In Deutschland abmelden oder nicht

Tipps und Fragen von Auswanderungswilligen und Leuten, die den Schritt schon gewagt haben.

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Timbalero
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In Deutschland abmelden oder nicht

Beitrag von Timbalero »

Hallo,

kann mir jemand die Vor- und Nachteile sagen, weiterhin in Deutschland gemeldet zu sein? Ich denke es macht vielleicht Sinn, sich in Kolumbien bei der deutschen Botschaft zu melden wenn man längere Zeit im Lande ist... aber kommt das einer Abmeldung in Deutschland gleich oder muss man sich dazu vorher abmelden....? Keine Ahnnung.

Danke euch und Grüße vom Timbalero
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Eisbaer
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In Deutschland abmelden oder nicht

Beitrag von Eisbaer »

Das Deutsche Auswärtige Amt sagt auf seiner HP folgendes:

Frage:
Ich lebe im Ausland, bin aber in Deutschland noch gemeldet. Muss ich mich in Deutschland abmelden?

Antwort:
Wer in Deutschland aus einer Wohnung auszieht, muss sich nach den melderechtlichen Bestimmungen abmelden. Ein melderechtlicher Zweitwohnsitz in Deutschland ist nur möglich, wenn sich auch der Erstwohnsitz in Deutschland befindet.
Welche Auswirkungen ein deutscher Wohnsitz in steuerrechtlicher oder sozialversicherungsrechtlicher Hinsicht hat, müssten Sie mit Ihrem Arbeitgeber, dem zuständigen Finanzamt bzw. dem Sozialversicherungsträger besprechen.

Hier könnt Ihr noch etwas zum Melderecht in Deutschland nachlesen.

Auszug:

Abmeldung bei Umzug ins Ausland:
Wer aus einer Wohnung auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht, muss sich bei der Meldebehörde abmelden.





01.11.2012 Links entfernt, da er nicht mehr existiert. Eisbaer - Moderator
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Anonymous

Re: In Deutschland abmelden oder nicht

Beitrag von Anonymous »

Alle Gesetze haben ihre Lücken.

Abmeldung bei Umzug ins Ausland
Wer aus einer Wohnung auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht, muss sich bei der Meldebehörde abmelden.

Kann ich in Deutschland gemeldet bleiben?
Falls Sie in Deutschland eine Wohnung behalten, die Ihnen jederzeit zur Verfügung steht, können Sie gemeldet bleiben, auch wenn Sie den Hauptwohnsitz im Ausland haben. Die vorhandene „Zweitwohnung“ wird-da in Deutschland einzige Wohnung­automatisch zum Erstwohnsitz. Die Wohnung muss ausreichend groß sein und mindestens Schlafgelegenheit, Bad und Kochnische haben. Wer eine solche Wohnung nicht zur Verfügung hat, muss sich abmelden und wird-falls er/sie selbst nichts unternimmt-häufig von Amts wegen aus dem Melderegister entfernt.

Falls ich die Möglichkeit habe, gemeldet zu bleiben, was muss ich bedenken?
Aus der melderechtlichen Situation ergeben sich viele rechtliche Konsequenzen. Hier einige wichtige Beispiele:
Das kann man hier nachlesen: melbourne.diplo.de/Vertretung/melbourne/de/3/Rechtliche__und__Konsularische__Dienste/Meldewesen/Meldewesen.html

Da ich 5 Jahre in Australien gelebt habe erinnere ich mich daran. Habe mich aber auch abgemeldet, da mir das ganze zu kompliziert war.



01.11.2012 Link entfernt, da er nicht mehr existiert. Eisbaer - Moderator
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cali
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Re: In Deutschland abmelden oder nicht

Beitrag von cali »

ch zitier euch mal noch einen absatz aus dem link...

zitat: Bin ich gemeldet, können mir gerichtliche Schreiben oder behördliche Dokumente an meine deutsche Adresse zugestellt werden. Die Zustellung gilt als bewirkt, wenn die Dokumente dort eintreffen. Es ist mein Problem, falls ich sie nicht oder verspätet erhalte.
melbourne.diplo.de/Vertretung/melbourne/de/3/Rechtliche__und__Konsularische__Dienste/Meldewesen/Meldewesen.html

.... den man nicht wichtig genug nehmen kann.

hast du eine wohnung und geht dort etwa eine klage gegen dich ein, dann kannst du beispielsweise einen prozess (durch versaeumnisurteil) verlieren, wenn du dich nicht STAENDIG um deinen briefkasten kuemmerst!!

ich hab eine wohnung in D. da wird aber TAEGLICH im briefkasten nachgesehen. und wenn was kommt, wird mir das unverzueglich per email zugeschickt.

anders geht das nicht, meines erachtens.



01.11.2012 Link entfernt, da er nicht mehr existiert. Eisbaer - Moderator

Nage
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In Deutschland abmelden oder nicht

Beitrag von Nage »

Also für mich als Selbständiger gibt es einen sehr grossen Nachteil, wenn ich im Ausland lebe und in Deutschland gemeldet bleibe:

Ich zahle weiterhin Steuern in Deutschland bzw. bin dort weiterhin steuerpflichtig!

Und das wäre alleine schon der ausschlaggebende Punkt mich in Deutschland abzumelden, wenn ich im Ausland lebe. Denn warum soll ich denn hohe Steuern in Deutschland zahlen, wenn ich garnicht die Vorteile/Gegenleistungen dieser hohen Steuern in Anspruch nehme (Sicherheit, Infrarstruktur, Sozialsystem, Rechtssystem, etc.)?

Zu dem gibt es natürlich viele weitere Gründe, wenn man im Internet arbeitet, sich in Deutschland abzumelden:

- Man entgeht dem Abmahnwahn der Anwälte (einzigartig auf der Welt)

- Man entgeht der nicht vorhandenen Gesetzgebung im Internet (jedes Gericht urteilt anders)

- Man entgeht der Impressumpflicht auf Homepages (keiner kann einen angreifen)

Desweiteren weiss ich keine Vorteile, in Deutschland gemeldet zu bleiben. Sofern man seine Staatsbürgerschaft und seinen deutschen Reisepass behält hat man doch keine Nachteile?!

Und den kleinen Nachteil, dass ich alle 10 Jahre mal doppelt so hohe Gebühren für den Reisepass bezahlen muss, sind ja nicht wirklich erheblich. Das Geld was ich in 10 Jahren im Ausland gespart habe, dafür zahle ich auch den 100 fachen Preis für den Reisepass!

Winke
Nage
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delicia

In Deutschland abmelden oder nicht

Beitrag von delicia »

Hallo! Ich will das Thema nochmal aufgreifen, da ich selbst gerade vor dieser Frage stehe.
Habe die Möglichkeit, meinen Wohnsitz zu meinen Eltern zu verlegen, im Visum aber noch meinen jetzigen Wohnsitz angegeben.

Wenn ich mich hier abmeldet könnte ich zB keine deutsche Auslandskrankenversicherung abschließen, kein (Tagesgeld)konto eröffnen. Was passiert mit Konten und Versicherungen, die hier schon bestehen und weiter laufen sollten?

Wirkt sich der Wohnsitz steuerlich aus?

Bin recht unsicher, was ich machen soll.
Viele Grüße, delicia :)
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Toska
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In Deutschland abmelden oder nicht

Beitrag von Toska »

Hi Delicia und willkommen im Forum.

Tschuldigung, aber ich bin mal so ehrlich und offen und sag rundheraus, was ich denke. Ist nicht bös gemeint. Aber ich sehe das so:

Wer im Ausland lebt und weiterhin in Deutschland gemeldet sein will, der hat einfach den Schuss noch nicht gehört. :lach:
Nicht böse sein. Ich meine es nur gut. :blu:

Wie hier schon aufgezählt: Die Nachteile des weiterhin in Deutschland gemeldet sein überwiegen bei weitem und stehen in *keinerlei* Relation zu etwaigen Nutzen. Bist du weiterhin in der STASI-besetzten und voll-vermerkelten Besatzungszone gemeldet, wird sich als erstes das Finanzamt die Hände reiben und denen fallen dann tausend Gründe ein, warum sie dir Geld aus den Rippen leiern wollen. Du zahlst weiterhin in die private oder gesetzliche Krankenversicherung ein, zahlst Kirchensteuern, Renten- und Sozialschmarotzer-Steuern, Kapitalertagssteuern und was weiß ich. Du darfst weiterhin regelmäßig einen Steuerberater tausendfünfhundert Euronen pro Jahr in den Rachen werfen, um deine jährliche Steuererklärung abzugeben. Gerne mehr, denn durch deinen "Auslandsaufenthalt" hat er dann ja mehr Arbeit. Und musst damit rechnen, dass in deiner Abwesenheit trotzdem Ermittler vom Finanzamt am Meldewohnsitz aufschlagen und mal in Ruhe alles durchsehen, was du so an Papierkram da gebunkert hast. Man könnte ja noch was finden, was du vergessen hast. Anhaltspunkte lassen sich immer konstruieren und wenn weder du noch dein Steueranwalt dabei sind, können die auch viiiiiiel ungestörter Arbeiten. Hatte ich auch schon vor meiner Auswanderung und während eines 4-wöchigen Urlaubs in Kolumbien - von dem das Finanzamt wusste.

Der Spaß wird dich (selbst wenn alles rund läuft und kein Rollkommando aufschlägt) ein (für kolumbianische Verhältnisse) Vermögen kosten.

Meld dich komplett ab. Hinterlasse bei der Meldebehörde deine neue Adresse in Kolumbien. Wenn irgendwer was will, werden die sich melden. Als erstes bekommst du in Kolumbien sicherlich ein Schreiben von der GEZ, weil noch drei-euro-fuffzig offen sind (oder wie bei mir die Beiträge der letzten 3-4 Jahre). Die Meldebehörden geben deine Adresse an alle raus. Egal ob GEZ, Finanzamt, Inkasso oder Ex-Partner. Du wirst da Post-technisch absolut nichts verpassen.

Banken? Kein Problem. Selbst die Kreissparkasse um die Ecke und die kleine Volksbank ein Dorf weiter hatten kein Problem damit, meine Kundendaten auf die neue Adresse in Kolumbien zu ändern und schicken sogar die Auszüge einmal pro Monat per Post hierhin. Die haben zwar mal blöd geguckt, aber haben auch zweieinhalb Jahre später keine Anstalten gemacht, ein Ende des Geschäftsverhältnisses nahe zu legen.

Krankenversicherung? Was du in Deutschland für einen absoluten Basis-Tarif monatlich abdrücken musst, verhilft dir in Kolumbien zu einer Krankenversicherung mit Einzelzimmer und Chefarzt-Behandlung. Wenn ich mir hier die kompletten Kauleisten sanieren lasse, kostet mich das weniger, als in Deutschland einen Backenzahn neu zu verplomben. Die Zahnärzte, mit denen ich hier bislang zu tun hatte, sind mal ein paar Ecken versierter, als die dauergestressten Kassen-Plombierer in Schland. Und hier sitzt du als Gringo keine fünf Stunden im Wartezimmer mit Hartz IV'lern und ihren dauerplärrenden Plagen zusammen. Im Gegenteil: Denn schlimmstenfalls läuft das so: Du bleibst in der deutschen Versicherung und die zahlen dann einfach nicht, wenn du hier zum Arzt musst. So einfach ist das für die. Wenn du was willst, kann du ja in Deutschland auf deine Kosten Klage einreichen.

Wenn du dazu noch irgendwelche "Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit" hast, bislang in Deutschland freiberuflich oder selbständig tätig warst: Alles komplett abmelden und plattmachen. Alles andere ist doof. Oder willst du in Deutschland weiterhin jedes Jahr Steuern in Höhe eines nagelneuen VW-Golf abdrücken? Denn stattdessen könntest du hier steuerlich in etwa soviel zahlen, wie der halbe Tagessatz eines Mietwagens kostet. Und das 100%tig legal und ohne jeden Stress mit Behörden oder Steuerberatern.

Es lässt sich in Geld nicht aufweigen, was du alleine an Streß sparst, wenn du dich komplett in Deutschland abmeldest. Und von dem Geld, was du da sparts, kannst du dir hier ein deutlich schöneres Leben leisten, als in Schlandistan. Du brennst ja keine Brücken ab, die man nicht wieder kitten könnte. Dein Pass gilt für 10 Jahre und den kannst du im Ausland verlängern lassen. Rentenversicherung? Bis wir in Rente gehen, gibt es sowieso nur noch einen Basis-Satz für alle. Krankenversicherung? Wird auf einmal richtig billig, wenn du nicht für die ganzen Hartz-IV Lebertransplantationen und die künstliche Hüften für 90-jährige mitbezahlen musst. Sorry, aber da bin ich halt mal der offenherzige Prolet, der mal laut sagt, was sich manche nicht zu denken trauen.

Wenn du Auswanderst: Nimm die Axt. Nabel dich komplett ab. Du gibst die staatliche Vollversorgung und das "Rund-um-Sorglos-Paket" des Orwellschen Überwachungs-Staates auf und musst in Zukunft halt sehen, wo du dein Soylent Green selbst herbekommst. Das kann durchaus so erleichternd sein, wie eine 10-pfündige Einlage in Zimmer 00. Genieße es.
--
Grüße, Toska

Nage
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Beitrag von Nage »

Hi Leute,

ich muss hier hundertprozentig Toska recht geben. Alle Gründe von Ihm sind völlig richtig und ein wenig sarkastisch dargestellt ;)

Genauso mache ich das seit Anfang 2010 und meinen Pass habe ich auch schon einmal bei der deutschen Botschaft in Bogota neu machen lassen, ohne Probleme. Auch sonst hat das alles nur Vorteile, alleine keine riesen Buchhaltung mehr machen zu müssen ist ein Segen.

Und mit der Krankenversicherung kann man auch eine internationale Krankenversicherung machen, die genau die gleichen Leistungen wie Privat-versichert in Deutschland hat, aber die Hälfte kostet (Google mal nach BDAE und Allianz bietet sowas auch an).

Also nur Mut, alles abmelden und das Leben geniessen. Und man ist ja nicht gefangen in Kolumbien, wenn einen alles nervt, zurück nach Deutschland kann man immer noch ;)

Winke
Nage
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Macondo
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Beitrag von Macondo »

Genau so, wie Toska es beschreibt ist es! Wenn man sich entschlossen hat auszuwandern, hat man ja die Gründe hierfür schon längst "geistig" abgehakt. Natürlich ist dann der Schritt es letztendlich zu tun mit einigen Zögerlichkeiten verbunden. Ich beobachte dieses Verhaltensmuster schon seit etlichen Jahren bei den Landsleuten. Es macht keinen Sinn auszuwandern bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des sozialen Netzes des Herkunftslandes, weil man in Südamerika eine andere Struktur mit anderen Verdienstmöglichkeiten vorfindet.
OK, wenn ein Auswanderer vermögend ist und es sich leisten kann weiterhin in die europäische Renten -und KV einzuzahlen, ist es natürlich toll dies aufrecht zu erhalten. Es gibt tatsächlich einige wenige, die das finanziell nicht belastet, dies ist aber eher die Ausnahme.
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walterdealemania
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Beitrag von walterdealemania »

Wenn ich Deutschland verlasse und mich bei der Krankenkasse abmelde, brauche ich auch keine monatlichen Beiträge zahlen. Gehe ich zurück wird mich meine Krankenkasse wieder aufnehmen.
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Toska
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Beitrag von Toska »

@walterdealemania: Die Gesetzliche sicherlich schon. Wer (wie ich) mal den Fehler gemacht hat, sich privat zu versichern, der hat dann sicherlich seine Nöte. Man ist halt seit der Auswanderung nicht jünger geworden und dementsprechend unattraktiv ist man dann für die PKVs. Und zurück in die gesetzliche KV ist vom Gesetzgeber verbaut. Kommen vielleicht noch "Altlasten" hinzu (Zahlungsrückstände, unversicherte Periode vor der Auswanderung, oder irgendwelche chronischen Zipperlein), dann wird das sicherlich eine ziemlich unlustige Angelegenheit.
--
Grüße, Toska
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walterdealemania
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Beitrag von walterdealemania »

Ja Toska, da hast du natürlich vollkommen Recht. Ich habe nur an meine gesetzliche Krankenkasse gedacht.
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bastians
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Beitrag von bastians »

Moin,

Du kannst bei der privaten KK eine monatliche Anwartschaft zahlen, dann kannst Du später wieder in die private KK zurück (so als ob Du nicht weggewesen wärest). Keine Ahnung was das kostet, ist aber vielleicht besser als irgendwo neu aufgenommen werden.

ciao
Bastian
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Toska
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Beitrag von Toska »

Danke für die Info, bastians. Das wusste ich noch nicht. Kommt für mich persönlich nicht in Frage, aber vielleicht nützt die Info dem einen oder anderen Mitleser.
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Grüße, Toska
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donchrisml
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Beitrag von donchrisml »

Hier mal ein paar Gedanken zum Thema "Abmeldung aus Deutschland"

1) Wer in Deutschland seinen Wohnsitz abmeldet, ist in Deutschland auch nicht mehr unbeschränkt einkommensteuerpflichtig.

Ergo, in Deutschland erlischt grundsätzlich die Steuerpflicht.

Eine Ausnahme gilt für Personen, die zwar nicht in Deutschland leben, aber in Deutschland Einkünfte erzielen (so genannt beschränkte Steuerpflicht).

2) Wer in Deutschland seinen Wohnsitz beibehält, muss dort die so genannte "Rundfunkgebühr" bezahlen.

3) Bankkonten können in Deutschland aufrechterhalten werden, da die Bank a) von der Auswanderung nichts mitbekommt und es ihr b) egal sein dürfte.

4) Versicherungen können grundsätzlich aufrechterhalten werden, außer in den Versicherungsbedingungen steht etwas anderes.

Es gibt übrigens auch spezielle Auslandskrankenversicherungen von deutschen Versicherungsunternehmen, für Leute, die ihren dauerhaften Wohnsitz im Ausland haben.

5) Bei Abmeldung aus Deutschland erlischt dort die allgemeine Krankenversicherungspflicht.

6) Wer seinen Wohnsitz in Deutschland beibehält, hat dort weiterhin seinen allgemeinen Gerichtsstand.

Hierzu eine kurze Anekdote: Habe neulich im Internet vergessen, ein Abonnement eines Branchenverzeichnes rechtzeitig zu kündigen. Das entsprechende Unternehmen hat mir dann per E-Mail mitgeteilt, ich solle einen Betrag in Höhe von ca. 500 € für die kommenden beiden Jahre auf deren Bankkonto überweisen. Habe mich geweigert zu zahlen und auf meinen Gerichtsstand in Kolumbien hingewiesen. Habe dann nichts mehr von der Firma gehört.

Bei meiner Auswanderung nach Kolumbien habe ich dem Meldeamt gegenüber übrigens meine damalige Hoteladresse in Bogotá angegeben. Bin daher jetzt für deutsche Behörden schlichtweg nicht mehr erreichbar. Ob das gut oder schlecht ist, kann sich jeder selbst ausdenken.

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