@Bergfan entgegen deiner bisherigen Beiträge bekam dein Mann also immer anstandslos ein Visum und du hattest nur Schwierigkeiten, weil der Weg so weit weg ist. So was nennt man persönliches Pech aber vielleicht tröstet es Dich, dass meine Schwiegertochter auch 2 mal reisen musste bis sie das Visum für ihre Eltern bekam. Ist wirklich nachlässig von Österreich, dass es kein Konsulat in deine Nähe eröffnet.
@Gast, kein Mensch behauptet, dass Ausländer dem Staat mehr kosten als sie einbringen. Das ist doch hier gar nicht die Debatte. Ich lebe schon sehr lange im Ausland und weiß aus Erfahrung, dass ausländische Ehepartner keine Probleme haben ein Visum zu bekommen, nach einiger Zeit wurde immer ein Multiple Visa vergeben. Allerdings waren das alles Leute mit ordentlichen Berufen und davon hätte sich keiner leisten können 1-3 Monate oder länger Urlaub zu machen. Deshalb gehe ich persönlich davon aus, dass es sich bei den Personen eben nicht um die Ausländer handelt, die D schon gerne im Land hätte. Im Gegensatz zu Kolumbien hat D viel zu wenig Arbeit für ungelernte Arbeitskräfte.
It´s nice to be a Preiss but it´s higher to be a Bayer
irrsinnde » 12 Sep 2010, 23:36 hat geschrieben:@Bergfan entgegen deiner bisherigen Beiträge bekam dein Mann also immer anstandslos ein Visum und du hattest nur Schwierigkeiten, weil der Weg so weit weg ist. So was nennt man persönliches Pech aber vielleicht tröstet es Dich, dass meine Schwiegertochter auch 2 mal reisen musste bis sie das Visum für ihre Eltern bekam. Ist wirklich nachlässig von Österreich, dass es kein Konsulat in deine Nähe eröffnet.
Du bist frech und unhöflich, aber trotzdem: wenn DU hierher auf Urlaub fahren wolltest, brauchst du bloss ein Flugticket kaufen. Das wars. Wenn mein Mann auf Urlaub nach Deutschland fahren will, dann findest du es völlig normal, wenn wir dafür quer durchs Land reisen müssen um ein paar blöde Formulare auszufüllen.
Wozu brauch ich ein Konsulat hier, es würd völlig reichen, wenn die Botschaft das Papierwischzeugs einfach über Post oder Botendienst annehmen würde, anstatt drauf zu bestehen, dass wir da antanzen und uns von einer Sekretärin blöd anpflaumen zu lassen. Oder gar kein Visum, wär sowieso mein Ansatz weltweit! Es ist kein persönliches PECH, dass mein Mann Kolumbianer ist, es ist auch kein PECH, dass wir verheiratet sind.
@Bergfan
Darüber würde ich mich gar nicht mehr aufregen.
Bei manchen Menschen ist der Horizont halt einfach sehr begrenzt oder mit anderen Worten - die Sichtweise sehr eng.
Diese fühlen sich nur bestätigt, wenn dann jemand noch "aus der Haut fährt".
Kann deine Verstimmung aber sehr gut nachvollziehen!
"Im Gegensatz zu Kolumbien hat D viel zu wenig Arbeit für ungelernte Arbeitskräfte."
Es werden ständig Hilfskräfte gesucht. Treffender wäre "zu wenig anständig bezahlte Arbeit für ungelernte Arbeitskräfte".
Dass das Geschäft der Zeitfirmen boomt, ist den Kundenfirmen allerdings kaum zu verdenken, berücksichtige man die sinkende Arbeitsmoral hierzulande. Wer trägt da schon noch gerne das Risiko, wenn sich immer wieder Arbeiter ab dem 2. oder 3. Tag für Wochen krank schreiben lassen? Und das ist absolut kein ausländerspezifisches Problem. Aber kann man das dem Arbeiter verdenken, der teilweise weitaus weniger verdient, als er vom Staat bekommen würde, bliebe er zuhause, zudem noch schlecht behandelt wird und keinerlei Aussicht auf Entwicklungschancen hat (was in einer Leiharbeitsfirma ja zutrifft)?
Und wie erklärst du dir, dass gerade im Bereich der Hilfsarbeiter gefühlte 90% Nicht-Deutsche eingesetzt sind? Zum Teil mit miserablen Deutschkenntnissen. Denn auch bei den Hilfskräften würde ein Arbeitgeber doch Arbeiter bevorzugen, die der deutschen Sprache mächtig sind.
@Gast, die Leute, die ich meine sind Arzte, Ingenieure, Anwälte und selbständige Kaufleute. Die Arbeitskräfte die hier die unterbezahlten Jobs bei einer Leiharbeiterfirma annehmen, werden in ihren Heimatländern noch schlechter bezahlt und sind deshalb um diese Jobs sehr froh. Sie leben unter erbarmlichsten Umständen nur um der Familie doch noch Geld schicken zu können.
Für deutsche Arbeitnehmer sind diese Arbeitnehmer schädlich. Sie drücken die Löhne unter die Hartz IV-Grenze. Nun wäre hier aber zu forschen ob das wirklich die Ausländer sind, die bereits mit Aufenhalts- oder Niederlassungserlaubnis im Land leben. Dem ist sicher nicht so. Es handelt sich bei den meisten so schlecht bezahlten Ausländern um unsere Neumitglieder der EU, Asylanten usw.
Für unsere Außenhandelbilanz sind diese ins Ausland überwiesenen Zahlungen aber notwendig, da Deutschland zu wenig importiert aber zuviel exportiert. Allerdings benötigt Deutschland nicht noch mehr schlecht ausgebildete Ausländer. Was wirklich benötigt wird, ist ein ordentlicher Tarifvertrag für die Leiharbeitsfirmen. Leider sind die Deutschen für Gewerkschaftsarbeit nicht zu begeistern und rufen nur nach der Politik, denen aber die Hände gebunden sind, da D ja eine Tarifhoheit hat. Die ist im Grundgesetz verankert und bis jetzt hat sich noch keine Partei getraut diese zu streichen.
Glaube mir D hat genau die Politik die sie haben wollte und solange hier jeder nur nach dem Staat ruft wird sich auch nichts ändern. Denn bei vielen Dingen steht unser Grundgesetz dagegen, dass sich die Politik da einmischt.
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@ Bergfan Kolumbien mit Deutschland oder Österreich zu vergleichen ist schon gewagt. Mich würde aber interessieren ob jede Nationalität ohne Visum nach Kolumbien einreisen darf. Wurde das Visum für Peruaner schon aufgehoben?
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Vielmehr die Zeitfirmen, welche durch die Kundenfirmen unterstützt werden.
Das Geschäft expandiert immer mehr - läuft es doch gut. Die Nachfrage nach Leiharbeitern steigt, der Arbeitslose ist gezwungen, jeden Job anzunehmen.
Dadurch sinkt die Arbeitsmoral, was große Verluste mit sich bringt - die man wieder ausgleichen muss. Da wird mal hier ein Urlaubstag im Leerlauf eingesetzt, woanders wird ein Arbeitsvertrag über die Feiertage ausgesetzt... usw und so fort.
Den Kundenfirmen geht das allerdings am Allerwertesten vorbei. Diese zahlen ihre 15 Euro pro Stunde, von denen die Hälfte an die Leihfirma geht. Und so werden Menschen wie Gegenstände eingesetzt, bestellt und abbestellt - wie man sie eben gerade braucht.
Moderne Sklaverei.
Der Zusammenhang mit den Ausländern lässt sich mir nicht erschließen.
Sind es doch die Firmen, die das Geschäft ankurbeln.
Die Arbeiter sind vielmehr gezwungen dazu, diese unterbezahlten Jobs anzunehmen.
so war es auch bei mir und meiner Novia aus Cali. Auf zur Botschaft nach Bogota, nachdem alle Unterlagen vorgelegt waren (einschließlich Verpflichtungserklärung und Versicherung). Eineinhalbstündiges "Verhör" meiner Freundin (die mit ihrem 6jährigen Sohn erscheinen MUSSTE. Der wurde auch ausgefragt. Danach hatten beide den Eindruck, dass das Ganze durchgeht und sie das Visum bekommen würde. Aber Pustekuchen: 6 Wochen später kam die Ablehnung. Auf dem Zettel (als Dokument kann man den Wisch wirklich nicht bezeichnen) war nur ein Grund angekreuzt: Zweifel, ob Schengener Raum nach Ablauf des Visums wieder verlassen wird. Ich habe dann von meiner Freundin eine Vollmacht bekommen, die Verhandlungen mit der Botschaft zu führen (vorher wurde mir eine Auskunft verweigert). Ich schrieb an das Auswärtige Amt in Berlin und an die Botschaft in Bogota. Dort legte ich auch Widerspruch gegen den Bescheid ein. Nach vielen Wochen bekam ich dann zunächst eine PDF-Datei mit der Begründung der Ablehnung und später dann per Post das Originaldokument. Das Problem war, dass meine Freundin nicht über eigenes Einkommen verfügt und die Auszüge, die sie vorlegen konnte, nur meine Überweisungen enthielten. Auch die beabsichtigte Mitnahme des Kindes wurde als Ablehnungsgrund angesehen (obwohl das Kind die Schule besucht).
Kleines Schmankerl am Rande: Diesen Sommer wollten wir in Cali heiraten. Alle meine Papiere plus Apostillen, Übersetzungen und gerichtlicher Bestätigung der Übersetzer waren valide. Nur: Es fehlte von den kolumbianischen Behörden ein Papier über die Einkommensverhältnisse des Jungen (der keins hat). Es kam während meines vierwöchigen Aufenthalts nicht. Dadurch verstrich der Aufgebotstermin. Die Heirat kam nicht zustande. So kann's auch gehen.