Carlos Lehder Rivas (* 7. September 1949 in Armenia, Kolumbien) ist ein deutsch-kolumbianischer ehemaliger Drogenhändler und Mitbegründer des berüchtigten Medellín-Kartells. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren spielte er eine zentrale Rolle im internationalen Kokainhandel und war maßgeblich am Schmuggel großer Mengen Kokain in die Vereinigten Staaten beteiligt.
Lehder begann seine kriminelle Laufbahn mit dem Schmuggel gestohlener Autos und dem Handel mit Marihuana. Während einer Haftstrafe im US-amerikanischen Gefängnis von Danbury (Connecticut) lernte er George Jung kennen, mit dem er Pläne für den Kokainschmuggel entwickelte. Gemeinsam mit Pablo Escobar und Gonzalo Rodríguez Gacha baute Lehder das Medellín-Kartell auf und nutzte die Bahamas-Insel Norman's Cay als Dreh- und Angelpunkt für den Drogenschmuggel in die USA.
Im Februar 1987 wurde Lehder von der kolumbianischen Polizei festgenommen und als erster kolumbianischer Drogenschmuggler an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. 1988 verurteilte ein US-Gericht ihn zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe plus 135 Jahren. Durch seine Zusammenarbeit mit den US-Behörden, insbesondere seine Aussage gegen den ehemaligen panamaischen Machthaber Manuel Noriega, wurde seine Strafe reduziert. Nach über 30 Jahren Haft wurde Lehder im Juni 2020 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen und nach Deutschland abgeschoben, da er aufgrund seines deutschen Vaters die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.
Nach seiner Freilassung lebte Lehder in Deutschland und gab an, rehabilitiert zu sein. Im Februar 2023 trat er in einem Interview in Kolumbien auf und kündigte rechtliche Schritte gegen eine ecuadorianische Autorin an, die ein Buch über sein Leben ohne seine Zustimmung veröffentlicht hatte. Zudem arbeitete er an einem Dokumentarfilm über seine Vergangenheit.
Im März 2025 reiste Lehder nach Kolumbien, wurde jedoch bei seiner Ankunft in Bogotá aufgrund eines bestehenden Haftbefehls festgenommen. Seine Anwältin argumentierte, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe verjährt seien. Nach Prüfung des Falls ordnete ein kolumbianisches Gericht seine Freilassung an, da seine Strafe bereits 2019 abgelaufen sei.
Kurt Lehder, der Vater von Carlos Lehder, wurde 1904 in Hamburg geboren und wanderte zwanzig Jahre später nach Kolumbien aus. Dort war er erfolgreich als Ingenieur und Bauunternehmer tätig. Er heiratete Elena Rivas, eine Frau aus Armenia im Departamento Quindío, mit der er vier Kinder hatte, darunter Carlos Enrique.
Während des Zweiten Weltkriegs führte die US-Regierung eine rigorose Politik der Überwachung und Schikanierung deutscher Einwanderer in Kolumbien durch. In dieser Zeit verlor Kurt Lehder einen Großteil seines Vermögens. Dank seiner guten Verbindungen zur kolumbianischen Regierung wurde er jedoch nicht an die USA ausgeliefert.
Als er von den illegalen Aktivitäten seines Sohnes Carlos erfuhr, lehnte er diese strikt ab und distanzierte sich von ihm. Kurt Lehder starb im Alter von 85 Jahren und wurde auf einem Friedhof beigesetzt, den er selbst angelegt hatte.
Biografie aktualisiert im März 2025
El Magico
(Quelle: YouTube)
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Es ist der 4. Februar 1987, 5 Uhr morgens in Guarne, einem Städtchen im Westen Kolumbiens. Eine Sondereinheit kolumbianischer Elitepolizisten und mehrere Agenten der amerikanischen Drogenpolizei DEA (Drug Enforcement Administration) umstellen ein Landgut. Der Leiter der Operation spricht durch ein Megafon: «Ihr seid umzingelt. Ergebt euch.» Keiner der Killer, die das luxuriöse Anwesen bewachen, greift zu seiner Waffe. Nach einigen Minuten kommt ein Mann mit nacktem Oberkörper heraus, verschlafen, verkatert, verwirrt. Er schreit: «Nicht schiessen! Ich bin Carlos Lehder. Ich bin deutscher Staatsbürger.»
Quelle: Basler Zeitung
Du hast einen simplen Roboter sehr glücklich gemacht. Vielen Dank.
Gangster ohne Skrupel und Moral Carlos Lehder Rivas
Von einem US Gericht zu lebenslänglicher Haft zuzüglich 134 Jahre verurteilt wurde sein Strafmaas im Jahr 1991 kurz nachdem er gegen Panamas Diktator Manuel Antonio Noriega Moreno aussagte auf 55 Jahre reduziert. Seit 2012 ist er frei und soll auf seiner Lieblingsinsel Norman’s Cay (La isla de la cocaína) leben. Hoffen wir, das ihm nicht das gleiche wie Griselda Blanco 'La viuda negra' widerfährt.
Bei zufälligen Recherchen im Netz zu Carlos Lehder habe ich ein interessantes Video gefunden.
La Posada Alemana construida por el narcotraficante preso en Estados Unidos, Carlos Lehder, es un sitio emblemático del Quindío, pero hoy se encuentra en ruinas después de décadas de Abandono.
Este es el estado actual de La Posada Alemana de Carlos Lehder
@ernesto
Leider stimmt deine Information nicht ganz.
Carlos Lehder Rivas befindet sich immer noch in einem US amerikanischen Gefängnis. Er kämpft für seine Verlegung nach Kolumbien und hat schon mehrere Briefe an das kolumbianische Oberhaupt geschrieben.
Deren Inhalt war klar und deutlich..
„Er wolle wenigstens in Kolumbien sterben dürfen!“
In der Zeit seiner Inhaftierung hat er mehrere Doktortitel erworben und ist heute nur noch ein alter gebrächlicher Mann.
Seine Tochter mit der ich übrigens im Kontakt stehe, kämpft immer noch dafür, dass er endlich wieder nach Kolumbien kommt. Sie macht zur Zeit eine empinarme Sache mit Juan Pablo Escobar und halten Seminare über Frieden und gegen Gewalt.
Die Quelle über die Freilassung von Carlos Lehder Rivas finde ich nicht mehr.
Das mit der Verlegung nach Kolumbien stand in der Revista SEMANA am 15.08.2015 = Así es Carlos Lehder, el capo que pidió morir en Colombia.
Am selben Tag berichtete SEMANA auch folgendes: Así entregó Pablo Escobar a Carlos Lehder.
Soweit stimmen wir überein.
UNIVERSION-NOTICIAS berichtete am 3.2.2017: "Ahora Lehder, quien permanece en el sistema de testigos protegidos del gobierno de Estados Unidos (con unas condiciones de reclusión mucho más suaves que las que tuvo al comienzo de su condena), tendrá que esperar el cumplimiento de los términos relacionados con su sentencia."
Vielleicht ist er doch auf Norman’s Cay im erwähntem Zeugenschutzprogramm der U.S.A.
Laut der Zeitschrift "Spiegel" wurde Carlos Lehder nach Deutschland gebracht, zwei US-Marshalls begleiteten ihn in einem Linienflugzeug nach Frankfurt.
Lehder, der Partner von Escobar, wurde 1987 in Kolumbien verhaftet und direkt nach den USA gebracht. Dort wurde er zu Lebenslaenglich plus 135 Jahre Gefaengniss verurteilt.
1991 sagte er gegen den Praesidenten und Drogenboss von Panama aus, dafuer bekam er Straferlass und wurde ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen.
In Deutschland hat er keine Strafe zu erwarten, der 70jaehrige ist schwer krank und soll von einer Gemeinnuetzigen Organisation betreut werden, da er keine Verwandten in Deutschland hat.
Das Leben des Deutsch-Kolumbianers wurde auch im Film "Blow" mit Jonny Depp und in der Netflix-Serie "Narcos" gezeigt.
Laut Medienberichten soll er von einer gemeinnützigen Organisation betreut werden. Vielleicht bekommt er ja bald Hartz IV.
So ganz alleine ist er nicht. Seine Tochter Monica hat sich lange für die Freilassung eingesetzt. Sie lebt in Kolumbien und will sobald es wieder Flüge gibt zu ihrem Vater fliegen.
Mónica Lehder, hija de Carlos Lehder, habla de la extradición de su padre
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Habe mir das Video hier auf der Seite "Gangster Ohne Skrupel und Moral Carlos Lehder Rivas" angesehen. Das ist der absolute Wahnsinn. Verstehe ich das richtig, dass Lehder aus dem amerikanischen Zeugenschutzprogramm nach Deutschland abgeschoben wurde?
@ Gilberto: Das habe ich auch so verstanden. Unklar ist, ob dies auf eigenen Wunsch geschah mit dem Ziel der Einwanderung nach Deutschland, der Heimat seines Vaters.
Ich denke nicht, dass Lehder Deutsch spricht, da er scheinbar das erste Mal überhaupt dort ist. Nach Kolumbien wird er kaum mehr zurückkehren, ob einer möglichen Gefängnisstrafe zu entgehen oder wegen seiner Sicherheit.
Vielleicht erzählt er zahlenden Zuhörern, wie spannend seine Geschäfte und Frauengeschichten waren, wie der verstorbene Engländer Biggs von dem grössten Zugüberfall in UK, der sich danach nach Rio de Janeiro absetzte und erst kurz vor dem Tod nach London zurückkehrte.