Bogotá - Florencia (Caquetá)

[Gretchenfrage]

Meine erste Reise nach Kolumbien ist nun schon ein paar Monate her, dennoch möchte ich meine Erlebnisse mit euch teilen.

Bogotá

Im Oktober letzten Jahres ging es für mich via Amsterdam nach Bogotá. Dort angekommen ging es zunächst nach La Calera, einer Gemeinde im Departamento Cundinamarca. Im Vergleich zu Bogotá ein ruhiges Fleckchen Erde, perfekt für einen entspannten Start in den Urlaub.
In Bogotá war ich in der Zona T (El Espartillal) und der Zona G (Chapinero) unterwegs. Die Zona T ist eine Einkaufsgegend in der viel Security für Sicherheit sorgt. Der angrenzende Parque El Virrey hat mir gut gefallen - hier geht auch einer der Hauptradwege durch.
In Chapinero kann ich wärmsten die Casa-Libreria Wilborada 1047 empfehlen. Der Buchladen hat ein gemütliches Café und lädt zum Verweilen ein. Insgesamt transportiert die Gegend um die Calle 71 eine schöne Stimmung.
Westlich des Plaza de Bolívar befindet sich der ruhigere Teil von dem La Candelaria Viertel. Sehr zu empfehlen.



Ein Highlight ist die Aussicht vom "Cerro de Monserrate" aus. Aus konditionellen aber auch aus rein praktischen Gründen sind wir mit der Seilbahn gefahren. Von dort oben hört man das brummen der Stadt - sie klingt wie ein riesiger Bienenstock.



Das Museo del Oro kann ich nur empfehlen. Die Ausstellungen sind wirklich interessant und es gibt einiges zu sehen.

Von Bogotá aus war ich dann noch in Chia und habe mit ein paar Bekannten eine ca. 8km lange Wanderung gemacht. Auch sehr lohnenswert. Von dort aus haben wir uns in dem Ort Cota eine Bäckerei gesucht. Bei Kerzenschein (es gab einen Stromausfall) gab es heiße Schokolade und diverse lokale Backwaren.

Gespeist wurde unter anderem auch in der Kette La Plaza de Andrés. Dort kann man allerhand kolumbianische Spezialitäten ausprobieren und bekommt eine Idee von Chicharron, Chuchullo, Areapas, Patacónes oder Longaniza. Wie überall darf man sich auch hier nicht die frischen Früchte und Säfte von Lulo, Gulupa, Feijoa oder oder oder entgehen lassen. Außerdem gab es noch Tameles, die mir besonders gut geschmeckt haben.

Ich habe das Glück in Bogotá Freunde zu haben, sodass wir meistens mit Auto oder zu Fuß unterwegs waren. Bewachte Parkplätze gibt es in der Stadt überall.


Teil 1 von x

[Nico]

Danke @Gretchenfrage das du uns an deinen Reiseerfahrungen teilhaben lässt.

[Bogotano]

Super - Danke!

[stifler92]

Danke für den Bericht Gretchenfrage, immer schön so was zu lesen.
Ich bin gespannt was du über Florencia zu berichten weisst, da war ich nämlich noch nie..

[Gretchenfrage]

Florencia, Caquetá

Mit dem Flugzeug ging es von Bogotá nach Florencia im Departamento de Caquetá. Der Anflug war im Regen und Wind etwas turbulent. Es ist auch die Regel, dass Flüge auf Grund der Wetterlage nicht starten oder landen können. Wir hatten „Glück“, da eine politische Delegation an Board war und sind trotz der Wetterlage auf der kurzen Landebahn gelandet.
Vorweg: Auf dem Rückflug mussten wir ein paar Stunden warten, da die Wetterlage eine planmäßige Landung nicht vorsah.

Genächtigt haben wir beim Aufforstungsprojekt "Amazonia Emprende", da wir mit dem Besitzer bekannt sind. Ich kann deshalb keine Informationen zu den Hotels in der Stadt geben, aber es gibt mittlerweile einige.

Florencia war bis zum Friedensvertrag eine Basis der Guerillas. Seitdem hat sich wohl einiges in der Stadt geändert und man merkt insbesondere an der Jugend, dass die neu gewonnene Freiheit genossen wird. Mofa-/Rolltertreffs der coolen Kids oder die hörbare Musik sprachen Bände.
Es gibt mittlerweile einige „westliche“ Restaurants und man hat zwischen Burger bis zum Italiener die Wahl. Für mich waren aber diese Restaurants keine Highlights.

Viel interessanter war das familiengeführte amazonische "Restaurant Qmare". Neben Pirarucú Ahumado mit einer Torta de Casabe, haben wir uns für eine kleine Portion Brocheta de Mojojoys (gegrillt) entschieden. Ersteres war sehr lecker, zweiteres war in Ordnung. Geschmacklich nussig und mit leichtem Crunch. Eine reine Gewohnsheitssache und als Proteinquelle unschlagbar.
Im Laufe des Nachmittags haben wir dort diverse Säfte getrunken (Camu Camu, Copoazú, Arazá,… um nur einige zu nennen) und uns gut mit dem Eigentümer unterhalten. Eine sehr zu empfehlende Erfahrung. Zudem gibt es vor Ort handgemachte Körbe, Untersetzer, o.ä. die sich wunderbar als Mitbringsel oder Geschenk an sich selbst eignen.



Empfehlenswert war auch die Tour „Las Palmas – Cueva de Los Colores“. Hier ging es zunächst mit dem Allrad in den Dschungel zum Grundstück der Veranstalter. Von dort aus ging es zu Fuß zu einem Wasserfall und der besagten Cueva de los Colores. Die Familie hat die Landwirtschaft an den Haken gehängt und lebt jetzt vom nachhaltigen Tourismus. Ziel ist es das Bewusstsein für den Wert des Regenwaldes bei Touristen und den Einheimischen zu erhöhen bzw. überhaupt herzustellen. Nach wie vor wird der Regenwald für die Viehzucht oder den Anbau von Plantagen brandgerodet.



Als letztes kann ich noch das "Museo Caquetá" empfehlen. Es ist klein, aber mit Liebe gemacht. Hauptthema ist der Nationalpark Chiribiquete.

Insgesamt hat mich die Zeit am und im Regenwald tief beeindruckt. Auch die Menschen, die ich getroffen habe, sind voller Energie und Tatendrang ihr Land und ihren Regenwald zu schützen und voran zu bringen.

Vor Ort waren wir auf Empfehlung mit einem Taxifahrer des Vertrauens unterwegs. Ich nehme an, dass die Empfehlung nicht ohne Grund kam. Letztendlich ist die Armut in Florencia noch sichtbarer gewesen, als in Bogotá und auch unser Taxifahrer hat sich jeden Sack Zement für sein Haus vom Mund abgespart.

[Nico]

Vielen Dank für die Fortsetzung.

[CaribicStefan]

Klingt nach nem neuen Ausflugsziel... Danke!

[Glboetrotter]

Mit dem Schiff "Ferry MarcoPolo" kann man eine schöne, mehrstündige Flussfahrt machen, Abfahrt vom Puerto Arango (um 10:00 Uhr, falls es immer noch so ist) einige Taximinuten ausserhalb von Florencia. Ich genoss die Ruhe, die Hängematte und die beeindruckende Landschaft auf dem Schiff.

Florencia ist sehr bekannt für viele Flüsse und somit auch für das Rafting, welche professionel durch die lokalen Reiseleiter durchgeführt werden. Ausländische Touristen gibt es kaum.

Ich fühlte mich sicher in Florencia. Falls es regnet, dann fühlt sich das sehr tropisch heiss an; man ist am Rande des Amazonas Urwald. Es war eine besondere Erfahrung.

[Karibikotto]

Auch von mir ein dickes Danke für die Fortsetzung.

[Gretchenfrage]

@Glboetrotter

Das klingt richtig gut! Notiere ich mir für die nächste Reise