Lebensunterhaltungskosten für verwöhnte

Tipps und Fragen von Auswanderungswilligen und Leuten, die den Schritt schon gewagt haben.

Don-Pedrinio
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Lebensunterhaltungskosten für verwöhnte

Beitrag von Don-Pedrinio »

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-ich teile eure Meinung absolut NICHT.
Ihr dürft auf keinen Fall eure Theorien aus Europa auch in einem Schwellenland anwenden. In Europa werden Empfindungen im Kopf ausgerechnet. In JEDEM Schwellenland sind es Magengefühle, Resultat von dem was das Auge sieht.
Wohnt in Europa einer in ner billigen Altbauwohnung, so muss er wohl in der Fabrik arbeiten und einen kleinen Lohn heimtragen. Fährt er aber einen schönen Wagen so ist dieser fast mit Sicherheit geleast.
Hier sind die Menschen nicht 9 Jahre in die Schule gegangen, kaum haben sie das kleine 1x1 des täglichen Lebens gelernt. Hier wird 100% nach Magengefühlen gelebt.
Nachfolgend meine Begründung warum eure Theorien hier einen Müll wert sind.
Auf einem Flughafen sind wir alle blos irgendeine Nummer. Identisch ist es, wenn wir in einem Estrato 6 wohnen. An Orten wo praktisch jede Familie 2 Autos hat. Nehmen Nachbarn wirklich von uns Notiz, dann müssen wir uns von dem ihren massiv unterscheiden, damit von ihnen statt Belustigung wirklich Neid entgegenkommt. Haben wir nicht Mal ein eigenes Auto, dann ist uns Mitleid sicher…
Hingegen =
Umso niedriger der Estrato, umso niedriger die Häuser in denen wir leben umso mehr weiss jeder von jedem. Oder man glaubt zu wissen.
Wer über den grossen Teich nach Kolumbien geflogen kommt um dort ein bisschen zu leben. In einem niedrigen Estrato 2 oder 3 (einfach und unauffällig wie er selber meint), der macht etwas was im Barrio die allermeisten nur zu träumen wagen. Er ist geflogen und umso häufiger er es tut und umso weiter er geflogen ist, desto grösser wird die effektive in Akzeptanz hinter vorgehaltener Hand. Klar, der guten Miene wegen wird auf der Strasse angelächelt, es könnte ja sein, dass vom Ausländer auch mal eine Goldmünze in den eigenen Garten fällt. Denn die Meinung ist Hausgemacht und kaum ein Ausländer wird in der Lage sein diese allgemeine Meinung zu verändern. Der Ausländer, egal wo er wohnt oder sich kleidet ist und bleibt ein Goldesel. Willst du irgendwann mal etwas von seinem Kuchen haben, so lache ihn freundlich an.
Hinterfragen was der Ausländer in seiner Heimat tut machen die wenigsten. Vielmehr wird zur Kenntnis genommen, dass er einfach herkommt und hier lebt. Kauft er dann einen «typischen deutschen» Einkaufskorb fühlen sich die Kolumbianer in ihrer These bestätigt. Der muss ein Goldesel sein. ist einer mit Kolumbien verheiratet, dann wird er nur zu gerne von der gesamten Familie mit Samthandschuhen vergöttert. Denn sollte es kommen, dass er irgendwann nicht mehr Teil der Familie ist, bedeutet es für viele Familien, dass sich der Lebensstandard um einige Treppentritte nach unten anpassen wird. Auch für nahe Verwandte.
Lebt einer in einem Estrato 6, hat nicht mal ein Auto, so wird er – wenn überhaupt – von andern lediglich mitleidig belächelt. Um in einem Estrato 6 aufzufallen muss er schon einen Camaro fahren (diese Woche sahen wir einen Camaro im Lleras und die Meinung rundum war klar = ein reicher Narcotrafikante…) oder ganz oben in seinem Wohnblock ein riesiges Penthouse haben, dann aber nehmen auch nur jene davon Kenntnis, welche direkt mit ihm zu tun haben, eben an jener Adresse wohnen.
Komplett anders verhält es sich in einem Barrio von Estrato 2-3 und lediglich Häusern mit maximal 2-3 Etagen. Absolut der ganze Barrio weiss über den Ausländer Bescheid. Hat er dann auch noch jungen weiblichen Besuch, so weiss es das Barrio schneller als der Besuch dauert.

Grundsätzlich fallen alle Ausländer auf. Die Meinung ist schon gemacht bevor Hans oder Heinrich nach Kolumbien gekommen sind. Und die grundsätzliche Meinung ist nicht gerade gut. Sehr gerne wird dem Ausländer hinterher gesagt, dass = er zwar ein Goldesel ist (immerhin tingelt er ja easy zwischen den Kontinenten hin und her) aber sein Verhalten grundsätzlich dem meistgehassten Kolumbianer gleichkommt. Sein Verhalten gleicht nicht dem Pueblo, sondern dem Politiker. Der Pueblo ist das Volk und der Politiker korrupt und geizig.
Auf dem parallelfaden macht ihr alle eure Einträge über die ich nur Kopfschüttelnd meine Meinung dazu bilde. Absolut keine Ahnung von Kultur und anstand. Kolumbien ist kein Bünzli Europa wo jeder jeden verzweigt.
90% der Kolumbianer sind arm. Aber unter ihresgleichen machen sie etwas sehr Wichtiges. Arme helfen den noch ärmeren. Mit Lebensmitteln damit auch diese überleben können. Von den Reichen sagen sie = die reichen sind uns gegenüber knausrig. Verweigern nur zu oft uns etwas zu überlassen. Geschenke erhalten wir nur von im Herzen noblen Menschen. Unseresgleichen wenn man so will. Der Ausländer und nur zu gerne in verfranzter Kleidung um ihrer Meinung nach uns glaubhaft machen wollen, dass auch sie arm seien, fallen sehr gerne mit identischem Geizkragen – Stil auf. Am einfachsten erkennt man sein Wesen bei den kleinen Münzen. Will er immer und überall sogar die kleinsten Groschen Zurück haben, so haben wir mit diesem Menschen nichts gemeinsam. Dieser Mensch eher dringend Mal ne Lektion bezüglich verhalten bekommen sollte. Am besten steigen wir mal bei ihm ein und nehmen das mit, was wir in Münzen des täglichen Lebens schon lange hätten ausbezahlt haben sollten.
Unsicher wohnt jener der in einem Estrato 2-4 lebt. Sicher jener im Estrato 6. Auffallen tun ausgerechnet diese die glauben nicht aufzufallen. Und die andern im Estrato 6 sind und bleiben nur ne Nummer. Eine null und nichts.
Eure Politik die ihr verbreitet ist denn auch= da ihr sehr auffällig lebt ihr euch entsprechend unsicher fühlt und eine komplett falsche Angsthasen Politik verbreitet.
Alle meine Freunde sind Kolumbianer jeden Estratos. Themen die ihr hier diskutiert kann ich problemlos mit kolumbianischen Freunden bereden ehe ich eine neue Antwort poste. Und meine Antworten gleichen dann der Meinung des Volkes. Eure Meinungen sind Berechnungen eures Kopfes und zeugen, dass ihr euch recht wenig mit der wirklichen Kultur befasst…

Ein Leo mit seinem verwöhnten Lebensstil hier null Komma null aufsehen verbreiten wird, so lange er sich an eben wichtige Grundregeln haltet. Und diese sind = dringend im Restaurant die 10% Trinkgeld geben. Jener der droht und nichts gibt, jener sollte meiner Meinung nach vor seinem nächsten Kolumbien Aufenthalt sein Testament geschrieben haben!!!!

LERNT!!!!!!!!! dass in der 3. Welt Magengefühle gelten und nicht eure Schulbuch Berechnungs-Theorie

Baiker
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Lebensunterhaltungskosten für verwöhnte

Beitrag von Baiker »

Bei meinem Kolumbienaufendhalt habe ich ein Haus in einem niedrigen Estrato gemietet. Der Vermieter war sehr freundlich, ich brauchte keine Bürgen und musste auch keine Kaution hinterlegen. Im Barrio hatte ich angenehme Kontakte mit den Nachbarn, welche alle einer geregelten Arbeit nachgehen. In sechs Monaten wurde ich nie dumm angemacht. Hauptgrund warum ich dort gelandet bin, war die günstige Miete, extrem günstige Nebenkosten, einfacher Vertragsabschluss zentrale, ruhige Lage. Und was für mich wichtig war, Kontakt mit der Bevölkerung. Was will ich mehr. Wenn ich Toilettenpapier brauchte, dann musste ich nicht zum Supermarkt fahren, das bekam ich gegenüber in der Tienda genauso wie alle anderen Artikel des täglichen Gebrauches. In der Nachbarschaft stehen sehr hohe Häuser des gleichen Estratos. In keiner Sekunde habe ich mich unsicher gefühlt. Meine Kleidung stammt, wenn nicht in Kolumbien gekauft von C&A. Das passt! Warum soll ich in einem Luxusviertel wohnen, Lakotze Hemdchen tragen, wenn ich mich in einem einfachen richtig wohl fühle? Ich hatte mein eigenes Motorrad zum Transport. Was will ich mehr? Möbel habe ich auch angeschafft. Bestimmt keine Banankisten! Wenn ich was falsch gemacht habe @Don-Pedrinio sag es mir.
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elviejito
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Beitrag von elviejito »

Die allermeisten von uns sind kleine Fische, die wenigsten sind hochbezahlte Manager, Superstars, Spitzensportler oder haben Millionen geerbt. Sofern der Serotoninspiegel in einem Estrato 6 öfters mit Statussymbolen erhöht werden kann, perfekt.

Für viele wäre es aber vernünftiger, als grosser Fisch ohne Statussymbole in einem kleineren Teich zu leben als in einem grossen Teich als kleiner Fisch.

Hauptsache glücklich ;-)

Saludos,
El Viejito

axko
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Beitrag von axko »

Hallo Baiker, freue mich riesig über Deinen ehrlichen Artikel. Ja auch ich bin zwischenzeitlich in ein Estrato 3 gezogen, nachdem mir das ganze Scheingeprotze dieser noblen Estratos auf den Geist gegangen ist. Lieber dumm und ungebildet sein, idiotische Artikel in einem Forum schreiben von dem man überhaupt keine Ahnung hat aber dafür glücklich und zufrieden leben. Und all die weisen Greise welche vom Leben enttäuscht sind und die sich so viel Weisheit angeeignet haben, sollen ungläubig ihr weises Haupt schütteln und den wackligen Gang, wie bisher, in die bessere Welt fortsetzten. Ich lebe glücklich mit der Weisheit von David Dunning= „Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. […] Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“
In diesem Sinne allen Bodenständigen weiterhin ein grosses Suerte!

Don-Pedrinio
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Beitrag von Don-Pedrinio »

@Baiker nichts fuer ungut. ich wollte euch nur ein bisschen auf die Zehen treten damit ihr merkt, dass man nicht sagen kann hier oder da ist es sicherer oder unsicherer. zu allererst kommt es auf das Verhalten des einzelnen Menschen an. Generell man in einem Hochhaus mit 20 und mehr Stockwerken automatisch zu einer Nummer verkommt, egal von welcher Nation man stammt. in einem Estrato 6 dazu kommt, dass die meisten Kolumbianer mehr haben (eben eher 2 oder 3 Autos) weswegen ein Auslaender da nimmer auffallen wird oder erst dann wenn er mit irgendwelchen Gelagen im Haus negativ auffaellt. mmm ich kaufe meine gesamte Gardarobe im Hueco (Stadtzentrum) wo fast nur billig Produkte feil gehalten werden, alle Haeuser rings herum haben bereits mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel. nix da mit Luxusviertel.

Gordi_K
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Beitrag von Gordi_K »

Naja, Don Pedrino, es sind leider Erfahrungen als der Familie...

Auch ich habe super Erfahrungen aus Kolumbien. Am Lande im Valle de Cauca haben wir unser Clio ausgesperrt. Das erste Auto hat stehengeblieben und der Vater des Fahrer hat uns die Schlüssel aus der Stadt (1h Fahrt) geholt. Wir haben ca. 3 Stunden auf einer nicht asphaltierter Straße bis in die Dunkelheit gewartet, es ist nichts schlimmes passiert. Es war aber eine Region nahe der Stadt. Da schließe ich mich dem Don Pedrinio an!!!

In meiner Familie wurden schon zweimal die Familienmitglieder von einem Gentleman mit einer Pistole in der Hand, das Auto zu verlassen gebeten, bzw. in einem Park die Uhr und Schmuck dem jungen Gentleman zu schenken. Ja. klar - meistens nimmt er was er will und verschwindet - erleben möchte ich es trotzdem nicht... Es ist nicht so lange her (letzte Woche, glaube ich), als ein Geschäftsmann in Valle de Cauca entführt und von Militärkommando nach ein Paar Tagen befreit wurde. Da sein Auto von den Typen gestoppt wurde und er in seinem Auto entführt wurde, gehe ich davon aus, dass er keine getönten Scheiben gehabt hat... :-)

Ich muss sagen - ich liebe Kolumbien, habe dort nicht Angst - aber die Geschichten, die ich gehört habe, sind nicht lustig. Auch deswegen leben so viele wohlhabende Kolumbianer im Ausland. Daher bin ich in Kolumbien eher unauffällig - um keine schlechte Erfahrung zu machen.

Also kurz gesagt - in Kolumbien würde ich nur dann leben, wenn ich mich in das Land verliebe. Wenn ich mein Geld genießen will, da bleibe ich bei meinem Beispiel - Spanien. Ja, Opfer eines Raubüberfalles kann man überall werden. Auch in Deutschland wurden Reiche entführt - aber in keiner deutschen Stadt kommen mehrere Hundert Personen pro Jahr ums leben - bzw. in D werden die Täte zumindest eingesperrt... Und noch eine Kleinigkeit - die kolumbianische Fuerza Aérea hat vielleicht mehr Hubschrauber als die Bundeswehr - aber in Kolumbien gibt es keine Rettungshubschrauber für die Zivilisten... Nicht einmal für Millionäre...

Martino de Munich
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Beitrag von Martino de Munich »

Hallo Leo39,
ich hoffe jetzt einfach mal, dass Du noch mitliest. Alle Hinweise beziehen sich auf Medellín.
Wegen Eigentumswohnung suche einfach selber mal z.B. in => metrocuadrado.com, "El Poblado" ist der Reichenstadtteil.
Mietnebenkosten hängen massiv vom Objekt ab. Die "Administración" kann in einer geschlossenen Anlage mit 24h-Security, Pool, Dampfbad, ... deutlich über 100€ kosten, ansonsten würde ich mal 50€ ansetzen. Schnelles Internet ist teurer als in D, Strom, Gas, Wasser deutlich günstiger.
Was meinst Du mit "Hausmädchen"? Eine Servicekraft, die im Angestelltenzimmerchen wohnt, kocht, putzt, wäscht, bügelt und keinen anderen Arbeitgeber hat? Mindestlohn liegt bei ca 740.000 Peso p.Monat, das sind momentan etwas über 200€ und wenn sie zusätzlich Kost & Logis erhält, würde das bei vielen wohl als fair durchgehen (bei mir nicht). Kommt sie nur 1x die Woche vorbei und Du gibst ihr 50.000 Peso für den Tag fällt das unter fair.
Lebensmittel sind meines Erachtens meist deutlich günstiger oder maximal ähnlich teuer wie in D. Obst, Gemüse, Reis und Rindfleisch bekommst Du fast geschenkt. Willst Du spanischen Käse, original italienische Pasta oder Pumpernickel wird es teuer. Bier ist teurer als in D und Wein weil purer, hochbesteuerter Import ein Luxusgut.
Öffentlicher Nahverkehr ist für uns Münchengeschädigte günstig (Metro kostet 80 Cent, ein Taxi vielleicht 1/5 von D und zumindest in Medellín sind sie superkorrekt). Kleidung ist günstig, es gibt sehr gute nationale Marken und in den Shopping Centern findest Du alle internationalen Marken zu Weltpreisen. Service allgemein fast kostenlos. Für Fahrradinspektion samt Waschen und wie neu habe ich keine 5€ bezahlt, einen Platten flicken beim Händler meines Vertrauens für 60 Cent. Ich bin immer wieder von der Qualität des Services überrascht. Letzte Woche hatte mein Notebook (Dell Latitude) einen Wasserschaden. Kostenvoranschlag und Reparatur des Motherboards innerhalb von zwei Tagen, zusammen 40€ und 20€ für drei Tage Leihnotebook. Ich wollte meine Matratze in 2m statt 1,90m was hier Standard ist und einen Reißverschluss. Innerhalb von 24h "genäht" samt Lieferung frei Haus.
Autos sind "dank" privatem Importverbot überteuert, aber dafür ist der Wertverlust gering.
Servus Martin

klopf
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Beitrag von klopf »

Ich klinke mich hier mal ein.
Ich habe (eventuell) die Möglichkeit ab nächstem Jahr eine Stelle in Kolumbien anzutreten, in Medellin um genau zu sein. Gehaltstechnisch würde ich bei 1000-1200€ Netto liegen und die Wohnungskosten werden übernommen, mein Gehalt kann ich also "verbrassen". In Deutschland verdiene ich bisher ca. 2000€ Netto und habe abzüglich der ganzen Kosten für Wohnung/Internet etc. 1450€ zur Verfügung. Demnach müsste sich mein Lebensstandard in Kolumbien doch anheben, was meint ihr?

Saludos

OliCO
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Beitrag von OliCO »

Ja, und zwar deutlich. Bedenke aber, daß die Krankenversicherung noch abgeht. Jedenfalls aber wirst Du mit den vllt. 900 €, die Dir noch bleiben, kaufkraftmäßig so leben können wie hier mit 2000 oder sogar mehr, je nachdem, ob Du Postobon Manzana, Arepas, Kochbananen und Reis mit Hühnchen magst oder es doch öfter mal ein Restaurant sowie deutsches Brot, Coca Cola und Fertigpizza sein muß.

In Barranquilla jedenfalls könntest Du mit 1200 netto, ohne eine Wohnung bezahlen zu müssen, super leben.

klopf
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Beitrag von klopf »

Die komplette soziale Absicherung (inkl. Krankenversicherung, deutscher Sozialversicherung etc.) + die Wohnungskosten würde mein Arbeit/-Auftraggeber übernehmen und die ~1000€+ wären zur freien Verfügung.
Oh man, ich freu mich :)

Leo39
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Beitrag von Leo39 »

@Martino de Munich: Klar lese ich mit.

Im Werk meines Vaters arbeiten einige Kolumbianer. Mit einem, er kommt aus Medellin habe ich ein gutes Verhältnis. Er empfahl mir zuerst ein Landhaus in den Höhenlagen um Medellín zu erwerben um dort permanent zu leben. Er vertritt ebenfalls die These, nicht unnütz auffallen, was mir nie im Sinn lag. Weiterhin berichtete er mir von einem Viertel an der Autobahn in dem nur Möbel verkauft werden. Kennt das jemand? Ist das empfehlenswert?

Mein Plan sieht jetzt so aus. Ich will versuchen im Januar kurz nach Medellin zu fliegen um mir selbst einen ersten Eindruck zu verschaffen. Über unsere Firma bekäme ich einen guten Rabatt im InterContinental. Ist das okay oder würdet ihr ein anderes Hotel auswählen?

Wenn dann alles läuft wie ich es mir vorstelle könnte ich Mitte 2018 meinen Umzug einleiten.

Martino de Munich
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Beitrag von Martino de Munich »

Hallo klopf,
rein ausgabentechnisch ginge es Dir hier definitiv besser und zwar deutlich. Vor der Entscheidung ob Du die Stelle annimmst (ich vermute jetzt mal etwas im Bildungsbereich) solltest Du mal für ein paar Wochen hier vorbeischauen. Für deutsche Verhältnisse wirst Du hier tagtäglich mit krasser Armut konfrontiert, bei Hochkultur (Museen, Konzerte, Lesungen, ...) musst Du Abstriche in Kauf nehmen, über Sicherheit wurde schon trefflich diskutiert. Dafür gibt es mehr Lebensfreude, angenehmes Wetter, ...
Also erst mal unverbindlich schnuppern. Am besten Du suchst Dir dafür gleich einen Stadtteil in der Nähe Deines potentiellen Arbeitsplatzes, denn Pendeln ist hier die Vorhölle. Sprich, wenn Du z.B. im Süden Medellíns oder vielleicht sogar in Envigado oder Estrella arbeiten solltest, dann hilft es Dir nicht, dass es sich in Carlos E Restrepo angenehm lebt.

Martino de Munich
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Beitrag von Martino de Munich »

Hallo Leo39, ich vermute jetzt einfach mal, dass sich die Zahl auf Dein Alter bezieht.Such Dir etwas über AirBnB, entweder ein komplettes Apartment oder - zum Kennenlernen besser - eine "WG", keine Studenten-WG, sondern die Luxusvariante, aber mit Kontakt zu Mitbewohnern. Das geht auch wochenweise. Du findest hier Angebote mit Putzfrau, teils Köchin, in klassischen Häusern oder auch geschlossenen Wohnanlagen. Laureles, Conquistadores, Estadio würde auch ich gegenüber El Poblado vorziehen. Wobei es auch dort schöne und noch authentische Ecken gibt, in denen Deine Nachbarn keine kolumbianischen Snobs oder Amis sind.
Je nachdem, ob Du eher der Taxifahrer oder ÖPNVler bist, achte darauf, dass es in der Nähe einer Metro oder Metroplus-Station ist. Google-Maps ist Dein Freund.



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Karibikotto
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Beitrag von Karibikotto »

@klopf

Der Lebensstandard in Medellin ist gut. Nur bezweifle ich, dass du mit 3 1/2 Millionen einen Lebensstandart für verwöhnte erreichst.
Als ich noch in Medellin lebte war der Euro wesendlich niedriger als heute. 1000 Euro haben mir gereicht für einen normalen Lebenswandel. Wenn dich das Reisefieber packt und/oder du in Gesellschaft kommst wo der Alkohol in den teuren Diskos fließt, hübsche Mädchen dazukommen, dann musst du zulegen.

hoffnung_2013
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Beitrag von hoffnung_2013 »

Also nach meiner Meinung, kannst du mit 3 500 000 - frei zur Verfügung - sehr, sehr gut leben in Medellin.
Klar, wenn du jeden Tag in den besten Restaurants, in den teuersten Diskos die Puppen tanzen läßt und mit nach Haus nimmst, dann wird vielleicht ein bisschen knapp.

Aber off topic, bist du dir auch wirklich sicher, dass du das Geld auch bekommst. In Kolumbien ticken die Uhren anders und ich habe schon Pferde kotzen sehen. Nur mal als Anregung!
Gruß
P.

Gordi_K
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Lebensunterhaltungskosten für verwöhnte

Beitrag von Gordi_K »

Vielleicht noch eine sehr wichtige Ergänzung.

Ehrlich gesagt - verstehe nicht, warum eine reiche Person an Lebensunterhaltungskosten in Kolumbien interessiert ist. Wer Geld hat, muss über Mietkosten in Lateinamerika nicht nachdenken - teuer als in München/Zürich wird es nie.

Zurück zur Frage Kaufpreis - eine große Investition in Lateinamerika würde ich mir sehr gut überlegen. Erfahrung aus der Familie - die Kinder sind in Europa, an der Immobilie in Lateinamerika sind sie nicht interessiert, wegen schlechten Wechselkurs wäre momentan Verkauf nicht vorteilhaft. Also Miete sehe ich viel besser als Kauf.

Und das Wichtigste - wie fast immer, auch im Fall von Kolumbien entspricht der Preis der Qualität. Ja, ich sehe es genau wie Don Pedrinio - man muss sich dem Land anpassen. Landschaft, Leute, Musik sind wunderschön. Wenn man aber ein "europäisches" Leben in Kolumbien führen will, dann stoßt man auf Probleme, die man mit Geld nicht lösen kann. Was mich nervt sind die Schlangen und Staus. Überall muss man warten. Jetzt streiken die Piloten von Avianca schon 3 Wochen - was hilft mir reich zu sein, wenn ich Stunden mit der Fluggesellschaft kämpfen muss, um meine Urlaubsreise machen zu können? Vor ein Paar Monaten wurde wieder der Hafen in Buenaventura für mehrere Tage blockiert. Kann sich jemand vorstellen, dass Hamburk für einige Tage blockiert wäre und Import und Export steht? Was wird nächstes Mal blockiert? Auch Justiz, Gesundheitswesen etc. ticken anders als in Europa. Ja, mit Geld kann man guten Anwalt bezahlen. Aber wenn der Kolumbianer auch Geld hat und dazu gute Kontakte, dann hilft mein Geld wenig... Bzw. wenn der Kolumbianer nichts besitzt (nicht einmal die Haftpflichtversicherung), ist es mit dem Schadenersatz bei einer Verletzung beim Autounfall halt schwierig...

Daher nochmals der Rat - für ein Paar Monate eine Wohnung in Kolumbien zu mieten, das tägliche Legen kennenlernen - und dann stellt sich heraus, ob sich die niedrigeren Lebensunterhaltungskosten in Kolumbien auszahlen (noch dazu, wenn man nicht sparen muss). Meine persönliche Ansicht - im Winter 3 Monate Kolumbien, sonst Europa.

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