So meine Lieben wo soll ich bei diesem Land nur anfangen???
Lasst uns doch dort anfangen wo ich aus dem Flugzeug gestiegen bin und fast 2 Monate verweilt bin - nämlich der Hauptstad Kolumbiens, Bogota:
Angekommen und mit dem Taxi in ein Hostel in la Candelaria, (welches ziemlich schlecht war aber da hat jeder eine andere Vorstellung bzw. Meinung deswegen lasse ich den Namen hier bewusst weg) habe ich erstmal eine Nacht für den kolumbianischen hosteltrail Durchschnittspreis für ein dormitorio (22.000 +/- paar Zerquetschte) verbracht.
Nach einer 1 wöchigen "Einlebungsphase" in der ich neben Rumba in der Zona T

Ich habe mich hauptsächlich im Süden der Stadt aufgehalten. Der Norden war mir persönlich zu reich, westlich, spießig. Man bekommt nicht mit was Bogota alles zu bieten hat, man lernt nicht die Lebensfreunde, die Freundlichkeit, den Humor, die Aufgeschlossenheit der einfachen Bürger kennen, die sich tagtäglich durchschlagen müssen und jeden Moment genießen als wäre es ihr letzter.
Dazu habe Ich meine Tage hauptsächlich bei Crossover Musik, Aguardiente und Billard als weit und breit einziger "Gringo" unter Kleinkriminellen weit hinter den militärisch bewachten Seitenstraßen des Präsidentenpalastes verbracht, wo das Leben sich noch auf den Straßen und nicht hinter den eigenen 4 Wänden abspielt und Ich bin einige Eindrücke des Lebens reicher geworden. Menschen die nichts besitzen und trotzdem ihr letztes Brot mit dir teilen, obwohl sie deinen Hintergrund kennen und wissen, dass du Ihnen gegenüber privilegiert bist - bewundernswert
Ich könnte jetzt noch ewig von der Lebensweise der Kolumbianer weiter schwärmen aber das vielleicht doch ein anderes Mal. Ich erzähl einfach mal über Orte an denen Ich mich aufgehalten habe und noch allgemein ein wenig über meine Eindrücke in Bogota.
La Rumba:
Wer Party machen will ist in dieser 10 Millionen Metropole (wie viele letzendlich dort leben weiß wohl keiner) reichlich bedient. Anfangs bin ich noch in die Zona Rosa/Zona T zum partymachen gefahren. Preise die dann öfters deutlich über die deutschen Clubpreise steigen waren dann doch nicht im Reisebudget drinnen. Die Rumba war jedoch jedes mal sehr gut - das muss man erwähnen. Letztlich war ich dann hauptsächlich in der Cl 52 con 7 unterwegs. Die Clubs am Wochenende teilweise um 17 Uhr schon überfüllt, da es ja nur bis ca. 2 Uhr geht, und kolumbianisch pur. Da diese Partyzone mitunter noch anderen, in denen ich noch war mich aber nicht an den genauen Ort erinnern kann, nicht in den Reiseführern steht ist man mitten im kolumbianischen Nachtleben involviert und folglich bleibt ein Tanz zu Salsa, Reggaeton, Vallenato und das ein oder andere Fläschen Ron de Caldas oder Nectar da auch keinem erspart. Fazit: Nachtleben in Bogota ist der Wahnsinn und man sollte es erlebt haben. Fern von organisierten Hostelclubtouren (die sicherlich auch spaßig sind) und fern von der dazugehörigen House-Mainstream Musik.
Taxi Taxi:
Man hört natürlich auch viele Horrorgeschichten von Taxifahrten. Mir ist auf meinen Taxifahrten nichts zugestoßen, ganz im Gegenteil hatte ich (bis auf Einmal als der Taxifahrer dachte ich weiß nicht was die Strecke kostet und das 5 fache verlangt hatte) nur gute Erfahrungen mit meinen Taxifahrern. Ob alt und grausig oder jung und mit hübscher Freundin auf dem Beifahrersitz, ob alleine oder zu siebt, ich bin immer sicher nach Hause gekommen und hatte immer eine lustige Zeit auf der Rückbank. Jedoch muss ich auch dazusagen dass ich mir die Taxifahrer wenn ich die Möglichkeit hatte (eigentlich fast nie), d.h. wenn ich an einem Ort war an dem viele standen, immer ausgesucht habe nachdem es ganz vereinzelt in der Nacht auch Taxifahrer gibt die einen auf der Straße ansprechen und Frauen und Drogen an den Mann bringen wollen. Fazit: Je gefährlicher sie ausschauen, desto harmloser sind sie

Viel spaßiger sind für mich jedoch die Fahrten mit den „normalen Bussen“ gewesen. Ob in winzig kleinen eigenhändig umgebauten Sprintern oder in alten großen Schulbussen, für den überall offiziellen Preis von 1400 – 1500 COP erlebt man einiges wenn die alten Klapperkisten über die Schlaglöcher heizen und man nebenan von jungen Leuten aus Bassboxen etwas vorgerapt bekommt oder eine der leider zu häufigen Elend-Bettel-Storys erzählt bekommt. Geben sollte jedoch das Motto sein. Was sind für uns schon 1-2 Euro?
La Septima:
Die Septima ist der Wahnsinn. Tagtäglich Umzüge, Demonstrationen, Straßenkünstler, frische Fruchtsäfte, Märkte, Konzerte. Man findet alles was das Herz begehrt.
Aufgehalten habe ich mich da hauptsächlich zw. Plaza Bolivar und ca. Calle 30 oder in die andere Richtung Plaza Bolivar Richtung Süden Calle 1. Überall, wie so üblich und schön in Kolumbien, spielt die Musik, ob beim live Straßenkaraoke, von Spaziergängern oder von halbprofessionellen Straßensängern.
Für die spätabend-/nächtlichen Unternehmungen empfehle Ich entweder die Schachspieler, die sich eine nach der anderen lustig spannenden Partien bieten (ca. cl 17) oder den kurzen Weg hoch zum Plaza de Chorros an dem das hauptsächlich junge Publikum den Geschichtenerzählern lauscht, zusammensitzt, raucht, tratscht und trinkt.
Gut, fürs Erste habe ich genug geschrieben (falls überhaupt jemand soweit gelesen hat)

Geht raus aus der Candelaria. Lernt Kolumbianer und ihr Leben kennen. Esst kolumbianisches Essen, trinkt kolumbianische Getränke, lasst euch auf das Leben dort ein und versucht euer Leben danach ein wenig bescheiden zu gestalten. Zu Gunsten eurer Mitmenschen auf dieser Welt.
BEREIST BOGOTA – DENKT NICHT GROß DRÜBER NACH
„No tengo todo lo que quiero, pero quiero todo lo que tengo“