Hauskauf aus dem Ausland - Fragen über Fragen

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dfassben
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Hauskauf aus dem Ausland - Fragen über Fragen

Beitrag von dfassben »

Liebe Community,

mein (kolumbianischer) Mann und ich möchten gemeinsam mit unseren Schwiegereltern ein Haus in Kolumbien kaufen. (Bitte keine gut gemeinten Hinweise auf Risiken, wir gehen seit 10 Jahren gemeinsam durch dick und dünn und haben alle Eventualitäten im Blick)

Ich habe mich schon durch die Tiefen des Forums gelesen und der grundsätzliche Prozess zu Geldtransfer und Administrativem ist mir klar, nun aber zu unserer Herausforderung:

Aktuell leben wir beide in Deutschland. Wir waren vor kurzem in Kolumbien, wollten die Reise eigentlich nur zur groben Markterkundung nutzen, und im Sommer nochmal nach Kolumbien reisen, nun haben wir aber kurz vor Rückreise ein Objekt identifiziert, was wir uns nicht mehr entgehen lassen wollen, haben es aber nicht geschafft, vor unserer Abreise weiteres in die Wege zu leiten. Nun stehen wir vor folgenden Problemen:

1) Geldtransfer: Mein Mann hat zwei Bankkonten bei Davivienda sowie Banco de Bogota, die aber beide deaktiviert wurden, da er sie länger nicht genutzt hat. Er hat schon mit beiden Callcentern telefoniert, jedoch besteht wohl keine Möglichkeit, die Konten aus dem Ausland so zu reaktivieren, dass er das Online-Banking nutzen kann, sodass wir das Geld auf eines dieser Konten transferieren und von dort aus dem Käufer überweisen könnten. Welche Alternativen seht ihr hierzu?
--> Schwiegereltern sind nicht sehr erfahren mit größeren finanziellen Transaktionen und haben nur ein Bankkonto bei der Banco Agrario in einer mittelgrossen Stadt. Wir zweifeln, ob a) die Bank Erfahrung mit internationalen Transaktionen in dieser Höhe hat und b) im Tandem mit den unerfahreren Eltern dies eine sichere Lösung wäre. Hat jemand Erfahrung mit der Banco Agrario, und welche Dokumente diese bei einem internationalen Geldtransfer über 10.000 Euro fordert?
--> ist Azimo eine Alternative zur Banküberweisung für große Summen? Habe das schon häufig für kleinere Summen genutzt und scheinen auch für größere Summen faire Kurse und niedrige Gebühren anzubieten, oder übersehe ich etwas?
--> ist es möglich das Geld an eine vertrauenswürdige dritte Person als "Mittler" zu überweisen? Oder gibt das Probleme hinsichtlich der Deklaration?
--> Überweisung direkt an Verkäufer: Davor habe ich etwas Respekt, was meint ihr? Papiere vom Haus liegen uns schon vor und sind überprüft, sollte also eigentlich alles seine Richtigkeit haben. Die Deklaration müsste dann wohl der Verkäufer machen, oder?

2) Escrituracion, Vollmachten etc. Kriegen wir es hin, dass wir mit in der Escritura stehen, ohne nach Kolumbien reisen zu müssen? Wir waren kurz vor Abflug noch in der notaria am Flughafen, dort hat man uns gesagt, wir müssten den Eltern ein poder especial ausstellen, sowie informiert,was das beinhalten muss. Uns fehlte aber eine Information zum Haus, sodass wir das poder nicht gleich dort ausstellen lassen konnten. Laut Notaria sollte es aber auch in Deutschland möglich sein, das poder zu erteilen, sie glaubten, es muesste dann "apostillado" nach Kolumbien gesendet werden, nur bei wem und wie? Geht das beim Konsulat (dann gleich auf Spanisch?) Oder bei einem Notar (dann wohl auf deutsch und müsste an irgendeiner Stelle übersetzt werden)? An anderer Stelle habe ich mal etwas gelesen von erst Notar, dann Apostille, dann Konsulat? Klingt kompliziert und teuer, da würde sich fast ein erneuter Flug lohnen, eigentlich haben wir aber in den nächsten Wochen keine Zeit für eine weitere Reise

Falls wir die escritura zuerst nur auf die Eltern ausschreiben lassen und spaeter umstellen, vermute ich muessten wir die gesamte Gebuehr erneut Zahlen?

Hat es Auswirkungen, wenn nur einer von uns in der Escritura steht anstatt wir beide? Im Fall einer Trennung würde sowieso jedem von uns die Hälfte zustehen, wenn ich das richtig verstehe.

Und zu guter Letzt, falls doch jemand von uns reist: Wie viel Zeit sollte man vor Ort einplanen gegeben dem Fall wir tätigen die Überweisung vorab von hier, um dann vor Ort das Geld "freizubekommen" bis hin zur unterschriebenen Escritura?

3) Escritura ohne CE, mit Passnr: Was mir noch in den Sinn kommt, ich habe keine gültige Cedula de Extranjeria mehr, dh falls ich mit in der Escritura stehe, dann mit meiner Passnr, die aber ja in D nicht konstant ist, sondern sich mit dem nächsten Pass ändert. Nur um alle Eventualitäten zu bedenken, man weiß ja nie, hat jemand Erfahrung damit, ob das zu späterem Zeitpunkt problematisch sein könnte, wenn wir das Haus verkaufen und ich dann eine andere Passnr. hätte als in der Escritura steht?

4) Stichwort Mieteinnahmen: Das Haus hat drei Wohnungen, von denen wir zwei vermieten wollen, in der Dritten werden die Eltern leben. Habe gelesen, dass man auf Miteinnahmen theoretisch mehr Steuern zahlen muss, wenn man nicht in Kolumbien lebt. Kriegt das überhaupt jemand mit, das wir vermieten, wenn weder wir noch die Eltern aktuell in Kolumbien Steuern zahlen? Bzw. könnten wir die Mieteinnahmen einfach über die Eltern abwickeln (zB auf ihr Konto einzahlen lassen), oder werden uns automatisch die Hälfte der Mieteinnahmen zugesprochen, wenn uns die Hälfte des Hauses gehört?

5) vorherige Promesa de Compraventa bei Notaria: Ist dieses Dokument nötig bzw. muss notwendigerweise beim Notar unterschrieben werden? Der Verkäufer sagte, wir könnten das machen, wenn wir darauf bestehen, wäre aus seiner Sicht aber nicht unbedingt nötig, wir könnten auch gleich den Verkauf abwickeln, oder ein solches Dokument informell ohne Notar machen, da er schwer krank ist und in einer anderen Stadt lebt als das Haus und die Eltern, und sich die zweite Reise ersparen will. Die Verwandten meines Mannes sagen auch, das Dokument sei nicht unbedingt nötig, allerdings ist es eigentlich in allen Dokumenten zum Prozess als Schritt aufgeführt und ich tendiere doch dazu, darauf zu bestehen, bevor ich einen fünfstelligen Eurobetrag überweise, was meint ihr?

Fragen über Fragen, ich freue mich auf jede Antwort oder Erfahrungen, wenn auch nur zu Einzelfragen und warte gespannt!

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