'Paz Total' del Gobierno Petro

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Petro ernennt alias Douglas den blutrünstigen Chef des Oficina de Envigado als Friedensstifter

Beitrag von News Robot »

⇒ Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

In der Gesellschaft des gefürchteten Verbrechers ernannte der Präsident auch fünf seiner gefährlichsten Gefolgsleute.

Pressebericht in Spanisch:
Petro reconoció a alias Douglas, el sanguinario jefe de la Oficina de Envigado, como vocero de paz en Medellín. ¿Tendrá beneficios?
Link: https://www.semana.com/politica/articulo/petro-reconocio-a-alias-douglas-el-sanguinario-jefe-de-la-oficina-de-envigado-como-vocero-de-paz-en-medellin-tendra-beneficios/202544/
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Frieden in weiter Ferne: Bewaffnete Gruppen gewinnen in 790 kolumbianischen Gemeinden an Boden

Beitrag von News Robot »

Das Land befindet sich in einer Sicherheitskrise, die Gewalt breitet sich auf historische und neue Gebiete Kolumbiens aus.

Pressebericht in Spanisch:
Paz lejana: los grupos armados ganan terreno en 790 municipios de Colombia
Link: https://www.elcolombiano.com/colombia/grupos-armados-se-expanden-mientras-petro-insiste-en-invitarlos-a-mesas-de-dialogos-NB27261873
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„Die Regierung selbst ist der Organisator der Dissidenten“: Angriff von Santos auf Präsident Petros Paz Total

Beitrag von News Robot »

Santos sagt, die FARC-Dissidenten seien durch das Vorgehen der jetzigen Regierung gestärkt worden. Stimmt das?

Pressebericht in Spanisch:
“El propio Gobierno organizó a las disidencias”: Santos arremete contra la paz total del presidente Petro
Link: https://www.publimetro.co/noticias/2025/04/29/el-propio-gobierno-organizo-a-las-disidencias-santos-arremete-contra-la-paz-total-del-presidente-petro/
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SEMANA legt die Kosten für Petros "totalen Frieden" offen: 64,000 Milliarden Pesos

Beitrag von News Robot »

SEMANA enthüllt die hohen Kosten der totalen Friedenspolitik der Regierung von Gustavo Petro, die keine Ergebnisse bringt und von zahlreichen Skandalen umgeben ist.

Pressebericht in Spanisch:
Millonario fracaso: SEMANA revela los costos de la ‘paz total’ del Gobierno Petro. Le han destinado 64.000 millones de pesos
https://www.semana.com/politica/articulo/millonario-fracaso-semana-revela-los-costos-de-la-paz-total-del-gobierno-petro-le-han-destinado-64000-millones-de-pesos/202515/
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Gustavo Petro gibt die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit dem Clan del Golfo in Katar offiziell bekannt

Beitrag von News Robot »

Mehrere Anführer der größten bewaffneten Gruppe Kolumbiens sind aus Sicherheitsgründen 13.000 Kilometer weit in den Nahen Osten gereist.

Pressebericht in Spanisch:
El Gobierno de Gustavo Petro oficializa la reapertura de las negociaciones con el Clan del Golfo en Catar
https://elpais.com/america-colombia/2025-08-20/el-gobierno-de-gustavo-petro-oficializa-la-reapertura-de-las-negociaciones-con-el-clan-del-golfo-en-catar.html
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Benjamin
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'Paz Total' del Gobierno Petro

Beitrag von Benjamin »

Jetzt also Friedensgespräche mit dem Clan del Golfo – in Katar!

Petro schickt Teile seiner Regierung und Vertreter einer der größten kriminellen Organisationen Kolumbiens mal eben in den Flieger Richtung Doha. Ich dachte, der Regierung ginge langsam das Geld aus – scheint wohl doch genug da zu sein für Luxus-Diplomatie im Wüstenstaat.
Statt hier im eigenen Land für Recht und Ordnung zu sorgen, wird auf 'Neutralität' und 'internationale Vermittlung' gesetzt. Klingt nett, aber währenddessen laufen die Militäroperationen weiter und das Vertrauen bröckelt.
Paz Total? Eher Paz Exotica.
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Petros „Paz Total“ steht unter Beschuss: 2024 war das gewalttätigste Jahr der letzten sieben Jahre

Beitrag von News Robot »

In Kolumbien ist die Gewalt unerbittlich, und die offiziellen Statistiken zeichnen ein Bild, das schwer zu ignorieren ist. Die Gerichtsmedizin, eine der Generalstaatsanwaltschaft unterstellte Behörde, veröffentlichte die neuesten Zahlen zu gewaltsamen Todesfällen, und die Ergebnisse sind verheerend: 2024 gilt als das kritischste Jahr der letzten sieben Jahre.

Pressebericht in Spanisch:
La Paz Total de Petro está bajo fuego: 2024 se convierte en el más violento de los últimos siente años
https://www.infobae.com/colombia/2025/09/10/la-paz-total-de-petro-esta-bajo-fuego-2024-se-convierte-en-el-mas-violento-de-los-ultimos-siente-anos/
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Carlo
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Petros „Paz Total“ steht unter Beschuss: 2024 war das gewalttätigste Jahr der letzten sieben Jahre

Beitrag von Carlo »

29.290 gewaltsame Todesfälle im Jahr 2024 – das ist keine Statistik, das ist ein Hilfeschrei.
Petros Friedensprojekt steht nicht nur unter Beschuss, es scheint selbst zum Kollateralschaden geworden zu sein.
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Petro ernannte 16 ehemalige Paramilitärs zu Friedensmanagern, darunter Salvatore Mancuso

Beitrag von News Robot »

Mit der Resolution 327 vom 21. September 2025 ernannte Präsident Gustavo Petro 16 ehemalige Mitglieder der Vereinigten Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens (AUC ), darunter Salvatore Mancuso, zu neuen Friedensvermittlern. Er reaktivierte außerdem die Dialogtische mit ehemaligen Paramilitärs.

Petro nombró a 16 exparamilitares como gestores de paz, incluido Salvatore Mancuso
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Regierung Petro beginnt in Doha Gespräche mit krimineller Gruppe Clan del Golfo

Beitrag von News Robot »

23.09.2025 | amerika21

Der Clan del Golfo, auch EGC oder früher Gaitán-Selbstverteidigungsgruppen Kolumbiens (AGC), sind Nachfolgergruppen der Paramilitärs der Neunziger- und Nullerjahre, der Selbstverteidigungsgruppen Kolumbiens (AUC). Menschenrechts- und Basisorganisationen sehen sie weiterhin als paramilitärische Struktur, da sie soziale Bewegungen weiterhin angreifen. Sie agieren jedoch hauptsächlich als Struktur des Drogenhandels und anderer illegaler Geschäfte.

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„Tren de Aragua“ strebt mit Kolumbien Friedensgespräche

Beitrag von News Robot »

Die von den USA als ausländische Terrororganisation eingestufte Gruppe „Tren de Aragua“ strebt mit Kolumbien Friedensgespräche an.

12.10.2025

In einem Brief an die Regierung bat der in Kolumbien inhaftierte Mitbegründer Larry Alvarez um Gespräche für eine mögliche Auflösung der kriminellen Bande. Zugleich enthält das Schreiben einen Antrag auf die vorübergehende Aussetzung eines Auslieferungsverfahrens von Alvarez an Chile. Dort wird nach ihm gefahndet wegen Terrorismus, Waffenhandel, Erpressung und Entführung. Die 2014 in Venezuela gegründete Organisation „Tren de Aragua“ ist in zahlreichen Ländern aktiv. Sie wird unter anderem für Drogenhandel verantwortlich gemacht.

Diese Nachricht wurde am 12.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
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Eisbaer
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Der Deal zur "PAZ TOTAL": Paramilitärs ab März in Demobilisierungszonen?

Beitrag von Eisbaer »

Aus mehreren Presseberichten entnahm ich, dass es offenbar einen großen Schritt in Richtung "Paz Total" der Regierung Petro gegeben hat:

Die kolumbianische Regierung hat wohl eine Vereinbarung mit dem "Clan del Golfo" getroffen, einer der größten paramilitärischen/kriminellen Gruppen des Landes mit über 9.000 erfassten Kämpfern. Kern der Vereinbarung ist die Schaffung von drei Temporären Unterbringungszonen (ZUT) in den Departamentos Chocó und Córdoba. Diese sollen ab dem 1. März 2026 in Betrieb gehen. Die Mitglieder des Clan del Golfo sollen in diese Zonen gebracht werden, was als wichtiger Schritt in Richtung Demobilisierung der Gruppe gesehen wird. Es ist wohl auch von einer Kontrolle durch eine Mission der OAS die Rede.

Diese Entwicklung wird als entscheidend für das Gelingen des "Paz Total"-Vorhabens von Präsident Petro gewertet, mit der Hoffnung auf eine Verringerung der Gewalt und soziale Wiederherstellung in den betroffenen Regionen.

Das ist natürlich eine große Nachricht, denn es betrifft eine der mächtigsten Gruppen in Kolumbien.

Ob das mal gut geht... Der Weg zum Frieden ist steinig. Es bleibt abzuwarten, wie schnell und reibungslos die Einrichtung der Zonen und die eigentliche Demobilisierung vonstattengehen. Vor allem die Frage der Gerechtigkeit für die Opfer und die Nachhaltigkeit dieser Eingliederung für so viele Kämpfer in zivilen Regionen wird eine riesige Herausforderung sein. Man kann nur hoffen, dass dieser Schritt nicht nur eine taktische Pause, sondern der Beginn einer echten Wandlung ist.

Was denkt ihr darüber?
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Über 40.000 Morde unter Petro – Versprechen der ‚Paz Total‘ in Zweifel

Beitrag von News Robot »

Offizielle Zahlen zeigen, dass in den ersten drei Jahren der Regierung Petro mehr als 40.000 Menschen getötet wurden. Damit liegt die Zahl deutlich über den Vergleichswerten der Vorgängerregierungen Duque und Santos. Die Entwicklung wirft Zweifel an der Wirksamkeit der angekündigten Politik der ‚Paz Total‘ auf.

Quelle: Universidad Externado de Colombia



Titel und Einblick ins Thema werden aus dem Spanischen ins Deutsche übertragen – ohne externe Links.

Benjamin
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Über 40.000 Morde unter Petro – Versprechen der ‚Paz Total‘ in Zweifel

Beitrag von Benjamin »

@Eisbaer,

du fragst, was ich denke… ich denke, das kann nicht gut gehen. Man muss sich nur Salvatoro Mancuso anschauen. Genozid, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Narkoterrorismus, die Liste ist länger als ein kolumbianischer Stromausfall. So einer gehört lebenslang weggesperrt, nicht ins Rampenlicht. Petro sieht das anders, nennt ihn „Friedensbotschafter“ und zeigt sich bei Veranstaltungen an seiner Seite.

Ergebnis, Mancuso lebt frei, und wir sollen glauben, das sei ein Schritt zum Frieden.

Ich habe ja nichts gegen Petro persönlich, aber seine Nähe zu solchen Figuren macht mir einfach Angst. Wenn das die Definition von „Paz Total“ ist, dann gute Nacht, oder besser gesagt, ein Friedensprozess mit eingebautem Horrorfilm.
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Eisbaer
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Wichtiger Bericht von PARES: Der neue Zyklus bewaffneter Gewalt in Kolumbien begann nicht mit Petros „Paz Total“

Beitrag von Eisbaer »

Liebe Forenmitglieder,

im laufenden Thread zu „Paz Total del Gobierno Petro“ wird häufig Gustavo Petro die alleinige Verantwortung für die anhaltende Gewalt und hohe Kriminalitätsraten in Kolumbien angelastet. Das ist verständlich, angesichts der emotionalen Debatte, doch eine frische Analyse der kolumbianischen Denkfabrik Fundación Paz y Reconciliación (PARES) bringt Nuancen in die Diskussion. Der kürzlich veröffentlichte Vorschau-Artikel mit dem Titel „El nuevo ciclo de violencia armada en Colombia no empezó con la Paz Total“ („Der neue Zyklus bewaffneter Gewalt in Kolumbien begann nicht mit der Paz Total“) widerlegt diese Schuldzuweisung eindringlich. Basierend auf einer umfassenden Studie zur Expansion bewaffneter Gruppen von 2019 bis 2025 zeigt der Bericht: Die Wurzeln des Problems liegen tiefer und älter. Ich fasse den Inhalt hier für unsere deutschsprachige Community zusammen – eine Leseempfehlung, die hilft, Vorurteile abzubauen und faktenbasiert zu argumentieren.

Der Zeitrahmen: Ein Prozess, der 2019 begann – lange vor Petro

Die PARES-Analyse macht klar, dass der aktuelle Aufschwung der Gewalt kein Produkt der Regierung Petro ist, sondern auf einem längeren, strukturellen Pfad fußt, der sich bereits 2019 konsolidierte. Nach der Demobilisierung der FARC im Jahr 2016 reorganisierten sich verbliebene Fronten, die dem Friedensabkommen nicht beitraten, sowie paramilitärische Reste und lokale Kriminalstrukturen. Der Clan del Golfo (Erben der AUC-Paramilitärs) expandierte im Nordwesten des Landes, während FARC-Dissidenten strategische Korridore in Regionen wie Meta, Guaviare, Putumayo und Nariño wieder aufbauten.

Der entscheidende Beschleuniger war die COVID-19-Pandemie 2020: Der Staat zog sich aufgrund der Gesundheitskrise zurück, was bewaffneten Gruppen freie Bahn ließ, Territorien zu besetzen und illegale Ökonomien (wie Kokainproduktion, die 2020 auf Rekordniveau von 1.982 Tonnen anstieg) zu reorganisieren. Bis 2022 – dem Jahr von Petros Amtsantritt – hatte sich die Gewalt bereits gefestigt: Die Zahl der Gemeinden mit mindestens einer bewaffneten Präsenz stieg von 195 im Jahr 2019 auf 410 im Jahr 2022, ein Zuwachs von über 110 Prozent. Langsame Umsetzung des Friedensabkommens, mangelnder Schutz für Sozialführer (von 2016 bis 2024 wurden 1.372 getötet, mit 83,6 Prozent Straffreiheit) und fehlende staatliche Präsenz schufen ein Vakuum, das Gruppen wie ELN und Dissidenten nutzten.

Die „Paz Total“-Politik: Gute Absichten, aber strukturelle Schwächen

Petros Markenzeichen, die „Paz Total“ (Totaler Frieden), die 2022 in seiner Antrittsrede verkündet wurde, zielte darauf ab, parallel mit allen bewaffneten Akteuren zu verhandeln und soziale sowie infrastrukturelle Maßnahmen zu bündeln, um deren territorialen Einfluss zu schwächen. Doch die Politik scheiterte nicht an der Idee selbst, sondern an ihrer mangelnden Umsetzung als kohärente Staatsstrategie. Verhandlungen mit ELN, dem Estado Mayor Central (EMC) und anderen brachten ungleiche Fortschritte: Waffenruhen reduzierten Zusammenstöße mit Sicherheitskräften, ließen Gruppen aber Zeit, sich umzustrukturieren, Finanzen zu sanieren und illegale Netzwerke zu festigen.

Der Kernfehler: Fehlende interministerielle Koordination, unzureichende staatliche Präsenz und ausbleibende Investitionen. Hohe Kokainpreise, Ausweitung des illegalen Bergbaus und Erpressungen stärkten die Gruppen weiter. Die „Paz Total“ erklärte das Wachstum also nicht, konnte es aber auch nicht bremsen. Heute, Ende 2025, sind Dialoge eingefroren, militärische Aktionen zunehmen, und Notstandsmaßnahmen (z. B. im Catatumbo) werden ergriffen – doch in vielen Zonen vor 2022 hat der Staat weiter an Boden verloren.

Ein multipolares Kriminalitätsnetz: Die Herausforderung für die Zukunft

Der Bericht zeichnet bis 2025 ein alarmierendes Bild einer multipolaren Landschaft: Der Clan del Golfo zeigt die stärkste Expansion, der ELN wuchs und schrumpfte durch interne Konflikte, Dissidenten rekonstruierten sich seit 2016 massiv, ergänzt durch neue Strukturen wie die Autodefensas Conquistadoras de la Sierra Nevada oder urbane Banden in Städten wie Buenaventura und Medellín. PARES kategorisiert die betroffenen Gemeinden in „sustained presence“ (268 Orte, die seit mindestens sechs Jahren einheitlich von einer Gruppe kontrolliert werden, wodurch sich eine institutionalisierte kriminelle Governance entwickelt) und „sustained dispute“ (161 Orte, an denen es zu chronischen Auseinandersetzungen kommt, die zu höherer Gewalt, Vertreibung und Verletzlichkeit führen).

Insgesamt hat sich die Zahl der von bewaffneten Akteuren betroffenen Gemeinden seit 2019 mehr als verdoppelt. Kolumbien steckt in einem Zyklus, der alte Konfliktmuster mit neuen kriminellen Ökonomien vermischt. Gute Absichten reichen nicht – es braucht eine kohärente Sicherheitsstrategie mit echter territorialer Präsenz, die strategisch verhandelt, aber auch Kraft einsetzt, um Rechte zu schützen.

Warum diese Analyse für uns relevant ist

In unserem Forum wird Petro oft als Sündenbock für die Kriminalität dargestellt – doch dieser PARES-Bericht (Vollversion erscheint am 24. Januar 2026) unterstreicht: Die Gewaltwelle ist ein Erbe der Vorgängerregierungen, verstärkt durch Pandemie und institutionelle Lücken. Schuldzuweisungen an Petro allein verhindern, die tiefen Ursachen anzugehen und effektive Lösungen zu finden. Stattdessen plädiert PARES für eine nuancierte Herangehensweise: Verhandlungen ja, aber gepaart mit Stärke und Investitionen.

Lesetipp: Der Originalartikel ist auf pares.com.co frei zugänglich. Teilt eure Gedanken – hilft das, die Debatte voranzutreiben?
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'Paz Total' del Gobierno Petro

Beitrag von coentros »

Lieber Eisbaer

Vielen Dank für den link und Deine differenzierte Darstellung eines sehr wichtigen Themas ! Unglaublich was Du alles an Informationen zu Tage förderst. Spontan stimme ich zu. Ein solch komplexes Thema kann nie auf eine Einzelperson und dessen Agenda reduziert werden. Gustavo Petro hat allerdings grosse Erwartungen geweckt und eine Agenda geführt an der ich grundsätzlich zweifele.

Da ich derzeit in Cali bin hoffe ich in Gesprächen vor Ort ein Stimmungsbild einzufangen wie das Thema der inneren Sicherheit "auf der Strasse" gesehen wird. Nicht, dass ich mir allzuviel erhoffe, aber zumindest ergänzende Einblicke zu meinem eigenen Urteil. Ich habe einfach kein Vertrauen in Verhandlungen mit Menschen die offensichtlich mühe- und gewissenlos fähig sind enorme Gewalt- und schwerste kriminelle Straftaten zu begehen. Hier gehöre ich einer vielleicht zu einfach denkenden konservativen Schule eines harten law-and-order an. Wohlwissend, dass Gerechtigkeit am Ende ein philosophisches Thema ist.

Es gibt Regelwerke von universeller Gesetzmässigkeit und gleichzeitig bestechender Einfachheit und Schönheit. So wie zur Masse und Energieäquivalenz Bibliotheken gefüllt werden können lässt es sich am Ende auch mit einer ganz einfachen, wahrhaft unglaublichen Formel darstellen. So wie Juristen mit all ihren Unterdisziplinen und langatmigen Gerichtsurteilen epische Werke, Bücher und Lehrbibliotheken generieren gibt es allgemein gültige Werte und Regeln die sich in praktisch allen Kulturkreisen wiederfinden. Das fünfte Gebot "Du sollst nicht töten" findet sich sich in allen Weltreligionen wieder, ebenso wie in der praktischen Auslegung von Recht und Gesetz in Naturvölkern.

Menschen, seien es Paramilitärs oder Guerilleros, rechts- oder linksxtrem, die nachgewiesenermassen skrupellos zu Mord und Totschlag fähig sind haben in meine Augen ihre Verhandlungsfähigkeit und ihren Anspruch auf irgendetwas in einer Gesellschaft verloren. Man wird geteilter Meinung sein wie sie zu bestrafen sind. Mit ihnen verhandeln oder sogar als Friedenstauben einsetzen ? Mit diesem Gedanken werde ich mich vermutlich nie abfinden können. Es ist ein Schlag ins Gesicht vieler Menschen, der Angehörigen von Opfern sowieso, aber ebenso denjenigen die versuchen mit Würde und Ehre ein oftmals hartes Tagwerk zu verrichten um zu einem sehr kleinen Lohn zu kommen und sich tagtäglich nichts nennenswertes zu Schulden kommen lassen.

Für mich kranken viele Länder und Gesetzauslegungen daran, dass Bagatellen und Schwerstkriminalität völlig unverhältnismässig behandelt werden. Insofern kritisiere ich den Kurs all jener Politiker die mit Mördern "verhandeln". Für mich gibt es da eigentlich nur eine karge Zelle bis ans Ende der Tage. Auch erzieherisch so dass niemand auch nur ansatzweise auf die Idee kommt dass auch schwerste Gewalttaten ja irgendwann irgendwie legitimiert werden könnten. Bis hin zur Netflix-Serie oder Buchautoren wie z.B. des Schwerstkriminellen Carlos Lehder.

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