Wer kann was zu den monatlichen Kosten für einen Haushalt mit 2 Personen sagen?

Tipps und Fragen von Auswanderungswilligen und Leuten, die den Schritt schon gewagt haben.

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navarre2020
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Wer kann was zu den monatlichen Kosten für einen Haushalt mit 2 Personen sagen?

Beitrag von navarre2020 »

Was sind denn so die "normalen" monatlichen Kosten die man hat für einen 2 Personen Haushalt wenn man sparsam lebt?
MIete + Nebenkosten + Lebensmittel?

Was ich so verfolgt habe hier, reicht also der Mindestlohn dafür nicht aus? Recht der Mindestlohn von 2 Personen denn?
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Eisbaer
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Wer kann was zu den monatlichen Kosten für einen Haushalt mit 2 Personen sagen?

Beitrag von Eisbaer »

Die monatlichen Kosten für einen Zweipersonenhaushalt in Kolumbien liegen bei sehr sparsamer Haushaltsführung etwa um 3 bis 3,5 Millionen Pesos. Davon entfallen etwa 1,5 Millionen Pesos auf die Miete, 500.000 bis 700.000 Pesos auf Nebenkosten und weitere 700.000 Pesos auf Lebensmittel.

Der größte Kostenfaktor ist die Miete. In einer mittelgroßen Stadt kostet eine Wohnung in guter Lage etwa 1,5 Millionen Pesos im Monat. In kleineren Städten oder in weniger guten Wohngegenden kann man auch günstigere Wohnungen finden.

Die Nebenkosten liegen in der Regel zwischen 500.000 und 700.000 Pesos pro Monat. Darin enthalten sind Strom, Wasser, Gas, Müllabfuhr, Internet/Festnetz und TV. Die Kosten für Lebensmittel liegen bei ca. 700.000 Pesos pro Monat für einen 2-Personen-Haushalt. Wenn man sehr sparsam lebt, kann man diese Kosten noch etwas reduzieren.

Es kommen noch weitere Kosten hinzu, die ich in der obigen Rechnung nicht berücksichtigt habe, wie Krankenversicherung, Steuern, eventuelle Handyverträge, Transportkosten etc. etc. Die hohe Inflation darf man auch nicht unterschätzen. Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass Kolumbien nicht billig ist.

Der Mindestlohn in Kolumbien im Jahr 2023 liegt bei 1.160.000 Pesos pro Monat. Damit ist es für zwei Personen kaum möglich, über die Runden zu kommen.
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Karibikotto
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Wer kann was zu den monatlichen Kosten für einen Haushalt mit 2 Personen sagen?

Beitrag von Karibikotto »

Für ein sehr sparsames Leben mögen 3 bis 3,5 Millionen Pesos ausreichen, für einen Europäer, der in Kolumbien zumindest den gleichen Lebensstandard wie in Deutschland haben möchte, ist diese Summe nicht ausreichend. Mit diesen finanziellen Mitteln kann man eher "überleben" als ein wirklich erfülltes Leben führen.

Die Lebenshaltungskosten und damit die notwendigen finanziellen Mittel sind von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Ich würde davon abraten, einen Neuanfang in Kolumbien mit weniger als 5 Millionen Pesos zu wagen, und selbst diese Summe wäre knapp bemessen.

Für ein Leben nach europäischem Standard ist in Kolumbien mehr als das Doppelte des oben genannten Betrages erforderlich.

Wenn man mich fragen würde, wie viel Geld ich in Deutschland zum Leben brauche, würde ich sagen - mindestens 2.000 Euro.

Zacarias
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Wer kann was zu den monatlichen Kosten für einen Haushalt mit 2 Personen sagen?

Beitrag von Zacarias »

Man sollte sich selbst zuerst einer Gruppe zuordnen, zu der Informationen über die mtl. Kosten gesucht werden. Ziehe ich den doppelten SM zur Kalkulation meiner Planung hinzu, um zu berechnen, ob mein Geld in Kolumbien zum leben oder anders, zum überleben, reicht, dann geht es auch mit einer Miete von 800.000 inklusive Nebenkosten (Wasser/Abwasser + Gas). Dann aber mittendrin neben der Kassiererin, dem Autowäscher oder Bäckereiangestelltin, die nicht von Mauern umgeben leben.

Auch das Einkaufsverhalten hängt dann davon ab, dass man nicht überall einkaufen kann und etwas mehr Lebenszeit in den Vergleich der Preise investiert werden muss, als sonst. Bei dem ganzen darf man aber nicht vergessen, dass der SM seinen Anteil bei der Unterernährung und Versorgung vieler Menschen dort hat.

Es fällt mir schwer zu verstehen, warum man zum Umzug in ein fremdes Land den minimalen Standard der Menschen vor Ort heranzieht. Natürlich geht dieses.

Zurück zur Gruppenzugehörigkeit: Ist man in Europa Standard gewöhnt, den hier Gutverdiener leben, sollte man alles nicht auf den Heller genau ausrechnen, sondern einen Mittelwert von allen Ding + 30 % Luft nach oben drauflegen. Ähnlich wie bei einer Kreditvergabe. Denn unerwartetes kommt auch vor und kann ziemlich teuer sein. Reisen will man oder muss man ja auch. Hat man weniger ausgegeben - gut. Aber generell zieht man nicht nach Kolumbien, um sich dann dort finanzielle Sorgen zu machen.

desertfox
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Beitrag von desertfox »

Meine Schwägerin mit Schweizer Witwenrente hat in Bogota/Cedritos (Estrado 3) eine 4 Zimmer Wohnung (ca. 60 qm) und zahlte bis sie die Wohnung von der Mutter abkaufte, ca. 1 Million Miete, dazu kommt die Administration.
Nur 500 Meter weiter haben wir unsere Wohnung / Penthouse (Estrado 4) mit ca. 145 qm vermietet, Miete sind knapp über 4 Millionen plus Administracion.
Die Miete in Bogota ist oft von einer Straßenseite zur anderen extrem unterschiedlich, wobei Bogota sicher höhere Mieten als die Region hat.

desertfox
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Beitrag von desertfox »

Die ganze Diskussion zu Lebenshaltungskosten ist eigentlich nutzlos da jeder andere Prioritäten und Vorlieben hat.
Der eine (wie meine Schwägerin) läuft alles beim Laden um die Decke, keinerlei Vorräte im Kühlschrank, andere, wie ich auch, kaufe gerne bei Carulla oder Exito, gerne auch auf Vorrat um etwas Abwechslung und Auswahl zu haben und nicht wegen jedem Suppenwürfel weg zu müssen.
Andere gehen gerne Essen, evtl. auch in bessere Lokale und nicht nur beim Drehgrill um die Ecke andere kochen lieber selbst…, der eine hat 3 große Fernseher in der Wohnung, andere nur einen kleinen…, das selbe mit Gas zum Kochen und Warmwasser, der eine macht bei Duschen rituelle Waschungen, anderer, wie meine Schwägerin auch, duscht oft kalt.
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Eisbaer
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Beitrag von Eisbaer »

Ich stimme zu, dass individuelle Prioritäten und Vorlieben eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Lebenshaltungskosten spielen. Ich habe versucht, dies in meiner Antwort zu berücksichtigen, indem ich die verschiedenen Faktoren aufgelistet habe, die die Kosten beeinflussen können.

Ich entschuldige mich, wenn meine Antwort Dich verärgert hat. Ich habe versucht, eine objektive Antwort zu geben, aber ich verstehe, dass das nicht immer einfach ist.

Um dem Themenstarter einen besseren Überblick zu geben, wäre ich Dir dankbar, wenn Du Deine monatlichen Kosten ungefähr angeben könntest. Das würde helfen, einen besseren Überblick zu bekommen. Allerdings habe ich Verständnis dafür, dass nicht jeder seine Kosten öffentlich in einem Forum nennen will.
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zoeller
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Beitrag von zoeller »

Viele Menschen träumen davon, ins Ausland zu gehen. Sie sehen die niedrigeren Löhne und Preise und denken, dass es dort bestimmt viel billiger ist als in Deutschland. Das ist aber nicht immer so. In Wirklichkeit sind die Lebenshaltungskosten für Ausländer oft sogar höher als für Einheimische.

Es gibt mehrere Gründe, warum Ausländer im Ausland mehr Geld ausgeben müssen als Einheimische.

Ausländer werden oft übervorteilt. Sie müssen für die gleiche Leistung mehr bezahlen als Einheimische.
Einheimische haben oft einen großen Vorteil, weil sie von ihrer Familie unterstützt werden. Sie können zum Beispiel bei der Miete sparen.
Ausländer sind oft nicht bereit, ihren Lebensstandard so weit zu senken, wie es im Ausland notwendig ist.
Grundnahrungsmittel sind in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern relativ günstig. Auch die Mieten sind in Deutschland im europäischen Vergleich sehr moderat.

Wer ins Ausland auswandern möchte, sollte sich daher genau über die zu erwartenden Lebenshaltungskosten informieren. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben und sich darauf einzustellen, dass man vielleicht einige Kompromisse eingehen muss. Deshalb finde ich das Thema hier im Forum sehr gut.

desertfox
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Beitrag von desertfox »

@Eisbaer,

ich bin nicht verärgert, auch musst Du Dich nicht entschuldigen. Ich schrieb nur dass die Diskussion eigentlich nicht zielführend ist da jeder seine eigenen Vorstellungen von seinem Lebensstandard hast der ihm passt.

Mit schmeckt auch ein Hähnchen vom Drehgrill, aber immer möchte ich das auch nicht, ein gutes Lokal für Meeresfrüchte welche es in Bogota einige gibt und das Essen dann sagen wir mal 50-80000 COP pro Kopf ausmacht kann ich mir leisten, weiss aber dass das für viele Kolumbianer und auch manchem Deutschen Rentner in Kolumbien viel Geld ist.
Meine Wurst kaufe ich gerne bei Koller im Exito oder Carulla…, gerne auch direkt bei Koller wenn mich mein Weg dorthin führt.

Und, nein, meine Frau und ich wohnen noch nicht in Bogota, haben zwar eine Wohnung die vermietet ist, mittlerweile auch beide eine CE, auf Grund von familiären Änderungen (Gesundheit meiner Mutter) in Deutschland haben wird das Thema Umzug erst mal auf Eis gelegt.
Daher, wenn wir mal 4-8 Wochen in Kolumbien sind dann ist das mehr Urlaub, wohnen dann bei der Schwägerin, kaufen aber für uns ein und Leben eigentlich dann so als wie wir es später auch tun würden.

LosAmantes/Nikolas
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Beitrag von LosAmantes/Nikolas »

lst es nicht so, das die Eigentumsquote in Kolumbien relativ hoch ist ? Würde für das Land sprechen.

Aus meiner Sicht ist es das erstrebenswerteste überhaupt in seinen eigenen 4 Wänden zu leben. lch möchte mich im Alter nicht auf eine vermeintlich sichere Renten- oder Pensionszahlung verlassen müssen. Insbesondere nicht im Ausland.

Dieser Gedanke bezieht sich wie ich finde auch auf die Frage.
Ohne Miete : kaum Kosten in Kolumbien

Max
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Beitrag von Max »

ganz so ist es nicht kommt halt darauf an wo man wohnt.
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Bogotano
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Beitrag von Bogotano »

Das stimmt. Die Wohneigentumsquote in Kolumbien ist zwar hoch, aber das bedeutet nicht, dass alle Eigentümer ihre Häuser oder Wohnungen bezahlt haben. Viele Kolumbianer kaufen ihr Eigentum auf Kredit.

Wenn man ein Haus oder eine Wohnung auf Kredit kauft, muss man neben der monatlichen Rate auch Zinsen zahlen. Das kann die Lebenshaltungskosten erheblich erhöhen. Für einen Ausländer, der mit einer starken Währung nach Kolumbien kommt, ist es viel einfacher, Eigentum zu erwerben, als für einen Einheimischen.

Daher stimmt der Satz "Ohne Miete: kaum Kosten in Kolumbien" auch für Ausländer mit niedrigem Einkommen nicht. Die Lebenshaltungskosten in Kolumbien sind zwar generell niedriger als in Deutschland, aber immer noch hoch. Wer nicht über ein ausreichendes Einkommen verfügt, wird auch in Kolumbien Schwierigkeiten haben, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Ich denke, mein Lebensstil ähnelt dem von @Desertfox. Ich wohne im Barrio Chico in Bogotá und wenn ich Miete zahlen müsste, wären meine monatlichen Ausgaben weit über 10 Millionen Pesos, da ich auch nicht auf mein eigenes Auto verzichten möchte.

Wer gerne ausgeht und essen geht, muss natürlich mehr Geld ausgeben als jemand, der lieber zu Hause bleibt.

In meiner Kalkulation habe ich vergessen, die Gehälter des Hausmädchens und des Verwalters unserer Finca zu berücksichtigen.

LosAmantes/Nikolas
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Beitrag von LosAmantes/Nikolas »

Stimme Euch zu

zu dem Satz : keine Miete kaum Kosten
gehört der Zusatz:
Wenn man sparsam veranlagt ist, kann man die Höhe der Lebenskosten in Kolumbien unglaublich niedrig halten.

Thema Heizkosten stellt sich fast nirgendwo.
Die in DE getroffen Entscheidungen zum Thema Energie sind aus meiner Sicht gerade dabei diesem Land das Rückgrat zu brechen. Durchaus hat auch dieser Passus bezug zur Frage bzw Auswanderungsentscheidung.
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Eisbaer
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Beitrag von Eisbaer »

Der Heizbedarf ist in der Regel gering, das stimmt. Aber ich muss jeden Tag kühlen, und die Stromkosten für die Klimaanlage sind sehr hoch. Die Strompreise in Kolumbien sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Das liegt zum einen an der Inflation, zum anderen an den steigenden Kosten für die Stromerzeugung. Der Anstieg der Strompreise ist für alle Kolumbianer eine Belastung, aber für Menschen mit niedrigem Einkommen ist er besonders spürbar. Wenn täglich gekühlt werden muss, macht das einen erheblichen Teil des Haushaltseinkommens aus.
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Beitrag von desertfox »

Heizung und Kühlung fällt zumindest in Bogota mehr oder weniger weg, ich kenne keine Privatwohnung die Heizung hat, außer einem (Gas) Kamin der aber mehr Optik als Heizfunktion hat.

Und zum Stromverbrauch, der/die Fernseher laufen gefühlt 24 Stunden am Tag…

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