US-Regierungs-Shutdown: Drastische Einschränkungen für die Botschaft in Bogotá

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Eisbaer
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US-Regierungs-Shutdown: Drastische Einschränkungen für die Botschaft in Bogotá

Beitrag von Eisbaer »

Wegen eines Streits ums Geld in Washington steht ein Teil der US-Regierung still. Dieser „Shutdown“ hat direkte und spürbare Folgen – sogar tausende Kilometer entfernt in Kolumbien. Die US-Botschaft in Bogotá muss sich stark einschränken und hat ihren Betrieb heruntergefahren. „Bis wir wieder Geld bekommen“, lautet die einfache, aber klare Botschaft. Dieser Artikel zeigt, was das für die Menschen vor Ort bedeutet.

Die Botschaft, ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die Beziehungen zwischen den USA und Kolumbien, kämpft mit den Einschränkungen. Da das Geld aus Washington fehlt, wird fast alles gestoppt, was nicht absolut notwendig ist:
  • Visum und Pässe: Grundsätzlich sollen Visa und Pässe noch ausgestellt werden, solange die Mittel reichen. Doch schon jetzt gibt es ein großes Problem: Im Online-System der Botschaft gibt es einfach keine Termine mehr. Tausende Kolumbianer, die in die USA reisen wollen – ob zum Urlaub, für Geschäfte oder zum Studieren – sitzen fest. Und als ob die Situation nicht schon angespannt genug wäre, werden Visa ab dem 1. Oktober auch noch teurer. Diese Erhöhung war zwar schon länger geplant, trifft jetzt aber in einer besonders unsicheren Zeit.
  • Kommunikation wird eingestellt: Auf ihren Social-Media-Kanälen wie X (Twitter), Facebook und Instagram ist es still. Es gibt keine neuen Posts mehr über Kultur, Handel oder gemeinsame Projekte – nur im absoluten Notfall, etwa bei Sicherheitswarnungen, würde man sich noch melden. Auch Pressemitteilungen entfallen. Für die kolumbianische Öffentlichkeit und Medien wird es so schwieriger, Informationen zu bekommen.
  • Der Botschaftsalltag lahmt: Viele Mitarbeiter, die nicht in kritischen Bereichen arbeiten, müssen vorübergehend in den unbezahlten Urlaub. Dazu zählen Teile der Verwaltung und diejenigen, die für den kulturellen Austausch zuständig sind. Wichtige Abteilungen wie die Sicherheit und die Hilfe für US-Bürger in Not sind zwar noch da, aber insgesamt arbeitet die Botschaft mit angezogener Handbremse. Das könnte auch Projekte mit kolumbianischen Behörden verzögern.
Der Grund für das Chaos liegt in einem klassischen Streit im US-Kongress. Demokraten und Republikaner konnten sich einfach nicht auf einen Haushalt einigen. Die Republikaner wollten bei Sozialprogrammen sparen, die Demokraten mehr Geld für Gesundheit und Umwelt ausgeben. Keiner der Vorschläge bekam eine Mehrheit – und so begann pünktlich zum 1. Oktober der Shutdown. Solche Zwangspausen gibt es in den USA immer wieder; seit 1976 war es bereits der 21. Vorfall.

Wie lange der Shutdown dauert, ist völlig offen. Zunächst laufen systemkritische Dienste wie das Militär weiter. Doch wenn er sich in die Länge zieht, sind massive Störungen die Folge: Hunderttausende Staatsangestellte bekommen kein Gehalt, was viele Familien in finanzielle Nöte bringt. Sogar Flüge könnten sich verzögern, wenn etwa beim Flugverkehrspersonal die Lust am unbezahlten Arbeiten nachlässt.

Für die Wirtschaft ist ein langer Shutdown ein Milliardengrab. Projekte liegen auf Eis, Lieferanten warten auf ihr Geld und die Verbraucher sind verunsichert.

Für Kolumbien bleibt die Botschaft in Bogotá ein deutliches Zeichen dafür, wie sich politische Querelen in Washington auf der ganzen Welt auswirken können. Die Botschaft bittet derweil alle Betroffenen um Geduld – und verspricht, sobald wie möglich wieder zu den normalen Öffnungszeiten zurückzukehren, sobald das Geld aus Washington wieder fließt.
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