"Clan Char" | Kolumbianische Elite: Ein Hauch von Monarchie und Feudalismus?

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Eisbaer
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"Clan Char" | Kolumbianische Elite: Ein Hauch von Monarchie und Feudalismus?

Beitrag von Eisbaer »

Eine aktuelle Schlagzeile in Kolumbien wirft ein kritisches Licht auf die dortigen Machthaber: "Hay un poco de monarquía y un poco de feudalismo en las élites que gobiernan Colombia" - "Es gibt einen Hauch von Monarchie und Feudalismus in den kolumbianischen Eliten, die das Land regieren". Dieser provokante Satz deutet an, dass die kolumbianische Gesellschaft von Strukturen aus der Vergangenheit durchdrungen sein könnte, die demokratische Prozesse behindern und Ungleichheit perpetuieren.

Die Analogie zur Monarchie könnte sich auf die dynastischen Tendenzen einiger politischer Familien in Kolumbien beziehen. Ähnlich wie in Monarchien, in denen die Macht oft von Generation zu Generation weitergegeben wird, gibt es auch in Kolumbien politische Dynastien, in denen die Nachkommen prominenter Persönlichkeiten in hohe Ämter aufsteigen. Dies kann zur Bildung geschlossener Machtzirkel führen, die den Zugang für Außenstehende und den Wettbewerb um politische Positionen erschweren.

Die Behauptung, dass die kolumbianische Elite monarchische und feudale Züge trägt, wird durch die Geschichte der Familie Char aus Barranquilla untermauert. Diese Familie spielt seit Generationen eine dominante Rolle in Politik und Wirtschaft Kolumbiens.

Der jüngste Vertreter der Familie Char ist Alejandro Char, der seit 2023 Bürgermeister von Barranquilla ist. Er bekleidet dieses Amt bereits zum dritten Mal und gilt als einer der einflussreichsten Politiker Kolumbiens.

Die Familie Char verfügt über ein großes Vermögen, das vor allem aus dem Besitz von Unternehmen im Immobilien-, Einzelhandels- und Mediensektor stammt. Sie ist auch im Fußballgeschäft tätig und besitzt den Club Junior Barranquilla.

Die Familie Char ist eng mit der Politik verbunden. Alejandro Char ist Mitglied der Partei Cambio Radical und hatte in der Vergangenheit verschiedene Regierungsämter inne. Sein Bruder Arturo Char ist Senator und sein Cousin Fuad Char war Bürgermeister von Barranquilla.

Die Macht der Familie Char wird von vielen in Kolumbien kritisiert. Sie gilt als Beispiel für Korruption und Ungleichheit im Land.

Die Journalistin Catalina Ardila hat sich in ihrer Arbeit intensiv mit der Familie Char beschäftigt. Sie verfasste ein detailliertes Profil des Clans, seines politischen Aufstiegs und seiner Interaktion mit den Machthabern in Bogotá, das von Planeta veröffentlicht werden sollte.

Ardila unterzeichnete einen Vertrag mit dem spanischen Verlag, doch als das Buch fertiggestellt war, entschied Planeta, es nicht zu veröffentlichen. In einer Erklärung hieß es, der Text berge erhebliche Risiken, die das Unternehmen nicht eingehen wolle.

Diese Entscheidung wurde von vielen als Zensur angesehen und führte zu einem politischen Skandal. Ardila erhielt Drohungen und verfiel in Depressionen. Dennoch veröffentlichte sie das Buch schließlich in einem unabhängigen Verlag (Rey Naranjo) und wurde im Rahmen der Simón-Bolívar-Preise als „Journalistin des Jahres“ ausgezeichnet.

Ardilas Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über die Machtstrukturen in Kolumbien. Es zeigt, dass die Familie Char eine wichtige Rolle in der kolumbianischen Politik und Wirtschaft spielt und dass diese Rolle von monarchischen und feudalen Zügen geprägt ist.

Hinweis: Dieser Bericht ist eine mögliche Interpretation des Pressetitels und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Objektivität. Es handelt sich um eine Meinungsäußerung, die auf der Analyse der zur Verfügung stehenden Informationen basiert.
Der Pressebericht trägt den Namen "Hay un poco de monarquía y un poco de feudalismo en las élites que gobiernan Colombia" erschienen bei BBCNews Mundo. https://www.bbc.com/mundo/articles/crgvy258pn7o

Eisbaer » 2 Nov 2023, 20:14 hat geschrieben:Das Epizentrum der Geschäfte der Familie Char sind die Supertiendas y Droguerías Olímpica S.A., zu der sie den Kauf kleinerer Supermarktketten hinzugefügt haben. Sie treten aber auch als Eigentümer des Club Deportivo Popular Junior de Barranquilla und der Servicios Financieros S.A. (Serfinanza) in Erscheinung, in der sie seit 2019 mit der erforderlichen gesetzlichen Genehmigung die Banco Serfinanza S.A. betreiben.

Die wichtigsten Zeitungen und Zeitschriften des Landes wie El Tiempo, El Espectador, Semana und El País bezeichnen die Familie Char als eine der einflussreichsten und mächtigsten in Kolumbien, mit einem großen Vermögen und einem historischen Interesse an der Politik.
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Bogotano
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"Clan Char" | Kolumbianische Elite: Ein Hauch von Monarchie und Feudalismus?

Beitrag von Bogotano »

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Solange solche Leute in wichtigen Positionen sitzen, wird sich in Kolumbien nichts ändern.
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Don Maximo
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"Clan Char" | Kolumbianische Elite: Ein Hauch von Monarchie und Feudalismus?

Beitrag von Don Maximo »

Feudalistische Strukturen - und eher als monarchisch würde ich aristokratisch meinen - sind in Kolumbien eine Realität, die sich seit der Kolonisierung über die Zeiten hinweg erhalten hat. Und das in einem Ausmass, das weit über einen Hauch hinausgeht. In den ländlichen Gebieten, wie bei uns, ist diese Tatsache unverblümt und erst recht offensichtlich. Es liegt auf der Hand, dass auch diese feudalistischen Strukturen im Laufe der Zeit nicht statisch geblieben sind, sondern auch eine Entwicklung und Anpassung erfahren haben, nicht zuletzt dank derer sich diese sozialen Strukturen selbst erhalten konnten.
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Eisbaer
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"Clan Char" | Kolumbianische Elite: Ein Hauch von Monarchie und Feudalismus?

Beitrag von Eisbaer »

Biografie von Michelle Char Fernández

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Michelle Char Fernández, geboren 2002 in Barranquilla, ist eine 23-jährige Designerin, Unternehmerin und kulturelle Botschafterin, die durch ihre tiefe Verbundenheit mit den Traditionen der Karibikregion bekannt geworden ist. Als Mitglied der einflussreichen Char-Familie hat sie sich durch ihre Leidenschaft für Design, Tanz und Folklore einen Namen gemacht. Sie wurde kürzlich zur zukünftigen Karnevalskönigin des Carnaval de Barranquilla 2026 ernannt, was ihre Rolle als Repräsentantin der lokalen Kultur unterstreicht. Ihre Biografie zeichnet sich durch eine Balance aus familiärem Erbe, akademischer Ausbildung und unternehmerischem Engagement aus, das sie zu einer prominenten Figur in Barranquilla macht.

Michelle Char Fernández wuchs in einer Familie auf, die tief in der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Szene Barranquillas verwurzelt ist. Sie ist die Tochter von Miguel Char, einem Unternehmer und Cousin des aktuellen Bürgermeisters Alejandro Char, und Rocío Fernández. Ihr Großvater ist der bekannte Geschäftsmann Mike Char, der die Organización Radial Olímpica (ORO) leitet, eine der einflussreichsten Mediengruppen in der Region. Die Char-Familie, oft als "Clan Char" bezeichnet, hat syrische Wurzeln und ist seit Generationen in Bereichen wie Handel, Immobilien, Medien und Sport involviert, einschließlich des Besitzes des Fußballclubs Junior de Barranquilla. Michelle ist eine Prima zweiten Grades von Alejandro Char und gehört zu einer Dynastie, die mehrere Karnevalsköniginnen hervorgebracht hat, darunter Laura Char Carson (1989) und andere Familienmitglieder.

Von klein auf war Michelle in eine Umgebung eingebettet, die von kulturellen Traditionen geprägt war. Sie beschreibt ihre Kindheit als von der lebendigen Atmosphäre Barranquillas beeinflusst, wo Folklore und Gemeinschaft eine zentrale Rolle spielen. Ihre Familie förderte früh ihr Interesse an Tanz und Kunst, was sie zu einer engagierten Teilnehmerin an lokalen Veranstaltungen machte. Michelle ist unverheiratet und konzentriert sich derzeit auf ihre beruflichen und kulturellen Projekte. Sie ist eine leidenschaftliche Anhängerin des Fußballclubs Junior de Barranquilla und betont, dass in ihrem Zuhause "Junior atmet".

Michelles akademischer Weg spiegelt ihre kreative Ader wider. Sie studierte Innenarchitektur und Produktdesign an der Nuova Accademia di Belle Arti (NABA) in Mailand, Italien, wo sie ihre Fähigkeiten in Design und Ästhetik vertiefte. Diese internationale Ausbildung ermöglichte es ihr, globale Einflüsse mit lokalen karibischen Elementen zu verbinden. Vor ihrem Studium in Italien war sie bereits in Barranquilla in künstlerischen Programmen involviert, darunter Tanzschulen und Folkloregruppen. Ihre Ausbildung begann im Alter von vier Jahren in der Tanzschule von Julie de Donado, wo sie die Grundlagen des Tanzes erlernte, und setzte sich für zehn Jahre im Ballet de Barranquilla fort. Michelle hat auch an der Universidad del Atlántico teilgenommen, wo sie 2018 als jugendliche Kapitänin der Danza del Garabato fungierte. Ihre schulische und universitäre Laufbahn betonte stets die Verbindung zwischen Kunst, Kultur und Gemeinschaft.

Michelle Char Fernández ist seit ihrer Jugend tief in der Folklore und den Traditionen Barranquillas verwurzelt. Sie hat in mehreren folkloristischen Gruppen mitgewirkt, darunter Kadanzá, die Cumbiamba La Revoltosa und Pasión Latina. Seit drei Jahren ist sie Mitglied der Gruppe Fuerza Negra, die afro-karibische Tänze und Rhythmen pflegt. Ihr Engagement umfasst Hommagen an lokale Traditionen, wie das Tribut an Fruchtverkäufer während des Sabor Barranquilla Festivals oder an Bailes Cantados am Tag des Folklore. Sie hat Barranquilla auch international repräsentiert, etwa bei den Fiestas de la Cosecha in Pereira, wo sie ein Kleid mit dem Titel "Soy río, soy mar, soy Atlántico" trug.

In sozialen Medien, insbesondere auf TikTok, hat Michelle ein Publikum aufgebaut, indem sie Inhalte über karibische Kultur, Tanz und Traditionen teilt. Ihre Präsenz in den Medien umfasst Interviews in Radiosendern wie Emisora Atlántico und Auftritte in Zeitungen wie El Heraldo. Sie engagiert sich auch in sozialen Projekten, die Bildung und kulturelle Erhaltung fördern, und betont die Bedeutung, den Karneval zu seinen Wurzeln zurückzuführen.

Als Absolventin des Designs hat Michelle zwei Marken gegründet: 08MIL, eine Modelinie, die die barranquillerische Essenz in Mode einfängt, und eine weitere im Bereich Innenarchitektur. Diese Unternehmen kombinieren ihre Ausbildung in Mailand mit lokalen Einflüssen und zielen darauf ab, karibische Kultur global zu vermarkten. Ihre Arbeit als Designerin umfasst Projekte, die Tradition und Moderne verbinden, und sie wird als kreativ und charismatisch beschrieben. Michelle nutzt ihre Plattform, um junge Menschen zu inspirieren, sich in kreative Berufe einzubringen, und integriert oft Elemente aus Barranquillas Folklore in ihre Designs.

Am 15. August 2025 wurde Michelle Char Fernández offiziell zur Reina del Carnaval de Barranquilla 2026 ernannt, eine Position, die sie als 90. Souveräne in der Geschichte der Fiesta übernimmt. Die Ankündigung durch Bürgermeister Alejandro Char löste gemischte Reaktionen aus, mit Lob für ihre Leidenschaft, aber auch Kritik an möglichen familiären Einflüssen. Seit ihrer Ernennung hat sie an Events teilgenommen, darunter der Saque de Honor bei einem Spiel von Junior de Barranquilla und kulturelle Hommagen. Sie sieht ihre Rolle als Chance, die Freude und Einheit Barranquillas zu fördern.

Michelle ist als bodenständig und gemeinnah bekannt. Sie genießt es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und sich in Barranquillas Alltag einzubringen, wie z.B. Reisen mit dem öffentlichen Verkehrssystem Transmetro. Ihre Interessen umfassen Tanz, Mode, Fußball und die Erhaltung afro-karibischer Traditionen. In Interviews betont sie ihre Ziele, Freude zu verbreiten und die kulturelle Identität Barranquillas zu stärken. Trotz ihres prominenten Familiennamens strebt sie danach, als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen zu werden.

Michelle Char Fernández verkörpert die nächste Generation der Char-Familie, die Tradition mit Innovation verbindet. Ihre Biografie ist geprägt von kulturellem Engagement, unternehmerischem Geist und einer Leidenschaft für Barranquilla. Als Designerin und kulturelle Ikone hat sie das Potenzial, ihre Heimatstadt weiter zu bereichern, während sie ihre Wurzeln ehrt.
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