In Kolumbien belaufen sich die Schulden in lokaler Währung auf den sechsthöchsten Wert weltweit

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News Robot
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In Kolumbien belaufen sich die Schulden in lokaler Währung auf den sechsthöchsten Wert weltweit

Beitrag von News Robot »

Die Banco Popular weist darauf hin, dass Anleger kolumbianische Schuldtitel seit einigen Jahren so handeln, als handele es sich um ein Land mit niedrigerem Rating.

Pressebericht in Spanisch:
Colombia es el sexto país con la deuda más costosa del mundo en moneda local
https://www.bloomberglinea.com/latinoamerica/colombia/colombia-es-el-sexto-pais-con-la-deuda-mas-costosa-del-mundo-en-moneda-local/
Du hast einen simplen Roboter sehr glücklich gemacht. Vielen Dank.
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Bogotano
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In Kolumbien belaufen sich die Schulden in lokaler Währung auf den sechsthöchsten Wert weltweit

Beitrag von Bogotano »

Hallo zusammen,

die Schlagzeilen über Kolumbiens hohe Verschuldung in lokaler Währung sind ja derzeit omnipräsent und lassen einen schon etwas nachdenklich werden. Wir sind da weltweit auf Platz sechs, was beunruhigend ist.

Diese Aussage lässt sich tatsächlich mit verlässlichen Daten untermauern. Laut einem Bericht von El Nuevo Siglo, der sich auf das Medium-Term Fiscal Framework des kolumbianischen Finanzministeriums und Analysen von Wirtschaftsexperten stützt, liegt Kolumbien weltweit auf Platz sechs, wenn man die Kosten der Staatsverschuldung in lokaler Währung betrachtet.

Ich frage mich, wie ihr als Normalbürger diese Situation einschätzt. Welche Auswirkungen befürchtet ihr für unseren Alltag und unsere Wirtschaft hier in Kolumbien? Und, noch wichtiger: Wie geht ihr persönlich damit um? Habt ihr schon Maßnahmen ergriffen, um euch finanziell abzusichern, oder seid ihr eher abwartend?

Freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen!
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bastians
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In Kolumbien belaufen sich die Schulden in lokaler Währung auf den sechsthöchsten Wert weltweit

Beitrag von bastians »

Hast Du den Originalartikel gelesen?
Das steht nix von 6-höchster Verschuldung in lokeler Währung, sondern von 6-höchsten Kosten (meint wohl den Zinssatz für Schulden). Abgesehen davon, dass es ein weiteres Beispiel für falsche oder zumindest irreführende Überschriften bzw. Zusammenfasdung ist, ist es wahrscheinlich so aussagekräftig wie die Statstik der DB über Verspätungen, wo ausgefallene Züge nicht als unpünktlich gezählt werden.
Zusätzlich zu den sechs Ländern, die mehr Zinsen für Schulden über 10Jahre in lokaler Währung zahlen müssen, fehlen wohl jede Menge, die es gar nicht können. Mir fallen da auf Anhieb Argentinien und Venezuela ein, neben vielen anderen.
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Bogotano
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In Kolumbien belaufen sich die Schulden in lokaler Währung auf den sechsthöchsten Wert weltweit

Beitrag von Bogotano »

Zur Einordnung: Die Aussage bezieht sich auf die Zinssätze für langfristige Schulden in lokaler Währung. Laut Bloomberg Línea liegt Kolumbien bei den Finanzierungskosten auf Platz sechs weltweit – gemessen am Zinssatz, nicht am Schuldenvolumen.

Danke für deinen Hinweis, den ich durchaus nachvollziehen kann. Du hast recht, im Rückblick war meine Formulierung missverständlich. Der Artikel spricht nicht von der „sechsthöchsten Verschuldung in lokaler Währung“, sondern von den Kosten dieser Verschuldung, also von den Zinssätzen, die Kolumbien für langfristige Schulden in Pesos zahlen muss.

Mein Verweis auf den sechsten Platz bezog sich genau auf diesen Aspekt, wie er im Medium-Term Fiscal Framework und von El Nuevo Siglo zitiert wurde. Ich hätte das klarer formulieren sollen, um Missverständnisse zu vermeiden. Danke für den Hinweis.

Auch dein Einwurf zu Ländern wie Argentinien und Venezuela ist wichtig: Dass sie in solchen Rankings fehlen, weil sie sich am Markt kaum noch in lokaler Währung verschulden können, zeigt natürlich die Grenzen solcher Vergleiche.

Trotzdem finde ich solche Daten nützlich, wenn man sie im Kontext sieht, beispielsweise als Hinweis auf das Vertrauen in ein Land und die Risikoeinschätzung durch Kapitalmärkte. Aber klar: Statistiken brauchen immer eine saubere Einordnung, da bin ich ganz bei dir.

coentros
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In Kolumbien belaufen sich die Schulden in lokaler Währung auf den sechsthöchsten Wert weltweit

Beitrag von coentros »

Die wichtigere Statistik wäre die Staatsschuldenquote, d.h. welchen Anteil der Staatseinnahmen ein Land verwenden muss um die Schulden zu bezahlen. Hier wäre das Verhältnis Gesamtschulden zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) entscheidend. Dort liegt Kolumbien im internationalen Vergleich zunächst einmal nur irgendwo knapp über dem Durchschnitt aller Länder (ca. Platz 80 von 200).

Wieviel % der Staatseinnahmen gehen direkt in den Schuldendienst ? Allgemein gilt ein Anteil > 20% als kritische Gefahrenzone was die Schuldentragfähigkeit betrifft. Dann ist regelmässig mit Ausfällen zu rechnen, die Ratings sehr niedrig, Kapitalmärkte nehmen Abstand. Die nächste Schwelle mit >10% gilt als hoch belastet.

Wie oben bereits von bastians erwähnt sind beim Verhältnis Gesamtschulden/BIP viele Länder bereits dermassen prekär, ganz anders als Kolumbien, das dort eigentlich keine Aussicht mehr auf einen erfolgreichen Schuldendienst besteht. Beispiele: Pakistan, SriLanka, Ägypten, Sudan > 40%. Auch Panama mit einigen anderen bereits bei > 20%. Insgesamt 56 Ländern bei über 10%. Kolumbien kratzt nun auch gerade an der 10% Schwelle.

Interessant hierbei der enorme Anstieg der USA die inzwischen bei 18% liegen und mit der weiteren Aussicht, dass sie komplett die Kontrolle über ihre Schulden verlieren. Was das für die Welt bedeutet möchte man sich nicht vorstellen.

Somit als zweites entscheidend wie sich die Staatschuldenquote in den letzten Jahren RELATIV verändert hat. Diese hat sich bei Kolumbien leider über die Jahre verschlechtert und das lässt aufhorchen. Was ich persönlich jedoch viel schlimmer und für Kolumbien in mehrfacher Hinsicht am schlimmsten finde: Kapitalmärkte messen Länder auch bzgl. ihrer Investitionswürdigkeit & Risiko. "Kapital ist ein scheues Reh". Hier wird man den Anstieg der organisierten Kriminalität, terroristische Anschläge, gestiegene Sicherheitsrisiken, "paz total" Agenden die sich ins Gegenteil verkehren, sehr kritisch bewerten.

Letzteres drückt sich u.a. im absolut betrachtet sehr hohen Zins aus welcher hier kritisiert wird. Das eigentliche Problem somit nicht die absolute Schuldenhöhe, auch (noch) nicht die Staatschuldenquote, sondern die KRIMINALITÄT in Kolumbien welche die Finanzierungskosten in die Höhe treibt.

Und das ist es auch was ich am Ende dem Präsidenten mit Abstand am meisten ankreide und Kolumbien ganzheitlich in gefährliche Schieflage bringt: Er hat auf der ganzen Linie versagt was die innere Sicherheit betrifft. Ohne innere Sicherheit wird jeder Finanzhaushalt und Betrachtungsweise zur Makulatur. In solche Länder investiert man nicht.

coentros
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In Kolumbien belaufen sich die Schulden in lokaler Währung auf den sechsthöchsten Wert weltweit

Beitrag von coentros »

Vielleicht noch zur Frage "Habt ihr schon Maßnahmen ergriffen, um euch finanziell abzusichern ?" Nicht so sehr wegen Kolumbien, sondern ausgelöst durch die Covid-Pandemie und der seitdem allgemein ausufernden globalen Verschuldung, führend zuletzt vor allem die USA unter deren neuen Präsident, versuche ich seit Jahren wenn immer möglich etwas beiseite zu legen und mit den Schwerpunkten Gold, Krypto und Aktien Schweizer Unternehmen bzw dem Schweizer Franken anzulegen.
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Bogotano
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Beitrag von Bogotano »

Dein Ansatz mit Gold als Teil der finanziellen Absicherung interessiert mich sehr – darf ich fragen, in welcher Form du investierst? Eher physisch oder über Finanzprodukte? Würde mich freuen, mehr darüber zu erfahren.

coentros
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In Kolumbien belaufen sich die Schulden in lokaler Währung auf den sechsthöchsten Wert weltweit

Beitrag von coentros »

So wie auch alle andere Anlagen hängen Gold-Investments ebenfalls sehr stark von der individuellen Situation ab. Viele Faktoren spielen eine Rolle (Standort, Zugänglichkeit, Anlagehorizont, Risikobereitschaft, Langfristigkeit). In der Reihenfolge der Sicherheit, umgekehrt dazu jedoch der Aufwand:
1.) physisches Gold, z.B. 1/4, 1/2 oder 1 Unze der bekanntesten Anlagemünzen (Krügerrand, Canadian Maple Leaf, etc) oder LBMA-zertifizierte Barren, alles selber in einem Safe eines sicheren Lands eingelagert, z.B. ein bankenunabhängiges Hochsicherheitslager in der Schweiz oder Singapur. Nachteil: Aufwand, Kosten, Zugänglichkeit.
2.) Goldsparpläne bei reinen Goldhändlern (Degussa Goldhandel, proaurum, Valcambi, Philoro) die das Gold in Zollfreilagern mit Eigentumsgarantie einlagern. Vorteil: Lagerort bekannt, monatliche Sparpläne schon ab 50 Euro möglich
3.) Gold-ETFs mit garantierter physischer Hinterlegung und mit Auslieferungsgarantie. Vorteil: Am einfachsten zu organisieren, viele online Broker haben hier Angebote. Was eine Auslieferungsgarantie hier wert ist. Wenn es ganz schlimm kommt...schwer zu sagen.

Bzgl. 1) kenne ich die Möglichkeiten in Kolumbien vor Ort leider nicht.
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