Die 58-jährige Ingenieurin und Politikerin aus Caracas stammt aus einer einflussreichen Familie und hat sich seit den 2000er-Jahren als scharfe Kritikerin der chavistischen Regierungen unter Hugo Chávez und Nicolás Maduro profiliert. 2010 wurde sie mit Rekordstimmen in die Nationalversammlung gewählt, doch 2014 wurde sie aus dem Parlament verbannt. Als Gründerin der Partei Vente Venezuela und Mitbegründerin der Opposition-Allianz "Soy Venezuela" hat sie Oppositionelle über Parteigrenzen hinweg vereint.
Im Vorfeld der umstrittenen Präsidentschaftswahl 2024 wollte sie kandidieren, wurde aber von Maduros Wahlbehörde disqualifiziert. Stattdessen unterstützte sie Edmundo González Urrutia, der nach internationalen Beobachtern die Wahl gewann – doch Maduro klammerte sich an der Macht fest. Seitdem lebt Machado im Untergrund, flieht nach Auftritten per Motorrad und entging mehrmals einer Verhaftung. Trotz Drohungen und Schüssen auf ihre Anhänger*innen predigt sie friedlichen Widerstand: "Wählt Urnen, nicht Kugeln", wie sie es formuliert. Das Komitee lobt sie als "außergewöhnliches Beispiel ziviler Courage" und für ihren Einsatz für einen "gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zu Demokratie".
Die Reaktionen sind überwiegend positiv und emotional – viele Medien sehen in der Auszeichnung ein Signal gegen den globalen Demokratie-Rückzug. Die BBC betont, wie der Preis Machado vor Verfolgung schützt und ihre Kampagne stärkt, während Al Jazeera sie als "Flamme der Demokratie in wachsender Dunkelheit" feiert. CNN und The Guardian berichten von ihrer "sprachlosen" Freude, als sie die Nachricht erfuhr, und heben hervor, dass sie die 20. Frau ist, die den Preis erhält.
In Deutschland und Europa ist die Stimmung ähnlich enthusiastisch: Die Tagesschau spricht von "ungläubigem Staunen" Machados und gratuliert ihr als Symbol für freie Wahlen. Die ZEIT und Euronews loben ihren Mut als "Stimme der Freiheit" und polarisierende Kraft gegen Repression. Auch das UN-Menschenrechtsbüro und der Friedensforschungsinstitut PRIO in Oslo sehen den Preis als "Anerkennung für Demokratie insgesamt".
Doch nicht alle Stimmen sind einhellig. Aus pro-maduro-nahen Kreisen oder linken Medien wie der Berliner Zeitung kommt Kritik: Der Preis werde zu einem "Werkzeug westlicher Machtpolitik", um Regimewechsel zu legitimieren – unterstützt durch US-Sanktionen, die das Land weiter in die Krise treiben. Auf X mischen sich Jubel mit Skepsis: Einige feiern sie als Heldin, andere nennen sie eine "Marionette" US-amerikanischer Interessen.
Aus neutraler Sicht ist Machado zweifellos eine beeindruckende Figur: Ihre Arbeit hat Millionen mobilisiert, ohne Gewalt zu propagieren, und sie riskiert alles für Wahlen und Rechte – das passt perfekt zu Alfred Nobels Vermächtnis von Frieden durch Demokratie. Der Preis könnte ihr echten Schutz bieten und Druck auf Maduro ausüben, was letztlich friedlichere Wege ebnet.
Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass geopolitische Motive mitschwingen. Ihre Nominierung wurde von US-Politikern wie Marco Rubio stark gepusht, und der Preis fällt in eine Phase verschärfter Sanktionen gegen Venezuela. Kritiker argumentieren zurecht, dass solche Auszeichnungen manchmal weniger um den Einzelnen gehen, sondern um Signale an Regime: Hier vielleicht ein Wink an Washington und Europa, härter durchzugreifen. Ob das den Frieden wirklich fördert oder Konflikte schürt, bleibt offen – Venezuela leidet unter Armut und Flucht, und Sanktionen haben beides verschärft.
Am Ende, denke ich, überwiegt Machados persönlicher Einsatz: Sie ist keine Konstrukteurin, sondern eine Frau, die trotz allem hofft. Der Preis mag politisch aufgeladen sein, aber er erinnert uns daran, dass Mut ansteckend wirkt. Was meint ihr im Forum? Ist das ein Meilenstein für Lateinamerika, oder nur Show? Lasst uns drüber reden – Venezuela braucht unsere Aufmerksamkeit.