Das mysteriöse Verschwinden eines Schweizer Bankers in Panama

Auch über die Grenzen von Kolumbien hinaus gibt es viel zu entdecken.
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Eisbaer
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Das mysteriöse Verschwinden eines Schweizer Bankers in Panama

Beitrag von Eisbaer »

Ich setze den spannenden Text den ich in der NZZ aus dem Jahr 1999 fefunden habe in einem Spoiler weil der Link früher oder später vielleicht nicht mehr existieren wird.
Unser Mann in Panama
Das mysteriöse Verschwinden eines Schweizer Bankers.
Alex Baur
01.10.1999, 03.00 Uhr

Am 13. August 1998 bieten sich einem Bankier im Swiss Bank Tower an der 50. Strasse in Panama City gleich zwei Gelegenheiten zur artgerechten Kontakt- und Imagepflege: ein Kongress zum Thema Geldwäscherei im nahen Hotel Caesar's Park und ein Apéro des kolumbianischen Banco de Crédito im gegenüberliegenden World Trade Center. Hans-Jörg Bösch, Direktor der lokalen UBS-Niederlassung, entscheidet sich für letzteres. Zu Kolumbien hat er nämlich eine besondere Beziehung: Zehn Jahre war er in Bogotá stationiert, bevor er 1988 nach Panama versetzt wurde.

Gegen 18 Uhr verlässt Hans-Jörg Bösch in lockerer Stimmung die Apérorunde in der kolumbianischen Bank. Während sein Chauffeur einen Mitarbeiter, der sich bei einem Fisch-Cocktail offenbar eine Vergiftung geholt hat, ins Spital bringt, überquert der 52jährige Bankdirektor zu Fuss die 50. Strasse und betritt den Swiss Bank Tower durch das bewachte Garagetor. Es ist dies der einzig mögliche Zugang zur Bank, das Hauptportal ist um diese Zeit bereits verriegelt. Mit dem Lift fährt er in den zehnten Stock und registriert sich mit seinem elektronischen Badge. Nach wenigen Minuten verlässt er sein Büro wieder. Arbeiter der Putzequipe sehen ihn noch den Lift betreten. Es ist dies das letzte Lebenszeichen des Hans-Jörg Bösch.

Zu Hause, im Nobelquartier Altos del Golf, fällt sein Ausbleiben gegen 20 Uhr auf. Marie-Claire Bösch erwartet Gäste und wird ungeduldig. Ihr Gatte ist, zwanzig Jahren Lateinamerikaerfahrung zum Trotz, ein pünktlicher Mensch. Im Laufe des Abends telefoniert Frau Bösch die Spitäler der Stadt ab. Die Polizei wird sie allerdings erst am nächsten Tag gegen Mittag alarmieren. Mag sein, dass sie wenig Hoffnungen in die panamaische Kriminalpolizei setzt, die in einer verlotterten ehemaligen Wäscherei in der Kanalzone untergebracht ist und nicht gerade den besten Ruf geniesst.

Die Grossfahndung wird jedenfalls reichlich spät ausgelöst, an frische Spuren ist nicht mehr zu denken. Ramiro Jarvis, Vizedirektor der Policía Tecnica Judicial, nimmt sich persönlich des Falles an. An den Ermittlungen sind zeitweise 150 Beamte beteiligt. Jeden Quadratzentimeter des Swiss Bank Tower lässt Jarvis unter die Lupe nehmen, jedes Auto in der Tiefgarage nach Spuren durchsuchen, jedes gefundene Haar einer DNA-Analyse unterziehen. Dutzende von Personen werden befragt und überprüft. Vergeblich. Heute ist Polizeichef Jarvis ratloser denn je und sagt: «Ich will nichts mehr ausschliessen.»

Eine Entführung? «Wenn eine Entführung vorliegen sollte», meint Jarvis, «dann sind die Täter sicher Ausländer.» Panameños hätten weder Zeit noch Geduld für ein derart langwieriges Unterfangen, meint Jarvis und weist darauf hin, dass Entführungen in Panama - im Gegensatz zu Kolumbien - eher selten seien. Bösch hatte freilich viel mit Kolumbianern zu tun.

Erinnerungen an den Fall Kardonski werden wach: Sam Kardonski, Mitinhaber der panamaischen Tower Bank, wurde am 11. März 1984 in Panama entführt. Die Tower Bank hatte angeblich die Kriegskasse kolumbianischer Guerilleros verwaltet, wollte aber plötzlich nichts mehr von den Guthaben wissen, als einer der Comandantes getötet wurde. Die Guerilleros verschleppten den Banker nach Ecuador und liessen monatelang nichts von sich hören, ehe sie 25 Millionen Dollar Lösegeld einforderten. Im November 1985 wurde Kardonski freigelassen, nachdem das Lösegeld in Zürich übergeben worden war. Im Fall Bösch jedoch ist auch ein Jahr nach dem Verschwinden des Bankdirektors keine Lösegeldforderung bekannt.

Ist Hans-Jörg Bösch also freiwillig abgetaucht? Auch dafür gibt es keine konkreten Hinweise. Warum sollte er? Ausgerechnet er, der ehemalige KV-Lehrling aus dem St. Galler Rheintal, der sich bis zum Direktor hochgearbeitet hatte. Bösch, Vater von zwei erwachsenen Söhnen, wird von denen, die ihn kannten, als eher biederer, schwermütiger Mensch charakterisiert. Jedenfalls scheint er nicht der Typ zu sein, der sich mit ein paar Millionen in der Tasche auf eine einsame Karibikinsel absetzt. Und die Bank versichert partout, ihr fehle kein Geld.

Ein Mord? Dafür gibt es ebenfalls keine Spur. Was in einer Gegend, wo sich Haifische und Krokodile tummeln, allerdings nicht viel heissen will.

Die Spurensuche im Fall Bösch führt in ein Dickicht von Gerüchten, Vermutungen und neuen Fragen. Was hat es zu bedeuten, dass ausgerechnet an jenem 13. August ein neuer Wachmann, den niemand kannte, an der Pforte zum Swiss Bank Tower stand? Warum gibt es dort eigentlich keine Kamera, wie sie doch heute gerade in Panama in jedem besseren Laden zu finden ist? Vor allem eine Frage aber stellt sich die bessere Gesellschaft von Panama City, und das nicht erst seit dem 13. August: Wie zum Teufel kam Hans-Jörg Bösch dazu, zusammen mit Leuten private Geschäfte zu treiben, deren Gebaren in der Lokalpresse zwecks Vermeidung von Ehrverletzungsklagen als «wenig orthodox» umschrieben wird? Wie kommt ein gestandener Banker dazu, im schäbigen Viertel Monte Oscuro eine Tankstelle samt einer schummrigen Spelunke namens La Pulida zu kaufen?

1997 erwarb Bösch die beiden Objekte von einer gewissen Familie Bensi, welche die Tankstelle vor allem als Geldwaschanlage für ihre inoffiziellen Geschäfte nutzte; anders lässt sich kaum erklären, weshalb die Zapfsäulen weit weniger abwarfen, als in der Buchhaltung ausgewiesen wurde. Als Bensi junior wegen angeblicher Schmuggelgeschäfte inhaftiert worden war und in finanziellen Schwierigkeiten steckte, kam es zum Handwechsel. Für den Pappenstil von 124 000 Dollar kaufte der Schweizer Bankier das Anwesen, dessen Wert auf über eine halbe Million Dollar geschätzt wird. Um das Ausländergesetz zu umgehen, liess Bösch über seinen Anwalt Gilberto Boutin eine Betriebsfirma gründen. Als Verwalterin wurde die Ehefrau des Anwalts eingesetzt.

Freunden gegenüber begründete Bösch seine Investition damit, dass er - mittlerweile 52jährig - so langsam an seine Pensionierung denke. Nach den Worten eines engen Vertrauten bangte Bösch um seinen Job, nachdem sein Arbeitgeber, der Bankverein, mit der Bankgesellschaft zur neuen UBS fusioniert worden war. An eine Rückkehr in die Schweiz mochte er gar nicht erst denken. Eher wollte er sich in Panama, wo er schon eine ganze Weile eigenen Geschäften nachging, eine neue Existenz aufbauen. Seit 1992 betrieb er das Finanzinstitut Multileasing, das ebenfalls sein Anwalt und Partner Gilberto Boutin auf die Beine gestellt hatte. Das Tagesgeschäft überliess Bösch einem anderen engen Freund: dem kolumbianischen Exbankier William Guarín, der Anfang der neunziger Jahre über eine Geldwäscherei-Affaire gestolpert und von Gilberto Boutin, Böschs Vertrauensanwalt, aus dem Gefängnis geholt worden war.

Gilberto Boutin ist ein Mann mit Beziehungen, ein Wirtschaftsanwalt, der alle Spezialitäten des Finanzplatzes Panama kennt. «Oh, ce monsieur Guarín», flötet Maître Boutin und nuckelt an seiner Havanna, «Guarín war doch bloss das Bauernopfer.»

Wir sitzen auf der Veranda der Villa Boutin, mitten im Nobelviertel Altos del Golf, wo auch Bösch seine Residenz hatte. Der Gastgeber lacht in die laue Nacht hinaus: «Das hier ist Casablanca, eine Stadt ohne Geschichte, ohne Ethik, tout est possible, rien est certain.» Auf das sprachliche Erbe seines Grossvaters, das zeigt sich bald, legt Monsieur Boutin hohen Wert. Denn so was macht sich hierzulande gut für einen, der sich gerne mit den Reichen und Mächtigen umgibt, den «Weissärschen», wie sie von der schwarzen Mehrheit auch genannt werden. Wenn einer aus einfachen Verhältnissen stammt und eine Mulattin zur Grossmutter hatte, dann können ein paar Brocken Französisch nicht schaden.

Boutin ist anders als seine reinrassigen Freunde, die aus Prinzip den teuersten französischen Wein ordern, ohne etwas zu bemerken, wenn sie dafür einen Sangria aufgetischt bekommen. Boutin kennt sich aus, auch in Europa, in der Schweiz und in Liechtenstein, wo er während der Krise von 1989 ein Jahr lang lebte und wo es ihm vor allem die Möglichkeiten angetan hatten, Gelder diskret, steuergünstig und sicher unterzubringen. Bösch, beteuert Boutin, sei in erster Linie ein Freund gewesen und erst in zweiter Linie ein Geschäftspartner. «Hans-Jörg sagte mir immer: Solange ich beim Bankverein bin, bist auch du dabei.» Das sei keine Selbstverständlichkeit gewesen, ah non: «Er konnte auch den Diktator mimen, ah oui.» Zum Beispiel mit William Guarín. Den habe er herumkommandiert wie einen Laufburschen.

Nach Böschs Verschwinden, erklärt Monsieur Boutin, habe Guarín all seine Geschäfte übernommen: die Tankstelle in Monte Oscuro, die Spelunke. Boutin, seine Ehefrau und ihr Bruder wurden über Nacht aus dem Geschäft gedrängt, während Guarín die Administration mit eigenen Leuten besetzte. «Bemerkenswert», meint Rechtsanwalt Boutin mit hochgezogenen Lidern, «wie rührend sich der Guarín um die Frau Bösch kümmert.» Am Wochenende, wenn sich die City entleert, sehe man die beiden jeweils aufs Land fahren. Frau Bösch scheine sich keine grossen Sorgen zu machen.

Vom Meer her wirken die gläsernen Türme der Bankencity wie eine Fata Morgana im Urwald. Und beinahe surreal nimmt sich inmitten dieses architektonischen Wildwuchses das Restaurant Rincón Suizo aus - eine Art Chalet und ein Geheimtip unter den Bankern. Der Wirt Willy Diggelmann hat von der Kundschaft gelernt. Er betreibt sein Lokal über eine Off-shore-Firma auf den Virgin Islands, Anschaffungen werden über Böschs Multileasing finanziert. «Steueroptimierung», versichert der gebürtige Schweizer, «alles völlig legal.» Wen wundert's, dass Boutins Schwager, der früher die Spelunke in Monte Oscuro verwaltete, heute für Diggelmann arbeitet.

In dieser Stadt wimmelt es von schillernden Figuren, jeder scheint jeden zu kennen, und jeder weiss über jeden viel zu erzählen. Bloss wenn der Name Bösch fällt, werden alle auffällig einsilbig. Auch der UBS-Mann Leonardo Castro, während Jahren Böschs engster Mitarbeiter, ist das Thema unangenehm. «Niemand kann sich das erklären», sagt er kurz angebunden. Und schon hat er das Thema gewechselt. Leonardo Castro spricht lieber über die erbaulichen Seiten seiner Branche, die gloriose Vergangenheit.

Als Castro 1957 bei der Chase Manhattan seine Laufbahn begann, teilten gerade vier Bankinstitute Panamas Markt unter sich auf. Ende der sechziger Jahre wechselte er zur neu gegründeten Filiale der Schweizerischen Kreditanstalt. Zusammen mit einigen Gefährten entwarf er ein neues liberales Bankengesetz, das 1970 umgesetzt wurde und dem Land einen einzigartigen Boom bescherte. Während die Staaten Lateinamerikas den Finanzsektor knebelten, sich in nationalistischen Experimenten verhedderten und verstaatlichten, was ihnen zwischen die Finger kam, öffnete Panama dem ausländischen Kapital Tür und Tor. Der Zustrom von Fluchtgeldern liess nicht auf sich warten. Panama war ein sicherer Hafen und wurde zu einem der wichtigsten internationalen Bankenplätze.

Mit über 130 Banken stand der Boom 1982 in seinem Zenit. Die Schuldenkrise der achtziger Jahre sorgte für einen Dämpfer, beendete das panamaische Bankenwunder aber keineswegs. Die Geschäfte liefen weiterhin auf Hochtouren, und die einzig plausible Erklärung dafür ist: Panama wurde zum Finanzzentrum des florierenden Kokaingeschäfts zwischen den USA und Kolumbien. 1988 setzten die USA der Bonanza ein Ende und liessen die gesamten panamaischen Guthaben einfrieren; ein Jahr später marschierten amerikanische Truppen wieder einmal in Panama ein, um den korrupten Manuel Noriega vom Thron zu stürzen.

Seither ist nichts mehr, wie es einmal war. Bereits am 13. Februar 1990 trat ein neues Gesetz in Kraft, welches Transaktionen im Betrag von über 10 000 Dollar einer staatlich kontrollierten Meldepflicht unterstellte. Weitere Schritte gegen die Geldwäscherei folgten sukzessive. Die grossen Kokainschieber gingen vorerst einmal in Deckung oder agierten zumindest vorsichtiger. Heikle Geschäfte wurden vermehrt über karibische Off-shore-Inseln abgewickelt.

Die Schweizerische Kreditanstalt hatte die Nase im Wind und setzte sich mit Leonardo Castros tatkräftiger Hilfe 1988 von Panama ab, unmittelbar bevor alle Bankenaktivitäten blockiert wurden. Die Bankgesellschaft zog nach, sobald sie konnte. Castro blieb den Schweizern gleichwohl treu und wechselte zum Bankverein. Dort arbeitete er unter dem Direktor Hans-Jörg Bösch auf seine Pension zu. Bis zum 13. August 1998, als sein Chef verschwand.

Seither führt Direktor Fritz Christen die Geschäfte im Swiss Bank Tower. Christen war zwei Wochen vor Böschs Verschwinden in Panama aufgetaucht, um die Fusion des Bankvereins mit der UBS vor Ort zu vollziehen. «Es gibt keinerlei Anzeichen für Unregelmässigkeiten irgendwelcher Art», erklärt Christen kurz angebunden. Damit ist für ihn das Thema Bösch abgeschlossen. Und überhaupt: Panama sei viel besser als sein Ruf, ein Bankenplatz wie jeder andere auch. Mittlerweile sei es einfacher, in den USA ein Konto zu eröffnen als in Panama. Zweifelhafte Geschäfte könnte sich eine Firma wie die UBS hier erst recht nicht leisten. Die Devise sei klar: «Hände weg von dubiosen Geldern.» Womit das Thema auch für ihn erledigt ist.

Rosmarie Gnägi de Ayala hat Boom und Krise des panamaischen Finanzplatzes ebenfalls miterlebt. Vor einem Jahr hat sich die temperamentvolle 54jährige Dame auf ihr Landgut zurückgezogen; sie hat es von ihrem Vater geerbt, einem Bauern aus dem Bernbiet, der vor sechzig Jahren hier eingewandert war und, wie so viele Schweizer, bei Nestlé als Käser angeheuert hatte. Wenn Frau Gnägi heute nach Panama City reist, dann vor allem, um in ihrer kleinen Kunstglasmanufaktur am Rande der City nach dem Rechten zu sehen. Die ehemalige Bankmanagerin betreibt noch ein paar andere Geschäfte, unter anderem eine Tankstelle, die sie dank guten Beziehungen günstig erstehen konnte. So wie ihr Bekannter Bösch.

Während des US-Boykotts war Rosmarie Gnägi bei der Nationalbank für den Zahlungsausgleich zuständig. Von 1992 bis 1998 arbeitete sie als Compliance Officer bei der Tower Bank - eine Art interne Kontrollstelle, die jede grössere Transaktion unter die Lupe nahm. Diese Institution ist mittlerweile für jede Bank in Panama Pflicht. Wer verdächtige Geschäfte tätigt, muss mit Denunziation und Blockierung der Gelder rechnen. Rosmarie Gnägi macht sich gleichwohl keine Illusionen. Fahndungserfolge sind selten. Das hat nicht nur mit den Eigenheiten von Geld zu tun, das bekanntlich nicht stinkt, sondern auch mit Eigenheiten Panamas. «Im Prinzip sind wir eine grosse Familie», erklärt Rosmarie Gnägi, «jeder kennt jeden.»

Die Familie Gnägi-Ayala ist eine typisch panamaische Grossfamilie. Sie hat Ableger an allen möglichen Destinationen zwischen der Schweiz und Peru, vom Bauern bis zum Grossunternehmer sind alle möglichen Berufsgattungen und Geschäftszweige vertreten. Auch politisch ist man flexibel im Clan. Während ihr Gatte unter General Manuel Noriega als Agrarminister amtierte, agierte ihr Bruder Hernán damals in der Opposition. Heute sitzt Hernán Gnägi im Parlament, derweil sein Schwager Ayala nach Noriegas Sturz in Ungnade fiel. Der Exminister besorgt heute die Tankstelle seiner Frau. Dem Familienleben tut's keinen Abbruch. Sonntags trifft man sich jeweils am grossen Tisch.

Alle sind miteinander verhängt, keiner kommt dem andern ohne Not in die Quere, selten kommt ein Skandal vor den Strafrichter. Allerdings bleibt auch nie etwas wirklich geheim. Dauernd brodelt die Gerüchteküche. Wer es wissen will, der weiss, mit wem er sich einlässt - und er achtet darauf. Frau Gnägi hat stets darauf geachtet. Der Schweizer Bösch weniger. Er war ja auch nicht wirklich Teil der panamaischen Familie, sondern bloss ein Zugewandter, einer, der tagsüber im klimatisierten Büro sass und sich abends nach dem Tennisspiel eine währschafte Havanna bei einem guten Glas genehmigte. «Ein Banker von internationalem Format», sagt Frau Gnägi, «doch für das lokale Geschäft ungeeignet.» Mit den Leuten, die Bösch umgaben, hätte sie sich jedenfalls nicht abgegeben.

Am 1. August 1998 hatte sie ihn im Schweizer Club erwartet. Es war das erstemal, dass der zuverlässige Hans-Jörg Bösch an einem Nationalfeiertag ausblieb.

Für Hans-Jörg Bösch stand der Sommer 1998 unter keinem guten Stern. Fritz Christen war aus der Schweiz angereist, um die UBS-Fusion zu vollziehen. Eine Generalrevision stand bevor. Vor allem aber hatte sich Gilberto Boutin, der Hausanwalt des Bankvereins, privat wie beruflich in arge Schwierigkeiten manövriert. Da war einerseits Madame Boutin, die mit Getöse die Scheidung eingereicht hatte. Ein Eifersuchtsdrama, weiter kein Problem für den wendigen Advokaten - hätte er Madame nicht als Verwaltungsrätin bei einigen Firmen eingesetzt, die er für besonders diskretionsbedürftige Bankkunden betreute. Noch unangenehmer war für Boutin, dass er sich ausserdem auch den Zorn Marc Harris', prominenter Financier und ebenfalls mit der UBS geschäftlich verbunden, eingehandelt hatte.

Lange Zeit waren Boutin und Harris Geschäftspartner und dicke Freunde. Gemeinsam tourten sie durch Europa und hielten Ausschau nach neuen Geschäften. Harris brachte Kunden, Kapital und Kontakte, Boutin die juristischen Tricks.

Die Geschäfte des Duos funktionierten nach dem folgenden Prinzip: Banken, die einen Ruf zu verlieren haben, scheuen gewisse Kunden. Dennoch möchten sie nicht, dass diese zur Konkurrenz abwandern. Also schickt man sie zu einem Intermediär wie Marc Harris, der allerlei Anlagevehikel von verschiedenen Finanzinstituten anbietet. Es kann aber auch sein, dass selbst dem Intermediär ein Kunde missfällt; vielleicht legt der Kunde gar selbst Wert auf ein besonderes Mass an Diskretion. In diesem Fall schickt man den Betreffenden zu einem Anwalt, zu Maître Boutin beispielsweise. Der Advokat gründet eine Aktiengesellschaft, in deren Verwaltungsrat er neben sich ein paar Vertrauenspersonen einsetzt; das Aktienkapital wird über eine anonyme Stiftung oder einen Trust in Liechtenstein, auf den Virgin Islands oder einem andern Off-shore-Finanzplatz eingebracht. Eine sichere Sache für alle. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Fahnder durch diese Sicherheitsschleusen.

Das Business von Boutin und Harris lief lange Zeit wie geschmiert, dann kam es zum Bruch. Nach der Darstellung von Harris hatte Boutin versucht, The Harris Organisation, eine Gesellschaft für Off-shore-Geschäfte, über den Sicherheitsdienst mit eigenen Leuten zu unterwandern, die sich als kriminelle Schlägertrupps erwiesen hätten. Boutin sieht dies anders: Sein ehemaliger Geschäftspartner sei hochgradig paranoid und hätte den Schutz selbst verlangt. Eine Prozesslawine brach los; Boutin liess die Fahrzeugflotte der Harris Organisation beschlagnahmen, derweil Harris die Anwaltskanzlei von Boutin gerichtlich arretieren liess. Im August 1998 schliesslich gipfelte der Streit in einem Haftbefehl gegen Boutin und in seiner Verhaftung durch Harris' Privatpolizei. Zwar blieb der Anwalt nur gerade ein Wochenende hinter Gittern. Doch waren dies bereits der Nächte zuviel - der Ruf war endgültig ramponiert.

Hans-Jörg Bösch, der zwischen den Fronten stand und sich zudem mit der UBS-Fusion herumzuschlagen hatte, muss die Sache höchst ungelegen gekommen sein. In jenen Tagen soll er vermehrt in seiner Spelunke in Monte Oscuro anzutreffen gewesen sein. Weil er sich bedroht fühlte? Oder weil er einfach müde war und nur noch an den Rückzug aus der Finanzwelt dachte?
Da auch dieser Text vielleicht irgendwann nicht mehr Online ist, setze ich ihn ebenfalls in einen Spoiler.
post mortem
Der Fall des Schweizer Bankers Hans-Jörg Bösch war von Anfang an ein Mysterium: Am Abend des 13. August 1998 wurde der langjährige Direktor des ehemaligen Bankvereins (SBV) an seinem Arbeitsplatz im zehnten Stock des Swiss Bank Tower an der 50. Strasse in Panama City von einer Putzfrau letztmals gesehen. Mit dem Lift fuhr Bösch zum einzigen Ausgang, der um jene Tageszeit noch offen war, in die Tiefgarage. Doch dort will ihn das Wachpersonal nicht registriert haben. Seither gilt der zweifache Familienvater als vermisst.

Im Juni 2001 wurde in einem Dschungelgebiet ausserhalb Panama Citys ein menschliches Skelett gefunden. Man dachte sofort an Bösch. Im Januar 2002 forderte die Familie des Vermissten von den Behörden eine Abklärung und schickte ein DNA-Profil eines seiner Söhne nach Panama. Die Zentralamerikaner brauchten für den DNA-Abgleich drei Jahre. Im Juni 2004 bestätigte der oberste Rechtsmediziner von Panama, Dr. Umberto Más, dass es sich beim Skelett «mit einer Sicherheit von 99,9462 Prozent» um Böschs Überreste handle.

Auf Bitte der Angehörigen wurden die Knochen mit dem entsprechenden DNA-Zertifikat sowie einem offiziellen Totenschein vergangenen Februar in die Schweiz überstellt. Da nun von einem Tötungsdelikt auszugehen war, hatten mittlerweile auch Schweizer Strafverfolger parallel ein Verfahren eröffnet. Was Panamas Behörden nicht wussten: Die zuständige Ermittlerin, Cornelia Cova von der Staatsanwaltschaft I des Kantons Zürich, bezweifelte die DNA-Expertise von Anfang an. Cova liess sich von Böschs Zahnarzt in Panama Unterlagen kommen, die ihre Ahnung bestärkten: Die zahntechnischen Daten liessen sich nicht mit dem Gebiss der überstellten Leiche in Einklang bringen.

Untersuchungen des Institutes für Rechtsmedizin der Universität Zürich (IRM) belegen jetzt zweifelsfrei: Die aus Panama überstellte Leiche hat mit Bösch nichts zu tun. Um jeden Irrtum auszuschliessen, hatten die Zürcher Rechtsmediziner drei Proben an verschiedenen Skelettteilen genommen, unter anderem auch von jener Stelle, welche ihre panamaischen Kollegen bereits getestet hatten. Diese Proben wurden nicht nur mit dem Muster des Sohnes, sondern auch noch mit jenem zweier weiterer Blutsverwandter von Bösch abgeglichen. Alles negativ. Der Totenschein muss wieder annulliert werden.

Cornelia Cova bestätigt diese Angaben auf Anfrage: «Offensichtlich ist in Panama eine Panne passiert; ich gehe davon aus, dass wir von den zuständigen Behörden jetzt die volle Unterstützung zur Aufklärung des Falles bekommen.» Das ist sehr diplomatisch ausgedrückt. Denn es ist auszuschliessen, dass die Leiche auf dem Weg in die Schweiz verwechselt wurde. Auf den Punkt gebracht: Das offizielle «DNA-Gutachten» aus Panama ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht, die Behörden in Panama haben die Familie auf makabere Art an der Nase herumgeführt. Das ist selbst für panamaische Verhältnisse skandalös. Doch: Welches Motiv steckt hinter diesem Täuschungsmanöver?

Dubioser Umgang

Unter dem Eindruck des angeblichen Leichenfundes hat Panamas Justiz vergangenes Jahr den «Fall Bösch» wieder aufgenommen. Drei Tatverdächtige wurden verhaftet und wegen Mordes vor Gericht gebracht. Die Männer sind mittlerweile zwar freigesprochen worden. Immerhin erlaubt das Verfahren einen Einblick in die seltsamen Umstände von Böschs Verschwinden. Recherchen der Weltwoche runden das Bild ab: Der Schweizer Banker bewegte sich während Jahrzehnten in einem explosiven Umfeld.

Hans-Jörg Bösch, der heute 59 Jahre alt wäre, stammte aus Grabs im St. Galler Rheintal und arbeitete seit Ende der 1970er Jahre für den SBV in Kolumbien. 1988 wechselte er nach Panama. Unter dem Diktat von General Manuel Noriega war das Land zur Geldwaschzentrale der kolumbianischen Kokain-Mafia verkommen, ehe ein US-Embargo den Finanzplatz 1989 an den Rand des Kollapses brachte. Nach Noriegas Sturz führte Panama harte Massnahmen gegen die Geldwäscherei ein. Die Folge: Banken wanderten ab, und panamaische Anwälte kreierten auf karibischen Inseln Offshore-Finanzplätze, die sich jeder Kontrolle entzogen und wohin sie heikle Finanzgeschäfte auslagerten.

Einer der engsten Freunde von Hans-Jörg Bösch, der Anwalt und Rechtsprofessor Gilberto Boutin, gehört zu den Vätern dieses Offshore-Systems. Boutin hatte sein Domizil während der Noriega-Krise vorübergehend nach Vaduz verlegt. Nach dem liechtensteinisch-schweizerischen Modell gründete er danach von Panama aus für diskretionsbedürftige Kundschaft in der Karibik domizilierte Firmen, die in erster Linie den Zweck haben, die Besitzer zu anonymisieren. Boutin, der zeitweise im Swiss Bank Tower arbeitete, war auch geschäftlich mit dem SBV-Banker Bösch eng liiert.

Der Dritte im Bund war der amerikanische Financier Marc Harris. Harris, der gerne mit seinen Beziehungen zu Schweizer Banken warb, hatte sich 1989 auf der Flucht vor den US-Steuerbehörden nach Panama abgesetzt. Er spezialisierte sich auf die Anlage von Fluchtgeldern, Gilberto Boutin kreierte ihm dafür ein unübersichtliches Finanzimperium. Ende 1997 zerstritten sich die beiden allerdings bös und deckten sich gegenseitig mit Millionenklagen ein. Just in jener Zeit kam die Fusion zwischen UBS und SBV, die Anfang August 1998 bei der Niederlassung in Panama eingeleitet wurde. Zwei Wochen später verschwand Bösch.

Gilberto Boutin und Marc Harris standen von Anfang an unter dem Verdacht, mehr über Böschs Verschwinden zu wissen, als sie preisgaben. Doch Harris, ein Freund des Generalstaatsanwaltes José Antonio Sossa, galt in Panama als unantastbar. Im Juni 2003 wurde er anlässlich eines Nicaragua-Aufenthaltes von US-Marshals entführt und nach Miami ausgeflogen. Wegen Geldwäscherei wurde er dort zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt.

Gilberto Boutin war freilich noch in Panama, als das Verfahren Bösch 2004 neu eröffnet wurde. Vergangenen August liess die für den Fall zuständige Untersuchungsrichterin den Anwalt verhaften. Schon wenige Wochen später stellte sie Boutin zusammen mit zwei weiteren Verdächtigen wegen Mordes vor Gericht: Martín Henry Rodríguez, ein ehemaliger Chauffeur von Marc Harris und Mitarbeiter der panamaischen Zivilpolizei, sowie Edgardo Najarro, ein Leibwächter Boutins.

Gemäss der Anklage soll Boutin seinen Freund Bösch am Abend jenes ominösen 13. August 1998 zusammen mit Rodríguez und Najarro in der Tiefgarage des Swiss Bank Tower erwartet haben. Von dort sei man in ein Lokal namens «Mezzanotte» gefahren, wo der Anwalt und der Banker allein zurückgeblieben seien. Erst nach diesem Treffen sei Bösch verschwunden. Dies gab zumindest Najarro zu Protokoll. Während Boutin sich ausschwieg, bestätigte Rodríguez diese Version vorerst, widerrief sie später aber vor Gericht. Der Prozess endete mit den erwähnten Freisprüchen und mündete in ein Strafverfahren gegen die Untersuchungsrichterin.

Anlässlich des Prozesses wurden auch Details über Lösegeldforderungen bekannt, die via E-Mail und Fax bei der UBS und bei Böschs Ehefrau eingingen. Die Faxschreiben tragen angeblich Böschs Handschrift. Zumindest in einem der Mails finden sich persönliche Angaben – das Todesjahr von Böschs Vater, die Kosenamen seines Bruders und von dessen Hund –, die als Lebenszeichen des Vermissten gedeutet werden können. Allerdings registrierte die Polizei zu einem Zeitpunkt, als Böschs Verschwinden noch nicht öffentlich war, auch einen anonymen Anruf, wonach der Banker freiwillig abgetaucht sei.

Ein makaberer Vorfall, der sich ein Jahr nach dem Verschwinden Böschs zutrug, macht die Verwirrung perfekt. Im August 1999 organisierten Freunde und Angehörige eine Messe im Andenken an den mutmasslich Entführten in der Kirche von San Francisco de Caleta in Panama City. Solche Dienstleistungen werden in Lateinamerika normalerweise bezahlt. Gross war die Konsternation der Familie, als sie feststellte, dass ein Unbekannter den Anlass bereits gebucht und die Rechnung beglichen hatte: allerdings als Totenmesse.

Zurück zum Start

Nach dem Debakel in Panama steht man nun sieben Jahre nach Böschs Verschwinden wieder am Anfang. Die Hoffnungen der Familie liegen jetzt bei der Staatsanwältin Cornelia Cova. Die Zürcher Spezialistin für internationale Fälle hat Erfahrungen mit Lateinamerika und ermittelte schon in Panama. Bekannt wurde sie vor allem durch ihr Verfahren gegen Vladimiro Lenín Montesinos, den ehemaligen «starken Mann» von Peru. Und just in jenem Dossier finden sich zahlreiche Verbindungen zum Fall Bösch.

Geheimdienstchef Montesinos, der Peru nach dem Vorbild seines Studienkollegen Manuel Noriega zwischen 1992 und 2000 faktisch regierte, war nicht nur ein Stammkunde des SBV, er hatte auch enge Beziehungen zu Panama. Er begann seinen Aufstieg als Anwalt Pablo Escobars und wurde immer wieder mit Drogen in Verbindung gebracht. Trotzdem konnte sich Montesinos stets auf die Unterstützung der USA verlassen, bis Ende 2000 seine Geschäfte mit der Kokain-Mafia und der kolumbianischen Narko-Guerilla zu offensichtlich wurden. Nach seinem Sturz setzte sich Montesinos vorübergehend nach Panama ab. Böschs ehemaliger Geschäftspartner Marc Harris, der heute in Miami einsitzt, stellte Montesinos neben seinem Anwalt Max Hidalgo damals sein Privatflugzeug zur Verfügung.

Im selben Zeitraum blockierte Cornelia Cova in Zürich insgesamt 113 Millionen Dollar, welche die Montesinos-Diktatur aus Peru herausgepresst hatte, und besiegelte damit deren Ende. Der grösste Teil dieser Korruptionsgelder wurde 1997 und 1998 über den SBV in New York in die Schweiz transferiert. Dabei kamen diverse karibische Offshore-Firmen zum Einsatz, die zumindest teilweise ein Anwalt in Panama City für Montesinos verwaltete: Jaime Alemán, domiziliert im Swiss Bank Tower an der 50. Strasse. Alemán, der 1988 unter Noriega als Justizminister amtierte, ist auch heute noch ein Mann mit direkten Beziehungen zu Regierungskreisen.

Vladimiro Montesinos sitzt mittlerweile in Peru in einem Hochsicherheitsgefängnis, das er noch selber hatte bauen lassen. Rund achtzig Strafprozesse laufen gegen ihn: Mord, Entführung, Erpressung, Geldwäscherei, kriminelle Organisation, Landesverrat – der Schattendiktator hatte kein Kapitalverbrechen ausgelassen. Damit ist nicht gesagt, dass Montesinos direkt etwas mit Böschs Verschwinden zu tun hat. Doch die Überschneidungen zeigen zumindest, in welch gefährlichem Ambiente sich der Schweizer Banker bewegte.
In Spanisch: El secuestro de Hans Joerg Boesch
Spoiler
Esta es la última foto conocida del gerente de la Unión de Bancos Suizos en Panamá, Hans Jorg Bosch. Se la sacaron durante un cóctel ofrecido a los participantes en un congreso sobre lavado de dinero, la tarde del 13 de agosto de 1998.

Bild

Se retiró pronto porque tenía invitados a cenar en su casa. A la salida vio a uno de sus compañeros que se había intoxicado con caviar, y Bosch le propuso que uno de los chóferes del banco le llevara al hospital. Luego subió a sus oficinas, en el décimo piso del edificio con el funesto nombre de World Trade Center. Hacia las 19:45, unas empleadas de limpieza vieron a un hombre que las miraba junto a una camioneta con el motor encendido y tres ocupantes. Bosch nunca fue a cenar. El guardia del edificio nunca vio salir la camioneta.

Al día siguiente, una llamada a la policía confirmó el secuestro. Once días después hubo supuestas pruebas de vida: dos faxes de Bosch a su mujer y a un directivo del banco. La agencia privada británica Kroll se ocupó del caso. El banco recibió varios correos electrónicos, que rebajaron el rescate de 30 a cinco millones de dólares.

En mayo de 2000, un informe policial pidió detener las investigaciones. En marzo del año siguiente aparecieron restos óseos, aunque los resultados de los análisis llegaron en junio de 2004: eran de Bosch. El caso se reabrió. Dos de los escoltas de un abogado amigo de Bosch fueron reconocidos por las empleadas de limpieza que vieron la camioneta. Detuvieron a abogado y escoltas, para liberarles por falta de pruebas en julio de 2005. Ese mismo mes, otros análisis de ADN realizados en Suiza desmentían los primeros resultados: los huesos no eran de Bosch.

Finalmente, en agosto de 2008 un juzgado declaró la «muerte presuntiva» de Hans Jorg Bosch. Su expediente se archivó del todo en agosto de 2011 por el Segundo Tribunal Superior de Justicia. Se supo que los negocios de Bosch tuvieron pérdidas entre 1994 y 1997. Nunca aparecieron los vídeos de las cámaras de seguridad el día que el banquero desapareció.
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Das mysteriöse Verschwinden eines Schweizer Bankers in Panama

Beitrag von Eisbaer »

In der spanischsprachigen Presse fand ich noch einiges zu diesem mysteriösen Fall.

Publicado: 25/6/2004 - 11:00 pm
Restos encontrados son de banquero desaparecido

Tras seis años de desaparecido, una prueba de ADN realizada a unos restos humanos encontrados en el área de Cerro Azul hace 24 meses, se logró establecer que corresponden al banquero suizo Hans Jorg Bosch, presuntamente secuestrado en el año de 1998.
De acuerdo con una fuente del Instituto de Medicina Legal, familiares de Bosch viajaron desde Suiza a Panamá para entregar una serie de muestras biológicas para compararlas con los restos encontrados en Cerro Azul.

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14 oct 2005 - 12:00 AM
El retorcido caso de Hans Bosch

No había nuevas pistas para reabrir el caso de supuesto homicidio. Y las nuevas halladas resultaron ser falsas. ¿Se aclarará la desaparición del banquero suizo? ¿Se sabrá alguna vez de quién son los restos de Cerro Azul?

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Publicado: 23/4/2016 - 11:28 am
Sin culpables: por secuestro y desaparición de banquero

Un fallo del Segundo Tribunal Superior de Justicia de julio de 2005 liberó de cargos a los tres acusados del secuestro y supuesto homicidio del banquero suizo Hans Jorg Bosch, alto directivo en Panamá del USB S.A., subsidiario del Swiss Bank Corporation de Suiza.
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