich eher so das ich das noch zu beweisen habe. Typisch Soldat eben.😂
Zuletzt geändert von iamgerman am 1. Dez 2020, 01:33, insgesamt 1-mal geändert.

OliCO
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Beitrag von OliCO »

Denke mal ja nicht, daß die jeden Tag Fleisch von solcher Qualität essen, wie Du es beschreibst. Fleisch ist hier in Relation zum Einkommen sehr teuer. Das haben die ausnahmsweise gekauft, weil sie Dir etwas bieten wollten. Das ist natürlich eine wirklich tolle Geste und beweist, daß sie Dich schätzen, aber das tägliche Leben sieht ganz anders aus. Hier in Sincelejo ist ein Steak auch für Estrato 4 ein Luxus, bei 6 ist es vielleicht normal. Sonst essen sie eigentlich immer das Gleiche, ist zwar lecker, aber nicht mehr, wenn man es dauernd vorgesetzt bekommt ...

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iamgerman
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Beitrag von iamgerman »

@Olico
Das ist wahr. Jeden Tag ist das nicht auf dem Tisch. Ein Mahl das es öfter gibt ist Huhn. Oft aber auch eher Ei mit Bohnen.
Ich wusste man tut mir Gutes, obwohl ich fremd wahr. Und ich wusste das ich das zurückgeben möchte. Für mich keine Frage. 👌😉 Ich versuche natürlich die Eindrücke aus meiner Sichtweise zu reflektieren. Ganz so wie es in dem Moment wahrnahm. Ich bin ehrlich. Ich war 3 Tage im Land. Ich versuche meine Geschichte und die Eindrücke wiederzugeben hehe.
Dennoch spreche ich aus Erfahrungen, ich habe eben aufgrund der Wiederstände gegen unsere Hochzeit seitens der deutschen Obrigkeit zunächst den Weg gewählt auszuwandern ohne aber meinen Pass abzugeben. Dazu werde ich später noch viel mehr schreiben. Vielleicht hilft das dem Nächsten in einer ähnlichen Situation. Wer das ließt und in einer solchen Situation ist, kann mir gern eine PM schreiben. Ich helfe so gut ich kann mit Rat und Tat.
Ich habe somit selbst eine längere Zeit in Barranquilla, zudem in Cartagena und Santa Marta gelebt. Meine Erfahrungen sind das wir Fleisch in Barranquilla immer bei Carnecol im Zentrum bestellt haben. Das hat Großmarkt Atmosphäre mit Schlachthof Geruch. Aber nach Hause gehst du mit mit Entrecote zum Curry Wurst Preis.
Danke für den Hinweis. Es bringt Erinnerungen hervor und die helfen vielleicht dem nächsten. /hi5

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Nachdem wir Barranquilla über einige Tage erkundet hatten. Unsere Liebe mit viel Zeit für einander genossen hatten, machten wir den Plan einer Exkursion, gerne mehrtägig. Ich wollte was vom Land sehen. Etwas mit ihr erleben.
Der Plan - Wir gehen nach Tayrona

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Tayrona

Der Plan steht. Wir wollen da hin. Meine Liebste und ich. Wir wollen auch eine Weile da bleiben. Ich war schon zuvor in der Karibik. IM Urlaub. In der Dom Rep zum Beispiel. Da küsst die Poolbar den Strand. Das kann zugegeben ganz nett sein, aber wer sich fast wie Christoph Columbus fühlen möchte. Diese unberührte Schönheit der Natur sehen möchte. Der muss nach Tayrona.
Wir beginnen uns vorzubereiten. Die Familie sagt sie habe Zelte. Ich frage noch. Sind die wasserfest? Ich idiot? Mensch Jörg du bist in Kolumbien jaja. Tranquilo, easy. Die Zelte taugen nichts. Irgendwie fehle😂n Teile der Stangen. Ich denke noch, so dünn wie die sind hat sie wahrscheinlich jemanden als coolen Strohhalm nutzen wollen.
Spass beiseite. Es muss ein Zelt her. Mein Budget ist gegrenzt. Ich stehe in einer schwierigen Situation. Ich bin kurz zuvor aus dem Militär raus. Keine Details. Ich zähle knapp 4 tsd Euronen auf meinem Konto. Zudem wohne ich in Deutschland in einem Fachwerkhaus aus Familienerbe. Das Gute ist ich habe ein Heim ohne Kosten, jedenfalls fällt zumindest die Miete weg. Dennoch versuche ich mein Budget niedrig zu halten. Schließlich soll es für einen ganzen Monat reichen und ich will danach nicht im Chaos enden.

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Wir kaufen ein Zelt.
Es ist tatsächlich das erste mal das ich einen Baumarkt in Kolumbien sehe. Die sieht man hier irgendwie nie wo man lebt. Entschuldigt, das ist ja nur mein subjektives Gefühl. Aber es war ne ganz schöne Fahrt dahin haha.
Gelohnt hat es sich. Ich traue meinen Augen nicht. 32tsd pesos für ein Zweier-Zelt. Wie bitte das wären am heutigen Tag ca 7,45€ für ein Zelt. Ich Muss sagen heute wo ich es schreibe steht der Peso auch bei 1 € = 4295.16, damals erinnere ich mich war er bei rund 3200-3300 pesos. Trotzdem verdammt billig.

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Tayrona der Weg:
Wir brechen auf zu Etwas das einer der schönsten Tage meines Lebens werden wird.
Wir nehmen Mercedes Sprinter Überland Busse bis kurz hinter Santa Marta. Dort ist eine Bus Station der Kleinbusgesellschaft. Von dort wollen wir uns in den Yosemite National Park Kolumbiens durchschlagen, el parque tayrona. Die Fahrt ist nicht das Ziel. dennoch offenbart sie mir unglaublich reale Eindrücke von Kolumbien. Es gibt Beides, die Stadt und das Land(el campo). Beides ist Kolumbien und dennoch oft nicht das gleiche Land.
Ich sehe das mit meinen Augen an jenem Tag so. Während die Stadt in der ich lebe, oder auch die Familie meiner Angebeteten lebt. ein Szenario das mich irgendwie an eine Mischung aus Mexico USA und Spanien erinnert, so fühlte ich mich beim verlassen der Stadt Barranquilla Richtung Süden per Bus irgendwie an dritte Welt erinnert. Ich begreife das ich, der Junge der in Deutschland aufgewachsen ist, der immer einen enormen Bezug zu den USA hatte(auch durch den Vater), enorm privilegiert bin. Diese Menschen haben all das Gute das für mich normal ist genauso verdient. Ohne Frage. Aber viele werden es vielleicht niemals sehen. Größere Armut habe ich ganz klar in Afghanistan gesehen. Aber da würde ich auch keinen Monat meiner Freizeit verbringen. Ich lernte schnell mit eigenen Augen. In Kolumbien fahren Porsches auf den Straßen, aber gleichzeitig gibt es Menschen die in einem Haus mit drei Wänden wohnen. Das Land und die Menschen zu verstehen heißt glaube ich zu begreifen wie diese tägliche Realität aussieht. In Bezug auf meine Liebesgeschichte und das Glück das ich gefunden habe, sollte sich jeder im Klaren darüber sein, das Menschen möglicherweise Dinge tun würden, die jenseits dem uns Vorstellbaren liegen um dieser Armut zu entfliehen. Vielleicht hatte ich Glück, mit der Familie in jedem Fall, keine Frage. Könnte ich mir meine Ehefrau als Back Mischung holen, dann wäre dies das Resultat. Mit offenen Augen und Herzen Jungs nur so geht es. 💕Trotzdem glaube ich nun an Tag 4 ich habe Kolumbien verstanden. Hab ich natürlich noch lange nicht.😂👌





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Beitrag von OliCO »

Alle Sachen, die in Kolumbien produziert werden, sind schweinebillig für Europäer, aber selbst für normalverdienende Kolumbianer noch erheblich erschwinglicher als die Pendants in Deutschland für Deutsche. Anders sieht es bei importierten Gütern aus ... internationaler Preis, 1:1 umgerechnet nach Peso, plus Zoll, plus Transport ... uff.

Wg. Tayrona: meine Empfehlung ist immer "La Tayronita", ein privater Strand namens "Playa Los Angeles", nur einen km weiter vom Haupteingang Parqué Tayrona, auch auf der linken Seite der Straße. Da kannst Du sogar im Bett schlafen, oder in der Hängematte, oder auch das mitgebrachte Zelt aufbauen.

Und Kolumbien verstehen? Das dauert. Erst mal bist Du euphorisch, absolut klar. Das ebbt aber schnell ab, und wenn Du nicht aufpaßt, kotzt es Dich zwischendurch auch mal an. Aber wenn man weiß, wie man Dinge, die einem nicht passen, ersetzen und/oder improvisieren kann, dann findet man schnell zu einer Grundzufriedenheit, die dann doch höher ist als in Deutschland. So war es zumindest bei mir. Aber wirklich verstehen? Ich würde sagen, damit fange ich nach 3 Jahre gerade so langsam an ... die Sprache wirklich sattelfest zu beherrschen, ist schon mal eine Grundprämisse.

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Beitrag von iamgerman »

Könnte ich hier Fotos posten so würde ich gern meine Geschichte mit realen Foto-Impressionen untermauern. Meinen Bericht schreibe ich aus Deutschland nach vielen Jahren. Aber ich denke die Geschichte vom arbeitslosen Soldaten, der sein Haus in Deutschland verkauft, seine Krankenversicherung kündigt, alle bekannten Dinge abricht und völlig von allem losgelöst in eine andere Welt geht mag für viele, ob in ähnlicher Situation oder nicht interessant werden. Denn Jungs es geht. Und es hat funktioniert.




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Beitrag von iamgerman »

Tayrona:
Wir sind halb da, Ich selber hat vollkommen vorbildlich den Rucksack voller Wasser Flaschen. So hab ich es gelernt. Dafür musst du sorgen. Plötzlich hält der Bus. Irgendwo im Nirgendwo. Straßenverkäufer strömen rein. Wollen Gaseosas (Limo/Cola), Maisbrotkringel oder irgendwelche andere Nahrung verkaufen. Ein großer junger Kolumbianer versucht mich davon zu überzeugen, das diese Tüte Tabletten in seinen Händen wirklich jede Krankheit heilt.
Ich bin gesund sage trotzdem nein Danke. Lo sionto hermano, pero no quiero. Ein letzer Blick sagt mir, Ingredencia COCA. Zutat Coca. Mich hat das erstaunt. Ich habe dort Menschen gesehen die ganz sicher keine Drogen gehandelt haben. Zum Wirkstoff aber, da scheint es eine andere Beziehung als in Europe oder USA zu geben. Ich habe es nie genommen und habe nichts vor, für mich bleibst beim Bier und da gerne mehr als mehr.😁

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Tayrona wir sind da:
Diese Zeit werde ich nie vergessen. Ich weiß nicht, wo dieser alte Soldat irgendwo mal das Grass küssen wird, aber... das hier in Tayrona war möglicherweise eine der schönsten Tage, wenn nicht in meinem Leben. Mehr soll kommen.




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Beitrag von iamgerman »

Nach dem Verlassen des Busses, gibt es an der Straße vor Tayrona ein kleines Restaurant Viel gibt es dort nicht. Aber was es gibt ist echt lecker. Nach eine Stärkung fahren wir im Minibus die letzten Kilometer bis zum Eingang des Nationalparks. Zwei Tickets gekauft und los geht's. Es geht bergauf, das merkt man. Ich bin fir und Einiges gewohnt aber ich safte vom feinsten. Kommt mir so vor als sei ich ein Sieb. Oben in den Mund schütte ich Pepsi light oder Wasser rein und irgendwie scheint sie direkt wieder aus meinem T-Shirt rauszulaufen. Mittlerweile laufen wir durch Dschungel, Aber auf semibesfestigten Pfaden. Immer wieder liegen größere abgebrochene Äste oder die Ausleger großer Baumwurzeln auf unserem Weg. Ich achte darauf wo ich meine Füße hinsetzte. Dabei fällt mir au wir sind nicht die Einzigen die sich bei dieser Hitze abmühen. Ganze Kolonien von Ameisen sind fleißig und scheinen den halben Dschungel asl zerkleinertes Blattwerk davon zu tragen. Ich muss Lachen, denn das sieht von weitem eigentlich nur die grünen Blätter die da auf dem Ast laufen. Irgendwie muss ich an Monty Python denke. Schaue noch mal auf die Ameisen und sage, Jeder nur ein Kreuz Jungs😂. Oben in den Bäumen huschen Affen lang. Scheu sind die Gesellen aber eben auch neugierig. Am Boden fallen mir immer wieder große Löcher auf. Faustgroß etwa. Warte man, Spinn ich jetzt. Ich schwöre in dem Loch hat sich was bewegt. Ich trete näher sehen kann ich nichts. Es vergehen vielleicht 15 Minuten. Da jetzt hab ich wieder gesehen. Ich spinne doch nicht. Diesmal trete ich ganz langsam aus einem Winkel der keinen Schatten wirft heran. Ich sehe ein Bein. Es ist weiß. Erst denke ich Spinne. Aber meine Frau klärt mich auf. Das sei eine Krabbenart oder so was. Die beißen oder zwicken meint sie. Naja, wegen mir denk ich. Nike sei dank, Ich bin gerüstet. Die Steigung nimmt zu. Ich höre tosende Geräusche die ich nicht identifizieren kann. Oh doch jetzt es es mir klar. Es ist das Meer. Noch ein paar zehn Meter, Nun kann ich sehen. Wir blicken aus einer Höhenlage auf die See runter. Dieser Ausblick. Mein Gott. So muss Kolumbus die Region vorgefunden haben. Völlig unberührt. Ich wühle in meinem Rucksack und freue mich das ich nicht Kolumbus bin. Der hatte sicher keine semikalte Pepsi😂. Wir genießen noch eine Weile die Aussicht. Küssen uns. Und los geht's. Ab nun geht's mehr oder weniger abwärts. Nach dem Abstieg sind wir nah am Meer. Wir laufen schon teils am Strand. Ich frage mich was hinter der nächsten Biegung liegt. nach ein paar Minuten laufen sehe ich, Hammer. Das ist die vielleicht schönste Bucht die ich in meinem Leben gesehen habe. Der Playa Cabo San Juan del Guía. Wir beschließen hier zu blieben. Essen Proviant aus dem Rucksack. Es folgen wirklich schöne Stunden im tollen karibischen Wasser. Wir haben Spaß. Irgendwie denke ich man, Wie Adam und Eva im Paradies, und beiße in den letzten Apfel. 😁 Es ist halb sechs. Man merkt langsam die Sonne wird müde. Nicht schlimm, wir nämlich auch. Noch haben wir was vor uns. Auf dem Plan den wir am Eingang erhalten haben sehe ich ein Zeltplatz. Dahin kämpfen wir uns durch. Zwischen den Bäume wird's mittlerweile richtig dunkel. Zum Glück hab ich eine T-Lampe dabei. Autsch. die Lampe hat wohl nen Schlag abbekommen. Sie macht mir deutlich sie hat fertig. Ich habe Ersatz. Ein kleine mit Handkurbel. Das geht an sich ganz gut. Allerdings leuchte sie scheinbar immer nur 10 Sekunden. Ich komme aus dem Kurbeln also gar nicht mehr raus. Zumindest sehen wir was. Und hören kann uns auch jeder soviel steht fest 😁. Wir erreichen den Zeltplatz. Am Eingang sitzt ein Park Ranger. Der starrt in meine Richtung sobald ich ihn entdecke. Wahrscheinlich denkt er, Junge dieser Gringo. Kurbelt sich durch die Dunkelheit wie ein Idiot 😁😂. Wir organisieren unseren Zeltplatz. Ich baue fix auf. Wir haben Glück. Wir sind ganz nah am Meer. Von hier im Zelt kann man die Wellen hören. Wir legen uns mit dem Kopf an das Ende mit Eingang. Der Sternenhimmel ist herrlich. Alles klar zu sehen. Wir genießen die Stunden. Reden viel und küssen uns ständig. Und irgendwann schließen wir das Zelt.......

Als ich Abends beim Klang der Wellen so da liege, meine Frau schlafend neben mir, ist mir klar. Ich habe einen der schönsten Tage meines Lebens erlebt.

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