
Gustavo Francisco Petro Urrego, geboren am 19. April 1960 in Ciénaga de Oro, Córdoba, ist der erste linke Präsident Kolumbiens und amtiert seit dem 7. August 2022. Als polarisierende Figur hat Petro einen Weg von revolutionärem Aktivismus hin zur Führung eines Landes beschritten, das lange von konservativer Politik geprägt war.
Petro wuchs in einer bescheidenen Familie mit italienischen Wurzeln in Zipaquirá auf. Sein Urgroßvater Francesco Petro wanderte um 1879 aus Süditalien nach Kolumbien aus. Mit 17 Jahren trat Petro der Guerilla-Bewegung M-19 bei, einer nationalistischen Gruppe, die soziale Gerechtigkeit forderte. Unter dem Alias „Aureliano“ war er vor allem politisch aktiv und gibt an, nur minimal an bewaffneten Aktionen beteiligt gewesen zu sein. Nach der Demobilisierung der M-19 1990 wechselte er in die reguläre Politik.
Petro begann seine politische Laufbahn im kolumbianischen Abgeordnetenhaus (1991–1994) und dann erneut (1998–2006), wo er durch die Aufdeckung von Korruption und Verbindungen zwischen Eliten und Paramilitärs bekannt wurde. Als Senator (2006–2010, 2018–2022) setzte er sich für progressive Themen wie Landreform und Umweltgerechtigkeit ein. Als Bürgermeister von Bogotá (2012–2015) führte er Sozialprogramme ein, wurde jedoch wegen einer Müllentsorgungskontroverse zeitweise abgesetzt, was später aufgehoben wurde.
2018 kandidierte Petro für das Präsidium, unterlag aber Iván Duque. 2022 siegte er mit 50,4 % der Stimmen an der Seite von Vizepräsidentin Francia Márquez und markierte damit einen historischen Wandel hin zur ersten linken Regierung Kolumbiens.
Petros Regierung konzentriert sich auf „totalen Frieden“ durch Verhandlungen mit bewaffneten Gruppen, wirtschaftliche Umverteilung und den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien. Seine Reformen, darunter Steuer- und Gesundheitsreformen, sind umstritten: Unterstützer loben seine Bemühungen um soziale Gerechtigkeit, Kritiker werfen ihm wirtschaftliche Instabilität und Governance-Probleme vor.
Petro besitzt die italienische Staatsbürgerschaft aufgrund seiner süditalienischen Abstammung, die er in den 1980er- oder 1990er-Jahren aktiv beantragte, um sich während seiner M-19-Zeit vor Bedrohungen zu schützen. Diese doppelte Staatsbürgerschaft geriet 2025 in die Kritik, als politische Gegner ihre Gültigkeit infrage stellten, insbesondere nach dem Widerruf seines US-Visums wegen seiner Unterstützung für Venezuelas Nicolás Maduro und seiner Teilnahme an einer Gaza-Demo.
Petros Präsidentschaft verkörpert Hoffnung für die marginalisierten Bevölkerungsgruppen Kolumbiens, stößt aber auf Widerstand traditioneller Eliten. Seine Vergangenheit als Guerillero, seine offene Kritik an globalen Mächten und seine progressive Agenda machen ihn zum Ziel politischer Angriffe, einschließlich der Debatte um seine italienische Staatsbürgerschaft. Dennoch bleibt Petro eine transformative Figur, die Kolumbiens politische Landschaft nachhaltig prägt.
Petro wuchs in einer bescheidenen Familie mit italienischen Wurzeln in Zipaquirá auf. Sein Urgroßvater Francesco Petro wanderte um 1879 aus Süditalien nach Kolumbien aus. Mit 17 Jahren trat Petro der Guerilla-Bewegung M-19 bei, einer nationalistischen Gruppe, die soziale Gerechtigkeit forderte. Unter dem Alias „Aureliano“ war er vor allem politisch aktiv und gibt an, nur minimal an bewaffneten Aktionen beteiligt gewesen zu sein. Nach der Demobilisierung der M-19 1990 wechselte er in die reguläre Politik.
Petro begann seine politische Laufbahn im kolumbianischen Abgeordnetenhaus (1991–1994) und dann erneut (1998–2006), wo er durch die Aufdeckung von Korruption und Verbindungen zwischen Eliten und Paramilitärs bekannt wurde. Als Senator (2006–2010, 2018–2022) setzte er sich für progressive Themen wie Landreform und Umweltgerechtigkeit ein. Als Bürgermeister von Bogotá (2012–2015) führte er Sozialprogramme ein, wurde jedoch wegen einer Müllentsorgungskontroverse zeitweise abgesetzt, was später aufgehoben wurde.
2018 kandidierte Petro für das Präsidium, unterlag aber Iván Duque. 2022 siegte er mit 50,4 % der Stimmen an der Seite von Vizepräsidentin Francia Márquez und markierte damit einen historischen Wandel hin zur ersten linken Regierung Kolumbiens.
Petros Regierung konzentriert sich auf „totalen Frieden“ durch Verhandlungen mit bewaffneten Gruppen, wirtschaftliche Umverteilung und den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien. Seine Reformen, darunter Steuer- und Gesundheitsreformen, sind umstritten: Unterstützer loben seine Bemühungen um soziale Gerechtigkeit, Kritiker werfen ihm wirtschaftliche Instabilität und Governance-Probleme vor.
Petro besitzt die italienische Staatsbürgerschaft aufgrund seiner süditalienischen Abstammung, die er in den 1980er- oder 1990er-Jahren aktiv beantragte, um sich während seiner M-19-Zeit vor Bedrohungen zu schützen. Diese doppelte Staatsbürgerschaft geriet 2025 in die Kritik, als politische Gegner ihre Gültigkeit infrage stellten, insbesondere nach dem Widerruf seines US-Visums wegen seiner Unterstützung für Venezuelas Nicolás Maduro und seiner Teilnahme an einer Gaza-Demo.
Petros Präsidentschaft verkörpert Hoffnung für die marginalisierten Bevölkerungsgruppen Kolumbiens, stößt aber auf Widerstand traditioneller Eliten. Seine Vergangenheit als Guerillero, seine offene Kritik an globalen Mächten und seine progressive Agenda machen ihn zum Ziel politischer Angriffe, einschließlich der Debatte um seine italienische Staatsbürgerschaft. Dennoch bleibt Petro eine transformative Figur, die Kolumbiens politische Landschaft nachhaltig prägt.
Gustavo Petros M-19-Vergangenheit und politische Positionen
Einfluss der M-19
Gustavo Petros Zeit in der M-19-Guerillabewegung prägte seine politische Weltsicht entscheidend. Die M-19 war populistischer, nationalistischer und demokratischer orientiert als die traditionellen kommunistischen Guerillagruppen (wie die FARC). Sie basierte nicht primär auf dem Marxismus-Leninismus, was für die Interpretation von Petros späterer Politik wichtig ist.
Entwicklung seiner politischen Positionen
Nach dem Ausstieg aus der M-19 1990 entwickelte Petro seine Positionen weiter und wandte sich dem demokratischen Sozialismus zu. Seine Ansichten sind komplex und lassen sich nicht allein auf seine Guerilla-Vergangenheit reduzieren. Petro hat sich mit verschiedenen politischen Strömungen auseinandergesetzt und pragmatische Entscheidungen getroffen, die oft überraschen. Einige Beispiele:
Einfluss der M-19
Gustavo Petros Zeit in der M-19-Guerillabewegung prägte seine politische Weltsicht entscheidend. Die M-19 war populistischer, nationalistischer und demokratischer orientiert als die traditionellen kommunistischen Guerillagruppen (wie die FARC). Sie basierte nicht primär auf dem Marxismus-Leninismus, was für die Interpretation von Petros späterer Politik wichtig ist.
Entwicklung seiner politischen Positionen
Nach dem Ausstieg aus der M-19 1990 entwickelte Petro seine Positionen weiter und wandte sich dem demokratischen Sozialismus zu. Seine Ansichten sind komplex und lassen sich nicht allein auf seine Guerilla-Vergangenheit reduzieren. Petro hat sich mit verschiedenen politischen Strömungen auseinandergesetzt und pragmatische Entscheidungen getroffen, die oft überraschen. Einige Beispiele:
- Unterstützung für Juan Manuel Santos. Petro unterstützte den konservativen Präsidenten Juan Manuel Santos später, insbesondere aufgrund dessen Friedensprozesses mit den FARC, was mit Petros Ziel eines „totalen Friedens“ übereinstimmte.
- Sympathie für Luis Pérez. Pérez, ein Politiker der rechten Mitte, teilt in bestimmten Bereichen wie regionaler Entwicklung Ansichten mit Petro, was eine Zusammenarbeit erklärbar macht.
- Aussage von Luis Carlos Galáns Witwe, sie bezeichnete Petro als Vertreter der liberalen Ideale ihres 1989 ermordeten Mannes. Dies ist eine persönliche Meinung und nicht allgemein gültig, zeigt aber Petros breite Anziehungskraft.
- Petro hat sich für einen „anständigen Kapitalismus“ ausgesprochen, was seine Abgrenzung vom rein sozialistischen Denken und seine pragmatische Haltung zur Wirtschaft unterstreicht.
- Treffen mit Pedro Sánchez (PSOE). Petro traf den spanischen Ministerpräsidenten der sozialdemokratischen PSOE, was seine Nähe zur politischen Mitte unterstreicht, nicht zur extremen Rechten.