Reiseerfahrung: Drei Monate Medellín

Hier könnt Ihr Eure Reiseberichte & Erfahrungen veröffentlichen. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen.

Benjamin
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Reiseerfahrung: Drei Monate Medellín

Beitrag von Benjamin »

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Danke! Macht Spass zu lesen.

Glboetrotter
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Reiseerfahrung: Drei Monate Medellín

Beitrag von Glboetrotter »

Danke für den schönen Beitrag.

Falls gerade eine regnerische Phase ist, empfiehlt es sich, die Tagestouren früh morgens zu starten.
Der Regen setzt dann eher nach 14 Uhr oder ab 18 Uhr ein, natürlich ortsunabhängig (Karibikküste eigentlich fast nie), teilweise auch nur nachts für einige Stunden, was sehr angenehm ist.

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gabneu
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Reiseerfahrung: Drei Monate Medellín

Beitrag von gabneu »

Wir möchten ein weiteres municipio der Metropolregion besuchen und fahren bis zur Metroendstation Niquía, wo schon mehrere Busse nach Barbosa bereitstehen. Wenn einer voll ist, öffnet der nächste seine Tür und man kann mit der Tarjeta Civica bezahlen. Die 45minütige Fahrzeit führt meist am Río Medellín entlang durch eine wunderbare hügelige und saftiggrüne Landschaft, vorbei an kleinen Ansiedlungen, Fincas und Haciendas, umgeben von 1000 m hohen Bergen.

Der Ort hier ganz im Nordosten auf 1.300 m Höhe präsentiert sich überraschend sauber, obwohl in die 4. Kategorie eingestuft und es wurde einiges geschaffen: schöne Lokalitäten mit Sitzplätzen auch im 2. Stock und eine Fußgängerzone sowie gelassene Verkehrsteilnehmer. Ein neues Hochhaus entsteht wohl mit viel Handarbeit, etliche Bauarbeiter ziehen Eimer um Eimer voll Zement über eine Seilwinde manuell nach oben. Natürlich fährt der Bus zurück von einer ganz anderen Haltestelle ab, als wo er ankam und es war gut , dass wir das schon vorher beobachteten und im Bild festhielten. Die Metro zurück ab Niquía zeigt sich dann mal vollkommen ungewohnt mit vielen freien Sitzplätzen.

Wir entscheiden meist spontan, was wir unternehmen wollen, wir haben ja Zeit und müssen nicht alle touristischen Ziele abarbeiten. Wir genießen auch entspannte Stunden in der großzügigen Wohnung auf dem Balkon mit Blick auf den Pool und die tropischen Bäume. Natürlich machen wir uns auch schon Gedanken über den nächsten Winter und beschließen, die Wohnung gleich wieder zu reservieren. Wir freuen uns über die Bestätigung, bis zu dem Zeitpunkt, als der Vermieter uns per WhatsApp persönlich mitteilt, dass er die Reservierung nur unter der Voraussetzung gemacht hat, dass er bei der Plattform bleibt, dass er lieber mindestens 6 Monate unmöbliert vermieten würde und er auch an Wohnungssharing denken würde usw. Mit solchen Unwägbarkeiten wollen wir nicht planen (wir ticken eben Deutsch) und nach unendlichen E Mails hin und her stornieren wir. Leider ist die Wohnung so toll gelegen, dass wir uns schwer tun, etwas Adäquates zu finden. Wir wollen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants, eine sichere Lage und gute Busanbindungen. Wir schauen uns in den nächsten Tagen einige Adressen an, bis wir fündig werden und für 4 Monate ab Mitte Nov. 2025 neu buchen.

Das nächste municipio ist Itagüi (Kategorie eins), wo wir wieder aber der Metrostation einen Kleinbus bis zum Parque Itagüe besteigen. Es gibt auffallend viele Schuh- und Bekleidungsläden (ach, mein Koffergewicht war schon auf dem Herflug an der Obergrenze...), aber auch viele zur Vermietung oder zum Verkauf stehende Wohnungen. Wir sehen die riesige Plastikrecycling Station, auf die man von der Metro aus herunterblickt. Im Parque Obrero befindet sich neben netten Bars eine Bodeguita del Medio im kubanischen Stil mit einer uralten Registrierungskasse. Die Polizei kontrolliert und vertreibt ein paar Gestalten, mit anderen wiederum geht sie freundschaftlich um. Es ist immer sehr interessant, dem Treiben zuzusehen.

Auf dem Rückweg steigen wir in Envigado aus, gehen in das riesige Centro Comercial Viva Envigado, durchlaufen eine Kinderspielparklandschaft in gewaltigem Ausmaß und ein weiteres Stockwerk mit 29 Restaurants unter freiem Himmel, BBC vom Fass und fast alle Tische sind belegt. Da ist uns die gemütliche Terrasse im EURO schon lieber. Als wir dort ankommen, macht 1 Mann Life Musik, wir erwischen die letzten freien Plätze, es fehlen Gläser fürs Fassbier und später ist es ganz leer. Es wird getanzt und getrunken bis zur Schließung ab 20.30 Uhr.

Demnächst geht es weiter.

gordito54
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Reiseerfahrung: Drei Monate Medellín

Beitrag von gordito54 »

Danke für die schönen Berichte, die lebendig und anschaulich geschrieben sind. Da macht das Lesen Freude. Bis die Tage...
Herzliche Grüße aus Cartago/Valle
gordito54
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CaribicStefan
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Reiseerfahrung: Drei Monate Medellín

Beitrag von CaribicStefan »

Barbosa es tan hermosa...
wenn ihr den Ort an sich schon Klasse findet, dann fahrt mal in die Umgebung, da gibt s schöne Ecken mit schönen Fincas und Casas Camperstre...
genauso in Copacobana und Giradota...

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gabneu
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Reiseerfahrung: Drei Monate Medellín

Beitrag von gabneu »

Dankeschön CaribicStefan

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Reiseerfahrung: Drei Monate Medellín

Beitrag von gabneu »

In dieser Stadt wird einem nicht langweilig und es gibt so viel zu erkunden.

Auf dem Weg in die comuna Manrique fährt der Bus über Villa Hermosa und wir steigen dort spontan am Parque aus. Hier steht die Parroquia La Sagrada Familia, ein markanter rechteckiger Backsteinbau mit allerlei Heiligen am Kreuzweg entlang. In einer Eckkneipe beobachten wir den Trubel an der Kreuzung in je zwei Fahrtrichtungen. Busse, Motos die in alle Richtungen abbiegen, dazwischen die Fußgänger. Etwas später beim Mittagessen brachte uns der Kellner das Bier aus der Nachbarschaft, vergaß aber, es abzukassieren, was wir nicht bemerkten. Er fand uns etwas später kurz vor dem Buseinstieg wieder und wir zahlten natürlich nach, peinlich betroffen.

In Manrique gehen wir an den See am UVA de la Harmonía. Na ja, eine künstliche Anlage von EPM, braune Brühe mit viel Plastik drin. Aber außen rum führt ein schöner Holzsteg, wo sich die Kinder mit Rad und Roller vergnügen. Den Hügel hoch stehen wie auf einer Postkartenansicht die bunten Häuser mit Graffities an den Wänden. Manche buchen hierher teure geführte Touren. Am See entlang stehen unzählige Essens- und Souvenirkitschverkaufsstände. Im Ort ist es sehr trubelig, es ist Samstag und daher die Friseurläden in nicht mal Garagengröße alle gut besucht. Dazwischen KFZ- Werkstätten und winzig kleine Lädchen, die 2stöckigen Hundehütten ähneln.

Sowohl nach Envigado als auch nach Sabaneta fahren wir immer wieder gern. In "unserem" Lokal stellt man uns schon die Wunschpartie für Fußball im TV ein. Dabei kommen wir mit einem Kolumbianer ins Gespräch, der nach 40 Jahren Arbeit in USA vor kurzem wieder zurückgekehrt ist. Er könne hier nun als Rentner sehr gut leben, sei geschieden und kann gar nicht verstehen, dass so viele Leute in ihren kleinen Wohnungen 2-3 Hunde halten. Auch wir wundern uns täglich über die Vielzahl der Modehunde, ausstaffiert mit Pullöverchen, Ledermäntelchen und Käppies genauso wie über die gut besuchten Hundefriseure und Zubehörläden.

Unser besonderes Faible gilt den Kabelbahnen. Nach einer Visite in der mittlerweile absolut touristischen comuna 13 nehmen wir die ab San Javier, die über 2 Berge bis La Aurora fährt. Da oben ist eine relativ neue Wohnsiedlung, sogar ein komfortabler Radweg und ein Krankenhaus mit einer Aussichtsterrasse mit fantastischem Weitblick. Aber es ist nur ein kurzer Aufenthalt, da wir zwar viele Essensstände, aber leider keine Einkehrmöglichkeiten sehen.

Nun legen wir eine Pause in Medellín ein, um ein paar Tage in Cartagena zu verbringen.

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