Kolumbien im September als Backpacker

Für alle Fragen zu Reisen, Busfahrten - einfach alles was mit der Reise zu tun hat.

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Ostsee81
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Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Ostsee81 »

Hallo ihr Kolumbienverrückten, :-)
ich plane Anfang September bis Anfang Oktober nach Kolumbien zu fliegen und habe demnach ca. 1 Monat im Land Zeit.
Dort möchte ich so viel wie möglich von der wirklich unberührten Natur sehen dh. ohne viel Tourismus, möglichst authentisch und abgelegen. Pflicht ist für mich mindestens eine der beiden Regenwaldregionen Darien/Choco und/oder Amazonas. Hier möchte ich den Großteil der Zeit verbringen und mich mit Tierbeobachtungen und Dschungeltouren beschäftigen sowie möglichst viel Artenvielfalt erleben. Ich habe aber nicht so viel Geld um mir eine 600 Euro Tour alle 6 Tage leisten zu können. Bin aber bereit mit meinem Lebensstandard sehr weit runterzugehen und habe auch schon Regenwalderfahrungen, Biologiekenntnisse sowie Spanischkenntnisse.
Könnt ihr mir dafür eine Routenplanung empfehlen die den Monat gut mit Natur und ein bisschen Kultur füllt? Wäre auch bereit für ein paar Wochen praktisch als Volunteer im Regenwald zu arbeiten und so zumindest die Übernachtung kostenlos zu haben. Welche Regenwaldorte, Organisationen, Lodges usw. könnt ihr dafür empfehlen?
Wenn die Zeit es zulässt und es ins Programm passt würde ich zudem gerne ein paar Tage den Pazifik, Karibik und/oder eine der Inseln (San Andres?) besuchen. Wie sieht es da und insgesamt in Kolumbien mit Zelten aus?
Bin wirklich für alle Tipps dankbar.

PS: Wenn jemand hier Lust hat mich (ein Stück) zu begleiten kann er/sie das gerne tun. Bin nämlich im Moment nur Einzelkämpfer. ;-)
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Nasar
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Nasar »

Leider kann ich dir nicht helfen und die Experten scheinen alle im Urlaub zu sein.
Fünf sind geladen, zehn sind gekommen, gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen.
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Renato
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Renato »

Wenn Du in den Regenwald/Dschungel willst, so musst Du tief in die Tasche greifen. Diese Ziele sind in Kolumbien noch weitgehend abgelegen und noch nicht zu touristisch. Darien oder Choco habe ich keine Ahnung. Einige Regionen im Choco dürften nach wie vor nicht ungefährlich sein. Im Choco kannst Du aber an den Strand, Wale beobachten, Wanderungen im Küstenregenwald. Ist aber sehr teuer. Darien kenne ich auch nicht.
Ansonsten Leticia und Umgebung, Lodges wie Heliconia oder Palmari bieten sich an. Diese Lodges sind in ca. 3 bis 4 Stunden per Boot von Leticia aus zu erreichen. Schon ziemlich abgelegen. Und von dort kannst Du bestens in den tiefen Urwald eindringen. Kosten aber ca. 900 EURO für ein paar wenige Tage. Sehr teuer, man kriegt aber auch etwas geboten.

Die Lösung: San Cipriano

http://kolumbienforum.net/viewtopic.php?f=134&t=5954

Hier siehst Du was. Tropischer Küstenregenwald, viele Schlangen, schöne Flüsse und das ganze ist selbst zu erreichen und auch günstig.
San Andres ist Massentourismus Pur. War zwar noch nie aber würde gerne mal gehen, doch nicht wegen der Natur sondern des Bieres/Chicas wegen. Providencia ist hingegen Natur Pur doch wiederum sehr teuer.

Die Kosten in Kolumbien sind nicht günstig. Busse und Hotels sind um einiges teurer als in Nachbarländer. Wenn Du von den 08/15 Backpacker Routen weg willst, so musst Du in die Tasche greiffen.

Weitere Idee: Tatacoa, auch das ist günstig, herrliche Natur, herrlich.... Habe letzte Woche eine Nacht dort verbracht...

Don-Pedrinio
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Don-Pedrinio »

hahaha, San Andres der Chicas wegen. dann kannst du fast genausogut in ein Kloster gehen. nach San Andres wird vorwiegend pärchenweise gereist. eher selten sind reisen Girl Gruppen dahin. aber bitte... jedenfalls meine Freunde und Kolumbianer welche in San Andres aufgewachsen sind sehen genau dies mit den chicas erheblich anders. wenn sie mal mit chicas rumba feiern wollen dann reisen sie nach Bogota oder Medellin.

zelten auf San Andres.... hmm, ich mag mich nicht erinnern in nur einer meiner reise dahin irgendwo ein Zelt gesehen zu haben. aber ganz im süden der Insel, sowie auf der Rückseite findest du bestimmt billige Hotels.

zu Tierbeobachtung kann ich dir nicht weiter helfen. ich beobachte schon, aber eher chicas als Tiere oder Pflanzen.
zelten zu insgesamt: vorwiegend die jungen stadtbewohner lieben es zu zelten. dazu reisen sie aber vorwiegend in sommerliche gegenden wo sie die möglichkeit zum baden haben oder sie tun dies um konzerte zu besuchen. und im gro 1-2 std per motorrad von ihrer jeweiligen wohnstadt entfernt. sprich ab bogota: region melgar/girardot. ab cali: einfach 1 std ausserhalb, vielleicht mit einem fischweiher in der nähe. ab Medellin als 1 beispiel: santafe de antioquia. ab Bucaramanga: 1 std richtung san gil, vielfach oben auf la mesa.
zelten zu insegsamt zum 2.: so wie wir europäer das kennen gibt es dies in kolumbien nicht. alles was eine wiese anbelangt bedeutet in den allermeisten fällen: privatbesitz und somit kuhweiden usw.
aber: die kolumbianer sind sehr gastfreundlich. da wird sich bestimmt überall ein fleckchen weide finden lassen wo man zelten darf. was dann aber eines deiner hauptprobleme werden könnte: hygiene. du wirst kaum sauberes wasser finden als nur gerade irgendwo im niemandsland jungle wo du dich gerade mal waschen kannst. trinkwasser musst du auf jeden fall selber mitbringen und ein häuschen wo du mal kannst. ja das hats: hinter dem nächsten busch...
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Kamachi
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Kamachi »

Moin ostsee81 :D
Choco ist interessant, aber nicht ungefährlich. Gerade das Inland um die Goldminen ( z.B. Istminas ) und die Hauptstadt Quibdo haben es in sich.
Die Pazifiküste ist klasse. Nuqui, Wale beobachten, Isla la Gorgona.
Die Wüsten lohnen sich. Tatacoa und la Guajira.
Der Regenwald am Amazonas polarisiert. Die einen sind begeistert, andere sehr entäuscht. Ich war begeistert.
Wenn Du die typischen Touristeborte aussen vor lässt, bekommst Du ein tolles, ursprüngliches Kolumbien zu sehen.
Saludos, William
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padrino
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von padrino »

@Don-Pedrinio

Das mit San Andrés sehe ich etwas anders. Zur Hochsaison sind sicherlich nicht nur Pärchen da, ich war fast jeden Abend am feiern, mit Kolumbianern von Auswärts und auch immer mit Chicas aus deren Gruppe, absolut kein Problem. Auch mit den Einheimischen Chicas kommt man sehr rasch in Kontakt wenn man nicht allzu verschlossen ist. Meine Ansicht.

Zurück zum Thema, Backpacker kannst du vergessen in San Andrés, da 1. der Flug für ein Backpacker zu teuer ist und die billigste Unterkunft am Arsch der Insel ist auch dort noch um die 20 Euro pro Nacht.

Ich bin nicht der Backpacker, kenne aber einige die Südamerika mit Rucksack erkundet haben und ganz ehrlich, Kolumbien ist leider wirklich viel zu teuer, da findest du weitaus günstigere Länder welche ebenfalls vieles zu bieten haben. Wenns finanziell nicht so rosig aussieht, würde ich lieber ein anderes Land vorziehen.

Saludos
Padrino
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Ostsee81
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Ostsee81 »

Buenas tardes :-)
danke für eure Tipps und Informationen soweit.
Ja leider sind andere Länder in Südamerika wirklich billiger. Deshalb werde ich auch für den Amazonasregenwald einen Abstecher in das Cuyabeno Wildlife Reserve nach Ecuador machen. Dort werde ich bei eine Quichua Gemeinde im Regenwald für 1-2 Wochen wohnen und arbeiten.
Kennt sich jemand aus wie man am besten (günstigsten) von Bogota nach San Miguel bzw. Lago Agrio (Ecuador) kommt und was man auf dem Weg vielleicht noch so Schönes an Kultur und Natur besichtigen kann?
Mein erdachter Reiseverlauf sieht bis jetzt so aus:
4.-5.9. Bogota
6.-8.9. Bogota - Lago Agrio (vielleicht Zwischenstopp in Tatacoa)
9.9. - 17.9. Cuyabeno, Amazonasregenwald
18.9. - 24.9. zurück nach Kolumbien Richtung Choco/Pazifik (Popayan, San Agustin, San Cipriano, Nuqui?) Wie kommt man am billigsten nach Nuqui (Boot Buenaventura?)? Kann man bei Nuqui am Strand oder in der Nähe zelten?
25.9. - 1.10. Karibikabstecher Cartagena/ Santa Marta/Taganga/Tayrona? Zelten, Schnorcheln, Relaxen
2.-3.10. Rückfahrt Bogota
Ich weiß das hört sich nach Stress an aber was meint ihr ist das zu packen? Was sollte man auf dieser Strecke unbedingt sehen? Könnte natürlich auch das ein oder andere zu gunsten von Naturerlebnissen oder wirklichen Kultur/Städtehighlights kürzen.
Wieviel Geld müsste ich mindestens pro Tag für Verpflegung einplanen? Gibt es eine Faustformel für die Buspreise (ähnlich wie in Ecuador z.B. 1 Stunde = 1 USD)?
Danke für alle Tipps!

Saludos
Robert
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Renato
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Renato »

Lago Agrio. Du musst nach Putumayo kommen. Dort hat es einen Grenzübergang. Lago Agrio musst Du etwas aufpassen, hat viele Kolumbianer dort ;-)
Von Tatacoa fährst Du nach Pitalito, von dort hat es Busse nach Mocoa. Von Mocoa kommst Du in ein paar Stunden nach Lago Agrio. Die Strecke von Pitalito nach Putumayo ist spektakulär. Ich nehme an, Du musst z.B. in Mocoa uebernachten. Dort hat es ein Hostal von einem Belgier namens CASA DEL RIO. Dies kann ich empfehlen. Dann am naechsten Tag so frueh wie moeglich los und die Grenze passieren.
Nach Nuqui kommst Du per Flugzeug. Diese Reise ist teuer. Und zwar ab Medellin oder Quibdo. In Nuqui brauchst Du eine Unterkunft, die Öko-Lodges sind teuer aber auch toll.
Per Boot kannst Du auch von Buenaventura, geht glaub ich ca. 12 Stunden. Ein Kollege hats gemacht. Brauchst Du aber Geduld und musst organisieren können. Denn es hat kein Fahrplan oder so. Und aufgepasst in Buenaventura. Die Stadt ist wirklich gefährlich.
Busse sind teurer als in Ecuador. Ich würde sagen 1 Stunde 5000 Pesos (also fast 3 USD). Z.B Bogota-Neiva ist ca. 30000-35000 (Fahrzeit: 5-6 Stunden). Bogota-Cali 50,000 (Fahrzeit 10 Stunden).

Don-Pedrinio
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Don-Pedrinio »

@ostsee,
gute Reiseplanung....
hast aber eine kleine Nebensache ausser Acht gelassen. Kolumbien/Ecuador ist nicht China und somit auch keine Hochgeschwindigkeitszüge...
-1 Tag reisen: egal wo im Regenwald Ecuadors, bis nur zurück in die Zivilisation z.B. Quito brauchst du einen Reisetag.
-1 1/2 Tg reisen: von dort wiederum auf dem Landweg (ich gehe mal davon aus, dass dir fliegen eh viel zu teuer ist) brauchst du bis Cali mind. 20 reine Reisestd.
-1 Tag reisen: Cali -Buenaventura- Nuqui auch wieder einen Tag.
- 1Tag reisen: zurück das Selbe.
- 1 1/2Tg reisen: von Cali bis Medellin brauche ich (bei tief fliegen 7Std) und von dort an die Küste (ebenfalls mit viel zu schnell fahren nochmals 13)
- Cart-Bog diese Busse von der Küste zurück nach Bogota und zu deinem Flug in die Heimat benötigen um die 20-22 Std fahrzeit.

willst du San Augustin sehen und auch Popayan musst du wissen dass zwischen den beiden Orten ein kleines Bergmassiv ist. eine Naturstrasse und eine Reiszeit von 8 und mehr std.
san augustin läge allerdins an deiner ersten route von Bogota an die Grenze zu Ecuador.

es geht mich ja nichts an, aber: alle reden immer nur von San Augustin. mir pers. geviel jenes überhaupt nicht. hingegen spricht quasi NIE einer über Inza und tierra dentro. jener Ort hat mich hingegen mehr als fasziniert (4 Std von San Augustin entfernt mitten in den Bergen mit unterirdischen Grabstätten Indianerhäuptlingen). okay ich hatte damals vor 4 Jahren dort eine spezial Führung die nicht gerade jedermann bekommt. ich hatte das Glück zusammen mit den Presseleuten von Routa Guya reisen zu können, welche einen der besten Indio Führer der Region bei sich hatten.
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Renato
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Renato »

Don Pedrino
zwei Fragen: Du schreibst 1 Tag reisen Cali-Buenaventura-Nuqui. Weisst Du, ob es täglich ein Schiff hat? Ich nicht, aber denke, das ist gar nicht mal so einfach. Es gibt ja keine festen Kursschiffe sondern mehr Frachtschiffe, auf die man aufspringen kann.

Zu San Agustin: Ich war vor 10 Tagen für 2 Nächte da und muss sagen, etwas vom absolut schönsten was Kolumbien zu bieten hat. Das Dorf selbst ist nichts besonderes, ist ein authentisches Anden Dorf mit einigen schönen, bestens erhaltenen Kolonial-Strassen. Aber die Umgebung ist sensationell. Auf einer Finca (z.B. El Maco, Anacaona, Yuma) ein paar Tage verbringen, zwischen Hühnern und Kühen, tief grüne Täler und eine Schlucht, welche vom Rio Magdalena durchquert wird. Für mich ein Höhepunkt, ganz klar. Auch der Park hat es in sich. Was sieht man in Tierradentro? Einige Höhlen mit Bemalungen, die Skulpturen von San Agustin sind aber um einiges besser verarbeitet, z.B. der Adler mit der Schlange im Mund.

Tierradentro finde ich aber auch toll. Dort aber weniger das Archäologische sondern die Umgebung. Für mich die schönste Wanderung, welche ich in Kolumbien gemacht habe ist die Wanderung hinauf nach El Aguacate, von San Andres de Pisimbala aus. Steil hinauf doch man wird belohnt mit einer tollen Aussicht ins Tal von Inza. Die Region von Tierradentro (so heisst übrigens die Region, das Dorf heisst San Andres de Pisimbala) ist landschaftlich ganz klar etwas vom feinsten. Noch original und authentisch, von den Paez Indianer bewohnt welche nach wie vor "bestrafen" (Peitschenhiebe, Füsse in Holzblock und mit dem Kopf nach unten). Das sind traditionelle Indio Rituale. Inza selbst ist aber nichts besonderes, ein Dorf an der Strasse nach Popayan. Interessant fand ich den Markt da. Ich war vor Jahren mal auf dem Markt.

Don-Pedrinio
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Don-Pedrinio »

@Renato,
nein ich weiss es nicht. es ging mir eh nur darum, dass ich das ganze Programm mehr als übervoll empfinde. wenn du die ganze Reise betrachtest, dann ist jener Kandidat fast die halbe Zeit seiner Reise in Bussen unterwegs. er reist gerade mal 4 Wochen und will dabei auch noch viel, ich zitiere: "den Grossteil meiner Reise mit Vogel- und Tierbeobachtungen verbringen". tsja ich sehe es eher so: den Grossteil seiner Reise die Videos der Reisebusse ansehen... denn die ganze Reise sind rund 5`000km und praktisch alles auf der Strasse. schon vor Jahren schrieb ich mal in ein Forum: wenn ich reise dann plane ich meine Tagesstrecken mit durchschnittlich 40km/Std, da sehr viele Strassen durch Gebirge führen oder in einem schlechten Zustand sind.
schön dass er dann auch noch von campieren plaudert, wo man fast überall auch billige Hostals findet. dort bei Tierradentro habe ich vor ca 4 Jahren ungefähr 10`000Pesos bezahlt.
natürlich sind seine Pläne ausführbar. aber jenachdem woher der Wind weht, dies und jenes auch noch bereisen wollen ohne sich darüber genau Gedanken machen wie man das ganze angeht empfinde ich als einfach mal drauf los. irgendwie wirds schon klappen. oder eben auch nicht. und entsprechend habe ich ihm dies aufzeigen wollen. ich will ihm nicht vorschreiben was er machen soll und was nicht. wenn ihm zuletzt die Zeit davon rinnt, weil er sich schlicht keine Gedanken darüber machte was das ganze Reisen auch noch bedeutet, dann wird ohnehin abgekürzt.
Renato auch ich lese deine Berichte und wie du selber feststellen musst, braucht man viel Zeit um alles was interesannt ist sehen zu können.

zu San Augustin und den Steinskulpturen: eine solche Art von Kultur bewundern war noch nie mein Ding. aber alles was mit viel Natur rings herum zu tun hat schon eher. ich habe damals in San Augustin eine Reittour gemacht. bis an den Rand der Schlucht. und später bin ich hinunter gefahren an die schmalste Stelle des Rio Magdalena. an jene beiden Erlebnisse mag ich mich erinnern hingegen an die Steinblöcke nicht mehr...
ich bin von Popayan gekommen und musste irgendwo oben in den Bergen mehrere Std warten. 1 Mt vorher war jener Vulkan explodiert und hatte diese Passtrasse verschüttet gehabt. danach ab Inza runter nach Pilato (ich glaube so ähnlich hiess jener Ort) für mich eine der wundervollsten fahrten durch die wilde Natur Kolumbiens.
mich interessiert oft mehr der Hintergund wie zum Beispiel jene belanglosen Höhlen.... ein Teil des jeweiligen Indiostammes musste vomTag der Krönung ihres Häuptlings an, wohl über jahrzehnte an seinem Grab herum meisseln damit dieses bei seinem Ableben zu Ende gebaut war. so jedenfalls die Schilderung des Indioführers. im weiteren meinte er dass beim Ableben des Häuptlings ein paar auserkohrene hübsche junge (lebende) Frauen mit ihm in sein Grab durften, welches danach oben von einer Steinplatte zugemacht wurde und mit Erde überdeckt. um zusammen mit dem Häuptling ins ewige Leben nach dem Tod mitgehen durften. man bedenke, dass jenes Volk vor über 2000 Jahren gelebt hat. es bei den Höhlen um Felsartiges Gestein handelt welches man nicht so einfach ausgräbt, schon gar nicht mit dem Werkzeug welches damals zur verfügung stand und welches in San Augustin ausgestellt ist.
klar, ich kann jene Werkzeuge in San Augustin fotografieren, weil sie da so schön ausgestellt sind. lieber schweiffe ich gedanklich in jene Kultur und überlege mir mit welchem Schweiss man solche Höhlen ausgrub und dann auch noch ganz oben auf dem Kamm eines Berges der 500m über der Talsohle und jenem Indiodorf liegt. der Indioführer meinte noch: nur ein kleiner Teil des Stammes war für Jagd und Ernährung aller zustänig. jene Indios mussten damals mit dem Glauben gelebt haben, dass das richtige Leben erst nach ihrem ableben beginne...

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Ostsee81
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Ostsee81 »

@Don Pedrino und Renato
Danke für eure Tipps und ich denke auch, dass es zu überladen ist. Ich kenn mich in dem Land halt nicht aus. Nach euren Beschreibungen ist Nuqui kaum ohne Flugzeug und Lodges zu packen. Die Preise sind mir dann für beides aber zu hoch. Da ich eh schon einen Regenwaldaufenthalt in Ecuador habe würde ich den Choco Regenwald nun weitestgehend aussparen. Ich will eben nicht die meiste Zeit im Bus verbringen und wirklich auch mal, wo es schön ist länger verweilen. Auch möchte ich mein Budget gerne auf 500 Euro begrenzen. Ist das möglich so dass ich auch noch was vom Land sehe und z.B. auch noch nach an die Karibik komme? Das mit dem Zelten habe ich geschrieben, da ich eh ein Zelt (durch den Aufenthalt bei der Regenwaldgemeinde) dabei habe. Doch wo lässt es sich bei meinem Reiseverlauf am besten oder überhaupt zelten?
aktualisierte Reiseplanung:
4.-5.9. Bogota
6.-12.9. Bogota - Lago Agrio (Zwischenstopp Tatacoa, San Andres de Pisimbala(Tierradentro), San Agustin, Mocoa) Wie komme ich in die kleinen Dörfer? Fährt da nen Bus nach San Andres?
13.9.-21.9. Cuyabeno, Amazonasregenwald (8 Tage Aufenthalt sollten es schon sein)
22.-24.9. Lago Agrio - Popayan?
Ist es ab jetzt noch zu packen (auch preislich) Cartagena und die Karibik zu sehen? Vielleicht gibts ja auch noch andere schöne Strände zum Baden, Schnorcheln und Relaxen die nicht so weit entfernt sind.
Wie würdet ihr den Reiseverlauf ab jetzt fortsetzen wenn ihr bis 3.10. Abends in Bogota sein müsstet?

Saludos
Robert

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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Don-Pedrinio »

gebe ich weitere Antworten, verbrenne ich mir dabei wohl nur die Finger. besser lasse ich es sein. aber da ich nun mal ich bin...

- 30 Tage unterwegs. 15`000Pesos pro Tag für Essen und Trinken. hoffe man akzeptiert mir diesen Betrag = 450`000 (AA).
Bus fahrten zusammen gerechnet. leider kenne ich die preise nicht aber ein Renato wird da bestimmt genauere Zahlen haben.
Bog-Neiva stand mal = 35000. Neiva-Pasto = 35000. =70`000 (BB)
Pasto-Grenze= 30000. Gebühren= 20`000. Grenze-Quito=40000. Quito-Urwald=40000 alles mal 2 da wieder zurück = 260`000. (CC)
Pasto-Cali =50`000. Cali-Choco= 80`000. Choco-Medellin oder Monteria=70`000. Monteria-Meer (Covenas 30`000) Cov-Bog = 200`000, Total= 430`000 (DD)
Reiseabschnitte A bis D zusammen inkl. Verpflegung= 1,1 Mio Pesos. tsja da bleibt doch grad noch was übrig für Postkarten an die Familie.
glück braucht der Mensch und du scheinst mir ein wirklicher Glückspilz zu sein.
schon in Bogota hat man dir grosszügigerweise beim dritten Park links ein Stück Wiese zur Verfügung gestellt wo du dein zelt aufbauen durftest. und dich erst noch gratis hin gefahren. Quito war noch besser, da dort der Reisecar extra für dich bei einem Grünstrefen anhielt und dich am nächsten Tag erst noch abgeholt hat, da er für den kommenden Tag für jenes Jungle Abenteuer als Chauffeur abkommandiert war....
Generell sieht es so aus als würdest du deinem Namen alle Ehre tragen. Ostsee, hmm Karl Dahl und Linda die Kuh wohnen bestimmt nicht weit. (kennst du den Film: Sunshine Reagge auf Ibiza?)
aber zurück zu dir. du reist bestimmt als Zaungast. denn damit verschaffst du dir erhebliche Vorteile. kannst alles aus der Ferne besichtigen, brauchst nirgens Eintritte oder sonstiges wie Transportgelegenheiten zu bezahlen. und auch sonst scheint es dass du bei deiner Reiseplanung mit dem Finger über die Karte fährst. auf die Art ist es sogar mir klar, dass die gesuchten GRATIS Grünflächen für dein Zelt immer direkt neben dem Busbahnhof, bzw gewünschten Tagesausflugsziel liegt.

fazit und letzter Eintrag zu diesem Faden: 500Euro stehen für diese 30 Tage zur Verfügung. es soll eine Reise werden, welche von Bog nach Ecuator in die Jungles und ab da irgendwie in den Choco als Zwischenstopp und letztlich an die Karibikküste führt. und wieder zurück nach Bogogta. nach wie vor ca 5000km reisen und wenn immer es geht auf dem billigsten wenn möglich gratis Platz. natürlich willst du auch touristischen Highlighs bereisen, wo immer alles etwas teurer ist.
du willst andere User wie mich auf die Hörner nehmen. richtig? wenn nicht, dann plane doch eine Reise die machbar ist. den Flug wirst du ja schon haben, sonst würd ich dir die Insel Sylt empfehlen oder dies: du fliegst direkt nach Quito für 100Euro mehr und machst ab da nur den einen Weg richtung Osten bzw Kolumbien.
oder du planst eine Reise welche deinem Budget entspricht. da hätte ich dir ein Reiseziel: Unguia Choco. ein nettes kleines Dorf im Choco am Rande eines schönen grossen Sees mitten im Urwald bzw mangroven. dahinter die Kulisse von ca 1000m hohen Berge und direkt hinter dem Dorf beginnen die Jungles. ein friedliches Dorf wie auch die ganze Gegend dort richtung Panama. dort hast du alles in einem: Jungle, billig, Karibikstrände, viel Natur und bestimmt auch die ganze Tier, Pflanzen und Vogelwelt wegen der du eine so weite reise geplant hast.
bitte nimm es mir nicht böse, ich schreibe nun mal direkt, vor allem eben auch dann, wenn aus verschiedenen Gründen das ganze fast unmöglich erreichbar ist.
ich freue mich aber auf einen Bericht von dir und deiner Reise in welchem du mir ein Gegenteil schildern kannst.
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Renato
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Re: Kolumbien im September als Backpacker

Beitrag von Renato »

Nach Tierradentro kommst Du von LA PLATA aus. Nach La Plata hat es Busse von Pitalito (umsteigen San Agustin) und von Neiva. Auch von Popayan kommst Du nach Tierradentro ueber die Paramo Strasse.
Von San Agustin nach Tierradentro ca. 6 Stunden. Frueh los da nur wenige Busse am La Plata fahren.
Fuer die Reise brauchst Du ca. 2500 EURO. Cuyabeno Regenwald duerfte teuer sein.

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Re: Kolumbien im September als Backpacker

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Danke ihr beiden!
@ Don Pedrino Aber die Ironie brauche ich nicht wirklich. ;-)

In Cuyabeno habe ich Verpflegung und Unterkunft kostenlos. Deshalb auch mein Abstecher dorthin und nicht in ein kolumbianisches Regenwaldgebiet. Im Übrigen bin ich mir im Klaren, dass das ein sehr enges Budget ist. Ich habe deshalb auch gefragt ob so etwas wie Cartagena überhaupt drin wäre. Als Fixpunkt steht bisher nur der Flug nach Bogota.
Die touristischen Highlights möchte ich gar nicht alle besichtigen, im Gegenteil. Ich will einfach authentische Natur und Kultur ohne Massentourismus erleben.

@ Don Pedrino So etwas wie Unguia Choco hört sich sehr interessant an. Genau sowas habe ich gesucht. Erzähl mir mehr. Wie komme ich da hin?

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