[Erfahrung] Austausschüler aus CO bricht Verbindung nach Heimkehr ab

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Amelita82
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Registriert: Fr 18. Nov 2011, 14:18

[Erfahrung] Austausschüler aus CO bricht Verbindung nach Heimkehr ab

Beitrag von Amelita82 »

Hallo, ich bin mir nicht sicher, ob mein Beitrag hierher gehört, also bitte verweist mich an die richtige Stelle, wenn es euch zu bunt wird ;-)

Wir sind eine typisch (ost-)deutsche Familie, Mama und Papa (30+31 J.) arbeiten, Kinder (1+7J.) gehen in öffentliche Einrichtungen, wir wohnen in einem schönen Häuschen in der Nähe einer kleinen Großstadt, die man mit Bus und Auto noch gut erreichen kann. Selbstverständlich sind wir auch global vernetzt, deshalb waren die Ausgangsbedingungen für die Aufnahme eines 15jährigen Gastschülers über ein halbes Jahr ideal. Auch damals schon im Hinblick darauf, dass man den Kontakt sicherlich halten möchte, wenn man eine so lange Zeit unter einem Dach miteinander verbracht hat. Und nun das Dilemma: das gute Kind (und das ist durchaus ernst gemeint!) hat sich noch 1x aus Kolumbien gemeldet, nämlich um seine glückliche Ankunft zu vermelden. Und seit über 2 Wochen ist Funkstille!

Die Situation erscheint mir schier unerträglich. Meine Gefühle fahren die reinste Achterbahn, mal bin ich deprimiert und fühle mich ausgenutzt, zweifle an meinen Kompetenzen als Mutter und Gastmutter, dann wieder schiebe ich innerlich die Schuld auf´s Elternhaus, die sich die ganze (Austausch-)Zeit großartig bedankt haben und von denen jetzt auch keine Reaktion mehr kommt. Ein andermal habe ich volle Einsicht, dass bei denen das Leben auch weiter geht und sie sich nicht ständig nach unserem Befinden erkundigen können. Am schwersten fällt es mir, einfach die Zeit abzuwarten, bis das Kind sich von allein meldet! Meine Schiegermama war mit einem Kubaner verheiratet und die sagt mir immer wieder, dass die Uhren in Südamerika einfach anders ticken!

Was meint ihr, wie soll ich die ganze Sache interpretieren? Einfach loslassen, als schöne Erfahrung verbuchen und alle Illussionen begraben, dass wir eines Tages der Einladung "unserer" Familie in Medellin tatsächlich folgen könnten? Ebenso wie die Beteuerung unseres Gastkindes, dass er auf jeden Fall zu Besuch kommt, sobald er seine Schule abgeschlossen hat? Was hat es zu bedeuten, dass er mit seiner eigenen Familie alle 2-3 Tage telefonischen oder Internet-Kontakt hatte und jetzt nicht mal sonntags zu einer Zeit anruft, die der Zeitverschiebung nicht im Wege steht? Oder wenigstens eine Email schickt?

Bin dankbar über jeden Trost oder auch andere Sichtweisen, denn leider gibt es um mich herum scheinbar niemanden, dem ich mich anvertrauen kann, weil ich nicht glaube, das jemand nachvollziehen kann, wie sehr ich um dieses "verlorene" Kind trauere :-(

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