März 2022: Vier Wochen Kolumbien
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Liebes Forum,
nachdem ich hier ja schon relativ lange als "Trockenschwimmer" aktiv bin, habe ich nun doch endlich den Weg nach Kolumbien gefunden und möchte euch an meinen Eindrücken teilhaben lassen.
Anreise war gestern. Musste um 3:15 Uhr morgens zum Flughafen Frankfurt starten, in der Hoffnung, nichts Wichtiges vergessen zu haben. Im Hinblick auf Gepäck-Check-In, Corona-Gedöns etc. verlief alles erfreulich reibungslos und ich saß schon zwei Stunden vor Abflug am Gate. Dann gings erstmal nach Amsterdam, wo nochmal eine Stunde Warten angesagt war. Die deutschen Touris am Gate waren mir unangenehm und ich habe gebetet, den 10,5-Stunden-Flug neben einigermaßen normalen Leuten sitzen zu dürfen, aber wie sollte es anders sein... kaum hatte ich meinen Platz eingenommen, näherte sich eine Horde lärmender und herumkaspernder, etwa 20-jähriger Franzosen, von denen sich zwei auf den Sitzen neben mir ausbreiteten und mich wissen ließen, dass dieser Flug eine Tortur werden wird. War er dann auch. Will das jetzt nicht detailliert beschreiben, weil es keine wesentliche Rolle spielt, aber diese Typen waren offenbar teil einer größeren Gruppe, haben sich verhalten wie auf einer Klassenfahrt, sind im Flugzeug herumgelaufen, mussten mehrfach auf die Maskenpflicht hingewiesen werden, haben ununterbrochen laut geredet, teils gesungen und durch die Kabine geschrien und sich nach einer kleinen Dose Heineken verhalten als wären sie stockbesoffen... absolut zum Kotzen. Irritierend auch, dass die Flugbegleiterinnen da nicht härter durchgegriffen haben, aber gut, was sollten sie auch machen. Rausschmeißen kann man die Typen über dem Atlantik ja leider nicht. Schon blöd, wenn man zu dem einfachen Pöbel gehört, der sich nur Economy Class leisten kann bzw. will.
Irgendwie sind die zehn Stunden rumgegangen und als ich auf dem Boden die Landschaften Venezuelas erblickte, überkam mich ein feierliches Gefühl, das den vorherigen Unmut verschwinden ließ. Am Flughafen in Bogotá angekommen wurde die Vorfreude etwas von den fiesen Magenkrämpfen überschattet, die der KLM-Fraß mir beschert hat. Der Flughaften wirkt im Vergleich zu FFM oder Schiphol etwas rustikal und altmodisch, was mich aber nicht gestört hat. Im Gegenteil, ich hatte mich auf ein radikales Kontrastprogramm zu Europa eingestellt und konnte es kaum erwarten, endlich kein Deutsch und Englisch (und vor allem kein Französisch) mehr um mich rum zu hören. An der migración musste ich ungefähr eine Stunde in der Schlange stehen. Die Sachbearbeiterin war kackunfreundlich und wirkte genervt, als ich ihre Fragen erst nach dem zweiten "cómo?" verstanden hab.
Wie auch immer. So langsam ging mir das Flughafenprozedere auf die Nerven, ich hatte seit ungefähr 36 Stunden nicht geschlafen und wollte eigentlich nur noch ins Hotel. Zuvor musste ich mir allerdings noch ein paar Pesos für die Taxifahrt besorgen. Nachdem die Transaktion am Geldautomaten aus irgendeinem Grund fehlschlug und ich nicht in der Stimmung war, dem Grund dafür nachzugehen, bin ich zu einer der Wechselstuben am Flughafen und habe mir da einen 50-Euro-Schein zu COP im Wert von etwa 42 Euro wechseln lassen.
Nachdem mein Reisepass dann zum ungefähr dritten Mal noch von einem Zollbeamten gecheckt und mein Gepäck durchleutet wurde, war ich endlich am Ausgang. Da ich allerdings gelesen hatte, dass die vor dem Flughafen wartenden Taxifahrer nicht die beste Option sind, hab ich mir von meiner kolumbianischen Pornochat-Freundin ein Uber organisieren lassen, was ein bisschen chaotisch war aber dann erstaunlicherweise doch funktioniert hat. Der Fahrer war äußerst zuvorkommend, ließ mich das Wifi im im Fahrzeug benutzen, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich kein Internet auf dem Smartphone hab und hat mir versichert, dass mein Hotel sich in einer angenehmen Gegend (Chapinero am östlichsten Ende der Stadt) befände. Die Fahrt hat ungefähr 40 Minuten gedauert und war sehr schön. Das hat mich überrascht, nachdem ich viel Negatives über Bogotá gehört hatte und der allgemeine Touri-Tenor eher so in die Richtung "bloß weg da" geht. Vielleicht habe ich auch einfach nur das Glück, in einer "guten Gegend" gelandet zu sein, aber bislang gefällt die Atmosphäre mir sehr.
Habe dem Fahrer ungefähr 7 mil (ca. 1,7 €) Trinkgeld gegeben, was für kolumbianische Verhältnisse scheinbar recht viel ist, und bin dann ins Hotel eingecheckt. Was hier vier Sterne sind, wären in Deutschland vielleicht zwei bis drei, aber es ist sauber und bietet alles, was ich für die ersten paar Tage brauche. Eine weitere Bekannte wollte mit mir noch am gleichen Abend auf eine Techno-Party und war scheinbar überrascht darüber, dass ich da nach 20-stündiger Reise und mit massivem Schlafmangel keine Lust drauf hatte. Nunja. Ich bin dann trotz relativ hohem Lärmpegel vor und im Hotel gegen 20 Uhr schlafen gegangen, ohne mir vorher nochmal ein paar kleine Snacks und was zu trinken zu besorgen.
Vor meinem Fenster ist ein Platz auf dem sich Rappi-Fahrer versammeln und Leute auf Bänken sitzen. Wenn ich hier am Laptop sitze, sehen sie mich und ich sehe sie, was teilweise recht lustig ist. Gleich werde ich im Hotel ein amerikanisches Frühstück einnehmen und mich ein wenig in meinem barrio umsehen. Später besucht mich hoffentlich noch meine Chat-Freundin, die eine gute halbe Uber-Stunde von hier entfernt wohnt und morgen mit mir in ein Spa gehen will
So viel erstmal zu meinen ersten Eindrücken während und kurz nach der Anreise. Werde versuchen, im Abstand von einigen Tagen weiter zu berichten.
nachdem ich hier ja schon relativ lange als "Trockenschwimmer" aktiv bin, habe ich nun doch endlich den Weg nach Kolumbien gefunden und möchte euch an meinen Eindrücken teilhaben lassen.
Anreise war gestern. Musste um 3:15 Uhr morgens zum Flughafen Frankfurt starten, in der Hoffnung, nichts Wichtiges vergessen zu haben. Im Hinblick auf Gepäck-Check-In, Corona-Gedöns etc. verlief alles erfreulich reibungslos und ich saß schon zwei Stunden vor Abflug am Gate. Dann gings erstmal nach Amsterdam, wo nochmal eine Stunde Warten angesagt war. Die deutschen Touris am Gate waren mir unangenehm und ich habe gebetet, den 10,5-Stunden-Flug neben einigermaßen normalen Leuten sitzen zu dürfen, aber wie sollte es anders sein... kaum hatte ich meinen Platz eingenommen, näherte sich eine Horde lärmender und herumkaspernder, etwa 20-jähriger Franzosen, von denen sich zwei auf den Sitzen neben mir ausbreiteten und mich wissen ließen, dass dieser Flug eine Tortur werden wird. War er dann auch. Will das jetzt nicht detailliert beschreiben, weil es keine wesentliche Rolle spielt, aber diese Typen waren offenbar teil einer größeren Gruppe, haben sich verhalten wie auf einer Klassenfahrt, sind im Flugzeug herumgelaufen, mussten mehrfach auf die Maskenpflicht hingewiesen werden, haben ununterbrochen laut geredet, teils gesungen und durch die Kabine geschrien und sich nach einer kleinen Dose Heineken verhalten als wären sie stockbesoffen... absolut zum Kotzen. Irritierend auch, dass die Flugbegleiterinnen da nicht härter durchgegriffen haben, aber gut, was sollten sie auch machen. Rausschmeißen kann man die Typen über dem Atlantik ja leider nicht. Schon blöd, wenn man zu dem einfachen Pöbel gehört, der sich nur Economy Class leisten kann bzw. will.
Irgendwie sind die zehn Stunden rumgegangen und als ich auf dem Boden die Landschaften Venezuelas erblickte, überkam mich ein feierliches Gefühl, das den vorherigen Unmut verschwinden ließ. Am Flughafen in Bogotá angekommen wurde die Vorfreude etwas von den fiesen Magenkrämpfen überschattet, die der KLM-Fraß mir beschert hat. Der Flughaften wirkt im Vergleich zu FFM oder Schiphol etwas rustikal und altmodisch, was mich aber nicht gestört hat. Im Gegenteil, ich hatte mich auf ein radikales Kontrastprogramm zu Europa eingestellt und konnte es kaum erwarten, endlich kein Deutsch und Englisch (und vor allem kein Französisch) mehr um mich rum zu hören. An der migración musste ich ungefähr eine Stunde in der Schlange stehen. Die Sachbearbeiterin war kackunfreundlich und wirkte genervt, als ich ihre Fragen erst nach dem zweiten "cómo?" verstanden hab.
Wie auch immer. So langsam ging mir das Flughafenprozedere auf die Nerven, ich hatte seit ungefähr 36 Stunden nicht geschlafen und wollte eigentlich nur noch ins Hotel. Zuvor musste ich mir allerdings noch ein paar Pesos für die Taxifahrt besorgen. Nachdem die Transaktion am Geldautomaten aus irgendeinem Grund fehlschlug und ich nicht in der Stimmung war, dem Grund dafür nachzugehen, bin ich zu einer der Wechselstuben am Flughafen und habe mir da einen 50-Euro-Schein zu COP im Wert von etwa 42 Euro wechseln lassen.
Nachdem mein Reisepass dann zum ungefähr dritten Mal noch von einem Zollbeamten gecheckt und mein Gepäck durchleutet wurde, war ich endlich am Ausgang. Da ich allerdings gelesen hatte, dass die vor dem Flughafen wartenden Taxifahrer nicht die beste Option sind, hab ich mir von meiner kolumbianischen Pornochat-Freundin ein Uber organisieren lassen, was ein bisschen chaotisch war aber dann erstaunlicherweise doch funktioniert hat. Der Fahrer war äußerst zuvorkommend, ließ mich das Wifi im im Fahrzeug benutzen, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich kein Internet auf dem Smartphone hab und hat mir versichert, dass mein Hotel sich in einer angenehmen Gegend (Chapinero am östlichsten Ende der Stadt) befände. Die Fahrt hat ungefähr 40 Minuten gedauert und war sehr schön. Das hat mich überrascht, nachdem ich viel Negatives über Bogotá gehört hatte und der allgemeine Touri-Tenor eher so in die Richtung "bloß weg da" geht. Vielleicht habe ich auch einfach nur das Glück, in einer "guten Gegend" gelandet zu sein, aber bislang gefällt die Atmosphäre mir sehr.
Habe dem Fahrer ungefähr 7 mil (ca. 1,7 €) Trinkgeld gegeben, was für kolumbianische Verhältnisse scheinbar recht viel ist, und bin dann ins Hotel eingecheckt. Was hier vier Sterne sind, wären in Deutschland vielleicht zwei bis drei, aber es ist sauber und bietet alles, was ich für die ersten paar Tage brauche. Eine weitere Bekannte wollte mit mir noch am gleichen Abend auf eine Techno-Party und war scheinbar überrascht darüber, dass ich da nach 20-stündiger Reise und mit massivem Schlafmangel keine Lust drauf hatte. Nunja. Ich bin dann trotz relativ hohem Lärmpegel vor und im Hotel gegen 20 Uhr schlafen gegangen, ohne mir vorher nochmal ein paar kleine Snacks und was zu trinken zu besorgen.
Vor meinem Fenster ist ein Platz auf dem sich Rappi-Fahrer versammeln und Leute auf Bänken sitzen. Wenn ich hier am Laptop sitze, sehen sie mich und ich sehe sie, was teilweise recht lustig ist. Gleich werde ich im Hotel ein amerikanisches Frühstück einnehmen und mich ein wenig in meinem barrio umsehen. Später besucht mich hoffentlich noch meine Chat-Freundin, die eine gute halbe Uber-Stunde von hier entfernt wohnt und morgen mit mir in ein Spa gehen will
So viel erstmal zu meinen ersten Eindrücken während und kurz nach der Anreise. Werde versuchen, im Abstand von einigen Tagen weiter zu berichten.
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Super @Woyzeck, dass du nach der langen Zeit der Vorbereitung die Reise angetreten hast. Vielen Dank für die ersten Eindrücke. Freue mich schon sehr auf deine Berichterstattung. Viel Glück und Spass bei allem wünsche ich dir.
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Bin gespannt wie es Dir weiter ergehen wird. Habe viel Spaß
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Mir geht es wie meinen Vorrednern, bin gespannt auf deine Eindrücke. Wünsche dir ein gutes Gelingen.
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Meine erste Woche in Bogotá neigt sich dem Ende. In drei Stunden muss ich aus meinem Hotel auschecken. Ich habe mich entschlossen, noch eine Woche länger in Bogotá zu bleiben. Ich mag die Stadt und konnte hier innerhalb kürzester Zeit Kontakte mit Locals knüpfen, mit denen ich noch etwas mehr Zeit verbringen will. Da mein Reisebudget leider relativ begrenzt ist, musste ich für meinen verlängerten Aufenthalt mehr oder weniger das billigste verfügbare Hotel mit akzeptablen Bewertungen buchen, das zufälligerweise auch in Chapinero ist. Der Cousin einer Bekannten hat mir angeboten, kostenlos bei ihm auf dem Sofa zu nächtigen obwohl er mich quasi nicht kennt, aber das ist mir im Moment irgendwie zu studentisch.
Chapinero scheint übrigens ein ziemlich guter Ausgangspunkt zu sein, um sich ein erstes Bild von Bogotá zu machen. Für kolumbianische Verhältnisse ist es sicher und gepflegt, es gibt Unmengen von Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten und das Stadtzentrum sowie viele Sehenswürdigkeiten sind fußläufig oder nach kurzer Uber-Fahrt erreichbar.
Ich kopiere hier mal den Text rein, den ich vor ein paar Tagen schon begonnen hatte, dann aber nicht zu Ende gebracht hab:
Gestern bin ich ohne konkreten Plan in meinen ersten Tag gestartet. Das Hotelfrühstück ist gut. Außer mir scheinen sich in diesem Hotel ausschließlich spanischsprachige Gäste aufzuhalten. Die Frauen werfen mir interessierte Blicke zu, was mir schmeichelt aber auch ein wenig leid tut für deren Partner, die mit ihnen am Frühstückstisch sitzen. Gegen Mittag verlasse ich das Hotel auf der Suche nach einem Laden, wo ich Wasser und ein paar Lebensmittel kaufen kann. Nach ungefähr zehnminütigem Fußmarsch stoße ich auf einen Laden namens Carulla, der mir für meine Zwecke geeignet erscheint. Habe dort für 34.700 $ (8,28 €) ein paar Kleinigkeiten fürs Hotelzimmer gekauft und war über negativ überrascht, dass ich dafür in Deutschland quasi den gleichen Preis gezahlt hätte. Habe erst danach gemerkt, dass Carulla offenbar eine Art kolumbianisches "Whole Foods" für eher betuchte Konsumenten ist, die beim Einkaufen Wert auf stimmungsvolle Beleuchtung und aggressionshemmende Musik legen, also etwas, um das ich normalerweise einen weiten Bogen mache. Nun gut. Einkaufen in Kolumbien muss ich noch lernen. Preise in Euro umzurechnen gelingt mir momentan auch noch eher schlecht als recht.
Da ich für den restlichen Tag noch nichts geplant habe und der Spa-Besuch mit meiner Chat-Freundin aus organisatorischen Gründen vertagt werden musste, schlage ich ihr vor, mich zu besuchen, um in Chapinero was essen und bisschen shoppen zu gehen. Da sie leider eine sehr entscheidungsunfreudige Person ist, hat sich die Planung relativ lange hingezogen, so dass ich sie dann erst gegen 19 Uhr soweit hatte, sich ein Uber zu bestellen und auf den Weg zu mir zu machen. Die Idee war, ins Centro Comercial Andino zu gehen (scheinbar das größte in Chapinero mit dem höchsten Schickimicki-Faktor) um dort einen Bikini fürs Spa und evtl. ein Paar Schuhe für die Dame (nennen wir sie Caro) zu suchen, etwas zu essen und später evtl. noch in eine Bar zu gehen (alles natürlich sponsored by papi Woyzeck). Sie ist dann zuerst per Uber von ihrem barrio in Suba zu meinem Hotel gekommen, wo ich zugestiegen bin und wir weiter zum Andino gefahren sind. Dabei hat sich herausgestellt, dass direkt bei mir um die Ecke ein D1 ist, scheinbar eine Art kolumbianischer Aldi, wo ich zukünftig hoffentlich preiswertere Einkäufe tätigen kann als bei Cerulla.
Als sie auf den Weg zu mir war, ist uns aufgefallen, dass es etwas seltsam ist, dass unser erstes Aufeinandertreffen in einem Uber stattfinden wird. Wir haben uns dann darauf geeinigt, gegenüber dem Fahrer so zu tun, als würden wir uns schon kennen. Das war ein freundlicher costeño, der immer wieder mal in den Rückspiegel geschaut hat, um ein paar Worte an mich zu richten, von denen ich leider so gut wie nichts verstanden habe. Meine Antwort belief sich auf ein treudoofes "Aahh? Sí!". War mir alles in allem etwas unangenehm, aber gut, am centro comercial angekommen standen wir uns dann endlich zum ersten Mal gegenüber und sie meinte sofort, es komme ihr gar nicht so vor, als würden wir uns zum ersten Mal sehen - ging mir genauso. Wir kennen uns schließlich seit knappen zwei Jahren. Ihre verwaschene Aussprache hingegen bereitet mir deutlich mehr Schwierigkeiten als die WhatsApp-Nachrichten, die bislang größtenteils unserer Verständigung dienten. Die Gegend um das Andino scheint eine Art Einkaufs- und Partymeile und auf eher zahlungskräftiges Publikum ausgerichtet zu sein.
Nun war es schon kurz vor 21 Uhr. Eine etwas ungünstige Uhrzeit, um gemütlich durch ein Shopping Center zu flanieren. Wir haben dann festgestellt, dass fast alle Läden bereits geschlossen hatten und uns stattdessen auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Caro war von der Aufmachung des Andino sehr entzückt. Mich hat das eher kalt gelassen, da ich nicht nach Kolumbien gekommen bin, um in irgendwelchen Hochglanz-Konsumtempeln bescheuerte Markenprodukte zu kaufen. Dazu muss man als Deutscher nicht um den halben Planeten fliegen. Aber hat mich natürlich gefreut, dass sie es toll findet.
Es gibt im Andino einen Bereich, wo sich etliche Restaurants kreisförmig aneinanderreihen. Das meiste davon waren Schnellrestaurants im McDonalds- und Burger-King-Stil. Ich hatte eigentlich eher Lust auf ein "richtiges" Essen, aber Caro wollte unbedingt einen Burger mit Pommes, was ungefähr doppelt so teuer war wie die genialen almuerzos, die man hier an jeder Ecke für umgerechnet etwa 3,- Euro bekommt.
Gegen 21:30 Uhr haben wir uns auf den Weg Richtung Ausgang gemacht, immer noch mit ein bisschen Resthoffnung, vielleicht einen offenen Laden zu finden, in dem das Shoppingglück auf Caro wartet. Es waren dann tatsächlich noch zwei, drei Läden offen, in denen aber nichts Brauchbares zu finden war. Mir war das alles relativ egal, da es mir eigentlich nur darum ging, endlich glücklich vereint mit der Frau zu sein, in die ich zugegebenermaßen etwas etwas verliebt war.
Nachdem das Thema Shopping abgehakt war, sie aber erst um 23 Uhr nach Hause musste (bei dieser Aussage hätte mir eigentlich schon klar sein müssen, was Sache ist), machten wir uns auf die Suche nach einer Bar. Wir sind dann in einer Straße mit vielen Bars und Clubs gelandet, vor denen teilweise sehr lange Schlangen aus Menschen unterschiedlicher Altersgruppen waren. Ich hatte keine Lust, mich in so eine Schlange zu stellen, also sind wir zu einem Irish Pub gegangen, wo scheinbar noch einige Tische frei waren. Der Türsteher wollte Impfnachweise sehen. Ich habe ihm meine deutsche CovPass-App gezeigt und ihn gefragt, ob er damit was anfangen kann. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen konnte er das nicht, aber er hat uns dann trotzdem reingewunken.
Als Europäer in Bogotá in einem Irish Pub zu sitzen kam mir ähnlich unsinnig vor, wie der Aufenthalt im Shopping Center, aber so war es nunmal. Caro trinkt normalerweise gar keinen Alkohol und ich seit ungefähr einem viertel Jahr auch nicht bzw. kaum mehr. Wir haben dann trotzdem Cocktails bestellt. Sie einen Margarita, ich einen Gin Tonic. Die Preise bewegten sich etwa auf deutschem Niveau (ungefähr 7,- Euro pro Cocktail). Der Gin Tonic hat ihr so geschmeckt, dass sie noch einen zweiten wollte, an dem wir dann abwechselnd genippt haben. Unser Alkoholpegel war zu diesem Zeitpunkt schon auf einem recht ansehnlichen Level, was sich positiv auf die Stimmung und etwaige Verständigungsprobleme ausgewirkt hat. Die Rechnung über 101.283$ hat mich in diesem Zustand dann auch nicht mehr großartig gestört, so dass ich der Bedienung nach Kreditkartenzahlung noch 5 mil in bar in die Hand gedrückt habe, ohne zu merken, dass auf der Rechnung bereits propina in Höhe von 8.583$ ausgewiesen war.
Irgendwann war es an der Zeit, zu gehen. Es war etwa 23:30 Uhr. Ich wusste nicht recht, was als nächstes passieren würde. Natürlich hatte ich Lust, sie mit aufs Hotelzimmer zu nehmen, im Suff umso mehr. Plötzlich schien es auch nicht mehr wichtig zu sein, dass sie sich ursprünglich um 23 Uhr auf den Heimweg machen wollte. Wir haben uns dann zu Fuß auf dem Weg zu meinem Hotel gemacht, das laut Navi ungefähr zwei Kilometer entfernt war. Etwa fünf Minuten später ist Caro zunehmend unruhig geworden, weil außer uns plötzlich niemand mehr auf der Straße war. Das hat sich dann recht schnell zu einer Art Panik gesteigert... ("Nos van a matar! OMG!"). Als Deutscher hab ich die Gefahr nicht so ganz gespürt, vor allem weil es eine relativ schicke Gegend war. Habe dann versucht, sie zu beruhigen, was aber unmöglich war. Wir haben dann ein Uber bestellt, das uns 1,5 Kilometer zum Hotel gefahren hat.
Am Hotel angekommen war die Stimmung alles in allem etwas unentspannt. Dennoch dachte ich mir, dass es gleich aufs Zimmer geht und dann der spaßigste Part des Abends beginnt. Tatsächlich ist sie mit mir ins Hotel gegangen. Der Rezeptionist schien zu ahnen, was Sache ist und meinte nur "Puedo pedirle un favor?", woraufhin er ihre cédula kopiert hat und sie bei mir im Zimmer eingecheckt war. Dann wurde alles ein wenig absurd: Anstatt mit mir aufs Zimmer zu gehen, hat sie auf einem Sofa in der stockfinsteren Hotellobby Platz genommen und mir auf ihrem Smartphonedisplay gezeigt, dass in vier Minuten das Uber kommt, das sie nach Hause fährt.
Mir blieb nichts anderes übrig, als das so zur Kenntnis zu nehmen. Als das Uber vor der Tür stand, umarmten wir uns kurz und sie war weg. Ich war vom Alkohol noch ein wenig resteuphorisiert aber alles in allem war das doch ein ziemlich frustrierender Reinfall. Was der Rezeptionist sich wohl gedacht hat... Wie auch immer. Am nächsten Morgen wachte ich ekelhaft verkatert auf und musste mir überlegen, wie ich meine Zeit in Bogotá ohne diese Frau sinnvoll nutzen kann.
Fortsetzung folgt.
Chapinero scheint übrigens ein ziemlich guter Ausgangspunkt zu sein, um sich ein erstes Bild von Bogotá zu machen. Für kolumbianische Verhältnisse ist es sicher und gepflegt, es gibt Unmengen von Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten und das Stadtzentrum sowie viele Sehenswürdigkeiten sind fußläufig oder nach kurzer Uber-Fahrt erreichbar.
Ich kopiere hier mal den Text rein, den ich vor ein paar Tagen schon begonnen hatte, dann aber nicht zu Ende gebracht hab:
Gestern bin ich ohne konkreten Plan in meinen ersten Tag gestartet. Das Hotelfrühstück ist gut. Außer mir scheinen sich in diesem Hotel ausschließlich spanischsprachige Gäste aufzuhalten. Die Frauen werfen mir interessierte Blicke zu, was mir schmeichelt aber auch ein wenig leid tut für deren Partner, die mit ihnen am Frühstückstisch sitzen. Gegen Mittag verlasse ich das Hotel auf der Suche nach einem Laden, wo ich Wasser und ein paar Lebensmittel kaufen kann. Nach ungefähr zehnminütigem Fußmarsch stoße ich auf einen Laden namens Carulla, der mir für meine Zwecke geeignet erscheint. Habe dort für 34.700 $ (8,28 €) ein paar Kleinigkeiten fürs Hotelzimmer gekauft und war über negativ überrascht, dass ich dafür in Deutschland quasi den gleichen Preis gezahlt hätte. Habe erst danach gemerkt, dass Carulla offenbar eine Art kolumbianisches "Whole Foods" für eher betuchte Konsumenten ist, die beim Einkaufen Wert auf stimmungsvolle Beleuchtung und aggressionshemmende Musik legen, also etwas, um das ich normalerweise einen weiten Bogen mache. Nun gut. Einkaufen in Kolumbien muss ich noch lernen. Preise in Euro umzurechnen gelingt mir momentan auch noch eher schlecht als recht.
Da ich für den restlichen Tag noch nichts geplant habe und der Spa-Besuch mit meiner Chat-Freundin aus organisatorischen Gründen vertagt werden musste, schlage ich ihr vor, mich zu besuchen, um in Chapinero was essen und bisschen shoppen zu gehen. Da sie leider eine sehr entscheidungsunfreudige Person ist, hat sich die Planung relativ lange hingezogen, so dass ich sie dann erst gegen 19 Uhr soweit hatte, sich ein Uber zu bestellen und auf den Weg zu mir zu machen. Die Idee war, ins Centro Comercial Andino zu gehen (scheinbar das größte in Chapinero mit dem höchsten Schickimicki-Faktor) um dort einen Bikini fürs Spa und evtl. ein Paar Schuhe für die Dame (nennen wir sie Caro) zu suchen, etwas zu essen und später evtl. noch in eine Bar zu gehen (alles natürlich sponsored by papi Woyzeck). Sie ist dann zuerst per Uber von ihrem barrio in Suba zu meinem Hotel gekommen, wo ich zugestiegen bin und wir weiter zum Andino gefahren sind. Dabei hat sich herausgestellt, dass direkt bei mir um die Ecke ein D1 ist, scheinbar eine Art kolumbianischer Aldi, wo ich zukünftig hoffentlich preiswertere Einkäufe tätigen kann als bei Cerulla.
Als sie auf den Weg zu mir war, ist uns aufgefallen, dass es etwas seltsam ist, dass unser erstes Aufeinandertreffen in einem Uber stattfinden wird. Wir haben uns dann darauf geeinigt, gegenüber dem Fahrer so zu tun, als würden wir uns schon kennen. Das war ein freundlicher costeño, der immer wieder mal in den Rückspiegel geschaut hat, um ein paar Worte an mich zu richten, von denen ich leider so gut wie nichts verstanden habe. Meine Antwort belief sich auf ein treudoofes "Aahh? Sí!". War mir alles in allem etwas unangenehm, aber gut, am centro comercial angekommen standen wir uns dann endlich zum ersten Mal gegenüber und sie meinte sofort, es komme ihr gar nicht so vor, als würden wir uns zum ersten Mal sehen - ging mir genauso. Wir kennen uns schließlich seit knappen zwei Jahren. Ihre verwaschene Aussprache hingegen bereitet mir deutlich mehr Schwierigkeiten als die WhatsApp-Nachrichten, die bislang größtenteils unserer Verständigung dienten. Die Gegend um das Andino scheint eine Art Einkaufs- und Partymeile und auf eher zahlungskräftiges Publikum ausgerichtet zu sein.
Nun war es schon kurz vor 21 Uhr. Eine etwas ungünstige Uhrzeit, um gemütlich durch ein Shopping Center zu flanieren. Wir haben dann festgestellt, dass fast alle Läden bereits geschlossen hatten und uns stattdessen auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Caro war von der Aufmachung des Andino sehr entzückt. Mich hat das eher kalt gelassen, da ich nicht nach Kolumbien gekommen bin, um in irgendwelchen Hochglanz-Konsumtempeln bescheuerte Markenprodukte zu kaufen. Dazu muss man als Deutscher nicht um den halben Planeten fliegen. Aber hat mich natürlich gefreut, dass sie es toll findet.
Es gibt im Andino einen Bereich, wo sich etliche Restaurants kreisförmig aneinanderreihen. Das meiste davon waren Schnellrestaurants im McDonalds- und Burger-King-Stil. Ich hatte eigentlich eher Lust auf ein "richtiges" Essen, aber Caro wollte unbedingt einen Burger mit Pommes, was ungefähr doppelt so teuer war wie die genialen almuerzos, die man hier an jeder Ecke für umgerechnet etwa 3,- Euro bekommt.
Gegen 21:30 Uhr haben wir uns auf den Weg Richtung Ausgang gemacht, immer noch mit ein bisschen Resthoffnung, vielleicht einen offenen Laden zu finden, in dem das Shoppingglück auf Caro wartet. Es waren dann tatsächlich noch zwei, drei Läden offen, in denen aber nichts Brauchbares zu finden war. Mir war das alles relativ egal, da es mir eigentlich nur darum ging, endlich glücklich vereint mit der Frau zu sein, in die ich zugegebenermaßen etwas etwas verliebt war.
Nachdem das Thema Shopping abgehakt war, sie aber erst um 23 Uhr nach Hause musste (bei dieser Aussage hätte mir eigentlich schon klar sein müssen, was Sache ist), machten wir uns auf die Suche nach einer Bar. Wir sind dann in einer Straße mit vielen Bars und Clubs gelandet, vor denen teilweise sehr lange Schlangen aus Menschen unterschiedlicher Altersgruppen waren. Ich hatte keine Lust, mich in so eine Schlange zu stellen, also sind wir zu einem Irish Pub gegangen, wo scheinbar noch einige Tische frei waren. Der Türsteher wollte Impfnachweise sehen. Ich habe ihm meine deutsche CovPass-App gezeigt und ihn gefragt, ob er damit was anfangen kann. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen konnte er das nicht, aber er hat uns dann trotzdem reingewunken.
Als Europäer in Bogotá in einem Irish Pub zu sitzen kam mir ähnlich unsinnig vor, wie der Aufenthalt im Shopping Center, aber so war es nunmal. Caro trinkt normalerweise gar keinen Alkohol und ich seit ungefähr einem viertel Jahr auch nicht bzw. kaum mehr. Wir haben dann trotzdem Cocktails bestellt. Sie einen Margarita, ich einen Gin Tonic. Die Preise bewegten sich etwa auf deutschem Niveau (ungefähr 7,- Euro pro Cocktail). Der Gin Tonic hat ihr so geschmeckt, dass sie noch einen zweiten wollte, an dem wir dann abwechselnd genippt haben. Unser Alkoholpegel war zu diesem Zeitpunkt schon auf einem recht ansehnlichen Level, was sich positiv auf die Stimmung und etwaige Verständigungsprobleme ausgewirkt hat. Die Rechnung über 101.283$ hat mich in diesem Zustand dann auch nicht mehr großartig gestört, so dass ich der Bedienung nach Kreditkartenzahlung noch 5 mil in bar in die Hand gedrückt habe, ohne zu merken, dass auf der Rechnung bereits propina in Höhe von 8.583$ ausgewiesen war.
Irgendwann war es an der Zeit, zu gehen. Es war etwa 23:30 Uhr. Ich wusste nicht recht, was als nächstes passieren würde. Natürlich hatte ich Lust, sie mit aufs Hotelzimmer zu nehmen, im Suff umso mehr. Plötzlich schien es auch nicht mehr wichtig zu sein, dass sie sich ursprünglich um 23 Uhr auf den Heimweg machen wollte. Wir haben uns dann zu Fuß auf dem Weg zu meinem Hotel gemacht, das laut Navi ungefähr zwei Kilometer entfernt war. Etwa fünf Minuten später ist Caro zunehmend unruhig geworden, weil außer uns plötzlich niemand mehr auf der Straße war. Das hat sich dann recht schnell zu einer Art Panik gesteigert... ("Nos van a matar! OMG!"). Als Deutscher hab ich die Gefahr nicht so ganz gespürt, vor allem weil es eine relativ schicke Gegend war. Habe dann versucht, sie zu beruhigen, was aber unmöglich war. Wir haben dann ein Uber bestellt, das uns 1,5 Kilometer zum Hotel gefahren hat.
Am Hotel angekommen war die Stimmung alles in allem etwas unentspannt. Dennoch dachte ich mir, dass es gleich aufs Zimmer geht und dann der spaßigste Part des Abends beginnt. Tatsächlich ist sie mit mir ins Hotel gegangen. Der Rezeptionist schien zu ahnen, was Sache ist und meinte nur "Puedo pedirle un favor?", woraufhin er ihre cédula kopiert hat und sie bei mir im Zimmer eingecheckt war. Dann wurde alles ein wenig absurd: Anstatt mit mir aufs Zimmer zu gehen, hat sie auf einem Sofa in der stockfinsteren Hotellobby Platz genommen und mir auf ihrem Smartphonedisplay gezeigt, dass in vier Minuten das Uber kommt, das sie nach Hause fährt.
Mir blieb nichts anderes übrig, als das so zur Kenntnis zu nehmen. Als das Uber vor der Tür stand, umarmten wir uns kurz und sie war weg. Ich war vom Alkohol noch ein wenig resteuphorisiert aber alles in allem war das doch ein ziemlich frustrierender Reinfall. Was der Rezeptionist sich wohl gedacht hat... Wie auch immer. Am nächsten Morgen wachte ich ekelhaft verkatert auf und musste mir überlegen, wie ich meine Zeit in Bogotá ohne diese Frau sinnvoll nutzen kann.
Fortsetzung folgt.
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Verified - Kolumbien-Süchtige(r)
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- Registriert: 15. Nov 2019, 06:05
März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Danke für den interessanten Bericht.
Eine seriöse Kolumbianerin hüpft nicht gleich beim ersten persönlichen Treffen ins Bett, ausser man sieht wie Brad Pitt aus.
Und wenn du alleine auf der Strasse bist, dann ist das in Kolumbien gar keine Idee, besonders nachts.
Eine seriöse Kolumbianerin hüpft nicht gleich beim ersten persönlichen Treffen ins Bett, ausser man sieht wie Brad Pitt aus.
Und wenn du alleine auf der Strasse bist, dann ist das in Kolumbien gar keine Idee, besonders nachts.
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Verified - Kolumbien-Veteran
- Beiträge: 6609
- Registriert: 5. Okt 2010, 16:43
- Wohnort: Zürich
März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Danke für die Fortsetzung. Gefällt mir. Ich mag solche Frauen nicht, die nur an die teuersten Lokalitäten und einkaufen mit fremdem Geld denken.
Zum automatisch berechneten Trinkgeld habe ich ⇨ hier vor längerer Zeit geschrieben.
Zum automatisch berechneten Trinkgeld habe ich ⇨ hier vor längerer Zeit geschrieben.
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Verified - Kolumbienfan
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- Registriert: 23. Aug 2018, 16:19
- Wohnort: Ismaning / Barranquilla
- Alter: 46
März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Sehr interessanter Bericht. Ich sehe es wie Glboetrotter, eine seriöse Frau springt nicht gleich beim ersten persönlichen Treffen mit einem ins Bett.
@Ernesto, der Vorschlag mit dem Einkaufszentrum kam doch von Woyzeck. Was hat da die Frau damit zu tun. Ich denke jeder Frau würde es gefallen wenn man Sie zum Einkaufen einlädt.
@Ernesto, der Vorschlag mit dem Einkaufszentrum kam doch von Woyzeck. Was hat da die Frau damit zu tun. Ich denke jeder Frau würde es gefallen wenn man Sie zum Einkaufen einlädt.
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Verified - Kolumbien-Süchtige(r)
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- Registriert: 2. Mai 2010, 15:29
- Alter: 54
März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Schön zu lesen...tut mir Leid das der Abend dann anders verlaufen ist, aber warte mal noch 1-2 Tage.
Einen großen Fehler hast Du allerdings gemacht. Steige nie zu einer "fremden Frau" in ein fremdes Fahrzeug, das schon garnicht in Bogota!
Ein Freund von mir der schon seid Jahren in Medellin lebt hat das hinter sich, weil die Fahrt nur noch gute 500m gehen sollte. Nach 200m Strassensperre und zwei bewaffnette Typen springen mit ins Auto...es geht weiter mit einer Knarre am Hals und einer im Bauch zu abgelegen Geldautomaten um seine Limits abzuräumen, anschließend werden die Karten noch kopiert. Danach fahren sie mit ihm in einer der übelsten Barrios und sagen ihm das er jetzt abgeknallt wird...er wäre dann der sechste Tote haben sie ihm gesagt...
Zum Glück kam er nach einer Irrfahrt nach 4 Stunden wieder nach Hause und dort gab es dann noch eine wilde Schießerei mit dem Portero... aber es ist alles "gut Ausgegangen", außer viel Geld und Handy hat er nix "verloren"...
Einen großen Fehler hast Du allerdings gemacht. Steige nie zu einer "fremden Frau" in ein fremdes Fahrzeug, das schon garnicht in Bogota!
Ein Freund von mir der schon seid Jahren in Medellin lebt hat das hinter sich, weil die Fahrt nur noch gute 500m gehen sollte. Nach 200m Strassensperre und zwei bewaffnette Typen springen mit ins Auto...es geht weiter mit einer Knarre am Hals und einer im Bauch zu abgelegen Geldautomaten um seine Limits abzuräumen, anschließend werden die Karten noch kopiert. Danach fahren sie mit ihm in einer der übelsten Barrios und sagen ihm das er jetzt abgeknallt wird...er wäre dann der sechste Tote haben sie ihm gesagt...
Zum Glück kam er nach einer Irrfahrt nach 4 Stunden wieder nach Hause und dort gab es dann noch eine wilde Schießerei mit dem Portero... aber es ist alles "gut Ausgegangen", außer viel Geld und Handy hat er nix "verloren"...
https://www.youtube.com/watch?v=GJm7H9IP5SU
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
@ Caribic Steffan,
er kennt sie jetzt seit 2 Jahren. Wenn auch nur online. Wenn ich das so lese und mir die Kosten anschaue, dann weiß ich nicht ob mir eine unseriöse Dame lieber wäre? Da kennt man die Kosten und hat am Ende auch noch was davon.
er kennt sie jetzt seit 2 Jahren. Wenn auch nur online. Wenn ich das so lese und mir die Kosten anschaue, dann weiß ich nicht ob mir eine unseriöse Dame lieber wäre? Da kennt man die Kosten und hat am Ende auch noch was davon.
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Danke für das positive Feedback.
Alles halb so wild. Sie ist im Prinzip "buena gente" und definitiv kein klassischer Golddigger. Ich hatte ihr im Vorfeld meiner Anreise halt vorgeschlagen, sie zum Essen einzuladen und ihr paar Sachen zu kaufen. Sie hat da in keinster Weise drauf gepocht, dass wir ins teuerste Einkaufszentrum müssen oder ich ihr irgendwelchen Luxuskram kaufen soll oder so, und als die Läden dann alle geschlossen waren, hat ihr das letztendlich auch nichts ausgemacht. Ich habe an dem Abend ungefähr 50,- € gezahlt für Uberfahrten, Essen und Cocktails und sie hat sich auch bedankt und meinte, sie fand's supertoll. Sie hatte auch einen Regenschirm dabei, den ich ihr vor einem Jahr oder so mal für 12 Euro auf Aliexpress bestellt hatte, um mir zu demonstrieren, dass sie meine regalos wertschätzt.
Wie @Holger78 schon sagt: Vielen Frauen gefällt sowas halt einfach. Und mir macht es zugegebenermaßen auch Spaß, den großzügigen Gentleman zu geben, solange die Kosten dafür sich in einem für mich lächerlichen Rahmen bewegen. Nicht immer sind es abgebrühte Blutsauger, die gezielt nach Kerlen suchen, um sie finanziell auszubeuten.
@CaribicStefan:
Ja, Kontakt besteht weiterhin und ich habe auch durchaus das Gefühl, dass der Ofen hier nicht so aus ist, wie ich dachte. Habe mich aber zwischenzeitlich auch nach Alternativen umgesehen... mehr dazu im nächsten Teil meines Reiseberichts.
Ansonsten handelt es sich bei ihr nicht um eine fremde Frau. Ich bin seit Mitte 2020 quasi täglich mit ihr in Kontakt und weiß fast alles über sie, ihre Familie, Lebensumstände etc. Es bestand hier keinerlei Gefahr, einer verbrecherischen Masche oder so auf den Leim zu gehen.
Habe mich gestern auch nach kurzem Chat mit dem Cousin einer anderen Bekannten getroffen, den diese mir als Kontakt in Bogotá empfohlen hat. Megakorrekter Typ. Mit bisschen Empathie und gesundem Menschenverstand merkt man das eigentlich recht schnell, ob mans mit ner "echten" Person zu tun hat oder mit jemandem, der versucht, einen abzuziehen. Zum Fahren nutze ich hier nur die Cabify-App und Uber. Ich würde nie zu einem random Typen ins Auto steigen, der sich als Taxifahrer ausgibt.
@Fritzchen
Naja, ich bin 34, kein Schönling aber auch kein hässlicher Gnom und ich weiß, wie man eine Latina zum Lachen bringt.
Entsprechend muss ich für Sex hier nicht bezahlen. Mal davon abgesehen, dass dieses Milieu mich anekelt und ich damit nichts zu tun haben will.
Alles halb so wild. Sie ist im Prinzip "buena gente" und definitiv kein klassischer Golddigger. Ich hatte ihr im Vorfeld meiner Anreise halt vorgeschlagen, sie zum Essen einzuladen und ihr paar Sachen zu kaufen. Sie hat da in keinster Weise drauf gepocht, dass wir ins teuerste Einkaufszentrum müssen oder ich ihr irgendwelchen Luxuskram kaufen soll oder so, und als die Läden dann alle geschlossen waren, hat ihr das letztendlich auch nichts ausgemacht. Ich habe an dem Abend ungefähr 50,- € gezahlt für Uberfahrten, Essen und Cocktails und sie hat sich auch bedankt und meinte, sie fand's supertoll. Sie hatte auch einen Regenschirm dabei, den ich ihr vor einem Jahr oder so mal für 12 Euro auf Aliexpress bestellt hatte, um mir zu demonstrieren, dass sie meine regalos wertschätzt.
Wie @Holger78 schon sagt: Vielen Frauen gefällt sowas halt einfach. Und mir macht es zugegebenermaßen auch Spaß, den großzügigen Gentleman zu geben, solange die Kosten dafür sich in einem für mich lächerlichen Rahmen bewegen. Nicht immer sind es abgebrühte Blutsauger, die gezielt nach Kerlen suchen, um sie finanziell auszubeuten.
@CaribicStefan:
Ja, Kontakt besteht weiterhin und ich habe auch durchaus das Gefühl, dass der Ofen hier nicht so aus ist, wie ich dachte. Habe mich aber zwischenzeitlich auch nach Alternativen umgesehen... mehr dazu im nächsten Teil meines Reiseberichts.
Ansonsten handelt es sich bei ihr nicht um eine fremde Frau. Ich bin seit Mitte 2020 quasi täglich mit ihr in Kontakt und weiß fast alles über sie, ihre Familie, Lebensumstände etc. Es bestand hier keinerlei Gefahr, einer verbrecherischen Masche oder so auf den Leim zu gehen.
Habe mich gestern auch nach kurzem Chat mit dem Cousin einer anderen Bekannten getroffen, den diese mir als Kontakt in Bogotá empfohlen hat. Megakorrekter Typ. Mit bisschen Empathie und gesundem Menschenverstand merkt man das eigentlich recht schnell, ob mans mit ner "echten" Person zu tun hat oder mit jemandem, der versucht, einen abzuziehen. Zum Fahren nutze ich hier nur die Cabify-App und Uber. Ich würde nie zu einem random Typen ins Auto steigen, der sich als Taxifahrer ausgibt.
@Fritzchen
Naja, ich bin 34, kein Schönling aber auch kein hässlicher Gnom und ich weiß, wie man eine Latina zum Lachen bringt.
Entsprechend muss ich für Sex hier nicht bezahlen. Mal davon abgesehen, dass dieses Milieu mich anekelt und ich damit nichts zu tun haben will.
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
schöner Bericht und hauptsache du lernst Land und Leute kennen.
Das Irish Pub (Müsste Joshuas sein) kenne ich auch, ist sicherlich okay.. aber irish pubs haben wir in Deutschland genug.
In der Zona Rosa T gibt es einen Laden der heißt Vintrash und mit dem sog. Gringo Tuesday (weiß nicht ob es das wieder gibt).
Beginnt ab 17 Uhr und dann gab es zB einen Franzosen-Tisch und einen Tisch mit Deutschen, wo vor allem Kolumbianer waren, die bspw. Deutsch oder Englisch lernen wollen usw... und dann dazu unterschiedliche Sprachniveaus.
Später (glaube 21/22 uhr) wurde dann richtig gefeiert.
War ganz cool, dann kam halt Corona, daher weiß ich nicht ob es das noch gibt.
Dort kann man ohne Probleme alleine hingehen, sich an einen Tisch setzen und Leute kennenlernen, völlig normal.
Habe da unter anderem ein ehemaliges Au-Pair kennengelernt, die Deutsch konnte und mir anfangs noch viel geholfen hat, als das Spanisch nicht so sattelfest war.
was das mit am ersten Abend aufs Hotel-Zimmer angeht / Seriosität:
eine inzwischen gute Freundin und ich haben uns vor 5 Jahren beim Feiern in Bogota kennengelernt und später die Nacht zusammen verbracht.
Danach auch noch ein paar mal getroffen, aber ich habe direkt gesagt, dass es dabei bleibt um die Fronten zu klären, was aufgrund der damaligen Distanz eigentlich eh klar war.
in der Zwischenzeit hatte sie einen Freund kennengelernt und wir halten regelmäßigen Kontakt und treffen uns auf einen Kaffee, wenn ich in der Gegend bin.
Gibt es also auch und seriös ist sie auch, damals noch studiert und heute einen festen Job bei einer Bank im Büro...
Nicht nur in Kolumbien so, einer meiner besten Freunde hat seine heutige Frau beim kölner Karneval kennengelernt und auch direkt Probe gefahren und auch beide keine assis (beides berufstätige Akademiker).
Allgemein ja, das Verhältnis "1nightstand am ersten Abend" zu "kontakt bis heute", ist natürlich entsprechend ungleich, trotzdem muss das nix heißen.
Das Irish Pub (Müsste Joshuas sein) kenne ich auch, ist sicherlich okay.. aber irish pubs haben wir in Deutschland genug.
In der Zona Rosa T gibt es einen Laden der heißt Vintrash und mit dem sog. Gringo Tuesday (weiß nicht ob es das wieder gibt).
Beginnt ab 17 Uhr und dann gab es zB einen Franzosen-Tisch und einen Tisch mit Deutschen, wo vor allem Kolumbianer waren, die bspw. Deutsch oder Englisch lernen wollen usw... und dann dazu unterschiedliche Sprachniveaus.
Später (glaube 21/22 uhr) wurde dann richtig gefeiert.
War ganz cool, dann kam halt Corona, daher weiß ich nicht ob es das noch gibt.
Dort kann man ohne Probleme alleine hingehen, sich an einen Tisch setzen und Leute kennenlernen, völlig normal.
Habe da unter anderem ein ehemaliges Au-Pair kennengelernt, die Deutsch konnte und mir anfangs noch viel geholfen hat, als das Spanisch nicht so sattelfest war.
was das mit am ersten Abend aufs Hotel-Zimmer angeht / Seriosität:
eine inzwischen gute Freundin und ich haben uns vor 5 Jahren beim Feiern in Bogota kennengelernt und später die Nacht zusammen verbracht.
Danach auch noch ein paar mal getroffen, aber ich habe direkt gesagt, dass es dabei bleibt um die Fronten zu klären, was aufgrund der damaligen Distanz eigentlich eh klar war.
in der Zwischenzeit hatte sie einen Freund kennengelernt und wir halten regelmäßigen Kontakt und treffen uns auf einen Kaffee, wenn ich in der Gegend bin.
Gibt es also auch und seriös ist sie auch, damals noch studiert und heute einen festen Job bei einer Bank im Büro...
Nicht nur in Kolumbien so, einer meiner besten Freunde hat seine heutige Frau beim kölner Karneval kennengelernt und auch direkt Probe gefahren und auch beide keine assis (beides berufstätige Akademiker).
Allgemein ja, das Verhältnis "1nightstand am ersten Abend" zu "kontakt bis heute", ist natürlich entsprechend ungleich, trotzdem muss das nix heißen.
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- Kolumbien-Süchtige(r)
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Ich schließe mich den Worten @Glboetrotter's an.
Eine seriöse Frau hüpft nicht gleich beim ersten persönlichen Treffen mit einem Ausländer ins Bett. Auch nicht, wenn man aussieht wie Brad Pitt. Dazu wollte ich nichts Längerfristiges anfangen mit einer Frau, die mit mir am ersten Tag im Bett landet.
Eine seriöse Frau hüpft nicht gleich beim ersten persönlichen Treffen mit einem Ausländer ins Bett. Auch nicht, wenn man aussieht wie Brad Pitt. Dazu wollte ich nichts Längerfristiges anfangen mit einer Frau, die mit mir am ersten Tag im Bett landet.
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März 2022: Vier Wochen Kolumbien
Der Tag nach dem Abend mit Caro war ein Sonntag. Ich fühlte mich ziemlich schlecht. Wahrscheinlich eine Mischung aus Alkoholkater, Jetlag und der Enttäuschung über den Ausgang des Abends. An diesem Tag brachte ich nicht mehr zustande, als mich kurz vor Einbruch der Dunkelheit zu Tostao (das ist eine kolumbianische Imbisskette) zu schleppen, und mir dort einen kargen almuerzo-Ersatz zu besorgen. Die restliche Zeit saß ich Trübsal blasend im Hotelzimmer.
Was mir zudem fehlte war ein Plan, wie ich meine Zeit in den nächsten Tagen sinnvoll nutzen könnte. Ich hatte wenig Hoffnung, dass es zeitnah zu einem weiteren Treffen mit Caro kommen würde. Außerdem hatte ich keine Lust, auf eigene Faust in dieser fremden und tendenziell gefährlichen Stadt herumzulaufen, also hab ich mir Tinder samt Gold-Mitgliedschaft besorgt, in der Hoffnung, kurzfristig weibliche Gesellschaft akquirieren zu können, die Lust darauf hat, mir ihre Stadt zu und die kolumbianische Lebensart näherzubringen. Das hat erfreulich gut funktioniert. Nach zwei Stunden hatte ich ungefähr so viele Matches wie in Deutschland nach einem halben Jahr und während meinesgleichen in Deutschland die Wahl aus alleinerziehenden Müttern, psychisch angeschlagenen Feministinnen und übergewichtigen Ü30-Frauen hat, konnte ich nun problemlos mit heißen Latinas zwischen 18 und 28 in Kontakt treten.
Ein leckeres almuerzo für umgerechnet ca. 2,9€
Mit einer hat es auf Anhieb so gut geklappt, dass wir uns noch für den gleichen Tag verabredet haben. Sie wohnt mit ihren Eltern in Venecia im berüchtigten Süden von Bogotá, hat auf mich allerdings einen ziemlich kultivierten Eindruck gemacht. Sie spricht solides Englisch und sogar ein paar Brocken Deutsch, weil sie anderthalb Jahre in Österreich studiert hat. Sie kennt jeden Winkel von Bogotá und hat auch bereits fast alle touristisch interessanten Orte Kolumbiens bereist. Die Idee war, dass sie zu meinem Hotel kommt und wir von dort aus ein bisschen durch Chapinero und dann Richtung Stadtzentrum gehen. Exakt so ist es dann auch gekommen.
Die Basílica de Nuestra Señora de Lourdes in Chapinero
Leider war sie IRL nicht sonderlich attraktiv, so dass ich etwaige romantische Ambitionen von vornherein über Bord geworfen habe. Das war allerdings auch nicht so wichtig, denn sie ist ein netter, hilfsbereiter und humorvoller Mensch (wie die meisten mir bekannten Kolumbianer) und hat mir kostenlos eine sehr ausführliche Tour durch Chapinero und das Zentrum von Bogotá gegeben inkl. unzähliger Tipps, Empfehlungen und Ratschläge... das war schön und interessant und hat mir auch etwas die Angst genommen, hier nachts aus dem Hotel zu gehen, denn die Gefahr scheint doch einigermaßen kalkulierbar zu sein, wenn man sich an bestimmte Regeln hält. Habe sie dann auf eine Chicha de mango und später in einem BBC (das ist eine hipstermäßige Kneipenkette aus Bogotá) auf ein Kaffee-Bier und Hähnchenschenkel eingeladen.
Bäume in der Zentrumsgegend von Bogotá.
Häuser in der Zentrumsgegend von Bogotá.
Plaza de toros im Zentrum von Bogotá. Soweit ich das verstanden habe eine ehemalige Stierkampfarena, die heute als Veranstaltungsort für diverse Events genutzt wird.
Ein beleuchtetes Gebäude, dessen Name und Funktion ich vergessen habe.
Anschließend ist sie bei mir im Hotel eingecheckt, um die Toilette und das Wifi zu benutzen und sich per App ein Taxi zu organisieren. Das hat ungefähr fünf bis zehn Minuten gedauert. Kurz nachdem sie raus war, hat in meinem Zimmer das Telefon geklingelt und der Rezeptionist hat mich gefragt, ob alles in Ordnung sei. Sie hat mir danach erzählt, dass man sie vor dem Anruf nicht aus dem Hotel gelassen hat, weil die wohl dachten, sie hat mich abgezogen.
Alles in allem hatten wir beide ziemlichen Spaß und uns dann direkt für den nächsten Tag dazu verabredet, auf den Monserrate zu gehen.
Gesagt, getan. Wir trafen uns um 10 Uhr morgens am Fuße des Berges. Der Aufstieg war anstrengender als ich ihn mir vorgestellt hatte, für mich mit durchschnittlicher Fitness aber trotzdem relativ einfach zu bewältigen. Was ich dort gesehen habe, hat mich sehr beeindruckt. Allerdings habe ich den eklatanten Fehler gemacht, weder Sonnencreme noch eine Kopfbedeckung zu benutzen, was mir den schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens beschert hat, der eine gute Woche später immer noch nicht gänzlich abgeheilt ist.
Aufstieg zum Monserrate
Blick auf Bogotá vom Gipfel des Monserrate
Ein schmackhaftes kolumbianisches Gericht, das meine Begleiterin bestellt hat.
Pferde werden mit Gasflaschen beladen, die vermutlich irgendwo neu befüllt werden.
Ich habe erst danach erfahren, dass die Locals hier sich quasi immer mit Sonnencreme einschmieren, bevor sie das Haus verlassen, weil die Sonne aufgrund der Höhenlage sehr aggressiv ist. Das gemeine daran ist, dass mans kaum merkt,weil es hier immer relativ kühl ist. Lesson learned. Habe mir dann eine schicke Totto-Cap und bloqueador besorgt, was mich hoffentlich vor weiteren Sonnenbränden bewahren wird. Totto ist eine südamerikanische Modemarke, die in Kolumbien so sehr der letzte Schrei zu sein scheint, dass sogar Fake-Produkte davon existieren... kennt in Europa keine Sau, aber ich passe mich gerne den örtlichen Gepflogenheiten an.
Fortsetzung folgt.
Was mir zudem fehlte war ein Plan, wie ich meine Zeit in den nächsten Tagen sinnvoll nutzen könnte. Ich hatte wenig Hoffnung, dass es zeitnah zu einem weiteren Treffen mit Caro kommen würde. Außerdem hatte ich keine Lust, auf eigene Faust in dieser fremden und tendenziell gefährlichen Stadt herumzulaufen, also hab ich mir Tinder samt Gold-Mitgliedschaft besorgt, in der Hoffnung, kurzfristig weibliche Gesellschaft akquirieren zu können, die Lust darauf hat, mir ihre Stadt zu und die kolumbianische Lebensart näherzubringen. Das hat erfreulich gut funktioniert. Nach zwei Stunden hatte ich ungefähr so viele Matches wie in Deutschland nach einem halben Jahr und während meinesgleichen in Deutschland die Wahl aus alleinerziehenden Müttern, psychisch angeschlagenen Feministinnen und übergewichtigen Ü30-Frauen hat, konnte ich nun problemlos mit heißen Latinas zwischen 18 und 28 in Kontakt treten.
Ein leckeres almuerzo für umgerechnet ca. 2,9€
Mit einer hat es auf Anhieb so gut geklappt, dass wir uns noch für den gleichen Tag verabredet haben. Sie wohnt mit ihren Eltern in Venecia im berüchtigten Süden von Bogotá, hat auf mich allerdings einen ziemlich kultivierten Eindruck gemacht. Sie spricht solides Englisch und sogar ein paar Brocken Deutsch, weil sie anderthalb Jahre in Österreich studiert hat. Sie kennt jeden Winkel von Bogotá und hat auch bereits fast alle touristisch interessanten Orte Kolumbiens bereist. Die Idee war, dass sie zu meinem Hotel kommt und wir von dort aus ein bisschen durch Chapinero und dann Richtung Stadtzentrum gehen. Exakt so ist es dann auch gekommen.
Die Basílica de Nuestra Señora de Lourdes in Chapinero
Leider war sie IRL nicht sonderlich attraktiv, so dass ich etwaige romantische Ambitionen von vornherein über Bord geworfen habe. Das war allerdings auch nicht so wichtig, denn sie ist ein netter, hilfsbereiter und humorvoller Mensch (wie die meisten mir bekannten Kolumbianer) und hat mir kostenlos eine sehr ausführliche Tour durch Chapinero und das Zentrum von Bogotá gegeben inkl. unzähliger Tipps, Empfehlungen und Ratschläge... das war schön und interessant und hat mir auch etwas die Angst genommen, hier nachts aus dem Hotel zu gehen, denn die Gefahr scheint doch einigermaßen kalkulierbar zu sein, wenn man sich an bestimmte Regeln hält. Habe sie dann auf eine Chicha de mango und später in einem BBC (das ist eine hipstermäßige Kneipenkette aus Bogotá) auf ein Kaffee-Bier und Hähnchenschenkel eingeladen.
Bäume in der Zentrumsgegend von Bogotá.
Häuser in der Zentrumsgegend von Bogotá.
Plaza de toros im Zentrum von Bogotá. Soweit ich das verstanden habe eine ehemalige Stierkampfarena, die heute als Veranstaltungsort für diverse Events genutzt wird.
Ein beleuchtetes Gebäude, dessen Name und Funktion ich vergessen habe.
Anschließend ist sie bei mir im Hotel eingecheckt, um die Toilette und das Wifi zu benutzen und sich per App ein Taxi zu organisieren. Das hat ungefähr fünf bis zehn Minuten gedauert. Kurz nachdem sie raus war, hat in meinem Zimmer das Telefon geklingelt und der Rezeptionist hat mich gefragt, ob alles in Ordnung sei. Sie hat mir danach erzählt, dass man sie vor dem Anruf nicht aus dem Hotel gelassen hat, weil die wohl dachten, sie hat mich abgezogen.
Alles in allem hatten wir beide ziemlichen Spaß und uns dann direkt für den nächsten Tag dazu verabredet, auf den Monserrate zu gehen.
Gesagt, getan. Wir trafen uns um 10 Uhr morgens am Fuße des Berges. Der Aufstieg war anstrengender als ich ihn mir vorgestellt hatte, für mich mit durchschnittlicher Fitness aber trotzdem relativ einfach zu bewältigen. Was ich dort gesehen habe, hat mich sehr beeindruckt. Allerdings habe ich den eklatanten Fehler gemacht, weder Sonnencreme noch eine Kopfbedeckung zu benutzen, was mir den schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens beschert hat, der eine gute Woche später immer noch nicht gänzlich abgeheilt ist.
Aufstieg zum Monserrate
Blick auf Bogotá vom Gipfel des Monserrate
Ein schmackhaftes kolumbianisches Gericht, das meine Begleiterin bestellt hat.
Pferde werden mit Gasflaschen beladen, die vermutlich irgendwo neu befüllt werden.
Ich habe erst danach erfahren, dass die Locals hier sich quasi immer mit Sonnencreme einschmieren, bevor sie das Haus verlassen, weil die Sonne aufgrund der Höhenlage sehr aggressiv ist. Das gemeine daran ist, dass mans kaum merkt,weil es hier immer relativ kühl ist. Lesson learned. Habe mir dann eine schicke Totto-Cap und bloqueador besorgt, was mich hoffentlich vor weiteren Sonnenbränden bewahren wird. Totto ist eine südamerikanische Modemarke, die in Kolumbien so sehr der letzte Schrei zu sein scheint, dass sogar Fake-Produkte davon existieren... kennt in Europa keine Sau, aber ich passe mich gerne den örtlichen Gepflogenheiten an.
Fortsetzung folgt.