Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Der Name sagt es: Beziehungsgeschichten die Ihr uns erzählen wollt und zu denen Ihr eventuell Rat sucht.

desertfox
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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von desertfox »

⇒ Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Man kann nicht alle Latinas/os über einen Kamm scheren. Der Soziale Hintergrund und auch die Region aus welcher sie kommen spielt sicher eine große Rolle mit.

Costenas/os haben es im kühlen Europa sicher schwerer, wer nur "von der Hand in den Mund“ lebte und praktisch immer sein eigener Herr, wenn auch mit sehr geringem Einkommen, war der hat mir der speziell Deutschen Arbeitskultur sicher seine Probleme...

Leider sehen viele nur das aus ihrer Sicht negative, das oftmals sehr wichtige positive wird ignoriert.

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vertigo75
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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von vertigo75 »

Ich habe mir da ein besonderes Paket aufgebürgt. Latina mit 3 Kindern.🤭 Obwohl das mit den Kindern eigentllich sehr gut läuft mit Ausnahme des Grossen, dem die Eingewöhnung wohl schwer fällt. Kinder Im Alter von 2, 8 und 13, wobei die beiden jüngsten total happy sind. Vielleicht liegt es auch am Teenageralter aber er wirkt unzufrieden und dabei muss er so gut wie nichts tun. Er erscheint mir manchmal zu sehr costeno, hat von Mama und Oma stests alles gemacht bekommen und ist dann bei weitem nicht so reif wie ich in seinem Alter gewesen bin. Wohl auch einfach eine andere Generation. Sind die beiden happy wenn sie draussen sind, kennt er nur seine Videogames...

Gestern war es dann mit meiner Latina mal wieder soweit. 2 Monat Friede-Freude Eierkuchen und dann hatten wir mal wieder einen Streit des essens wegen. Habe in der Zeit will ich sagen dazu gelernt, lasse sie Herrin in der Küche sein, störe mich nicht daran dass die Kinder nie alles aufessen und oft genug dann einige Reste im Müll landen und sich dann allerdings beklagt wird wenn Essen im Kühlschrank des Kühlschrank wegen vergammeln.. Wo ist da die Logik? Ich versuche es allen so einfach wie möglich zu machen, den mittleren morgens zur Schule hin und zu fuss abholen, den Müll hoch und runter bringen was der grosse sicherlich auch könnte und ich übernehme die Wasche und den costeno kann sie suchen der das macht und oft mache ich sogar die Einkäufe auch zu Fuss um ihr das manchmal abzunehmen.

Dann ärgert es mich halt wenn ich morgens in diesem.Fall zahlreiche Jogurts für die kleinste kaufe, die den dr. Bauer so liebt und dann feststelle das die Jungs die den vorher dann überhaupt nicht mochten, dann 2-3 am tag davon gegessen haben und dann auch meinen speziellen Jogurt aufbrechen(ich selbst gönne mir fast nichts) den sie vorher ablehnten und dann erneut zu 10% nur aufessen..Meine Frau meinte dann nur demnächst kauft sie den Jogurt selbst und hat mir das Geld hingelegt. Heute ist sie immer noch sauer.

Das ist dann einer von 3 Streits in den 3 Monaten zusammenleben in Deutschland und immer geht es ums Essen und hätte mir nie im Leben mal vorstellen können das ich mit jemandem über essen streite. Dabei ist das die zweite Latina mit der ich zusammenlebe.

Da ist wirklich der Kulturenclash und da denke ich mir wenn man sonst keine Probleme hat.....

Dolfi
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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von Dolfi »

Mein Neffe aus Medellín (15) ist ein ähnlicher Fall, eigentlich ein super Junge, intelligent, freundlich, ruhig. Aber wann immer es geht werden irgendwelche Ballerspiele am PC gespielt.

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vertigo75
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Beitrag von vertigo75 »

Die letzten Sommertage. 30 Grad. Eben ne schöne Radtour mit dem mittleren gemacht und der grosse hatte mal wieder keine Lust und möchte lieber Roblox sprich Videogames spielen🤷

Genuasd
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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von Genuasd »

was das essen betrifft, so gibt es einen Supermercado auf der Wandsbeker Chaussee in Hamburg, der von einem Ecuadorianer betrieben wird.
Warensortiment ist insgesamt überschaubar, aber immer mal wieder was neues dabei.

desertfox
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Beitrag von desertfox »

@vertigo75,

Die Kinder Deiner Frau werden ihr immer wichtiger sein als Du..., die haben eine Art Narrenfreiheit, leider so oft in Kolumbien zu sehen. Das mag zu Kindszeiten zwar schon für die Kinder sein, im späteren Leben werden sie mit der Art von Erziehung aber sicher massive Probleme haben.
Ich habe ein Beispiel aus der Verwandtschaft meiner Frau wo der (uneheliche) Sohn einer Schwester von den anderen Schwestern wie ein Heiliger erzogen wurde..., heute ist er knapp 50 Jahre alt, reden kann er wie ein Buch, aber nichts von Substanz, vorzugsweise natürlich mit Leuten die noch weniger Ahnung haben als er selbst und die sich dann wundern was er alles weiss (und angeblich kann), er hat zwar studiert, aber zwischen studieren und was lernen dabei liegen Welten… na ja…, lassen wir das…
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Bogotano
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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von Bogotano »

@vertigo75

Sprich mit deiner Frau, gemeinsam könnt ihr nach einer Lösung suchen. Die aktuelle Situation, wie du sie beschreibst, ist nicht tragbar.

Als einen gangbaren Mittelweg würde ich vorschlagen, einen autoritativen Erziehungsstil zu wählen. Dies bedeutet klare Regeln, aber gleichzeitig liebevolles und einfühlsames Verhalten, um das Kind zu stärken und zur Selbstverantwortung zu ermutigen. Es ist wichtig zu erkennen, dass klare Grenzen den Kindern Sicherheit bieten.

Unabhängig von den Herausforderungen, die in Patchworkfamilien zwischen Stiefkindern und Stiefvätern auftreten können, ist es nicht gesund, dass ein Paar nur wegen der Kinder zusammenbleibt oder ein Elternteil unglücklich ist. Das Wohlbefinden der ganzen Familie hängt davon ab, dass auch die Eltern glücklich sind.

Kinder sind sehr anpassungsfähig und können sich gut in neuen Situationen zurechtfinden, solange sie in einer unterstützenden Umgebung aufwachsen, in der Respekt und Schutz für sie im Vordergrund stehen und das Wohl aller Familienmitglieder eine zentrale Rolle spielt.

Wenn du als "Vater" alles zulässt, überforderst du das Kind. Kinder testen die Erwachsenen und provozieren, weil sie Grenzen brauchen, um sich sicher zu fühlen. Es wäre daher sinnvoll, wenn du als Vater autoritativ agiert, dabei jedoch liebevoll mit dem Kind umgehst, aber klare Grenzen setzt.

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vertigo75
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Beitrag von vertigo75 »

Das ist glaub ich ein anderer Kritikpunkt der mir bei meiner Latina @desertfox aufgefallen ist. Bei den Stiefkindern lässt sie in Sachen Erziehung kaum reinreden, weil es halt nicht meine eigenen sind. Das scheint mir auch so ein Latinoding zu sein. Sofern nan in Deutschkand oder anderswo unter einem Dach lebt gelten die Gemeinsanen Regeln und da ist man in Deutschland schon sicherlich gewohnt, ob eigenes Kind oder nicht haben dann schon beide ein Wörtchen mitzureden und es ist nicht gleiich ein Affront sofern man etwas gegen die Kinder sagt. Daa scheint mir latinotypisch zu sein. Und der mittlere ist mit mir praktisch augewachsen, da ich ihn mit 2 Jahren kennen gelernt

@Bogotano
Das mit dem autoritären Erziehunsziel hört sich gut an und was mit den beiden jüngeren gut funktionert, funktioniert da aber leider nicht mit dem älteren. Liebevoll sagt sich so einfach aber das hängt dann auch vom Gegenüber ab was derjenige zulässt und das war halt bei dem größeren immer schwieriger weil er eigentlich sehr gesellig ist aber in Sachen Gefühl audrücken so gut wie nicht aus sich rauskommt.

Und da dann auch wieder die Schwierigkeit was lässt meine Frau an autoritären Führungsstil überhaupt zu....

desertfox
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Beitrag von desertfox »

Ich würde jedes Kind mit in den Haushalt einbeziehen und feste Aufgaben zuweisen.

z.B.
Müll rausbringen
Getränkeflaschen (aus dem Keller) holen
Mülltonne rausbringen
Spühlmaschine entlehren (falls ihr eine habt)…
Etc
etc

Auch bei der Einkaufsliste würde ich sie mit einbeziehen..., soll gerne jeder aufschreiben was er gerne hätte..., dann wird halt entschieden was für alle zusammen gekauft wird. Nicht dass plötzlich 20 verschieden Joghurts im Kühlschrank stehen...
Deine Frau muss natürlich mitspielen…, wenn das nicht klappt solltet ihr ggfls mal zu einer Familienberatung gehen…

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Beitrag von vertigo75 »

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Benjamin
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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von Benjamin »

Hey @vertigo75,

erstmal Hut ab für deine Offenheit, das ist wirklich nicht leicht, so etwas so detailliert zu teilen.

Ehrlich gesagt kann ich dir zu deiner konkreten Frage leider nichts aus eigener Erfahrung sagen, sonst hätte ich schon geantwortet. Aber ich wundere mich auch, warum da noch niemand was geschrieben hat. Vielleicht traut sich niemand so recht, oder es braucht einfach noch etwas Zeit.

Deine Geschichte geht mir aber nicht aus dem Kopf. Das klingt nach einer echt schwierigen Situation für dich, und ich kann verstehen, dass dich das beschäftigt.

Ich hoffe sehr, dass sich noch jemand meldet, der Ähnliches erlebt hat und dir eine hilfreichere Antwort geben kann als ich.

Drück dir die Daumen!
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gordito54
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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von gordito54 »

Hallo zusammen!
Trauen schon, aber ich bin in einer völlig anderen Situation. Wir sind ein Seniorenhaushalt, die Kinder sind alle volljährig und lange aus dem Haus. Daher sind unsere Problemchen ganz andere als die geschilderten.
Ich würde daher Bogotano zustimmen und die Kinder in Aufgaben einbeziehen, bzw. ihnen welche übertragen.
Daß Mädchen unter besonderer Beobachtung von Müttern, Tanten, etc. stehen, habe ich hier auch beobachten können. Das wird Gründe haben, ich vermute einerseits ist das kultureller Natur, andererseits könnte das aufgrund von Mißbrauchsfällen so sein.
Jungs haben auch hier, wie auch in anderen Kulturen, Narrenfreiheit. Damit tut man ihnen keinen Gefallen, es wird zu Problemen im späteren Leben führen. Aber darauf müssen die Einheimischen selber kommen, ich halte mich da bedeckt.
@vertigo75: Alles Gute, ich drücke dir die Daumen, daß alles gut wird!
Grüße aus Cartago/Valle

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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von Dolfi »

Also die Unterschiede sind doch groß zwischen Deutschland und Kolumbien. Für meinen Schwiegervater in Medellín ist es völlig normal, dass die Frauen ihn den ganzen Tag bedienen, ihm das Essen servieren. Er denkt nicht daran, das Geschirr wegzuräumen (von Abwaschen ganz zu schweigen), und kann auch nicht kochen für sich selber.

Mir erscheint das nicht akzeptabel, niemand sollte anderen mehr als nötig zur Last fallen. Und man sollte das den Kindern auch so vermitteln, finde ich.
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Bogotano
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Zusammenleben mit einer Latina (Erfahrungsaustausch)

Beitrag von Bogotano »

@vertigo75

Das ist nicht typisch für kolumbianische Frauen, sondern eine persönliche Angelegenheit. In vielen lateinamerikanischen Familien ist es normal, dass Väter Windeln wechseln, die Kinder baden oder mit ihnen kuscheln, genauso wie bei euch mit den Söhnen. Ihr Misstrauen scheint eher aus Unsicherheit oder eigenen Erfahrungen zu resultieren als aus der Kultur. Vielleicht lohnt sich ein ruhiges Gespräch oder eine Paarberatung, bevor die Situation eskaliert.

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vertigo75
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Beitrag von vertigo75 »

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Eisbaer - Moderator
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Beitrag von Bogotano »

@vertigo75

Vielen Dank für deine offenen Worte, das schätze ich sehr. Es tut mir leid zu hören, wie belastend die Situation für dich ist, besonders da du dich so aufopfernd um die Kinder kümmerst und mit Misstrauen konfrontiert wirst. Das klingt wirklich herausfordernd, vor allem, wenn die Vergangenheit deiner Frau eine Rolle spielt, die sie vielleicht selbst noch nicht verarbeitet hat. Deine Beiträge gehören für mich zu den wertvollsten im Forum, weil sie so ehrlich und authentisch sind, bei anderen scheint oft nur die Sonne, aber du lässt uns an deinen echten Gefühlen teilhaben. Vielleicht wäre ein behutsamer Versuch, das Gespräch mit ihr zu suchen, ein kleiner Schritt, auch wenn es schwer ist. Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass ihr einen Weg findet, die Spannungen zu lösen.

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