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Medellín-Capos wollen Petro im Wahlkampf 2026 in den "Barrios" unterstützen
Verfasst: So 29. Jun 2025, 16:39
von News Robot
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Die Zeitschrift SEMANA enthüllte die bislang unbekannte Geschichte über die Anwesenheit einiger der schlimmsten Kriminellen Antioquias bei einer öffentlichen Veranstaltung mit Gustavo Petro. Es gibt Besorgnis über mögliche Risiken für die Wahlen.
Pressebericht in Spanisch:
Los capos de Medellín, que compartieron tarima con Petro, quieren salir a los barrios en medio de la campaña de 2026: “Puede ser dos o tres horas al día”
https://www.semana.com/nacion/articulo/los-capos-de-medellin-que-compartieron-tarima-con-petro-quieren-salir-a-los-barrios-en-medio-de-la-campana-de-2026-puede-ser-dos-o-tres-horas-al-dia/202539/
Zwischen Berichterstattung und Meinungsmache: Der Medellín Kommentar von Semana im Fokus
Verfasst: So 29. Jun 2025, 17:59
von Eisbaer
Die Zeiten als die Revista Semana als Vertrauenswürde Quelle gesehen werden konnte, sind lange vorbei. Es gibt bereits fundierte Einschätzungen dazu, wie die Revista Semana den kolumbianischen Präsidentschaftswahlkampf 2026 beeinflussen könnte – und sie sind alles andere als neutral.
Die Zeitschrift
Semana hat sich in den letzten Jahren von einem klassischen Nachrichtenmagazin zu einem deutlich politisch positionierten Medium entwickelt. Ich gehe davon aus, dass Semana 2026 nicht nur berichten, sondern aktiv mitgestalten wird – sei es durch Agenda-Setting, selektive Berichterstattung oder die gezielte Platzierung von Umfragen.
Der jüngste Titel der Revista Semana
Los secretos del tarimazo de Gustavo Petro con los peores criminales de Medellín: buscan quedar libres, y hay alarma porque podrían incidir en las elecciones del 2026 ist ein weiteres Beispiel dafür, wie das Magazin zunehmend als politischer Akteur auftritt, statt als neutraler Beobachter. Die Darstellung des Treffens in Medellín, bei dem Präsident Petro gemeinsam mit verurteilten Bandenchefs auftrat, hat landesweit Empörung ausgelöst – nicht nur wegen der Bilder, sondern auch wegen der politischen Signalwirkung.
Unabhängig davon, wie man zu Petros Ansatz der urbanen Friedensverhandlungen steht, wirft die mediale Inszenierung durch Semana Fragen auf: Geht es hier um Aufklärung oder um gezielte Meinungsmache im Vorfeld der Wahlen 2026? Die Nähe des Magazins zur Kandidatin
Vicky Dávila und zur Unternehmerfamilie
Gilinski lässt zumindest Zweifel an der journalistischen Unabhängigkeit zu.
Wenn Medien ihre Macht nutzen, um politische Narrative zu formen, statt sie zu hinterfragen, wird die Grenze zwischen Berichterstattung und Einflussnahme gefährlich unscharf.
Zwischen Berichterstattung und Meinungsmache: Der Medellín Kommentar von Semana im Fokus
Verfasst: So 29. Jun 2025, 18:12
von desertfox
Die USA und FOX News lässt grüßen...
Zwischen Berichterstattung und Meinungsmache: Der Medellín Kommentar von Semana im Fokus
Verfasst: So 29. Jun 2025, 18:24
von Eisbaer
@desertfox: Deine Anspielung auf Fox News bringt das Thema pointiert auf den Punkt. Mich würde wirklich interessieren, wie Du diesen Vergleich im kolumbianischen Kontext weiterdenkst – magst Du ein bisschen mehr dazu sagen?
Petro auf der Bühne mit Kriminellen? – Brisantes Treffen in Medellín sorgt für Empörung
Verfasst: So 29. Jun 2025, 20:07
von desertfox
@Eisbaer,
was soll ich sagen..., jeder weiss eigentlich was gemeint ist, ich finde es nur schade, besser gesagt traurig, wie sich Millionäre defakto über die Presse ihre Regierung kaufen.
Oder wie man nun in den USA hört wo ein Linker Kandidat die Vorwahl gewonnen hat und nun verkündet, dass hunderte von Millionen US-$ bereitliegen um ihn zu bekämpfen.
Petro auf der Bühne mit Kriminellen? – Brisantes Treffen in Medellín sorgt für Empörung
Verfasst: So 29. Jun 2025, 20:18
von Eisbaer
Das hast du sehr treffend formuliert – die Enttäuschung über diese Machtkonzentration kann ich gut nachvollziehen. Es ist erschreckend, wie sich mediale und wirtschaftliche Interessen immer stärker mit politischer Einflussnahme vermischen – und das leider nicht nur in Kolumbien oder den USA. Glaubst du, dass wir als Gesellschaft überhaupt noch Hebel haben, um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen?
Petro auf der Bühne mit Kriminellen? – Brisantes Treffen in Medellín sorgt für Empörung
Verfasst: So 29. Jun 2025, 21:55
von desertfox
Ja. wir haben Möglichkeiten, das setzt aber selbstständiges Denken voraus..., oder, in Finnland z.B. ist bereits in den Grundschulen ein Pflichtfach der Umgang mit digitalen Medien und der Erkennung von Falschmeldungen.
Das Problem heute ist dass die Jugend sich auf die Nachrichten in den sozialen Medien verlässt und die den Nutzern nur das zeigt was deren Algorithmus vorschlägt und das was die Nutzer sehen wollen..., die alten verlassen sich auf die althergebrachten analogen Kanäle (Tageszeitungen, Radio und TV (in Deutschland der öffentlich rechtliche, ältere sehen nur seltener Privatfernsehen.
Was auch gefährlich ist sind z,B. WhatsApp Gruppen, da wird innerhalb von Sekunden alles weiterleitetet was man von irgendwelchen Bekannten bekommt.
Ich habe da einen Fall aus der Familie die mir meine Tochter ein Video weiterleitete welche die Frau von Zelensky angeblich beim Shoppen in Paris zeigt…, nur, das war ein Deepfake…, vermutlich Russische Propaganda…, das geht heute so schnell und macht innerhalb von Sekunden die Runde mehrmals um die Welt.
Petro auf der Bühne mit Kriminellen? – Brisantes Treffen in Medellín sorgt für Empörung
Verfasst: So 29. Jun 2025, 22:30
von coentros
@Bogotano:
"Ich finde den Vergleich mit asiatischen Ländern schwierig, denn die kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind dort völlig andere."
Auch kulturelle Rahmenbedingungen sind nicht vom Himmel gefallen und können beeinflusst und verändert werden. Desweiteren Teil der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Ländern Asiens eine effiziente Strafverfolgung und konsequenter Vollzug. In China, Singapur und Indonesien droht die Todesstrafe für Drogenbesitz, auch in Thailand und Malaysia harte Strafen bis hin zur Todesstrafe vorgesehen. Prügelstrafen als Pflichtprogramm. Einsatz moderner Technologien für eine effiziente und effektive Bekämpfung des organisierten Verbrechen, dadurch die Bandenkriminalität besser unter Kontrolle: flächendeckende Überwachung mit Videokameras, umfassende Kontrolle der online-Kommunikation, Verhaftungen schon in geringen Verdachtsfällen und mehr. Natürlich ist das Thema vielschichtig: Auch Bildungsinitiativen, Konfuzius, Buddhismus & Co, haben einen Einfluss und wichtig. Aber bei dem was konkret getan werden kann sehe ich schon erhebliche Unterschiede.
In Kolumbien habe ich den Eindruck dass viele Verbrechen schlicht und einfach ohne Strafe bleiben. Das mit kriminellen Schwerverbrechern überhaupt noch verhandelt wird wäre in vielen Ländern Asiens undenkbar. Ich wundere mich angesichts der spürbaren Zunahme der Gewalt in Kolumbien, auch hier in den Forumsbeiträgen klar erkennbar, wie man an Petros "paz total" Politik noch etwas positives entdecken kann. Abgesehen davon hat er mit zahlreichen Äusserungen zum internationalen politischen Geschehen fernab Kolumbien bewiesen dass er mit zweierlei Mass misst wenn es um zivile Opfer von Krieg und Gewalt geht. Offensichtlich sind vergewaltigte Frauen, bestialisch hingerichtete Zivilisten, entführte unschuldige Kinder, etc alle selber schuld. Sie sollten halt längst schon freiwillig ihr Land übergeben haben. Das hat ihn in meinen Augen völlig unglaubwürdig gemacht.