Krisen und Konflikte: Die Regierung Petro unter politischem und öffentlichem Druck

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Eisbaer
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Krisen und Konflikte: Die Regierung Petro unter politischem und öffentlichem Druck

Beitrag von Eisbaer »

In der vergangenen Woche erlebte die Regierung von Präsident Gustavo Petro eine Reihe schwerwiegender Krisen. Der Mord an dem oppositionellen Senator Miguel Uribe Turbay erschütterte das Land und weckte Erinnerungen an eine politische Gewalt, die als überwunden galt. Die Regierung sieht sich nun mit Forderungen konfrontiert, für die Sicherheit aller Kandidaten zu sorgen. Die Ermittlungen laufen, und es gibt Hinweise auf eine Beteiligung der Guerilla-Gruppe Segunda Marquetalia, was die Schwächen von Petros Friedenspolitik offenlegt.

Parallel dazu eskalierte ein Konflikt mit dem ehemaligen Außenminister Álvaro Leyva, der in geleakten Audios angeblich einen Umsturz plante. Petro ließ ihn wegen mehrerer Delikte anzeigen, darunter auch wegen Anstiftung im Zusammenhang mit dem Mord an Uribe Turbay. Die Spannungen setzten sich beim Kongress des Unternehmerverbands ANDI fort, wo Petro nicht eingeladen war und seine Minister kurzfristig absagten. Der Präsident reagierte mit scharfer Kritik an der Wirtschaftselite und warf ihr vor, demokratische Prinzipien zu missachten.

Auch innerhalb der Regierung zeigen sich Risse. Vizepräsidentin Francia Márquez äußerte sich in einem Interview offen über die persönlichen und politischen Belastungen ihres Amtes. Sie sprach von einem „Leben im politischen und familiären Ausnahmezustand“, das sie seit ihrer Amtsübernahme führe. Ihre Familie sei durch die öffentliche Aufmerksamkeit und Bedrohungen stark betroffen. Der Einsatz von Hubschraubern für ihre Sicherheit wurde öffentlich kritisiert, obwohl er auf konkrete Gefahren zurückgeht.

Márquez beklagte zudem mangelnde Unterstützung innerhalb der Regierung, insbesondere durch die ehemalige DAPRE-Direktorin Laura Sarabia, die ihre Arbeit behindert habe. Die Umsetzung des Ministeriums für Gleichheit sei durch bürokratische Hürden und fehlende politische Rückendeckung ins Stocken geraten. Trotz ihrer Enttäuschung betonte sie, dass sie weiter an Veränderungen für Kolumbien arbeiten wolle, auch wenn der Preis dafür hoch sei.
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