⇒ Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:
@ BenniDeine Argumentation ist zumindest für das Departamento San Andres y Providencia nicht stimmig. Lebensrettung im Notfall unabhängig der finanziellen Situation ist schön und gut auf dem Papier festgehalten, nur: wer entscheidet, was ein Notfall ist und was nicht? Im Zweifelsfall wurde halt die Ambulancia zu spät gerufen oder man hat den Erkrankten zu spät ins Krankenhaus gebracht... so sieht leider seit Jahren die bittere Wahrheit hier auf der Insel aus.
Aktuell streikt das Personal des öffentlichen Krankenhauses hier, da Gehälter nicht bezahlt wurden. D.h. momentan ist die Situation der medizinischen Versorgung übelst... auf Providencia sieht es noch schlechter aus: dort gibt es zwar ein Krankenhaus aber kein vernünftiges/ausreichend ausgebildetes Personal. Wer krank ist, muss (auf eigene Kosten) nach San Andres.
Muss Ernesto zustimmen: die Reichen werden reicher und die Armen bleiben sich selbst überlassen... interesssiert hier kein Schwein, wie der Großteil der Islenos überlebt. Wenn man hier keinen familiären Rückhalt hat (d.h. mehrere in der Familie haben ein Einkommen und schmeissen zusammen in einen Topf), ist man übelst dran.... sowas sehe ich hier jeden Tag, wenn man mal eine wenig abseits des peatonal a la playa geht. Da rutscht man dann schnell und unweigerlich in die Kriminalität ab, die hier auf der Insel zugenopmmen hat 8wenn Drogen im Spiel sind, wird selbst die eigene Familie beklaut).
Mir kommt das hier vor wie ein kleines Griechenland: die Wohlhabenden, die zahlen könnten, drücken sich wo sie können um die Steuern, die Millioneneinnahmen der OCCRE (aktuell pro Tourist 44.500 COP) gehen zurück aufs Festland und wandern in die Taschen irgendwelcher korrupter Staatsbediensteter (das ist zumindest der Eindruck all jener, mit denen ich gesprochen habe.... hier weiß niemand, was mit den ganzen Einnahmen geschieht) - im Archipel bleibt das jedenfalls nicht. Auf Providence wren die Strassen vor 2 Jahren, als ich das letzte Mal dort war, noch genauso besch.... wie vor 5 Jahren.
Das mit den 50.000 COP und einem Monat Nudeln und Reis essen hast Du wohl als Witz gemeint, nehme ich an. Was meinst Du wohl, was Du hier für 50.000 bekommst? Das reicht noch nichtmal ne Woche zum leben geschweige denn überleben.
Hier mal ein paar Preise für Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs: 500 gr. Spaghetti = 2500 COP, 500 gr Penne = 3100 COP, 1 kleiner Sack Reis = 2450 COP, 1 >Brühwürfel in der Tienda = 300 COP, 1 x 18,9 Ltr Trinkwasser = 6000 COP, Shampoo 5050 COP, 1 Salatkopf = 3397 COP, Zahnpasta = 1850 COP, Seifenblock (3er Pack im Angebot) = 4700 COP, 1 kg Fisch = 10000 - 12000 COP - die Liste könnte ich noch ewig weiterführen - für Providencia kannst Du auf die Preise noch 30 % draufschlagen.
Jetzt verrat mir doch mal, wie eine Familie von 50000 COP 1 Monat sattwerden soll? Nee nee - Kolumbien ist wirklich ein schönes Land und hat viele gute Seiten, aber speziell im sozialen Bereich besteht enormer Nachholbedarf.
Keiner hat hier geschrieben, dass grundsätzlich alles schlecht ist, aber sich die Welt schön reden finde ich persönlich ebenfalls eine mehr als verquere Einstellung.... just my 2 cents!
Un saludo,
zahlenmaus







