Die neuen Ampeln richten sich speziell an Busse, die auf exklusiven Fahrspuren im Rahmen von Bus Rapid Transit (BRT)-Systemen wie TransMilenio in Bogotá, Transmetro in Barranquilla und MIO in Cali verkehren. Anders als herkömmliche Ampeln, die mit runden Lichtsignalen in den Farben Rot, Gelb und Grün arbeiten, verwenden diese neuen Signale geometrische Formen, um die Bedeutung der Lichtzeichen zu verdeutlichen.
Die Funktionsweise der neuen Ampeln basiert auf drei geometrischen Symbolen: Ein waagerechter roter Rechteckbalken am oberen Ende signalisiert „Stopp“. Ein gelbes Dreieck in der Mitte weist auf einen bevorstehenden Wechsel der Lichtsignale hin und fordert zur Vorsicht auf. Ein grünes Rechteck am unteren Ende zeigt „Fahrt frei“ an. Ist dieses Rechteck geneigt, erlaubt es dem Bus, nach links oder rechts abzubiegen, je nach Ausrichtung des Symbols.
Diese visuelle Umgestaltung soll nicht nur die Verständlichkeit für Busfahrer verbessern, sondern auch die Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer erhöhen. Die neuen Ampeln werden zusätzlich durch akustische Signale ergänzt, die insbesondere Menschen mit Sehbehinderung beim sicheren Überqueren der Straße unterstützen sollen. Auch sogenannte Bodenampeln, die mit LED-Streifen auf dem Gehweg arbeiten, sind vorgesehen. Sie zeigen durch farbige Lichtprojektionen an, ob das Überqueren erlaubt ist oder nicht.
Die Einführung dieser neuen Signaltechnik erfolgt schrittweise und wird zunächst in Städten mit hohem Verkehrsaufkommen und etablierten BRT-Systemen umgesetzt. Die traditionellen Ampeln bleiben weiterhin in Betrieb und werden durch die neuen Systeme ergänzt, nicht ersetzt. Damit soll eine klare Trennung zwischen dem allgemeinen Straßenverkehr und dem öffentlichen Nahverkehr erreicht werden.
Die Maßnahme ist Teil eines überarbeiteten nationalen Handbuchs für Verkehrssignalisation, das über 80 neue Signaltypen umfasst. Neben den geometrischen Ampeln gehören dazu auch temporäre Signale, digitale Anzeigen und neue Standards für die Platzierung und Sichtbarkeit von Ampeln.
Insgesamt verfolgt Kolumbien mit dieser Initiative das Ziel, eine inklusivere, sicherere und effizientere Verkehrsinfrastruktur zu schaffen, die den Anforderungen moderner urbaner Mobilität gerecht wird. Die Kombination aus visuellen und akustischen Signalen sowie die gezielte Ansprache verschiedener Verkehrsteilnehmergruppen soll langfristig zu einem besseren Verkehrsfluss und weniger Unfällen beitragen.
