Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert


LosAmantes/Nikolas
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von LosAmantes/Nikolas »

⇒ Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Bisher empfand ich Deine @gordito Beiträge immer als unterschwellig sehr negativ gegenüber Land, Leuten und Ihrer überwiegenden Mentalität.

Daher freut es mich, dass Du nun etwas positives und sehr wichtiges gefunden hast. Deine positiven Eindrücke vom Gesundheitssystem kann ich bisher absolut bestätigen. Wollen wir hoffen das es so bleibt, denn ich empfinde dies als entscheidenden Pluspunkt für COL

Die Wartezeiten in DE für Facharzttermine kann man in manchen Regionen wohl nur noch als unglaublich bezeichnen. Dies dürfte sich wohl nicht mehr signifikant verbessern in unserer Zeit ...

Dafür spüre ich subjektiv eine rapide Angleichung meines Sicherheitsgefühls in beiden Ländern. Dieses weckt bei uns in der Heimat auch immer öfter gesundheitsbezogene Überlegungen bei der Wahl des Aufenthaltsortes.




Anmerkung der Moderation:

Die Diskussion zum Gesundheitssystem in Kolumbien kann gerne im folgenden Thema diskutiert werden. Wenn es jedoch darum geht, dass in Deutschland alles schlecht ist, dann bitte hier weiterschreiben.

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gordito54
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von gordito54 »

@nikolas
Danke für deinen Beitrag und die offenen Worte.
Das man meine Beiträge unterschwellig als negativ empfinden kann, bedaure ich. Es war und ist nicht von mir beabsichtigt.
Das Gegenteil von negativ ist der Fall. Ich bin hier freundlich aufgenommen worden und mein Umfeld ist in Ordnung. Manchmal etwas laut und nervig, aber das ist hier so.
Ich bin Ingenieur und beschreibe meine Lebens-Situation. Daher bemühe ich mich, meine Begebenheiten in einfache und klare Worte zu fassen.
Keine politcal correctness, kein Gendern, keine Sozialwissenschaft. Sagen, was ist.

Es gibt Menschen die finden: "Kolumbien, alles super, Deutschland: alles Mist" und umgekehrt. Das ist nicht die Realität. Beide Seiten haben Stärken und Schwächen. Die hiesigen versuche ich zu beschreiben. Die Stärken, aber eben auch die Schwächen.

Ich würde mich freuen, wenn du auch weiterhin mal reinschaust, auch wenn du vielleicht nicht immer meine Meinung teilst.

Mit freundlichen Grüßen aus Cartago/Valle
gordito54
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CaribicStefan
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von CaribicStefan »

Ich kann nicht sagen das deine Stories was negatives haben, eher was nartürliches aus dem Leben geriffenes.

Empanadafan
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von Empanadafan »

Ich kann nicht im geringsten verstehen das bei den Berichten von Gordito irgendetwas negativ sein, soll. Er berichtet live aus seinen Leben.
Wenn die Drogerie abzockt, als Beispiel, dann gibt es nichts zu beschönigen usw.

@Gordito, Deine Berichte sind ehrlich, das ist das wichtigste. Und in keinster negativ, überhaupt nicht.

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gordito54
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von gordito54 »

Liebe Mitforisten und Leser!
Am letzten Sonntag war Muttertag. Das hat hierzulande einen ganz hohen Stellenwert, wie ich gelernt habe. Meine Frau und ihre Schwester Flor hatten nach dem Kauf der Geschenke für jede Schwester dann am Vorabend alles in Präsenttüten verpackt. Die Tische und Stühle aus Gladys Restaurant wurden bereits am Vormittag zu Carmens Haus gebracht. Zum Glück war das Wetter warm und trocken, denn derzeit gibt es täglich mehr oder wenig intensive Regenfälle, die manchmal stundenlang andauern. Nach dem Mittagessen ist meine Frau mit den Geschenken rübergefahren, das Barrio El Guadual ist ja nicht weit. Ich bin nach meiner täglichen siesta nachgekommen.

Alle saßen festlich gekleidet beisammen. Die Terrasse war geschmückt. Meine Frau und ihre Schwestern Flor haben die Geschenke an alle Schwestern verteilt. Ein gab ein natürlich großes "Hallo"! Ich habe die Tränen der Rührung in den Augen meine Frau bemerkt. Darauf hat sie über 20 Jahre verzichten müssen, da sie ja in Madrid lebte. Damit wurde mir wieder einmal klar, wie sehr die Entscheidung für den Wohnort Cartago richtig war und wie wichtig ihr diese Situation ist, ohne daß sie es eingestehen würde. Daher dürfte ein Eigenheim oder ein Apartment für uns eher hier sein als in Armenia oder Pereira, dies aber auch aus finanziellen Gründen.

Nach der "Bescherung" schloß sich das gemeinsame Mahl aus Hühnchen mit Reis an. Das Fleisch war fertig gegrillt zugekauft, der Reis wie üblich in Riesentöpfen zubereitet. Ich habe meine Portion für meine Frau für den nächsten Tag für sie mitgenommen. Reis ist nicht meins.

Mit Einbruch der Dunkelheit löste sich das Ganze auf. Der "harte Kern" blieb noch für einen Spielabend. Es ist ein Brettspiel, ähnlich "Mensch ärgere dich nicht". Ich lese lieber...

Diesen Zusammenhalt habe ich auch hier in unserer Straße in anderen Familien feststellen können. Er ist intensiver -wie ich meine- als das in Deutschland in der Regel noch der Fall ist. Wie dem auch sei, es war ein netter Nachmittag. Ich wünsche mir, noch recht viele davon erleben zu dürfen.

Herzliche Grüße an alle aus Cartago/Valle

gordoto54

Max
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von Max »

Ich finde dein Bericht gut, nicht negativ, sondern genauso wie es ist.

Zacarias
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von Zacarias »

Die Tatsache, einiges aus den Erzählungen kann als herablassend verstanden werden und (nicht oder) einfach nur als beschreibend, ist gegeben. Denn Wahrnehmungen oder Meinungen in Erzählungen sind mit Bewertungen verbunden.

In Gorditos Erzählungen gibt es sehr häufig Beschreibungen mit Vergleichen zwischen hier und dort, wie z. B. "wie hier üblich", ohne dass eine Beschreibung, wie etwas in Deutschland ist, direkt herangezogen wird. Zwar ist ein Vergleich nicht bewusst niedergeschrieben, dieser ist aber gegeben und geistert in den Köpfen derer herum, bei denen Diskriminierung in einigen Passagen empfunden wird - was erlaubt ist.

Da der Schreiber dort zu Gast ist, ist es legal die Position einzunehmen, was er dort tut, wenn er viele Dinge in einer bewertenden Form beschreibt, die dort in einer anderen Ausführung gelebt werden, als in D.

Andere widerum, die nur zuhören, wenn der Text im Kopf beim Lesen eine Stimme bekommt, erleben dabei einfach nur einen autentischen Alltag eines Erzählers, der dort mittendrin ist und natürlich nur Wahrnehmungen mit Bewertungen von sich geben kann. Wenn er dieses so nicht tun würde, entnehme er die Dreidimensionalität, die es uns erst erlaubt, einzutauchen. Alles wäre blutleer - die gesamte Erzählung.

Wichtig und klärend ist, wie der Erzähler zu Land und Leute steht und was seine Absicht beim Beschreiben des Leben dort ist. Dieses hat er ganz klar dargelegt. Bewusst möchte er keine Vergleiche ziehen, die abwertend sind. Er hat sich mehr als erklärt und ist an vielen Stellen hörbar, froh und glücklich dort zu sein. Er liebt Land, Menschen und die Kultur ohne davon alles lieben zu müssen. Auch ein Gast darf Umstände im Gastland nicht mögen und benennen.

Schlussstrich: Mensch kann nicht ohne Bewertungen erzählen. Der Kompromiss muss sein, kognitive Dissonanz zu verstehen und zu akzeptieren. Dann kann man Lesen oder als gelesen markieren.

desertfox
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von desertfox »

Die Berichte von @Gordito sind sicher immer lesenswert und amüsant..., was mich ehrlich etwas stört ist die leider sehr häufige Kritik an Deutschland die ich leider nur sehr selten nachvollziehen kann. Das deutsche Gesundheitswesen ist sicher verbesserungswürdig, aber sicher nicht so schlecht wie er es hier darstellt.
Wenn ich oder meine 87-jährigen Mutter zum Hausarzt will rufe ich an und im Allgemeinen kommen wir noch am selben Tag dran.

Derzeit bin ich mit der Bekannten meiner Frau (Kubanerin mit Spanischem Pass) die seit einigen Jahren in Deutschland lebt) beschäftigt bei der Krebs (Brustkrebs der ins Knie ausstreute). Da ging alles recht schnell, sei es Biopsie in der Brust, Biopsie im Knie, nun ambulante Chemo…, sicher, ich muss mit ihr da 20 KM in die Stadt fahren…, aber das ist normal und die Fahrt dauert nur 25 Minuten, Parkplatzsuche ist da schwieriger.

Rente, wenn man wie @Gordito schrieb nur recht wenig Rente bekommt hat das Gründe, er hat offensichtlich 2 gescheiterte Beziehungen hinter sich, die kosten Geld und Nerven, da kann der deutsche Staat aber nichts zu. Andererseits, wenn er wie er schrieb Ingenieur war, dann hat er sicher gut verdient was sich eigentlich bei der Rente niederschlägt und hätte Rücklagen bilden können und sollen…, die Höhe der Rente ist ja kein Buch mit 7 Siegeln, die bekommt jeder regelmäßig mit der Rentenauskunft mitgeteilt.

Und dass er in Kolumbien herzlich aufgenommen wurde, nun ja, die Hand die einen ernährt hackt man nicht ab….

So, das musste nun mal raus...

Dolfi
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von Dolfi »

Hört mal auf mit Diskriminierung und so. Ich habe meine Schwiegereltern aus Medellín drei Monate hier bei uns in Deutschland gehabt, und die haben auch jede Menge rumgemeckert über dieses land, wo der Staat alles kontrolliert, wo die Leute einen nicht anlächeln wie die Paisas usw. Es sind halt unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen Sitten und Gebräuchen, und wir können alle froh sein, dass unsere angeheirteten bzw, Partnerfamilien Latinos sind und keine Moslems oder Afrikaner, da ist nämlich die kulturelle Distanz noch viel größer (und damit auch die potentiellen Konflikte).

Meine (schwarze) Frau war jedenfalls ganz angetan davon als sie nach Deutschland kam, dass sie sich hier in Geschäften Kleidung anschauen konnte, ohne dass ständig ein Verkäufer unauffällig in der Nähe war um aufzupassen, dass sie nichts klaut.

Mit ein bisschen gesundem Menschenverstand und Toleranz lässt sich das alles regeln.

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Beitrag von gordito54 »

Ich beschäftige mich derzeit mit der Frage, was ich an Unterlagen für das nächste Visum in 2 Jahren brauche. Eine Steuererklärung könnte ja ein Punkt sein, der von mir nachgewiesen werden muß. Einkommen und Krankenversicherung sowieso.
Wenn ich mich dem Thema erst in 2 Jahren widme, kann manches vielleicht nicht mehr oder nur schwierig beschafft werden.
Das weitere besprechen wir in Kürze mit dem Visadienst in Pereira, der mein Visum gemanagt hat. (Führungszeugnis, etc.?) Den werde ich auch wieder bemühen, die junge Frau hat das gut gemacht.

Mit herzlichen Grüßen aus Cartago/Valle
gordito54

coentros
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von coentros »

Hallo gordito

Da verzichtest Du aber auf zwei ganz tolle Sachen :lol: arroz con pollo und danach parqués. Lustiges Spiel, ich mach immer gerne mit. Nur wenn der ein oder andere mal wieder schummelt. Dann wirds laut. Stimme Dir natürlich zu, Essen und Gesellschaftsspiele: ganz nach eigenem gusto.
Diese emotionalen Momente und Tage, genauso wie Du den Muttertag beschreibst, das ist Lebensqualität :sup:

LosAmantes/Nikolas
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Beitrag von LosAmantes/Nikolas »

@gordito

lch empfinde Deine Beiträge lesenswert und bedanke mich für die freundliche Reaktion auf meinen Eindruck, das Du Kolumbianer in Deinen Erzählungen oft wenig positiv charakterisierst.

Zacharias fasst diesen Eindruck, der auch bei mir entsteht sehr treffend zusammen. Daher ist es gut zu hören, das Du es nicht selber als so kritisch empfindest.

Durchaus kann man auch der Meinung sein, das es nur die Realität ist die Du beschreibst. So sind dies Eigenheiten die oft für "uns" unverständlich sind. Mir geht es auch so wenn ich z.B. an das Thema Musik, Costeño und Lautstärke denke.

Meine Grundüberlegung ist jedoch, das wir bei dem erwartbaren bzw. sich mehr und mehr sich abzeichnendem Zustand der BRD sehr vorsichtig sein sollten wenn wir "uns" Lateinamerikanern in vielen Punkten als überlegen ansehen.

Auch ich sehe derzeit noch viele Vorteile Deutschlands, jedoch sollten Foristen die diesen preisen überlegen: Der IST Zustand ist sicher aktuell noch sehr oft sehr positiv.

Wie wird sich dieser Zustand bezüglich Ökonomie, Demografie, Politik, Migration und Wohlstand mit oft mathematischer Gewissheit verändern?

Kolumbien wird sicher noch lange enorme Problembereiche aufweisen.

Deutschland könnte sich in einer Situation wiederfinden die trotz der Erfahrungen der letzten 110 Jahre im Ergebnis schlimmer sein könnten als jemals zuvor.

Daher macht mir weniger der Kolumbianer mit seinen locuras die es ohne Zweifel gibt Sorgen als ein BRDianer der nicht im geringsten realisiert auf welchem Weg er sich befindet oder der das Erwartbare immernoch schlicht für unvorstellbar hält.
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Eisbaer
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von Eisbaer »

@nikolas: Vielen Dank für Deinen Beitrag.

Um das liebevolle Thema von @gordito nicht weiter mit Kritik an Deutschland zu belasten, kannst Du gerne ein Thema über die Zukunft Deutschlands im Vergleich zu Lateinamerika in unserem Forum eröffnen.

Ich hoffe, das passt so! Wenn Du noch weitere Änderungen möchtest, lass es mich wissen.

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gordito54
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Beitrag von gordito54 »

Guten Morgen, liebe Mitforisten und Leser!
Neben der Vorbereitung meines nächsten Visums habe ich auch (noch) ein Auge auf die deutsche Presse. Das Inkrafttreten der Änderung des Staatsrechts (doppelte Staatsbürgerschaft) steht ja angeblich für den Juni an. Das will ich nicht aus den Augen verlieren. Einerseits möchte ich die deutsche Staatsbürgerschaft nicht verlieren, um im "Katastrophenfall" problemlos nach Europa zurückkehren zu können, andererseits möchte ich so schnell wie möglich auch den col. Pass erhalten. Warum?
Ein Visum kann ohne Begründung abgelehnt werden. Zudem könnten die Visabedingungen geändert werden. Wenn z.B. auch für das Visum M eine internationale Krankenversicherung gefordert würde, hätte ich ein Problem.
Wenn du einen col. Pass hast, gibt es diese Risiken nicht.

Ein Makler hat uns vor einigen Tagen einige Häuser in Cartago gezeigt, die zum Verkauf standen.
Nummer 1: Ein Altbau. Alles ebenerdig. Die Fenster innen auch vergittert, im Schlafbereich mit Gitterdraht, damit weder zwei- noch vierbeinige Störenfriede eindringen können. Warum? Es gab einen Treppenaufgang auf das Dach, der dort endete. Keine Sicherung, keine Tür, nichts. Das Bad war alt und klein. Wir hätte also noch ordentlich Geld (geschätzt 60 Mio.) reinstecken müssen. Der Preis war daher egal. Das kam also nicht in Frage.
Nummer 3: Altbau, ebenerdig, Zugang nur über einen schmalen Pfad, kein direkter Zugang per Auto möglich (Taxi, Rettungswagen). Dach OK, Umgebung auch. Die Gas- und Elektroinstallation müßte komplett erneuert werden. Bad: siehe Objekt 1. Auch nicht unsere Wahl.
Nummer 4: Ein neues Reihenhaus in einem kleinen Neubaugebiet. Nur Erdgeschoß, ist OK. Die Ausstattung war einfach, aber zweckmäßig. Das Dach hatte bereits eine Undichtigkeit, wie die Wasserflecken an der Fassade zeigten. Kaufpreis 136 Mio. COP (32.677,13 Euro). Nein.
Nummer 5: Altbau in Nähe der Hauptpolizei. Eingeschossig. Ruhiges Viertel. Auch hier hätte das Bad komplett erneuert und auf das Doppelte vergrößert werden müssen. Alle Einbauschränke waren aus dem letzten Jahrhundert, also erneuerungsbedürftig. Elektrik und Gas, ebenso ein Sanierungsfall. Mindestens 60 Mio. weitere Kosten. Zu alt, zu viel Aufwand.
Nummer 2; Ein kleines Neubaugebiet, unweit unsere Viertels, damit sind die Einkaufsmöglichkeiten gegeben. Das Haus ist ebenerdig und fast neu. Neben dem Salon gibt es drei Schlafzimmer. Daher wäre ein Zimmer für einen Pflegefall möglich. Umfeld OK, Dach dicht. Elektro- und Gasanlage neuwertig. 126 Mio. COP (30.274,40 Euro). Zufahrt mit PKW möglich. Das wäre unsere Wahl gewesen, wenn sich der Makler im Preis etwas bewegt hätte.
Da wir zum jetzigen Zeitpunkt nichts kaufen müssen, war der Überblick für uns eine wichtige Information. Angebote gibt es hier immer.
Eine neuwertige Eigentumswohnung in einem conjunto cerrado (was ich bevorzuge) in Pereira in einem Torre mit schönem Ausblick wurde uns für 111 Mio. COP angeboten (26.670,30 Euro).
Da wir eine Wohnung oder ein Häuschen ohne Tennisplatz, Hubschrauberlandeplatz und Tiefgarage für den Learjet erwerben wollen, sollte dies bei einem passenden Angebot fast jederzeit möglich sein. Wir werden sehen. Erstmal wohnen wir prima.

Damit aus weiteren fünf Lebensjahren zehn werden, habe ich mich entschlossen abzunehmen. Zielgewicht ist 86 Kg, damit habe ich mich immer bestens gefühlt. Meine Laborwerte sind alle normal, nur das Cholesterin muß mit Tabletten runter. Das dürfte auch mit fallendem Gewicht besser werden. Ansonsten geht es mir prächtig.

Ich danke allen, die sich an der vorstehenden Diskussion beteiligt haben dafür, daß niemand ausfällig oder beleidigend wurde. Das macht es mir leicht, weiterhin zu berichten, solange Interesse daran besteht.

Herzliche Grüße an alle in Nah und Fern aus Cartago/Valle
gordito54

Glboetrotter
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von Glboetrotter »

Danke Gordito für den informativen Bericht.

In der Kaffeezone sind die Preise weiterhin günstig und auch die sonstigen Lebenhaltungskosten.

Zusätzlich ist die Sicherheitslage besser, aus meinen Reiseerfahrungen.

Je nach Stadt regnet es in der bergigen Kaffeezone dafür häufiger als an anderen Orten des Landes, nach meiner Einschätzung.

LosAmantes/Nikolas
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von LosAmantes/Nikolas »

@Eisbär

Danke für die Anregung, ich glaube ich möchte lieber positive Gedanken beitragen: Daher bitte nur noch die Bemerkung zur Thematik erlauben: Ich sehe meinen Blick auf Deutschland nicht als Kritik sondern eher als schlimme Befürchtung.

Ich hoffe es ist hier im Zusammenhang auch passend im Strang zur Kurzkommentierung.

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