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Auffinden einer bewußtlosen Person

Verfasst: Sa 18. Aug 2012, 11:36
von DanKie
Auffinden einer bewußtlosen Person


Die Gefahr bei einer bewußtlosen Person in Rückenlage liegt einfach darin das entweder der Zungengrund zurückfallen kann und die Atemwege verlegt oder das der Patient erbricht und droht an seinem Erbrochenen zu ersticken. In beiden Fällen gibt es nur zwei Techniken die den Patient davor schützen. Das wäre zum EInen die stabile Seitenlage (für jeden Laien durchfürbar) und zum Anderen die Intubation (das Legen eines Beatmungsschlauchs – nur für Ärzte und Rettungsdienst). Deswegen werde ich hier auf die stabile Seitenlage eingehen, die bestimmt jeder schonmal im Erste-Hilfe-Kurs gelernt hat, sich aber nicht mehr sicher ist wie sie funktioniert. Mittlerweile existieren 2 Formen der stabilen Seitenlage:

die ältere Version, welche immer noch weitestgehend von Rettungsdiensten angewendet wird:
tipp_helmab_bild06.gif
und die neue Version die aktuell gelehrt wird:
angebote_eh-rettung_kl-lebensr_stab-seit6_s.jpg
Der Vorteil der neueren Version soll eine einfachere Durchführbarkeit sein.

Jetzt zur Durchführung beim Auffinden einer bewußtlosen Person.


Ansprechen der betroffenen Person

-


wenn nicht ansprechbar, rütteln bzw. Schmerzreiz setzen (durch leichtes Zwicken in den Arm, mit den Fingernägeln in die Nasenscheidewand zwicken oder mit den Fingerknöcheln übers Brustbein drücken)

-


jetzt die Atmung kontrollieren : erst einen Blick in den Mund werfen ob sich evtl. Erbrochenenes oder ein anderer Fremdkörper darin befindet und diesen dann entfernen. Desweiteren wird jetzt der Kopf unter Sicht überstreckt und die Atmung kontrolliert indem man mit seiner Wange über den Mund des Patienten geht und so die Atemzüge der Person „kontrolliert“, außerdem legt man auch die Hand auf den Bauch des Bewußtlosen um eventuelle Atembewegungen zu spüren.

-

Wenn eine suffiziente Atmung vorhanden ist geht’s daran den Bewußtlosen in die stabile Seitenlage zu bringen. Die Pulskontrolle entfällt, da eine Person die eine Atmung hat logischerweise auch einen Puls vorweisen kann :-)

1.)
eh02_02_01.jpg

- Die Person befindet sich in Rückenlage.
- Den zu Euch nahen Arm nach oben strecken und darauf achten, dass
die Handinnenfläche nach oben zeigt.

2.)
eh02_02_02.jpg
- Den vom Euch fernen Arm über die Brust des Betroffenen legen und dabei den Handrücken gegen seine Backe legen und dort mit einer Hand fest halten .

3.)
eh02_02_03.jpg
-Mit der anderen Hand das entfernte Bein des Betroffenen kurz über dem Knie fassen und das Bein aufstellen.Dabei bleibt der Fuss des Patienten am Boden.
-Achtung nicht im Kniegelenk hebeln.
-Jetzt den Betroffenen zu sich auf die Seite ziehen.

4.)
eh02_02_04.jpg
-Endposition
– daran denken dem Betroffenen den Kopf zu überstrecken und den Mund zu öffnen damit evtl. Erbrochenes abfließen kann.

Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollte jetzt Puls und Atmung kontrolliert werden. Jetzt werden vielleicht einige von euch sagen was man machen sollte wenn der Betroffene einen Verdacht auf eine Fraktur der Wirbelsäule hat. Das ist echt ein kniffliges Thema...entweder man läßt den Betroffenen auf dem Rücken liegen und geht das Risiko ein das er zb. an seinem eigenen Erbrochenen erstickt oder man dreht ihn vorsichtig in die stabile Seitenlage und geht das Risiko ein das er evtl. eine Schädigung der Wirbelsäule erleidet....aber überlebt. In Deutschland wird den Laien beigebracht das bewußtlose Personen in jedem Fall in die stabile Seitenlage gebracht werden sollen, dabei würde es keine Rolle für den Ersthelfer spielen welche Verletzungen der Betroffene sonst noch hat.


Ich hoffe das ich alles soweit bedacht hab, für Korrekturen oder Kritik bin ich jedenfalls offen :-)